LuckyLuke_3011
Member
Hallo zusammen,
ich möchte hier die Gelegenheit ergreifen und mein Becken vorstellen.
Die Vorstellung meines 300L Beckens wäre wohl eher im Algenforum angebracht. Nun, da das Becken durchaus bessere Zeiten erlebte, möchte ich hier einfach mal loslegen, da kommen ja u.a. gute Abschnitte. Viele Bilder habe ich in der persönlichen Galerie angefügt. Das Becken gibt zur Zeit kein gutes Makrobild ab.
300L Rio v. Juwel
Beleuchtung :
2 x Dennerle Special Plant T8 mit Reflektoren ( 2 x 38W )
1 x Solar Ultra JBL Tropical 54W
1 x Plant Pro Arcadia 54W
Beleuchtungsdauer : durchgehend 11 Std.
Filterung :
1 x Tetra EX 600 ( Inhalt Filterkorb 1 + 2 nur Schwämme - 3 Filterkorb leer )
1 x Tetra EX 700 ( Inhalt Filterkorb 1 + 2 nur Schwämme - 3 + 4 Filterkorb Filterwatte )
Co2-Einleitung :
Druckgas 2KG
Flipper ca. 60 Blasen die Minute
Wasserwerte :
( wegen der Algenprobleme schwanken die Werte sehr schnell )
NO3 - ca. 15mg/l
PO4 - ca. 0,5mg/l
PH - ca. 6,40-6,50 ( JBL 3 Tropfen Test )
CO2 - ca. 20-35mg/l
NH4 - n.n.
FE - ca. 0,1mg/l
GH - ca. 6
KH - ca. 3
Bodengrund :
Sand 0.4 - 0.8 Körnung mit etwas Kies gemischt...
Besatz :
10 x Microgeophagus Ramirezi
2 x Apistogramma Cacatuoides
2 x Apistogramma Macmasteri
20 x Paracheidon Axelrodi
2 x Corydoras ...
4 x Otocinclus Macrospilus
unzählige Melanoides Tuberculatus
Pflanzen :
Glossostigma Elatinoides
Heteranthera Zosterifolia
Hydrocotyle Leucocephala
Pogostemon Stellatus ( oder was davon noch übrig ist ... )
Düngung :
was hätte der Herr gerne...
Ich habe hier mittlerweile ALLES stehen, TPN+, EC, Fosfo, DRAK N, K2SO4 und MsSO4 in Pulverform, guten Eisendünger aus Polen ( mein Onkel schwört drauf ), seit neustem auch EI + P + Micro von Aquarebell. Mal sehen, was hilft Evtl. auch gar nichts, wie sich im weiteren Verlauf dieses Posts herausstellen wird.
Einen festen Düngeplan gibt es wegem den ganzen Algen nicht zur Zeit.
Nun, es begann so :
Im Dezember 2004 kaufte ich ein 60L Becken. Damit konnte ich erste Erfahrungen in der Aquaristik mit Fischen sammeln, die Haltung der Wasserschildkröten in der Jugend ist damit nicht direkt vergleichbar.
Guppys, Mollys, Tetra-Neons. Mehr oder weniger was dies der Besatz des früheren 60L Beckens. Schnell merkte ich, dass die eingebrachten Pflanzen in diesem Becken schnell kümmerten. Ich düngte nicht, machte aber regelmässigen Wasserwechsel, wie mir mein Onkel angeraten hatte. Den Fischen ging es gut und das machte die ganze Sache rund. Alle 3-4 Wochen kaufte ich neue Pflanzen, um das Aussehen des Beckens wenigstens für kurze Zeit zu peppen. Ich hatte damals in diesem Becken keine Algen, ich wusste damals auch nicht, wie einzele Algenformen überhaupt aussehen, geschweige, welche Bedingungen und Einflüsse etc. nötig sind, damit diese Algen entstehen oder wie sie unter einander zu defnieren. Irgendwann fragte ich mich dann ernsthaft, warum ich eigentlich immer neue Pflanzen kaufen musste. Warum konnten diese Pflanzen nicht einfach im Aquarium wachsen und sich vermehren, mein Schwager mit seinem Altwasserbecken kriegte es ja auch hin. Als er dann immer erzählte, dass er nie Wasser wechseln würde, nahm ich dass für selbstverständlich hin, klar dachte ich, in einem großen 240L Becken wird das schon irgendwie funktionieren, das Biotop, klar, irgendwie... Wenn ich mir so die Bilder seines Becken von
früher ansehe - da zu diesen Zeitpunkten hatte ich von Wasserpflanzen keinen weißen Schimmer - großartig Algen sind auf den Bildern auch nicht zu erkennen, das Becken lief also - irgendwie...
