Kot, Mulm oder Salz-Ausfällungen?

netwolf

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Hallo,

ich habe heute wieder mal den Filter in meinem Rio 125 gereinigt (mäßiger Besatz, mäßig bepflanzt, feiner Kiesboden, Juwel BioFlow Innenfilter) und war schockiert davon, wie viel von dieser braun-schwarzen Masse sich sowohl im Filterblock selbst als auch in den Schwämmen sammelt.

Vll. ganz kurz zur Vorgeschichte: hab das Becken übernommen, und da waren noch ein Aktivkohle-Filter, Watte, 2 grobe und 2 feine Schaumstoffe, Nitrax und Citrax drin :shocked:

Ich habe dann - v.a. motiviert durch Nik's Konzept der Geringfilterung - stufenweise damit begonnen, Filtermaterial zu entfernen.
(gut, ehrlicherweise muss ich auch sagen dass es mich ziemlich genervt hat, alle 3(!) Tage die Watte zu tauschen da sie zu war und der Durchfluss in die Knie ging...)

Mittlerweile fahre ich nur noch mit 1 groben Schwamm im oberen Korb und 2 feinen Schwämmen plus dem Cirax-Korb im unteren.
Heute hab ich im Zuge der Reinigung einen der beiden feinen Schwämme unten auch noch entfernt, mal sehen wie sich's auswirkt.

Aber zurück zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich habe also den Filterblock ausgesaugt und sofort war das Wasser im Kübel schwarz.
Hab dann die Filter in einem zweiten Kübel ziemlich klarem Aq.-Wasser ausgedrückt, und auch dieses Wasser war sofort sehr dunkel.
Als ich fertig war und die Kübel in den Badewanne geleert habe sah man auch schön, dass hier wirklich viel Material rausgekommen ist, und das obwohl die letzte Reinigung erst ein paar Monate zurückliegt.

So, um nun endlich zur eigentlichen Frage zu kommen: denkt ihr es handelt sich dabei wirklich um Mulm bzw. Fischkot oder ist es vielmehr so etwas wie Eisenphosphat oder ein anderes Salz, welches hier in ziemlich großen Mengen ausfällt?
Der BioFlow ist ja nicht schlecht, aber auch nicht so performant dass ich ihm zutrauen würde, den Mulm aus dem ganzen Becken so stark anzusaugen dass sich alles im Filter sammelt, oder? Und selbst wenn, sollte das nicht auch umgebaut, abgebaut, mineralisiert oder sonstwas werden?

Sollte es wirklich eine Ausfällung sein würde dies wohl bedeuten, dass ich noch sehr weit weg bin von einem Hauch von Geringfilterung...

Ich hänge einfach mal ein paar Bilder an, darauf sollte man hoffentlich halbwegs erkennen was ich meine.

Schönen Sonntag noch,
Wolfgang
 

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omega

Well-Known Member
Hi,

netwolf":271lv7ei schrieb:
So, um nun endlich zur eigentlichen Frage zu kommen: denkt ihr es handelt sich dabei wirklich um Mulm bzw. Fischkot oder ist es vielmehr so etwas wie Eisenphosphat oder ein anderes Salz, welches hier in ziemlich großen Mengen ausfällt?
der Schmodder/Filterschlamm ist nun ja wohl im Gulli. Nächstes mal könntest Du einen Teil davon ja mal durch einen Kaffeefilter gießen, trocknen, wiegen, gucken, ob es brennbar ist und was weiß ich damit anstellen.
Allein durch's Wiegen ließe sich abschätzen, ob diesem Mengen von Eisen und Phosphat stammen können. Schließlich weißt Du ja, wieviel davon Du düngst.
Wenn's gut brennt, wär's überwiegend wohl einfach nur Humus.

