Hei, mein Wasser wird hoffnungslos sauer, wenn ich keine Wasserwechsel mache.
Den Spruch sinngemäß "überschüssiges entfernen und fehlendes Nachdüngen" hat Amano geprägt.
In den Zeiten, in denen mehr Licht benutzt wird, werden alle Verbräuche höher. Dünger, Co2, das kann man mit Lowtec von früher nicht vergleichen. Aber es ist trotzdem noch möglich, wenn man das lieber mag. Mach ich auch, sehe aber trotzdem zu, das ich immer ausreichend Dünger bereitstelle, weil bei mir soll das Licht und die fehlende Co2Anlage limitieren und nicht ein xy Düngermangel. Googelvorlage Liebgsches Minimumgesetz.
Die großen Wasserwechsel hat damals Bernd Kaufmann vom Grünen Brett/Dennerle gesellschaftsfähig gemacht und dafür wie ein Tiger gekämpft. Nicht nur weil die Pflanzen dann besser wachsen, weil sie in dicker Brühe streiken, sondern auch weil damit nicht nur Schwärmer von Ektoparasiten im freien Wasser, sondern auch Pilze und Bakterien eliminiert werden. 30% Wasserwechsel entfernt 30% der Aliens, 70% entfernt 70%. Und nebenbei noch Algensporen und Bruchstücke.
Lowtec wird durch die NItrifikation die KH gefressen. Daraus entsteht auch Co2, das wiederum von den Pflanzen aufgenommen wird. Das Wasser wird (erwünscht) immer kippeliger und der Ph läßt sich schön nach unten zerren. Aber das geht nur so schön weiter, wenn man auch mal wieder hartes Leitunswasser hinzufügt.
Es tut den Pflanzen einfach gut. Klar kann man sich mit den üblichen Verdächtigen von Früher begnügen. Javafarn, Vallisnerien, Anubias, Cryptocorynen. Das ist aber für einen Pflanzenaquarianer, wie die meisten hier im Forum, doch etwas langweilig. Die etwas anspruchsvolleren Pflanzen gedeihen einfach mit Wasserwechsel besser.
Eben WW, rechnerisch aufdüngen, WW rechnerisch aufdüngen. Dann darf es ruhig auch etwas mehr Dünger sein. Das ist einfacher, als Düngen und versuchen mittels Messungen das Optimum einzustellen. Zumal viele Nährstoffe durch Chelatoren maskiert oder gebunden in Pflanzen oder Filterdreck vorliegen, die man nicht messen kann..dann lieber das Wasser so düngen wie es sein soll, ablassen und wieder weiter so..dann ist alles da, was gebraucht wird und die Brühe wird nicht zu dick.
Durch private Szenarien habe ich auch einige Becken im letzten Jahr wieder auf Altwasser umstellen müssen. Das läuft auch sehr gut, aber wenn ich dann doch mal die Zeit habe und Wasserwechsel mache, geht jedesmal ein Ruck durchs Becken und die Pflanzen treiben sichtbar durch. Im Mom hab ich etwas mehr Zeit und freu mich total, alle Becken mal ordentlich zu verwöhnen..mit Dünger und Wasserwechsel. Wenns draußen auchnoch mit dem Garten wieder losgeht, wird das wieder etwas weniger werden, außer ich brauch Wasser zum Blumen gießen ;-)
Dann legen meine Fische auch lieber Eier und ich freue mich darüber, meine Bestände aufzufrischen.
Dann gibt es auchnoch Fische, die nicht so weiches Wasser brauchen, sondern auch genug Mineralien, um ihr "Skelett" gesund zu erhalten. Die verkrümmen sich, wenn das Wasser zu selten gewechselt wird. zb. alte Perlhühner, Bärblinge allgemein.
Also ich bin eindeutig pro Wasserwechsel...Aber auch mit Phasen von Altwasser habe ich keine Probleme mit gesundem Altbesatz. Bei Neuzugängen würde ich tendenziell immer mehr Wasser wechseln wollen, als bei Altbesatz. Wer weiß, was die im Gepäck haben. Mehrere Wasserwechsel können Medikamente komplett überflüssig machen. Ja, warum teure Chemie kaufen, das halbe Becken damit killen, wenns Schlauch und Eimer genauso und noch besser können?
Da gibts noch viel mehr Argumente...aber ich geh jetzt lieber Wasser wechseln ;-)
Chiao Moni