Düngung an Leitungswasserwerte anpassen

Aquarius

Member
Hallo zusammen,
ich bin gerade durch Zufall auf eine genaue Analyse meines Leistungswassers gestoßen; dabei ist mir aufgefallen, dass der momentan von mir verwendete Makrodünger vermutlich nicht so recht zielführend zusammengestellt ist. Zudem Wachsen momentan Bartalgen recht gut :x

Chemisch - physikalische Untersuchung __________Messwert
pH-Wert _____________________________________ 7,6
Elektrische Leitfähigkeit bei 25 oC ?S/cm _________514
Gesamthärte o dH _____________________________15,3
Carbonathärte o dH ____________________________11,5
Nichtcarbonathärte o dH ________________________3,8
Nitrat mg/l ___________________________________6,8
Kalium mg/l __________________________________0,9
Calcium mg/l _________________________________76,6
Magnesium mg/l ______________________________19,8
Gesamtphosphat mg/l _________________________< 0,02
Ammonium mg/l < 0,02
Eisen gesamt mg/l < 0,02
Mangan gesamt mg/l < 0,003
Nitrit mg/l < 0,002
Chlorid mg/l 6,3
Sulfat mg/l 65,5
Hydrogencarbonat mg/l 251
Natrium mg/l 3,5
Kieselsäure ( als Si ) mg/l 3,6
Fluorid mg/l 0,06

Neben Ferrdrakon dünge ich folgenden Mix nach PMDD:
34g KNO3 (Kaliumnitrat)
58g K2SO4 (Kaliumsulfat)
3g KH2PO4 (Kaliumdihydrogenphosphat)
32g MgSO4x7H2O (Magnesiumsulfat/Bittersalz)

Das Magnesium sollte ich doch besser weglassen oder?
Wichtig wäre Kalium anzuheben und ev. Nitrat?
Kann starke Fütterung 4Xtaglich per Automat eine Zugabe von Phosphat überflüssig machen?

Zum Becken: 200l stark besetzt und viel Futter, stark bepflanzt, CO2 ca 25mg/l, 2X39 Watt T5 mit ATI Reflektoren X 13h, wochentl. WW 75%

Sorry ich weiß; viele Fragen auf die es nicht unbedingt eine eindeutige Antwort gibt.
Eure Meinungen und Tipps dazu würde mich sehr interessieren,
Danke im Voraus lG
Stephan
 

Japanolli

Active Member
Hallo,

Magnesium solltest Du auf jeden Fall weg lassen.
Härter Dein Wasser nur unnötig auf.
Kalium ist sicher Dein größtes Problem.
Nitrat und Phosphat hast Du evtl durch Besatz und Futter schon genug.
Wird Dir so keiner beantworten können.
Am besten einfach nachmessen.

Gruß
Olli
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Stephan,

Mg würde ich auch aus dem PMDD rauslassen. Mg macht vor allem Sinn zur (Wechsel-)Wasseraufbereitung. Grundsätzlich sollten die Ca- und Mg-Werte deines Wassers i.O. sein. Wenn du magst. kannst du Mg auf 30mg/l erhöhen - und von der Wirkung berichten! ;)
Die dadurch höhere GH ist völlig egal, wenn, ginge es um eine Verbesserung. Eine eventuelle! ;)

Bartalgen können ein Zeiger auf zu wenig CO2 sein, wenn das (üblicherweise) nicht der Fall ist, dann würde ich zuerst an ein Problem mit der SE-Versorgung denken, entweder zu wenig Volldünger oder Filterung und/oder Bodengrund zehren in unerwünschter Weise!

Gruß, Nik
 

Aquarius

Member
Gutes neues Jahr allen zusammen,

CO2 habe ich nun raufgedreht und ich habe mir von Easylife den Kalium Dünger geholt, da ich leider keine Pottasche auftreiben konnte.
Die Dosierungsanleitung sagt, dass 10ml in 100l Wasser 4mg/l Kalium ergeben. Laut Nährstoffrechner wären aber 10 bis 30 mg/l Kalium optimal. Soll ich den Kaliumdünger nun wirklich 2,5 fach überdosieren, damit ich wenigsten knapp über die 10mg/l komme, oder habe ich irgendwo einen Denkfehler?