Grüße, Markus
 

netwolf

Member
Hallo Markus,

tja, ich Schlaukopf hab natürlich zuerst alles sauber gemacht und Spuren entfernt, und erst beim Erstellen des Beitrags kam mir der Gedanke "hey, du hättest ja mal dran riechen können, schauen ob es sich zw. den Fingern verrreiben lässt etc." :?

Danke für den Tip mit dem Kaffeefilter! Mir war auch nicht so klar dass Humus brennt, jetzt weiß ich's :smile:

Wenn's wirklich Humus ist, würde das dann ja im Umkehrschluss auch bedeuten dass rel. große Mengen organischen Materials zuerst gestorben und dann abgebaut wurden, richtig?
Und Humus ist dann das Ende der Abbaukette, weiter geht's also nicht, seh ich das richtig?
(das würde dann auch bedeuten dass ich nicht wirklich etwas dagegen tun kann, dass die Schwämme regelmäßig zu reningen sind, und sich Schlamm in der Filterkammer sammelt...)

Schönen Abend,
Wolfgang
 

unbekannt1984

Well-Known Member
Hallo Wolfgang,

netwolf":2fbdpyp4 schrieb:
Mittlerweile fahre ich nur noch mit 1 groben Schwamm im oberen Korb und 2 feinen Schwämmen plus dem Cirax-Korb im unteren.
Nik ist ja nun auch nicht der Freund von Hochleistungsfiltermaterial, z.B. Cirax. Das kann auf jeden Fall noch raus.

Der untere Korb hat ja nur einen geringen Wasserdurchfluss, hier könnten anaerobe Vorgänge stattfinden, wenn du auf Geringfilterung hinaus willst, dann wäre ich mit dem Filter- (bzw. Folter-)material an dieser Stelle sehr vorsichtig (hier wird das Wasser intensiv - weil lange - ausgelutscht).
Anaerobe Vorgänge möchten wir im Pflanzenaquarium sowieso vermeiden, da hierdurch Nitrat (und z.T. Sulfat) veratmet wird, Der dann wieder den Pflanzen fehlt.

Hast du denn noch irgendwelche Schwebepartikel im Wasser, Die evtl. einen feinen Schwamm im oberem Korb rechtfertigen würden? Ansonsten würde ich auch von den feinen Schwämmen komplett weg gehen.

...Filter in meinem Rio 125...
Juwel verbaut für meinen Geschmack schon viel zu große Pumpen in den Filtern. In dem Filter eines Rio 125 sitzt eine Eccoflow 500, 500l/h.
Für eine ausreichende Filterung sollte das Wasser im Aquarium mindestens 1 bis 2 mal pro Stunde durch den Filter gezogen werden, hierfür wäre also schon die Eccoflow 300 (kleinste Pumpe von Juwel) mit 300l/h mehr als ausreichend.

Wenn's wirklich Humus ist, würde das dann ja im Umkehrschluss auch bedeuten dass rel. große Mengen organischen Materials zuerst gestorben und dann abgebaut wurden, richtig?
Und Humus ist dann das Ende der Abbaukette, weiter geht's also nicht, seh ich das richtig?
Naja, Humus hat doch einen Kohlenstoff-Gehalt von ca. 60% (zumindest trocken), wenn ich mich nicht irre... Da hätten ein paar anaerobe Bakterien ein Festmahl :)
Und dieser Humus kann ja auch aus den Ausscheidungen der Tiere (und ggf. kleinen Mengen nicht gefressenen Futters) bestehen, nicht jedes Tierchen im Aquarium ist ein effizienter Nahrungsverwerter...
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Wolfgang,

das lässt sich nicht quantitativ bestimmen, aber wenn du vom Filterschwamm nur ausdrückst, das sich in einem Behälter absetzen lässt und die klare Flüssigkeit auf PO4 testest, dann bekommst du wenigstens eine Vorstellung, welche Mengen Phosphat und korrelierende Kationen schon nur in grobem Filterschwamm landen. Das habe ich mit einem Schwamm gemacht, der als Ansaugschutz einer kleinen Springbrunnenpumpe diente, mit der ich das Becken umgerührt habe. Bei einem Durchsatz von gut 300 l/h hatte der grobe Schwamm eine Größe von 40x40x10 mm! Bei dem extrem hohen Durchsatz auf die kleine Menge Schwamm, da kann sich nichts großartig absetzen, ergab das schon einen max. dunkelblauen Phosphattest.

