Hallo Tobi,
ich befürchte, ich weiß nicht mal was Cladophora ist. Mal suchen - die hatte ich wohl noch nicht. Pinselalgen kenne ich nur zwei Zustände, entweder extremer Befall oder gar nichts. Ich weiß, wirkt extrem, aber ich hatte in meinen Becken seit einem Zeitpunkt, d.h. einer Umstellung vor 13-14 Jahren und den Becken im Umfeld in denen ich (auch im wörtlichen Sinn) die Finger drin hatte, nicht mal auch nur den Anflug einer Pinselalge. Dazu gehörten auch durchaus nicht seltene Phasen der Bequemlichkeit in denen ich EI frei Schnauze düngte. Das führt mich zu der Frage, kannst du irgendwelche Grenzen erkennen, bei welcher Menge einer üblichen Volldüngung, also SE,Fe,(K,) Probleme auftauchen?
Der Stickstoffververbrauch von Cyanobakterien ist bekannt, für eine Bakterienblüte, die ich mir lange angesehen hatte, kann ich das nur bestätigen. Erstaunlich wie viel Stickstoff die binden kann. Ist nur ein Gedanke, in einer Summenbetrachtung wird von einem Biofilm ein gewisses Maß an Stickstoff gebunden, abhängig von Quantität und Sättigung. Darüber hinaus sollte es keinen sonderlichen Bedarf/Verbrauch haben, denn der Stickstoff im Biofilm wird mit dem Absterben der Bakterien frei und steht wieder zur Verfügung. Unberücksichtigt bleibt der Stickstoffverbrauch durch Denitrifikation. Weitere Möglichkeiten des nennenswerten Verlustes an N wüsste ich nicht. Trotzdem werde ich mir bei nächster Gelegenheit eine stickstoffbetonte Düngung genauer ansehen. Genauso wie eine K-reduzierte Düngung. Letztere könnte besser passen obwohl sich bei mir mit KNO3 bestenfalls mäßige K-Anreicherungen ergaben. Da denke ich aber, dass das unterschiedliche Potenzial an "Verflüchtigung" für N und K eine wichtige Rolle spielt.
Bei meinem gut einjährigen Teichlein funktioniert die Düngung nicht richtig. Optisch ist der klar und lässt nur ein Fadenalgenproblem erkennen. Das habe ich mit den üblichen Maßnahmen allerdings nicht im Griff! Das einzige, was funktioniert, sind Weidenzweige als Symptombekämpfung. Die machen aber das Wasser zu braun. Interessanterweise ist der Biofilm glitschig, nach meiner Einschätzung also ungünstig. Der Teich wird zwar nicht gefüttert, hat aber mehrmals im Jahr erheblichen organischen Eintrag. Möglicherweise spielen frühere Stufen der Mineralisation von organischen Stoffen bezüglich Biofilm eine Rolle. Könnte auch hinsichtlich der Empfindlichkeit mancher Becken bezüglich Urea- und/oder Ammoniumdüngung von Bedeutung sein.
/OT
Gruß, Nik