LG Stephan
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Stephan,

so macht das nicht wirklich Sinn. Kein Mensch weiß, was du jetzt düngst! PMDD?
Genauso mit dem CO2. Die Erhöhung, äh, in welchem Umfang, ist möglicherweise außerordentlich wertvoll, aber auch da behältst du für dich, wie du vorher gedüngt hast. Wer soll sich dazu äußern?

So, wie das aussieht, misst du nichts, schreibst nicht was was du bisher getan hast, was du tun willst und fragst dazu fröhlich drauf los was schön ist.
Kann ich dir sagen: Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder du willst eine angepasste Düngung, dann musst du dir messenderweise einen Überblick verschaffen und entsprechend den Verbräuchen ergänzen oder du misst nicht, gibst satt Nährstoffe nach EI zu, verbindest das mit den entsprechenden Wasserwechseln - und gut ist!

Das steht doch alles hier schon irgendwo.

Hier hat vor kurzem jemand für sich recherchiert, welche Werte sinnvoll sind. Das war meiner Ansicht nach ziemlich brauchbar! In Phosphat gibt es unterschiedliche Ansichten, nicht wirklich entscheidend. In Kalium verunsichere ich mich zurzeit selbst, spielt praktisch aber auch keine Rolle, da das im Falle einer angepassten Düngung sowieso zu ermessen ist und bei Anwendung der Düngung nach EI nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Ich würde das Wasser wie folgt aufsetzen und erhalten:
KH: max 8
pH: 6,3-6,9
CO2: 20mg/l; 30 mg/l ist bei höherer KH i.O., es geht aber auch mit < 20mg/l.
NO3: 10mg/l
K: 10mg/l. Entweder Verbrauch messen oder großzügig Wasser wechsel.
CA und Mg: im Rahmen obiger KH spielt nur das Verhältnis zueinander eine Rolle. Um 3:1 herum funktioniert. Der Verbrauch an sich ist idR. gering.
PO4: n.n! D.h. sich eine Zeigerpflanze raussuchen und nach der alle paar Wochen(!) auf Stoß eine höhere Menge zugeben. Die Kombination von PO4 und Volldüngern/Spurenelementen ist ungünstig! Geht auch anders. Die Düngung nach EI zeigt es und mit den 1 - 1,5mg/l PO4 meines Leitungswassers geht es auch!

Fe habe ich glatt vergessen. Mit der unterschiedlichen Chelatierung machen Angaben nicht unbedingt mehr Sinn und es ist dann nicht mehr in der Klarheit wie früher Zeiger für die richtige Dosierung der Spurenelemente(SE). Allermeistens ist es Fe genug. Der entsprechende Mangel wird zudem sehr eindeutig angezeigt. Ich gehe inzwischen davon aus, dass die Chelatierung auch bei den SE eine größere Rolle spielt als gemeinhin angenommen. Die SE-Versorgung halte ich für wichtig und neben Mg neige ich dazu die in der Gesamtdüngung zu betonen.

Sehr schlicht! oder?

In Verbindung mit nicht zu feinem Sand, bei Verwendung von näherungsweise keinem Filtersubstrat und Beachtung einiger weiterer Kleinigkeiten wird das zu einer erstaunlich sicheren und problemlosen Sache!

Selbstverständlich kann das jeder machen wie er will. Bist du von Kies oder von einem vorgedüngten soil überzeugt, dann werden sich andere melden. Zum vorgedüngten Soil habe ich keinerlei Praxis. Aus meinen Erfahrungen, das sind Jahrzehnte, werde ich keinen Kies mehr verwenden, keine üppige Substratfilterung, d.h. in Erweiterung nur noch Geringfilterung und auch bei der Verwendung von jeglichem(!) organischem Material im Aquarium habe ich erheblichen Respekt! Gerade bei letzterem passieren mitunter unerwünschte Dinge in erstaunlicher Bandbreite, die sich nur sehr schwer zuordnen lassen. Lasse ich diese drei Dinge sein, wird das näherungsweise zum 100%er.

so habe ich diese Becken aufgesetzt:

Das diente nur dazu um Pflanzen zu vermehren. Der Sand ist ungedüngt, 3cm hoch und das Aquarium entwickelte sich völlig algenfrei dazu:


Nun habe ich genug Pflanzen und setze es wieder neu auf.

