hier mal meine Erfahrungen mit Leitwertmessgeräten.
Ob ein Teures oder Günstiges besser ist, da sollte man erst mal definieren was man von dem Leitwert Messgerät erwartet und wozu man es einsetzt.
Jemand der genau messen will/muss wird sich auf jeden Fall für ein Gerät "Stand der Technik" also teuer entscheiden, (Qualität hat seinen Preis) jemand der Tendenzen sehen will kommt durchaus mit einem günstigeren Gerät zurecht.
Selber habe ich drei Leitwertmessgeräte / Messmöglichkeiten.
1. Ein altes Analoggerät von Bishop (25-30 Jahre alt) Bereichsumschaltung manuell über Schalter, Temperaturabgleich manuell über Poti. Hat damals 100DM - 150DM gekostet, den genauen Preis kenne ich gar nicht mehr, schon zu lange her.
2. Einen Fluval G3 Filter mit eingebauten Leitwertmessgerät. (alter ca. 9 Monate)
3. Eine Platinelektrode (ca.150€) an einem ProfiLux (ca. 1 Monat)
Alle drei Messgräte zeigen (nach der Eichung) mit einer Toleranz von 30 uS das Gleiche an.
Wozu habe ich diese benutzt und war das Sinnvoll? Was mache ich heute damit?
a.) Vollentsalzen über Ani und Kationentauscher. Hergestelltes Wasser zwischen 10 und 30 uS, destilliertes Wasser aus der Apotheke 80-150 uS. Info sehr Sinnvoll, selbst hergestelltes Wasser ist besser als teuer gekauftes.
b.) Diskuszucht vor 25-30 Jahren. Damals stand in jeder Literatur nur möglich mit Wasser Leitwert < 60uS.
Daran habe ich mich gehalten und über Jahre keinen Erfolg gehabt, erst nachdem ich die Nase gestrichen voll hatte von der Diskuszucht und mich nur noch an den Tieren erfreuen wollte, war mir der Leitwert egal.
Bei Werten um die 500 uS mit täglichen Wasserwechsel von 30-60% klappte es plötzlich auch mit der Nachzucht und innerhalb kurzer Zeit hatte ich drei erfolgreiche Zuchtpaare. In einem Zeitraum von 2-3 Jahren habe ich jeden Monat im Durchschnitt 150 Jungdiskus verkauft. Dann hatte ich von dem Arbeitsaufwand so die Nase voll das ich ca. 15 Jahre nichts mehr mit Aquarien zu tun haben wollte. (Fazit: Anzeige des Leitwertes egal)
c.) Heute: Nichts mehr mit Diskus, zu sehr erinnere ich mich noch an den Arbeitsaufwand von damals. (Ok, damals waren 70% Wildfang und heute ist das mit Sicherheit einfacher) Jetzt habe ich was ich damals spöttisch Zappelfische genannt habe, in einem Pflanzenbecken, alles in einer wohlausgesuchten Zusammenstellung, aber keine Diskus.
Was ich jetzt mit dem Leitwert mache ist folgendes: Zwischen 300 uS und 400 uS (KH2-KH4) bekomme ich mit meiner Co2 Zuführung über eine PH Regelung ein optimales Pflanzenwachstum hin und die Fische fühlen sich anscheinend sehr wohl. (Zwei mal die Woche dünge ich die Pflanzen)
Einen richtigen Wasserwechsel 50%, mache ich ca. alle 6 Monate. Ansonsten Warte ich bis der Leitwert ca. 400 uS erreicht hat (alle 2-3Wochen) und entsalze dann über einen Vollentsalzer auf 300 uS. Verdunstetes Wasser ersetze ich durch destilliertes Wasser. Nennt man Indirekten Wasserwechsel.
Damit habe ich einen sehr guten Pflanzenwachstum, keine Algen und die Fische fühlen sich wohl.