omega":z5yfth8y schrieb:
Allein durch's Wiegen ließe sich abschätzen, ob diesem Mengen von Eisen und Phosphat stammen können. Schließlich weißt Du ja, wieviel davon Du düngst.
Wenn's gut brennt, wär's überwiegend wohl einfach nur Humus.
Hallo Markus, dein HMF ist prädestiniert für solche Betrachtungen! Hast du schon? - Wobei ich gegen den überwiegend organischen Anteil noch nicht mal Einwände hätte, das ist primäre Aufgabe eines Filters, setzt gebundene Nährstoffe frei, unproblematisch, ja günstig. Du weißt ja, was so eine eingelaufene Matte wiegt. Das können mehrere Kilogramm sein und eine frische nasse Matte wiegt vielleicht 300 g.

Gruß Nik
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hallo, das feine weiße Fleece is bei mir damals als allererstes rausgeflogen und wurde durch eine feine selbst zusammengeschnittene Filtermatte ersetzt. Die kann ich jetzt zwischendurch saubermachen oder auch nicht...läuft trotzdem ein halbes Jahr, der Filter. Und was dann rauskommt, ist nicht von schlechten Eltern :shock:
Ich finde den Filter spitze...Was da in einem halben Jahr an Futter reinfällt und was die Garnelen alles an Pflanzenresten schreddern, landet alles unverdaulich als Schlamm im Filter.
Wenn man das im Eimer absetzen läßt, zb. um noch die restlichen Garnelenbabys rauszufangen, bleibt nach 24 STd. etwa 5cm Schlamm übrig. Das sieht kurz nach ausdrücken der Schwämme bedeutend mehr aus.
Das da Eisen und Phosphat drin ist, ist klar.
Es gibt Pflanzen, die lieben das und es gibt Pflanzen, die hassen das...
Das merkt man daran, das die einen vor dem Filterputz besser wachsen (Cryptocorynen, Riccia, Hornkraut, Schwimpflanzen) und die andern nach dem saubermachen (viele Stängelpflanzen, Bodendecker, Nymphea, Eichhornia) WW und Düngen... Zwischendurch gibt es bei mir regelmäßig Dünger in kleinen Portionen. Also daran, das er einfach leer ist, kann es nicht liegen.
Geringfilterung käme bei mir in dem Becken nicht in Frage, weil einfach zuviel Tiere drin sind.
Allein an die 300 Rückenstichgarnelen und Amanos. Wer mal 10 Stück vor dem Versand auskoten lies, weiß, wieviel aus denen innerhalb von 3 Stunden rauskommt :sceptic:
Ich versuche den Filter öfters sauber zu machen, damit er mir nicht den Dünger wegfrisst, aber da das Becken eigentlich ein sehr guter Selbstläufer ist, drängeln sich immer andere Becken vor...also ist es doch wieder ein halbes Jahr zwischen den Filterreinigungen :irre: ...
Da wäre dann noch das Schneckenproblem. Die werden einfach schöner, wenn man den Filter nicht so zusuppen läßt.
Wobei ich da immernoch auf der Suche nach den Gründen bin. Im Moment bin ich der Überzeugung, das Phosphat das Calcium bindet/auch aus den Gehäuse raubt. Weil nach Filterreinigungen/Mulmaktionen, wachsen die Gehäuse wieder besser nach.
Chiao Moni
 

netwolf

Member
Hallo Torsten,

Nik ist ja nun auch nicht der Freund von Hochleistungsfiltermaterial, z.B. Cirax. Das kann auf jeden Fall noch raus. Der untere Korb hat ja nur einen geringen Wasserdurchfluss, hier könnten anaerobe Vorgänge stattfinden, wenn du auf Geringfilterung hinaus willst, dann wäre ich mit dem Filter- (bzw. Folter-)material an dieser Stelle sehr vorsichtig (hier wird das Wasser intensiv - weil lange - ausgelutscht).
Der Cirax-Korb ist v.a. deshalb (noch) drinnnen weil ich den Nitrifizierern noch ein wenig mehr Besiedlungsfläche gönnen wollte.