Die erste Neuerung kam dann mit einer BIO-Co2 Anlage von Dennerle für knapp 25,0 EUR. Angeschlossen und mit Wasser gefüllt blubberte es nach 24h Std und siehe da, die Pflanzen wuchsen auf einmal. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch nicht, dass Co2 in einer Abhängigkeit zu KH steht. Dies kam erst viel viel später. Nunja, bis zu diesem Zeitpunkt war mein Fazit :
Kein Dünger + mittelhartes - hartes Wasser = Becken ein Urwald und absolut keine Algen. Der CO2 musste also, trotz Düsseldorfer 7 KH, gut gewesen sein. Das war die Geburtsstunde, wo mich diese Faszination packte. Der Gedanke, nach dem Umzug v. D´dorf nach Ratingen sich ein 300L Becken zu gönnen war da. Dort eine etwas überdimensionierte Bio-Co2 Anlage zu basteln ( man kannte dann auch inzwischen das Prinzip und die Rezeptur zum selber Mixen ) und die ganze Pracht des 60L Beckens auf 120cm*50cm*50cm zu übertragen, waren so groß, das bei ebaY im April 2007 ein Höhstgebot für dieses Becken abging. Schnell nach Dorsten zwei Tage später geflitzt wurde das Becken abgeholt. Eingefahren wurde in Ruhe, man hatte ja noch das alte prächtige 60L Becken, wo man immer neue Pflanzen dazusetzen konnte, ohne hier was dazu kaufen zu müssen. Wohlgemerkt bis zu diesem Zeipunk überhaupt kein Dünger und nur eine selbstgebaute BIO-Co2 Anlage. Bilder sagen mehr als 1000 Worte :
[albumimg]10155[/albumimg]
[albumimg]10154[/albumimg]
Der Traum ging weiter, alles gelang, der Besatz stockte auf. Anfangs waren es Skalare, später auch Buntbarsche.
Die ersten Änderungen dieses Biotops gingen einher, es musste eine Osmoseanlage her, da die Barsche wohl nur weiches Wasser auf Dauer vertragen würden. Gut, auch hier konnte ich bei ebaY für knapp 40,0 EUR was ergattern, die Osmoseanlage funktioniert noch heute.
Das Becken sah im Oktober, also ca. ein halben Jahr nach Einrichtung etwa so aus :
[albumimg]10136[/albumimg]
Schön oder ? Für einen unerfahrenen Aquariener...
Zu diesem Zeitpunkt waren Algen ebenfalls Fehlanzeige, das Wasser war aber auch schon weicher, teilweise nur 1GH, wegen der Barsche.
Zwischenzeitlich sammelte man immer mehr Erfahrung mit der ganzen Materie - was genau ist ein PH-Wert, Nitrat, Phosphat, Eisen etc.. Mit der Düngung des Beckens begann ich etwa erst im September mit einem billigen Dünger von Fressnapf.
Algen - was war dies noch mal - noch nie gesehen .
Was gibt es wohl schöneres, als ein prächtiges Becken, wo man es geschafft hat, die Pflanzen zu vermehren. Klar, die Fische zu vermehren, auch dies gelang, die Tiere sehen inzwischen so aus :
[albumimg]10137[/albumimg]
Wir bleiben aber bei den Pflanzen.
Ende 2007 kam die Herausforderung - das Becken sollte nun noch schöner und vor allem grüner werden. Bodendecker in Forum von Glossostigma sollten her, daneben schöne Stengelpflanzen wie die Cabomba Aquatiqa etc. Schnell war mir klar,
dass da meine C02 Anlage nicht hinterher kommen würde. Denkste, das Becken entwickelte sich bis April 2008 prächtig, trotz
0,61w/l.
Da die Wasserhärte nur 1 KH ausmachte, genügte also auch eine Bio-Co2 Anlage in einem 300L Becken bei >0,6w/l. Wenn ich darüber nachdenke, Wahnsinn. Der Co-Wert lag immer so bei etwa 15mg/l.
Auch zu diesem Zeitpunkt - Algen, Markonährstoffe - häähhh what is it ???
O.k. Co2, saures weiches Wasser, Dünger mit Eisen, mehr wollte ich doch gar nicht (wissen)...
Die Quintessenz der Aquaristik war perfekt, man kam abends nach Hause und hatte in Stück Amazonas im Wohnzimmer.
Dann kam der Anfang vom Ende, die einzelnen Durchläufe der Algenplagen und die Bilder erspare ich Euch, die könnt Ihr in meiner Galerie sehen, naja da war alles dabei. Algenblüte, Grün- Faden- Bart- Blau- Rot- Lilla - Algen, Kahmhaut... Die ganze Bandbreite eben. Wie es dazu kam. Heute kann ich es gut vermuten. Fakt ist aber, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt nichts mit diesem Makro-Nährstoff-Gedöns zu tun hatte, alles was die Pflanzen neben dem CO2 ( wohlgemerkt BIO ) und dem Licht benötigten, war der 5,99 EUR Dünger von Fressnapf. Der Rest gelang wohl irgendwie über die Ekskremente der Fische ins Becken. Es war mir egal. Das Becken lief.
