Hallo Robert,
Marcus Leitungswasser hat eine GH von 21. Solche Wässer haben schon mal ein Ca:Mg-Verhältnis von irgendwie 10:1 oder sogar noch weiter. Ist jetzt Spekulatius, aber Marcus liefert die Trinkwasseranalyse seines Versorgers nicht. Spielt jetzt nicht so eine große Rolle, das kann auch beispielhaft betrachtet werden.
Wuestenrose":2viqhs18 schrieb:
Die Wichtigkeit der Gesamthärte wird gemeinhin deutlich überschätzt. ...
...beschreiben die Autoren, wie sie über 18 Monate lang als "Problempflanzen" bzw. "Weichwasserpflanzen" geltende Bestände dauerhaft und problemlos – bei weitgehender Mängelfreiheit und Produktivität – bei > 26 °dGH (Solinger) und > 30 °dGH (Maicher) kultivierten. Ihre Eckpfeiler sind:
- Karbonathärte < 1 Grad,
- pH: 5,0…6,0,
- mind. 30mg/l freies CO2 (titriert),
- Licht: 0,6…1 Watt pro Liter,
- 20 mg/l NO3- (Ca&Mg-Form), 1 mg/l PO43- (K-Formen) und 0,1-0,2 mg/l Fe (III-EDTA),
- ein Ca:Mg:K-Verhältnis von 2:1:0,5…1.
okay, drösel ich das mal auf und lasse beiseite, dass KH < 1° für die meisten nicht sinnvoll praktikabel ist. Es geht aber auch nicht um die Kh sondern die GH.
Ich gehe gleich in die Vollen, d.h. bei obigen GH30(Maicher) und und dem Ca:Mg:K-Verhältnis von 2:1:0,5-1 sind das 118mg/l Ca und 59mg/l Mg. Der Vollständigkeit halber sind das zugehörige 30-60mg/l Kalium.
Das ist insgesamt eine
megafette, völlig unlimitierte Düngung! Damit habe ich übrigens weiters kein Problem. Das mache ich mitunter auch, weil es so einfach ist! Wenn der Pflanzenaquaristik nichts weiter mehr zu entlocken ist als "Problem-/Weichwasserpflanzen" bei 2:1:x, megafetter Düngung und KH<1 zu halten, dann wird es mir langweilig!
Also: Keine Angst vor einer hohen Gesamthärte.
Das ist in seiner Verallgemeinerung schlicht falsch, denn Calcium ist das Thema! Selbst mit 30° dGh und 2:1:0,5-1 ist der absolute Gehalt an Ca bei Marcus 21° dGh Leitungswasser und dem nicht unwahrscheinlichen Ca:Mg-Verhältnis von beispielhaft 10:1 als höher oder entsprechend anzunehmen. Andere Zahlen ändern an der Grundaussage nichts, d.h. eine niedrige GH kann problematischer sein als eine hohe.
Ich fasse zusammen: Ein relativ hoher Ca-Gehalt ist das primäre, zu betrachtende Problem!
BTW, der MCI als Düngekonzept dreht das Ca:Mg-Verhältnis sogar um, d.h. Mg > Ca. Nicht Magnesium ist das Problem, nicht die Höhe der GH, es ist das Calcium, das bei relativ erhöhten Gehalten einen Rattenschwanz nach sich zieht und ein insgesamt höheres Nährstoffniveau "sinnvoll" macht!
Und jetzt darfst du raten, falls es dir nicht auch offensichtlich ist, ob ich bei Marcus GH21 wegen anzunehmenden 129mg/l Ca oder 13 mg/l Mg(, 10:1,) ein insgesamt höheres Nährstoffniveau einwende.
@Marcus, es wäre auch in deinem Interesse sehr hilfreich, wenn du endlich mit der Trinkwasseranalyse 'rüber kämst. Das obig angenommene, sehr weite Ca:Mg-Verhältnis muss nicht bei deinem Wasser zutreffen, ist aber bei hoher GH häufiger so.
Gruß, Nik