Fazit von meiner Seite zu günstig und teuer. Qualität hat ohne jede Frage seinen Preis und wie man an meinen drei Messeinrichtungen für den Leitwert sieht bin ich eigentlich immer die Qualitätsschiene gefahren, aber :
Selbst wenn ich ein Leitwertmessgerät mit 100 uS Abweichung gehabt hätte, hätte ich bei
a.) erkannt das Vollentsalzung besser als Apotheke ist.
b.) war eh egal, weil ich ohne das Leitwertmessgerät, die Resultate hatte welche ich ursprünglich wollte.
c.) nach Erkennung des für mich optimalen Punktes hätte ich diesen auch mit anderen Anzeigewerten fahren können.
Selbst wenn ich mit einem Gerät bei 1000 uS 10% Abweichung gehabt hätte, hätte sich nichts geändert.
Bestimmt gibt es aber auch Fälle bei denen man kein günstiges Gerät akzeptieren kann, aber denke die meisten brauchen es nicht. Lieber ein günstiges als gar keines.
Last not least: Düngen, Leitwert, Redox.
Selber dünge ich mit ProFito und Ferreal
Der Leitwert verändert sich dabei kurzzeitig minimal, Redox (nur weil es hier angesprochen wurde) singt von ca. 350 mV auf 200 mV und ist nach ein paar Stunden wieder auf dem Normalwert.
Die Änderungen messe ich, haben aber keinerlei sichtbare Auswirkungen.
Erst hatte ich vor ProVito auf Empfehlung meines Zoofachhändlers (der eigentlich sehr kompetent ist) "Preis Diskus Mineralien" benutzt.
Fazit: Bartalgen habe ich nicht in den Griff bekommen, Leitwert hat sich nach der Entsalzung auf 300 uS und Zugabe von "Preis Diskus Mineralien" fast verdoppelt und blieb auch auf diesem Wert. Karbonathärte ist so hoch gestiegen das ich den PH Wert nicht mehr in engen Grenzen über Co2 Zugabe regeln konnte.
Hoffe der Erfahrungsbericht hilft etwas.
Günni
Ob ein Teures oder Günstiges besser ist, da sollte man erst mal definieren was man von dem Leitwert Messgerät erwartet und wozu man es einsetzt.
Jemand der genau messen will/muss wird sich auf jeden Fall für ein Gerät "Stand der Technik" also teuer entscheiden, (Qualität hat seinen Preis) jemand der Tendenzen sehen will kommt durchaus mit einem günstigeren Gerät zurecht.
Selber habe ich drei Leitwertmessgeräte / Messmöglichkeiten.
1. Ein altes Analoggerät von Bishop (25-30 Jahre alt) Bereichsumschaltung manuell über Schalter, Temperaturabgleich manuell über Poti. Hat damals 100DM - 150DM gekostet, den genauen Preis kenne ich gar nicht mehr, schon zu lange her.
2. Einen Fluval G3 Filter mit eingebauten Leitwertmessgerät. (alter ca. 9 Monate)
3. Eine Platinelektrode (ca.150€) an einem ProfiLux (ca. 1 Monat)
Alle drei Messgräte zeigen (nach der Eichung) mit einer Toleranz von 30 uS das Gleiche an.
Wozu habe ich diese benutzt und war das Sinnvoll? Was mache ich heute damit?
a.) Vollentsalzen über Ani und Kationentauscher. Hergestelltes Wasser zwischen 10 und 30 uS, destilliertes Wasser aus der Apotheke 80-150 uS. Info sehr Sinnvoll, selbst hergestelltes Wasser ist besser als teuer gekauftes.
b.) Diskuszucht vor 25-30 Jahren. Damals stand in jeder Literatur nur möglich mit Wasser Leitwert < 60uS.
Daran habe ich mich gehalten und über Jahre keinen Erfolg gehabt, erst nachdem ich die Nase gestrichen voll hatte von der Diskuszucht und mich nur noch an den Tieren erfreuen wollte, war mir der Leitwert egal.