Ich habe ja mittlerweile
oben die Watte/Vlies, 1 groben Schwamm, Nitrax und
unten 1 feinen Schwamm
entfernt.

Dass im BioFlow wirklich eine anaerobe Zone möglich ist kann ich mir offen gesagt schwer vorstellen. Ich habe auch von einigen Züchtern gelesen die es darauf angelegt haben, dort eine Denitrifikation zustande zu bringen, es aber nicht geschafft haben bzw. wenn dann nur _vielleicht_ mit Siporax, welches im Material selbst immens lange und damit schlecht durchströmte Poren hat und wo dies u.U. in kleinem Umfang möglich war.
Bei mir ist das Citrax lediglich ein Besiedlungsmedium für Nitrifizierer, einfach da ich bisher nicht den Mut hatte mit nur je einem groben und einem feinen Schwamm zu arbeiten.
Und das Angenehme am Cirax-Korb ist ja auch der Korb, wodurch der Durchfluss in keiner Weise eingeschränkt wird (im Ggs. zu einem Schwamm) :smile:




Hallo Nik,

... Filterschwamm nur ausdrückst, das sich in einem Behälter absetzen lässt und die klare Flüssigkeit auf PO4 testest, dann bekommst du wenigstens eine Vorstellung, welche Mengen Phosphat und korrelierende Kationen schon nur in grobem Filterschwamm landen
Gute Idee, werd ich nächstes Mal machen!

Vom Gefühl her würd ich ja eher sagen dass es etwas Organisches war, da es irgendwie "flockig" aussah.
Ich muss aber auch sagen dass ich keine Ahnung habe, wie Eisenphosphat (oder sonstiges Phosphat) in wässriger Lösung aussieht, bzw. ob man da überhaupt etwas "Korpuskuläres" sieht oder es sich einfach um eine gefärbte Flüssigkeit handelt.
Da sich Eisenphosphat aber nicht in Wasser löst würden sich vermutlich aber dann auch hier die Salzanteile im Laufe der Zeit absetzen und die Flüssigkeit würde 2 Phasen bilden (wie beim organi. Humus), so gesehen zur Unterscheidung auf ungünstig.

Was mich ja auch wundert ist, weshalb das Zeug - wenn es Humus ist - nicht weiter verarbeitet bzw. konsumiert wird.
Liegt das daran dass es im Schwamm "gefangen" ist, und dort zu wenig Ruhe herrscht (durch die schnelle Durchströmung) für die Mikros welche eventuell Interesse daran hätten?
Immerhin könnte man den Humus ja noch weiter mineralisieren und viele schöne Dinge daraus gewinnen, oder?




Hallo Moni,

Die kann ich jetzt zwischendurch saubermachen oder auch nicht...läuft trotzdem ein halbes Jahr, der Filter.
Beneidenswert, davon bin ich ja um Größenordnungen entfernt!
Spätestens nach 1 Woche ist der Durchsatz bei mir völlig in die Knie gegangen und es war höchst an der Zeit, die Watte zu tauschen.
Wie's aussieht sammelt sich ein Teil dessen, was ich früher mit der Watte entfernt habe, nun in dem oberen, groben Filter.

Eigentlich war ich der Meinung dass die Watte/Vlies vorwiegend für kleinste Schwebstoffe da ist, interessanter weise habe und hatte ich diese aber kein einziges Mal seit ich die Watte ersatzlos entfernt habe.