Gutes Neues! ;)

Gruß, Nik
 

Aquarius

Member
Hallo Nik,

danke für die sehr ausführliche Antwort! Ich denke ich muss Dein posting noch ein paar mal durchlesen und mich näher mit EI befassen.
Da ich wöchentlich ca 70 % WW mache wurde das für EI gut passen.

Kies und HMF sind bei mir auch schon vor längerer Zeit rausgeflogen. Ich stehe auf den ganz feinen Sand; mit starker Strömung und den rumwühlenden Panzerwelsen formt sich der Bodengrund von selber und schaut sehr natürlich gewachsen aus.

ICh habe nun die Werte ca. so eingestellt wie von Dir vorgeschlagen; an der KH habe ich nichts verändert, da ich kein osmosewasser bei der Hand habe.

Auf der Suche im Web nach Zeigerpflanzen habe ich Javafarn als Kalium Indikator gefunden. Unterschiedliche Arten sind bei mir bis vor einem halben Jahr sehr gut gewachsen; haben sich aber bis heute fast aufgelöst.
Gibt es irgendwo eine ausführliche AUflistung von Zeigerpflanzen?
Ist das in deinem BEcken in der mitte eine rotala? Diese zickt bei mir extrem herum; habe in einem anderen Thread gelesen, das die einen Phosphatmangel anzeigen könnte.

Ich bin nun eine Woche unterwegs und überlasse das Becken dem Futterautomaten und den Zeitschaltuhren. Bin schon sehr neugierig, wie sich das Becken entwickeln wird!

LG stephan
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Stephan,

Aquarius":2hzgiw8j schrieb:
Ich stehe auf den ganz feinen Sand; mit starker Strömung und den rumwühlenden Panzerwelsen formt sich der Bodengrund von selber und schaut sehr natürlich gewachsen aus.
Ich hatte nie Probleme mit Sand - nur einmal! :D Das war mit feinem Sand 0,1-0,4mm. Das ging auch relativ schnell schief, d.h. in ein paar Monaten. Vorher hatte ich zufällig einen mit einer Mindestkorngröße von 0,4mm. Darauf achte ich jetzt immer.

Auf der Suche im Web nach Zeigerpflanzen habe ich Javafarn als Kalium Indikator gefunden. Unterschiedliche Arten sind bei mir bis vor einem halben Jahr sehr gut gewachsen; haben sich aber bis heute fast aufgelöst.
Gibt es irgendwo eine ausführliche AUflistung von Zeigerpflanzen?
[/quote ]
nicht das ich wüsste. Du brauchst auch nur eine Zeigerpflanze für den Phosphatmangel und das muss keine spezielle sein sondern die, die bei dir als erstes reagiert. Meist eine Stängelpflanze, die lassen im Durchmesser der Triebspitze nach, werden dunkler grün bis dunkelschmutziggrün und fassen sich im fortgeschrittenen Stadium starrer an. Seinerzeit diente mir die Myriophyllum pinnatum (rotstängelig, so war sie mir namentlich bekannt) als Zeiger. Heute kommt es mit meinem Leitungswasser nicht mehr soweit.

Ist das in deinem BEcken in der mitte eine rotala? Diese zickt bei mir extrem herum; habe in einem anderen Thread gelesen, das die einen Phosphatmangel anzeigen könnte.
R. rotundifolia bei Stickstoffmangel. Die ist eigentlich robust.

Gruß, Nik

edit: irgendwie taucht zum Schluss noch ein [/quote] auf und lässt sich nicht entfernen. :evil:
 

Aquarius

Member
Hallo Nik,

nik":186x5leg schrieb:
Ich hatte nie Probleme mit Sand - nur einmal! :D Das war mit feinem Sand 0,1-0,4mm. Das ging auch relativ schnell schief, d.h. in ein paar Monaten. Vorher hatte ich zufällig einen mit einer Mindestkorngröße von 0,4mm. Darauf achte ich jetzt immer.
genau den Sand 0,1-0,4mm verwende ich am liebsten;) Was war da das Problem?

War jetzt 1 Woche auf Urlaub und musste feststellen, dass sich manche Pflanzen unglaublich vermehrt haben. Die Rotala schiebt nun auch große schöne Blätter nach. Bartalgen sind eher am stagnieren. Auf alle Fälle muss ich früher oder später diverse Turbopflanzen durch Langsamere ersetzen;)

LG Stephan
 

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