Im März kaufte ich einen Fisch mit Ichthyo. Da gings los. Die Krankheit brach aus und es war wohl ein Parasit der übelsten Sorte. Ich habe so viel Malchitgrün in dieses Becken gekippt, dass ich mich nur umsah, bis Greenpeace vor der Haustüre stehen würde. Natürlich habe ich nicht überdosiert, nicht sonderlich viel, aber das Zeug zeigte überhaupt keine Wirkung.
Zwei Monate Kampf mit Ichthyo. Viele Fische haben es nicht überlebt. Letztendlich half nur eine Dunkelkur über zwei Wochen und absolute Futterpause. Anschliessend begang ich den grössten Fehler in meiner aquaristischen Laufbahn.
Ich liess das Becken von heute auf morgen genauso laufen wie vorher und beleuchtete, mit den neuen Leuchtbalken, 11 Std. am Tag durchgehend. Dass wohl alle Makros in diesem Becken ausfielen, nachdem ich fast 2 Wochen nichts gefüttert und nur Wasser gewechselt habe, ist mir heute klar, zu diesem Zeitpunkt wusste ich dies aber nicht. Gerade welche Rolle Makronährstoffe für ein stabiles Becken darstellen, dies war mir bis Dato völlig unklar. Durch die Fütterung der zwei Wochen ausgehungerten Tiere gelang wohl ohne Ende NH4 ins Becken und bis die grünen Dornröschen aus ihren Winterschlaf nach der Dunkelkur erwachten, war es wohl schon zu spät. Der FE - Dünger von Fressnapf besorgte den Rest. Schnell wurde aus den Fadenalgen eine Algenblüte, dann kamen eine Kahmhaut und etwa 3-4 Monate Blaualgen pur. Die ganzen Test & Konsorten wurden dann gekauft, um alles nur erdenkliche im Aquarium nachzumessen. Schnell wurde klar, Blaualgen, da fehlt wohl N - also griff ich zu DRAK. Alles wurde noch schlimmer. Davon habe ich leider keine Bilder gemacht. War auch zu ekelig. Nach N Mangel folgte P Mangel, jedenfalls nur im Wasser, den Algen ging es prächtig. Bis heute läuft das Becken alles andere als stabil.
Die Algen verbrauchen wohl das 10-20-30fache an Makronährstoffen im Gegensatz zu Pflanzen. Jedenfalls über die Wassersäule oder gibt es etwas Algen mit Wurzeln ? Dies ist meine Haupterkentnis aus der ganzen Misere - es berechtigt auch ihr Dasein und die Funktion, ohne dies hier mathematisch in einer Formel runterzurbrechen, davon habe ich überhaupt keine Ahnung. Sie sollen das Wasser von bestimmten Stoffen entgiften. In der Evolution mag dies wohl über Jahre fortdauern, aber in unserer Aquaristik muss dies ja am besten von jetzt auf gleich passieren. Daher kippt man
dann noch mehr von den Zeug ins Becken, damit die Pflanzen wieder wachsen. Denkste. So lange der Teller immer voll ist, bleiben die Algen, warum sollten sie verschwinden, schliesslich sind sie nun die Hausherren. So kämpfe ich nun seit mehr als 10 Monaten gegen irgendwelche Algenarten. Zwischenzeitlich habe ich das Becken auch mit Pflanzen überwuchern lassen. Es stimmt zwar, dass eine erhöhte Düngung die Pflanzen zu besseren Wuchs anregt, aber leider auch die Algen. Die Pflanzen wuchsen bei CO2 20-30mg und allen Vorgaben gemäß der EI - Formel zu keinem Zeitpunkt besser, als sie es ohne jegliche Zugabe von Makronährstoffen zuvor ( unter gleichen Lichtbedinungen ) getan haben. Dies soll aber nicht heissen, dass die Makronährstoffe vorher nicht da waren, im Gegenteil, aber nicht in diesen Mengen.
Diese Algen plagen mich aktuell :
[albumimg]10140[/albumimg]
[albumimg]10138[/albumimg]
[albumimg]10139[/albumimg]
.. ist wohl eine Art von Rotalgen, was auch immer.
Ich werde diese Diskussion wohl im Algenforum weiterführen.
Die Moral von der ganzen Geschichte ist aber und davon bin ich heute absolut überzeugt. Pflanzen wachsen durch Liebe viel besser, als mit irgendwelchem Dünger. Ingrid, Tutti und Alex sind hier meine Idole. So wie sie Ihre Becken mit den minimalsten Einträgen an Nährstoffen in Schuss halten, ist einfach traumhaft und da möchte ich auch ( wieder ) hinkommen.