Im Moment bin ich der Überzeugung, das Phosphat das Calcium bindet...
Das wäre nat. auch eine Möglichkeit, nämlich dass es sich gar nicht um Eisen-Phosphat sondern um Calcium-Phosphat handelt, denn Ca hab ich mit ca. 60 mg/l im LW ja auch nicht zu knapp.
Wobei, laut Wikipedia (Calciumphosphat) ist dies weiß, würde also nicht die Braunfärbung erklären, was nat. nicht heißt dass es nicht auch dabei sein kann.

Schönen Tag,
Wolfgang
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei..nee, EisenIIIPhosphat, das dann noch das Calcium mitnimmt?
Mit Rost eingefäbtes Calcium sieht ja sicher anders aus, als reines?
Was in unseren Becken mit Eisendüngung usw. passiert,
hat mit einem eutrophen Tümpel meistens nicht viel gemein :sceptic: ...
Eisenphoshat fällt als rötlichbrauner Schlamm aus, das is nix Neues
Aber auch wenn es heißt, das es sich nicht zurücklöst.
Schütt Zitronensäure rein und Du hast es zurück...
Im Becken entstehen ja auch genug Säuren.
Ich bin kein Chemiker, aber so bestimmte Fetzen, die die "Wissenden" hier loslassen, bleiben ab und zu hängen :lol:
Wobei ich mich immer freue, wenn einer von denen sich den Gedankengängen annimmt und es in die richtigen Worte packt.
Ist trotzdem ein sehr interessantes Thema und meine Fragen sind noch lange nicht beantwortet :irre:
Immerwieder kommt dann einer mit Kassebier und dem wertvollen Schlamm daher...
http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/schlamm.htm
Muß man nur immer mal wieder lesen...eben festgestellt, das er "Carbonate" festhält...eben sind wir dort :grow:
Ich kann allerdings nicht feststellen, das meine Becken durch Filterreinigung instabil werden...nönö.
Warscheinlich ist in meinen Becken immernoch mehr als genug Schlamm vorhanden, das sie auf den im Filter einfach verzichten können...
Aber stimmt schon...regelmäßig gereinigte ältere Becken, laufen besser als relativ neue Becken
Chiao Moni
 

omega

Well-Known Member
Hi,

netwolf":sd3233b1 schrieb:
Was mich ja auch wundert ist, weshalb das Zeug - wenn es Humus ist - nicht weiter verarbeitet bzw. konsumiert wird.
unbekannt1984":sd3233b1 schrieb:
Naja, Humus hat doch einen Kohlenstoff-Gehalt von ca. 60% (zumindest trocken), wenn ich mich nicht irre... Da hätten ein paar anaerobe Bakterien ein Festmahl :)
es gibt ja auch Dauerhumus. Man muß bei Wikipedia nur ein bischen weiterlesen. Den Dauerhumus werden Anaerobier wohl nicht so einfach verwerten können wie Nitratatmer in einem Nitratfilter Paraffin, Essigsäure oder Wodka.

Grüße, Markus
 

omega

Well-Known Member
Hi,

nik":yyk35j2q schrieb:
Hallo Markus, dein HMF ist prädestiniert für solche Betrachtungen! Hast du schon? - Wobei ich gegen den überwiegend organischen Anteil noch nicht mal Einwände hätte, das ist primäre Aufgabe eines Filters, setzt gebundene Nährstoffe frei, unproblematisch, ja günstig. Du weißt ja, was so eine eingelaufene Matte wiegt. Das können mehrere Kilogramm sein und eine frische nasse Matte wiegt vielleicht 300 g.
die Matte zieh ich nicht raus, nein, die Sauerei tu ich mir nicht an. :smile:
Unten ist sie auch voll mit Sand, wiegen zwecklos. Und wegen Bakterienschleim haftet viel mehr Wasser dran als an einer frischen Matte, von der Wasser eher abperlt.
Ans Filtrieren der Suppe habe ich öfter schon gedacht, aber ich frag' nicht danach, was im Schlamm steckt.

