Grundlagen Filterauslegung für Aquascapes

Bombus

New Member
Hallo Flowgrowforum,

ich plane mein erstes 60l Iwagumi. Nach intensiver Suche in diesem- und anderen Foren ist mit aufgefallen, dass es verschiedenste und deutlich voneinander abweichende Hinweise zum Thema Filtertechnik gibt, die teilweise für mich zumindestens widersprüchlich klingen. Tendenziell werden ja fürs Aquascaping größere Filtersysteme empfohlen.

1. Filtervolumen:

Bei einem 60Liter Aquarium habe ich schon Filtergrößen von 1-5Liter gesehen.
Dann wird aber darauf hingewiesen, nicht zu große Filter wegen des übermäßigen Abbau von Dünger zu verwenden. Also wird Filtermaterial aus den Filtern entnommen(Geringfilterung) und so die Filteroberfläche verkleinert, warum also nicht gleich einen kleineren Filter nehmen?

2. Umwälzmenge:

Da habe ich für ein 60l Aquarium Werte von 3-20x dem Aquariumvolumen pro Stunde gesehen.
Große Spanne...was ist nun zu empfehlen?
Dann wird gesagt, Drossel die Pumpe am Ausgang, damit wird ja aber nur die Strömungsgeschwindigkeit, nicht aber der Volumenstrom reduziert. Andere trennen einige Flügel vom Pumpenrad, dann verringert sich aber tatsächlich die Umwälzmenge pro Stunde.

Für mich ergibt sich dann folgendes Bild:

Nimm fürs Aquascaping einen Filter mit großem Volumen und hoher Leistung, reduzier aber dann die Filtergröße und Drossel den Filter um es ans Aquarium anzupassen.
Warum also nicht gleich kleinen Filter mit kleiner Leistung?

Ich bin ratlos...

Vielen Dank für Eure Hilfe.
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo,

Tendenziell werden ja fürs Aquascaping größere Filtersysteme empfohlen.
Stell mal nen link ein, wo das empfohlen wird.
Unter großem Filtersystem verstehe ich zB.: ein Filterbecken, einen Schwebbettfilter, einen Spaltsiebfilter, Sandfilter, Trommelfilter u.s.w.....

darauf hingewiesen, nicht zu große Filter wegen des übermäßigen Abbau von Dünger zu verwenden. Also wird Filtermaterial aus den Filtern entnommen
Du musst "Filter" durch "Filtermassen" ersetzen, dann wird es verständlicher.
Und wo ist das Problem?

warum also nicht gleich einen kleineren Filter nehmen?
weil ein kleinerer Filter (kleines Filtervolumen) in der Regel auch eine geringere Umwälzleistung hat.
Grundsätzlich kann man die "Leistung" eines Filters nach folgenden Gesichtspunkten unterscheiden.
- Filtervolumen
- Durchflussleistung
- Schadstoffabbauleistung
Im Fischbecken ist das wichtigste die Abbauleistung!
Im reinen Pflanzenbecken wird keine Abbauleistung benötigt.
Deshalb ist ein herkömmlicher Filter dazu auch nicht nötig. Eine Umwälzpumpe würde dazu ausreichen. Allerdings gilt es ja auch Schwebestoffe auszufiltern.
Ein eingefahrener Filter hat noch den Vorteil, dass er das Wasser glasklar hält. Dazu braucht es keine großen Durchflussmengen. Ganz im Gegenteil, bei langsamen Durchfluss wird das Wasser meist sogar klarer.

Leute die keinen oder zu schwache (kleine) Filter haben, benutzen zusätzlich entweder eine Strömungspumpe oder einen zweiten Innenfilter/Schnellfilter.

Dann wird gesagt, Drossel die Pumpe am Ausgang, damit wird ja aber nur die Strömungsgeschwindigkeit, nicht aber der Volumenstrom reduziert.
Bitte auch hier einen Link, wo das gesagt wird.
Entweder hat der Schreibende keine Ahnung, oder du hast da etwas falsch verstanden oder falsch interpretiert..
Auch der Volumenstrom wird durch eine Drosselung reduziert!
Zusätzlich lässt sich die Strömungsgeschwindigkeit in gewissen Grenzen mittels Lillypipe verringern, oder durch ein Breitstrahlrohr steigern.

Andere trennen einige Flügel vom Pumpenrad,
Auch da würde mich ein link interessieren.
Technisch sinnvoller wäre nämlich eine Verschmälerung der Flügelfläche.

VG
Erwin
 

java97

Active Member
Hallo Bombus (komischer Name...!? :? ),

Es ist eigentlich ganz einfach:

Der optimale Außenfilter für die Pflanzenaquaristik sollte eigentlich folgende Kriterien erfüllen:

-Hohe Förderleistung, damit ausreichend Strömung erzeugt wird ( ich denke, da hast Du wohl was falsch verstanden)
-Geringes Topfvolumen, da nur wenig bis gar kein Filtermaterial eingesetzt wird.

