Pantanal update für Lesehungrige
Pantanal-update.
Hallo!
Polymorphismus scheint auch reversibel zu sein!
Jedenfalls treiben die pantanal wieder mit den üblichen Blattspreiten aus.
Natürlich habe ich mich gefragt, woran das liegen könnte. Dazu möchte ich auch sagen, dass die in letzter Zeit nicht besonders gut standen- abgesehen von den Blattmorphosen- die ich auch so gelassen habe. Hinzu kommt eine leichte Dauertrübung im AQ, die ich nicht beseitigt bekomme, auch nicht mit UV-C (neu angeschafft. 11W, schön langsam durchlaufen lassen, die Brühe- vorübergehend mit großem Erfolg, dann aber wieder Eintrübung- wenn auch nicht so arg wie vorher).
Da ich in Kürze eh' umziehe und das Becken zerreissen werde, kann mir dies egal sein.
Interessant war, das alle Arten weiterwuchsen, obwohl ich in schweren Trübungszeiten "Spinatwasser" hatte:
man konnte tagelang nicht 5cm weit sehen! Mittlerweile ist dies besser, aber nicht wirklich behoben.
Alles eine Folge der Geringfilterung (seit 2Monaten) ? In HMF-Zeiten herrschten kristallklare Verhältnisse...
Wie beschrieben, haben zumindest die Ludwigia-Arten alle enorm durch den LL-Wechsel profitiert. Ich habe dazu ja einiges gepostet. Dazu zähle ich auch übrigens die Cuphea a., die ähnliche Ansprüche besitzen, wie Ludwigien (s. Foto). Die treiben jetzt sensationell, was man unter den alten LL nicht gerade behaupten konnte (s. eigener Beitrag)!
Da für mich einzig die Praxis zählt, mit beweisenden Fotos für Jedermann, egal ob gut oder schlecht fotografiert (s. meine Fotos z.B. die zugegebenermaßen eher "mau" sind), mit Pflanzenmängeln oder ohne- stellen sich mir immer noch Fragen zur Haltbarkeit meiner verwendeten Lichtfarbe, die mir aber anstatt der "Fachleute aus der Aquarientechnikfraktion" (ohne Spott) mittlerweile meine Pflanzen beantworten!
Was hat diese Morphosen bei den pantanal ausgelöst?
Vermutlich irgendein Nährstoffdefizit- vielleicht aufgrund von Ionen-Kompetition: die große blackbox der Pflanzenaquaristik!
Nachdem ich alles mögliche gemessen habe und versuchte, für ein Gleichmaß an Nährstoffversorgung zu sorgen (ein hoffnungsloses Unterfangen!), bin ich darauf gekommen, dass die o.g. Art unerhört gut auf CaNo3 anspricht. Die werden dann feuerrot und sehen unglaublich toll aus!
Bei KNO3, oder MgNo3 bei Weitem nicht in dieser Intensität.
Ich habe dann in unserem Arbeitskreis darüber gesprochen und die Möglichkeit der Ca-Verarmung wurde meinem AQ nahegelegt, da ich ja zufriedener Altwassermensch bin (natürlich nur aus purer Faulheit, denn Zeit ist bei mir Luxusgut).
Ich habe daraufhin "gepöbelt und gespuckt", was das Zeug hielt, da ich dies für unmöglich hielt, weil die GH ja nie sank, sonder eher: stieg! (ich bin durch die Düngerei mit Ca und Mg sogar 'mal bis 31°GH gegangen (DUPLA-Test GH, neu, DUPLA Ca-Test), ohne jegliche Probleme bei den Pflanzen (logisch auch, bei 1°KH und guten sonstigen Rahmenbedingungen!)!
Das ist aber mittlerweile lange her und ich musste aus irgendwelchen Gründen dann doch 'mal massive TWW vornehmen, sodass heute wieder andere GH-Verhältnisse vorliegen. Auf Wunsch poste ich ein aktuelles Parameterscreening. Aber nur wenn's gefordert wird, da ich rel. faul geworden bin, was die Messerei betrifft und es mich Zeit kostet; die "Kiste läuft" schließlich - was will ich mehr ?).
Ich frage mich also, warum die pantanal so auf CaNO3 steht, auch wenn sie andere N-Formen von mir kennt (s.o.).
Prozesse der Ca-Verarmung sind mir bekannt- jedoch ohne nennenswerten Mulm und ohne HMF kommen Fällungen, bzw. Komplexierungen in meinem AQ nicht in Betracht, zumal das AQ P-limitiert läuft (P-Mangel habe ich übrigens auch noch nie beweisbar beobachten können, ausser an Hygrophila pinnatifida, die dann ziemlich spillerig wird.).
Ich rechne bei meinem Sandboden zwar mit einem mittlerweile massiven Fe3Po4 -Depot (P-Düngung geschieht stoßweise, wobei ich damit rechne, dass das Meiste im Sediment verschwindet und dort verfügbar ist/bleibt- und dies ist ja auch i.O. so- die Pflanze macht das schon !) Das lässt sich z.B. an Blyxa j. erkennen, die - wenn ich 'mal 'ne Woche keinen KramerDRAK gedüngt habe- an den Wurzeln abwischbare Fe-Überzüge zeigt. Bekommen die genug Fe über's Wasser, bleiben die Wurzeln weiss. Da die Art bei mir sehr schnell wächst, kann ich die wöchentlich ernten und entspr. beobachten. Beim Rausreissen kann man dann schön vergleichen...
Aber ob das auch auf Ca zutrifft, ist fraglich (LF nimmt ja auch nicht ab !).
Um die Ionenkonkurrenzen zwischen Mg, K, Ca weiß ich auch. Es bleiben dennoch Fragen.
Also:
pantanal und Ca ?
Ich tappe immer noch im Dunklen, ehrlich gesagt- schmeisse aber jetzt häufiger N in der Ca-Form "rein" als mit K oder Mg (vorher immer im wö. Wechsel: KNO3/MgNO3/CaNO3- ohne Reihenfolge). Was das K betriffft: ich bin von den jahrelangen 12mg/l Dauergehalt runtergegangen auf zeitweise 0mg/l. Sollen "die" doch ihre Speicher aufzehren, verdammt. Bisher ging das immer gut, ohne jegliche Qualitäts/Quantitätseinbußen. Dann kann man wieder Stoßdüngen- aber nicht mehr auf blauen Dunst: nur wenn tatsächlich Mängel auftreten, die man auf K zurückführen kann
Ich werde weiter berichten.
Übrigens lassen sich die pantanal - Ludwigia-like - gut vermehren: ich schneide ab und lasse einfach die Stümpfe stehen. Die treiben dann wieder aus, müssen natürlich ganz frei stehen, um einen Lichtreiz zu erhalten. Z.Zt. bin ich massiv in Vermehrung unterwegs, da ich vermutlich Pflanzen an mir pers. bekannte Liebhaber auslagern muss, weil ich noch nicht weiß, ob ich die jetzige Kiste in der neuen Whg. überhaupt stellen kann.
Übrigens machen die pantanal in Bestkondition gewaltige "Köpfe"- ganz so, wie die "cuba".
Wie man sehen kann, ist also immer noch etwas im Argen.
Kurz: die pantanal halte ich immer noch für "schwierig" (zumindest unter meinen praktizierten Kulturbedingungen).
Anbei ein paar neue Fotos. Entschuldigung für die Trübe-Tasse-Verhältnisse!
Gruß,
Andreas