Grüße, Markus
 

netwolf

Member
Hallo Moni,

Plantamaniac":qbuzzaju schrieb:
Ist trotzdem ein sehr interessantes Thema und meine Fragen sind noch lange nicht beantwortet :irre:
Immerwieder kommt dann einer mit Kassebier und dem wertvollen Schlamm daher...
]http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/schlamm.htm
http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/schlamm.htm[/quote
Sehr interessanter Artikel!
Obwohl der Autor ja so ziemlich die Antithese zur Geringfilterung zu postulieren scheint, nämlich möglichst alles im Filter und nur im Filter erledigen zu lassen was mit Umbau und Abbau zu tun hat.

Kann selbst nicht beurteilen welches System nun "richtig" oder besser ist, kann mir aber nur schwer vorstellen dass sich die beiden Konzepte vereinen lassen.

@Markus: vom Dauerhumus hab ich gelesen, nur leider nichts Weiterführendes dazu gefunden.
Bin nur leicht verwundert dass es so viel Masse im Becken geben soll, die nur sehr langsam weiter abgebaut wird.
Lignin, Fette etc. werden ja in einem Aquarium - denk ich zumindest - nur in sehr geringen Mengen eingebracht (etwa über Futter?).

Schöne Grüße
Wolfgang
 

omega

Well-Known Member
Hallo Wolfgang,

netwolf":18hwp826 schrieb:
Bin nur leicht verwundert dass es so viel Masse im Becken geben soll, die nur sehr langsam weiter abgebaut wird.
Lignin, Fette etc. werden ja in einem Aquarium - denk ich zumindest - nur in sehr geringen Mengen eingebracht (etwa über Futter?).
Biomasse wird in großen Mengen produziert: Bakterien, Pilze, Einzeller, Ciliaten, Algen, Schnecken, Pflanzen, ... Davon stirbt auch eine Menge. Vielleicht hat ja jemand einen Bekannten mit Zugang zu einem Massenspektrometer und läßt ein Schlammflöckchen analysieren.

Auf jeden Fall is nicht unwesentlich viel Schwefel drin. Denn das Zeug produziert recht schnell Schwefelwasserstoff, wenn es keinen Sauerstoff mehr bekommt.

Grüße, Markus
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Wolfgang,
netwolf":3oi728ck schrieb:
Sehr interessanter Artikel!
Obwohl der Autor ja so ziemlich die Antithese zur Geringfilterung zu postulieren scheint, nämlich möglichst alles im Filter und nur im Filter erledigen zu lassen was mit Umbau und Abbau zu tun hat.

Kann selbst nicht beurteilen welches System nun "richtig" oder besser ist, kann mir aber nur schwer vorstellen dass sich die beiden Konzepte vereinen lassen.
So vereinbar die Ansätze mit oder ohne Schlamm eben sein können. Wichtig ist wo man her kommt. Dr. Gerd Kassebeer betrieb ziemlich stark besetzte Aquarien mit relativ viel Pflanzenmasse. Insgesamt Aquarien mit hohem organischen Umsatz. Der Mattenfilter hat besonders in der Fischhälterung Verbreitung und wird zu recht als effizient bezeichnet. Diese Effizienz spricht Leute an, die die zusätzliche Substratfilterung für wichtig halten und landet dann schon auch mal in schwach besetzten Pflanzenaquarien.

Bei mir waren es immer sehr stark bepflanzte und schwach besetzte Aquarien. Trotzdem hatte ich aus Gründen aus diesem Themenkreis und von Gerd Kassebeer beeinflusst aus Neugier ein großes Pflanzenbecken mit Mattenfilter 6 Jahre, durchaus erfolgreich betrieben und das, obwohl ich da schon parallel ein entsprechendes gering gefiltertes Pflanzenaquarium sehr erfolgreich betrieb.