Da es diese Kombi nicht gibt, muss man halt zum leistungsstarken, großvolumigen Filter greifen und den größten Teil des Filtertopfes unbestückt lassen.

Mein Außenfilter schafft pro Stunde ungefähr das 8 fache des Beckenvolumens.
Es geht auch mit weniger, ich finde es so sehr o.k., da ich den Ausfluss "gesplittet" habe und die Strömung so sehr (gleich-) mäßig ist
 

Bombus

New Member
Hallo Erwin,
Stell mal nen link ein, wo das empfohlen wird.
Unter großem Filtersystem verstehe ich zB.: ein Filterbecken, einen Schwebbettfilter, einen Spaltsiebfilter, Sandfilter, Trommelfilter u.s.w.....
http://www.just-aquascaping.de/information/technik/circulation

Zitat:"Die Nährstoffe müssen ständig dorthin gelangen, wo sie verbraucht werden: direkt an die Pflanzenoberfläche. Um dies zu gewährleisten benötigt man eine ausreichende Zirkulation des Wassers selbst in dichtesten Pflanzenbüschen. Am elegantesten wird dies mit einem Außenfilter realisiert, der laut Hersteller für weit größere Aquarien gedacht ist."

http://www.aquascaping-forum.de/board26-technik-beleuchtung/board13-filterung-heizung/211-außenfilter-und-der-ganze-rest-für-ein-kleines-becken/

Zitat Beitrag 3: "...viele (auch professionelle und bekannte) Aquascaper nutzen dennoch solch überdimensionierte Modelle auch bei kleineren Becken."

Dann wird gesagt, Drossel die Pumpe am Ausgang, damit wird ja aber nur die Strömungsgeschwindigkeit, nicht aber der Volumenstrom reduziert.

Ich hab mal was über Bernulli gehört und dachte, dass man das hier anwenden kann.
http://www.maschinenbau-wissen.de/skript/fluidtechnik/hydraulik/71-volumenstrom
Kontinuitätsgleichung

Hier habe ich aber meinen Denkfehler gefunden,das funktioniert nur innerhalb einer Rohrleitung,oder des Schlauches, aber nicht am Ausfluss.

Auch da würde mich ein link interessieren.
Technisch sinnvoller wäre nämlich eine Verschmälerung der Flügelfläche.
https://www.flowgrow.de/technik/filter-fur-400l-naturaquarium-t3217.html
Post #5
http://www.aquascaping-forum.de/board26-technik-beleuchtung/board13-filterung-heizung/211-außenfilter-und-der-ganze-rest-für-ein-kleines-becken/
Post#3

Du musst "Filter" durch "Filtermassen" ersetzen, dann wird es verständlicher.
Und wo ist das Problem?

Warum benutzen Aquascaper überdimensionierte Filter, um dann die Filtermasse zu reduzieren?
Warum drosseln sie die Ausströmgeschwindigkeit und den Volumenstrom und verwenden nicht gleich angepasste Filtersysteme?

Das sind ja nur die Gedanken die mir beim Lesen gekommen sind, dennoch brauche ich ja noch Empfehlungen für mein Projekt.

Viele Grüße und Danke für die Hilfe

Konstantin
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Konstantin,

interessante links sind das teilweise. :wink:

dennoch brauche ich ja noch Empfehlungen für mein Projekt.
Für 60 Liter.....
Der Markt ist voll davon. Kaum jemand wird da alle Marken selbst durchprobiert haben.
Eheim, JBL, Tetra, Fluval, Hydor, Sera, u.s.w.....
Ich kenne jedoch keinen speziell auf scape-abgestimmten Filter.
Angegebene Pumpenleistungen entsprechen jedoch niemals dem tatsächlichen Durchfluss bei komplett bestückten Filtern. Schlauchlängen und Ablagerungen wirken reduzierend.
Ich bin ein lebenslänglicher Eheim-Fan, von daher...... vielleicht passend für dich ein Ecco Pro 130.
Den würde ich, mit wenig Filtermaterial bestückt, als ausreichend einschätzen.
Wenn du ne integrierte Heizung haben willst, wäre einer der beiden 250 T Varianten, experience oder Prof 3, wohl schon zu leistungsstark im Durchfluss. Dieser müsste also gedrosselt werden.



VG
Erwin
 

Wizzard

Member
Hallo,

habe bei meinem Scapers Tank einen Eheim experience 250 T dran (bin ebenfalls Eheim-Fan). Habe je nach Bedarf den Durchfluss gedrosselt, geht damit ganz einfach. Merke ich z.B. unter der Woche, dass die Durchflussleistung geringer wird (sei es durch Ablagerungen im Schlauch, oder das Filtervlies ist dicht, kann ich dort noch etwas aufdrehen und beim nächsten TWW die Schläuche reinigen und das Vlies tauschen. Bestückt ist er mit einer groben Filtermatte und einem Filtervlies, mehr nicht.

Grüße,
Martin
 
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