Bei Werten um die 500 uS mit täglichen Wasserwechsel von 30-60% klappte es plötzlich auch mit der Nachzucht und innerhalb kurzer Zeit hatte ich drei erfolgreiche Zuchtpaare. In einem Zeitraum von 2-3 Jahren habe ich jeden Monat im Durchschnitt 150 Jungdiskus verkauft. Dann hatte ich von dem Arbeitsaufwand so die Nase voll das ich ca. 15 Jahre nichts mehr mit Aquarien zu tun haben wollte. (Fazit: Anzeige des Leitwertes egal)
c.) Heute: Nichts mehr mit Diskus, zu sehr erinnere ich mich noch an den Arbeitsaufwand von damals. (Ok, damals waren 70% Wildfang und heute ist das mit Sicherheit einfacher) Jetzt habe ich was ich damals spöttisch Zappelfische genannt habe, in einem Pflanzenbecken, alles in einer wohlausgesuchten Zusammenstellung, aber keine Diskus.
Was ich jetzt mit dem Leitwert mache ist folgendes: Zwischen 300 uS und 400 uS (KH2-KH4) bekomme ich mit meiner Co2 Zuführung über eine PH Regelung ein optimales Pflanzenwachstum hin und die Fische fühlen sich anscheinend sehr wohl. (Zwei mal die Woche dünge ich die Pflanzen)
Einen richtigen Wasserwechsel 50%, mache ich ca. alle 6 Monate. Ansonsten Warte ich bis der Leitwert ca. 400 uS erreicht hat (alle 2-3Wochen) und entsalze dann über einen Vollentsalzer auf 300 uS. Verdunstetes Wasser ersetze ich durch destilliertes Wasser. Nennt man Indirekten Wasserwechsel.
Damit habe ich einen sehr guten Pflanzenwachstum, keine Algen und die Fische fühlen sich wohl.
Fazit von meiner Seite zu günstig und teuer. Qualität hat ohne jede Frage seinen Preis und wie man an meinen drei Messeinrichtungen für den Leitwert sieht bin ich eigentlich immer die Qualitätsschiene gefahren, aber :
Selbst wenn ich ein Leitwertmessgerät mit 100 uS Abweichung gehabt hätte, hätte ich bei
a.) erkannt das Vollentsalzung besser als Apotheke ist.
b.) war eh egal, weil ich ohne das Leitwertmessgerät, die Resultate hatte welche ich ursprünglich wollte.
c.) nach Erkennung des für mich optimalen Punktes hätte ich diesen auch mit anderen Anzeigewerten fahren können.
Selbst wenn ich mit einem Gerät bei 1000 uS 10% Abweichung gehabt hätte, hätte sich nichts geändert.
Bestimmt gibt es aber auch Fälle bei denen man kein günstiges Gerät akzeptieren kann, aber denke die meisten brauchen es nicht. Lieber ein günstiges als gar keines.
Last not least: Düngen, Leitwert, Redox.
Selber dünge ich mit ProFito und Ferreal
Der Leitwert verändert sich dabei kurzzeitig minimal, Redox (nur weil es hier angesprochen wurde) singt von ca. 350 mV auf 200 mV und ist nach ein paar Stunden wieder auf dem Normalwert.
Die Änderungen messe ich, haben aber keinerlei sichtbare Auswirkungen.
Erst hatte ich vor ProVito auf Empfehlung meines Zoofachhändlers (der eigentlich sehr kompetent ist) "Preis Diskus Mineralien" benutzt.
Fazit: Bartalgen habe ich nicht in den Griff bekommen, Leitwert hat sich nach der Entsalzung auf 300 uS und Zugabe von "Preis Diskus Mineralien" fast verdoppelt und blieb auch auf diesem Wert. Karbonathärte ist so hoch gestiegen das ich den PH Wert nicht mehr in engen Grenzen über Co2 Zugabe regeln konnte.
Hoffe der Erfahrungsbericht hilft etwas.
Günni