'nAbend,
@Nik: also ich meinte, ich finde Drepanocladus aduncus recht wahrscheinlich (auch weil das Angelgewässer wohl so ein eutrophes 08/15-Gewässer ist), aber wenn man es genau nehmen will, könnte man es nur mit Bestimmungsschlüssel u. Mikroskop sicher bestimmen. Ich könnte es vielleicht versuchen, aber besser wäre es, wenn das ein Bryologe macht, vielleicht der Autor vom oben verlinkten Stillgewässermoose-Schlüssel (arbeitet am Naturkundemuseum Münster). Auch in dem Fall wieder am besten emerse und submerse Triebe von dem Moos als Belege einfach trocknen (nicht pressen) und in Kuvert, Butterbrottüte o.ä. stecken.
(Btw., in dem Offene-Naturführer-Schlüssel scheint eine Nummer falsch zu sein. Egal wo man abbiegt, man kommt nicht zu Leptodictyum oder Drepanocladus. Auch wenn ich mich von da rückwärts bzw. nach oben hangele, komme ich an einer Stelle nicht weiter.)
Einige Unterscheidungsmerkmale: L. riparium: abgeflacht beblättert (ähnlich wie bei Javamoos, Blätter sind mehr oder weniger in 2 Reihen am Stämmchen angeordnet), sogenannte Blattflügelzellgruppe wenig differenziert. Blätter an der Triebspitze eher auseinandergespreizt. Unter Wasser eher horizontal, bzw. strubbelig in alle Richtungen wachsend. Heftet sich oft fest. - Echtes Leptodictyum riparium wächst evtl. auch an deinem Angelgewässer, direkt am und in flachem Wasser, auf Stein, Holz usw.
D. aduncus: Blätter um das Stämmchen herum verteilt angeordnet, oft einseitswendig (wie zu einer Seite gefönt), an der Triebspitze zusammengelegt und oft etwas sichelartig gebogen. Blattflügelzellgruppe deutlich differenziert (große, durchsichtige Zellen), dreieckig und die Mittelrippe erreichend. In tieferem Wasser aurecht wachsend (wie in deinem Aq.), sieht dann wie das "Stringy" aus (bzw. D. aduncus ist wahrscheinlich eh mit dem "Stringy" identisch). Heftet sich unter Wasser nicht fest, soweit ich das bisher gesehen habe.
Fontinalis: immer ohne Blatt-Mittelrippe, aber Blätter meistens (nicht bei allen Arten) in der Mitte gefaltet. In der Regel in 3 Längsreihen am Stämmchen. (Drep. & Lept.: deutliche Blatt-Mittelrippe, nicht dreizeilig beblättert)
Plantamaniac":3pydfyut schrieb:
Vielleicht bringt der Sporophyt Licht ins Dunkel?
In den Bestimmungsbüchern werden bei den Amblystegiaceae (die Familie, zu der Leptodictyum u. Drepanocladus gehören) meistens nur die Gametophyten-Merkmale (die Moospflänzchen ohne die Kapseln) in den Schlüsseln verwendet. Die Sporophyten scheinen bei denen relativ wenig Unterschiede zu zeigen.
Aber, was in Literatur erwähnt wird, und was ich auch gesehen habe: Leptodictyum bildet massenhaft Sporenkapseln, sobald es emers wächst, Drepanocladus aduncus hat dagegen nur selten welche. Es gibt aber u.a. auch Drepanocladus polycarpus, das ich nicht kenne, das soll oft Sporophyten haben.
Plantamaniac":3pydfyut schrieb:
Ach, schautmal was ich gerade gefunden habe, ist das nicht witzig :lol:
http://www.somso.de/deutsch/botanik/bos14_6.htm
Genial! Die sollen mal von allen möglichen Aquarienmoosen solche Modelle bauen
So 3D-mäßig könnte man wunderbar das ganze Moos-Unterscheidungsmerkmalgedöns vermitteln.
Gruß
Heiko