Hallo Volker,
nimm's nicht persönlich, ist es nicht! Fällt mir aufgrund meiner derzeitigen aquaristischen Beschäftigungen nur besonders auf.
java97":58tttuzg schrieb:
Das zeigt, meiner Meinung nach, dass man sich vorsichtig (von unten !!) an die passende Dosierung herantasten muss.
Wenn du dich mal mit dem EI beschäftigt, ihn gar funktionierend betrieben hättest, dann wäre dir eine solche Äußerung gar nicht mehr möglich! Es ist nicht einmal zu diskutieren ob der EI funktioniert, allenfalls warum. Der EI zeigt überdeutlich, dass es bei einer Nährstoffbetrachtung anders herum funktioniert, d.h. inwieweit macht es Sinn bei einer sehr üppigen, nominal völlig überschüssigen, in jeder Hinsicht unlimitierten, funktionierenden Düngung diese zu reduzieren und warum? Der Ansatz das von einem Nährstoffmangel aus angehen zu wollen, ist dann leicht in Frage zu stellen. Der wird halt begünstigt durch die Annahme üppige Nährstoffe verursachten Schäden. Das tun sie aber in sehr weiten Bereichen nicht! Beim EI wird z.B. die K-Anreicherung durch alleinige Verwendung von KNO3 als Stickstoffdünger(!) in Kauf genommen, weil auch Gehalte von bis zu 100 mg/l Kalium keine negativen Folgen zeigten.
Das machte mir mal wieder bewusst, warum ich Nährstoffe vor allem in ihrer Wirkung auf die Morphogenese der Pflanzen und ihre teilweise suppressive Wirkung auf Algen betrachte. Die algensuppressive Wirkung vollständig und üppig vorhandener Nährstoffe könnte maßgeblich für das Funktionieren des EI sein, denn irgendwelche Betrachtungen einer Mikroflora oder ein in Zweifel ziehen starker Substratfilterung sind beim EI kein Thema bzw. finden in EI Diskussionen überhaupt nicht statt. Und da spreche ich nicht vom im Flowgrow gering repräsentierten EI und den zugehörigen kümmerlichen Threads sondern von englischsprachigen Foren, in denen der EI eine erheblich größere Rolle spielt.
Ich musste mich mal wieder genauer mit dem EI beschäftigen, auch bei dem schreiten die Erkenntnisse voran und so etwas ist mir immer wieder hilfreich mich in meiner Sicht - im mit der Zeit reduzierenden Mustopf meiner subjektiver Wahrnehmungen befindend - mal wieder anzuregen und zu erweitern. Man möge mir nachsehen, wenn ich diese nährstoffreduzierten(, nicht reduzierenden
) Betrachtungen, die ich in ihren bis hin zu skurilen Blüten treibenden Erscheinungen schon als "micro-managed" bezeichnet habe, nicht für die Lösung halte, da sie zu leicht in unerkannte Mängel laufen können und vermutlich/nur in der Tendenz das ganze System Aquarium empfindlicher gegen Störungen machen. Die Nährstoffmängel kann man sicher _nur_ an den Pflanzen erkennen - soweit man überhaupt dazu in der Lage ist. Da wäre ich schon sehr vorsichtig bzw. schließe das für mich als hinreichende Möglichkeit aus! Umgekehrt, d.h. bei einer sukzessiven, partiellen Nährstoffreduzierung irgendwann Schäden an einer bis dahin gesund wachsenden Pflanze zu erkennen und so eine für diese Pflanze/das Becken spezifische Grenze auszumachen, kann funktionieren. An Algen lassen sich Nährstoffmängel kaum und -überschüsse gar nicht festmachen. Algen, Bakterien, Pilze, ... sind einfach eine andere Baustelle.
java97":58tttuzg schrieb:
Hallo zusammen,
Ich habe mir gerade mal die Zusammensetzung der ähnlich schwach chelatierten Mikrodünger Seachem Flourish und AR Mikrospezial Flowgrow angesehen.
Im Bereich der Spurenelemente-Zusammensetzung gibt es da kaum Abweichungen, allerdings unterscheiden sich die Dosierungsempfehlungen drastisch:
Während vom Mikrospezial-Flowgrow bei täglicher Düngung und CO2 umgerechnet wöchentlich 10,5 - 14 ml (5ml ohne CO2) pro 100l empfohlen werden, empfiehlt Seachem für den Flourish nur 2-4 ml pro Woche. Das sind ja schon eklatante Unterschiede... :?
Ein eklatanter Unterschied ist, wenn 5 mg/l Kalium für den Betrieb eines Aquariums empfohlen werden, aber auch 100 mg/l problemlos funktionieren können. Vermutlich werden die unterschiedlichen Dosierungen von unterschiedlichen Strategien der Hersteller herkommen. Frage sie danach oder verwende den Dünger gemäß deiner Strategie.
Mit freundlichem Gruß
Nik