Ein Mattenfilter ist wegen seiner erheblichen Menge Schlamm nicht mit üblichen Filtern vergleichbar. Im Grunde hat die Matte eine vergleichbare Wirkung wie ein toniges Soil. Was es mir an Erkenntnisgewinn gebracht hatte, war, dass sich auch ohne Schlamm, ohne Filterung, sogar Weichwasser und in kleinen Nanoaquarien eine geradezu frappierende Stabilität erreichen lässt. An Stabilität mag Schlamm beteiligt sein, aber wenn es auch ohne den geht, dann bleibt der Biofilm als maßgeblich stabilisierende Kompnente. Es ist also kein Widerspruch, nur mit oder ohne Schlamm. ^^ Deshalb betreibe ich meine Aquaristik konsequent ohne Schlamm, deshalb auch ohne Soil und ohne Filterung.
Die Betrachtungen zum Schlamm helfen dir übrigens bei deinem Problem überhaupt nicht weiter!

Gruß Nik
 

netwolf

Member
Hallo Nik,

danke für deine Ausführungen bzw. Erläuterungen bzgl. des Vergleichs der beiden Konzepte!

Ich denke du sprichst auch einen weiteren interessanten Punkt an, nämlich die verschiedenen Voraussetzungen und sonstigen Rahmenbedingungen, also z.B. den Unterschied zw. einem stark mit Fischen besetzten Aquarium und einem (vorwiegend) Pflanzenbecken.

Faszinierend finde ich auch, dass offenbar - wie du gezeigt hast - dennoch tatsächlich beide Systeme gut funktionieren können, auch wenn sie bei anfänglicher Betrachtung durchaus widersprüchlich erscheinen.

Die Betrachtungen zum Schlamm helfen dir übrigens bei deinem Problem überhaupt nicht weiter!
Meinst du damit nun dieses kleine Problem im Sinne einer Nervigkeit, also die Tatsache dass sich alle paar Monate derart viel "Zeug" in meinen Schwämmen sammelt dass diese auswaschen muss, oder das tatsächliche Problem dass meine Anubias streifige Blätter hat und scheisse aussieht?
(jfi: es handelt sich um das selbe Becken)

Schöne Grüße
Wolfgang
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, zum schweren Abbau von Mulm, fällt mir noch Sauerstoff ein.
Die zerlegenden Bakterien und Microorganismen sind um einiges Umtriebiger, wenn sie ausreichend davon haben (Oxydator).
Als Überschussprodukt entsteht dann Co2, das ausgetrieben werden muß, wenn es zuviel wird
Dann ist auch das Problem mit der Nitrifizierung (äh, Abbau von Nitrat zu Stickstoff, zuhülf bitte) nicht so sehr gegeben. Abbau von Mulm verbraucht sehr viel Sauerstoff.
Außerdem wird Nitrat gebraucht, um Stoffe mit weitem C/Nverhältnis zu zerlegen.
Wie im Komposthaufen auch.
https://de.wikipedia.org/wiki/C/N-Verh%C3%A4ltnis

Ich hab stark besetzte Aufzuchtbecken..da findet man keinen Futzel Mulm, obwohl da Futter ohne Ende reinfällt.
Andersrum hab ich Aufzucht/Ablaichbecken stehen, die gerade nicht besetzt sind, nur mit Moos, Javafarnen und paar Schnecken...
Da könnte ich alle paar Tage Mulm absaugen...möglich das da Stickstoff fehlt.
Staubalgen haben sie außerdem..wenn die Besetzt sind und wieder auf teufel komm raus gefüttert wird, erleigt sich das beides von selbst. Man könnte die jetzt auch wie ein Aquascaper düngen...aber eigentlich sollen da Winzfische drin großwerden. Da hab ich dann immer Hemmungen...

Beide mit HMF von 3cm dicke über die schmale Seite.
Chiao Moni
 

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