Da werden sicherlich einige anfangen zu lachen. Ich denke dabei immer nur an unsere Erdbeeren in den Blumenkästen draussen auf der Terasse. Meine Frau hat da noch nie irgendwelchen Dünger reingekippt. Die Mittagssonne, die da draussen ab Mai auf die Erde prallt, ist um einiges stärker als unsere paar Watt in den Becken. Ich sehe mich aber jetzt schon Ende Mai draussen sitzen und dicke Erdbeeren essen. Tjo :roll: aus dem Nichts ? Einfach in Ruhe gelassen. Da würde ich wohl eher lachen, wenn meine Frau da jeden Tag eine 50ml Spritze pro 100cm Blumenkasten injizieren würde, mhhh Phosphat, lecker...
Sehen wir uns doch einmal diese Wurzeln von Glosso an, ich glaube niemand von uns ist in der Lage, den genauen Nährstoffgehalt in diesem Kies zu beziffern. Wir messen immer nur über die Wassersäule. Wasserpflanzen nehmen vermutlich in Engpässen viel mehr über Substrat auf, als wir vermuten. Im Substrat sind viel mehr N und P vorhanden, als wir glauben.
[albumimg]10149[/albumimg]
Ich habe mir mal den Spass erlaubt und N + P über die Wassersäule gemessen, die Werte waren kaum nachweissbar. Kurze Zeit später entnahm ich eine Wasserprobe mit einer Spritze tief aus dem Substrat. Die Werte schlugen in der höhsten Skala aus.
Daher hier mein neues Anti-Algen Experiment :
Die Düngung wird jetzt gekürzt, wie Tutti, Ingrid und Alex es empfehlen, die Algen und die Pflanzen sollen schliesslich um die Nährstoffe kämpfen. Welche Art von Krieg ist es, wenn es ständig mit Nährstoffen vom Himmel regnet und die Algen dies sofort nutzen. Jede Art von Überdüngung der Makronährstoffe hat sich ( in meinen Fällen ) bisher immer nur positiv für die Algen herausgestellt und dies über Monate.
Die Pflanzen hatten davon recht wenig. Mag sein, dass eine üppige Düngung in einem eingefahrenen und algenfreien Becken funktioniert. Ich werde es probieren und hier evtl. noch darüber berichten. Sollte dies keinen Erfolg bringen, wird das Becken neu eingerichtet.
Hier zum Abschluss ein Bild von Glosso in meinem Garnelen Becken, welches ich absoult in Ruhe lasse. Das Becken läuft auch mit Bio Co2, minimalste NPK und Microdüngung und viel Liebe... Ohh... wie sehr kommt mir dies bekannt vor
[albumimg]10150[/albumimg]
ich möchte hier die Gelegenheit ergreifen und mein Becken vorstellen.
Die Vorstellung meines 300L Beckens wäre wohl eher im Algenforum angebracht. Nun, da das Becken durchaus bessere Zeiten erlebte, möchte ich hier einfach mal loslegen, da kommen ja u.a. gute Abschnitte. Viele Bilder habe ich in der persönlichen Galerie angefügt. Das Becken gibt zur Zeit kein gutes Makrobild ab.
300L Rio v. Juwel
Beleuchtung :
2 x Dennerle Special Plant T8 mit Reflektoren ( 2 x 38W )
1 x Solar Ultra JBL Tropical 54W
1 x Plant Pro Arcadia 54W
Beleuchtungsdauer : durchgehend 11 Std.
Filterung :
1 x Tetra EX 600 ( Inhalt Filterkorb 1 + 2 nur Schwämme - 3 Filterkorb leer )
1 x Tetra EX 700 ( Inhalt Filterkorb 1 + 2 nur Schwämme - 3 + 4 Filterkorb Filterwatte )
Co2-Einleitung :
Druckgas 2KG
Flipper ca. 60 Blasen die Minute
Wasserwerte :
( wegen der Algenprobleme schwanken die Werte sehr schnell )
NO3 - ca. 15mg/l
PO4 - ca. 0,5mg/l
PH - ca. 6,40-6,50 ( JBL 3 Tropfen Test )
CO2 - ca. 20-35mg/l
NH4 - n.n.
FE - ca. 0,1mg/l
GH - ca. 6
KH - ca. 3
Bodengrund :
Sand 0.4 - 0.8 Körnung mit etwas Kies gemischt...
Besatz :
10 x Microgeophagus Ramirezi
2 x Apistogramma Cacatuoides
2 x Apistogramma Macmasteri
20 x Paracheidon Axelrodi
2 x Corydoras ...
4 x Otocinclus Macrospilus
unzählige Melanoides Tuberculatus
Pflanzen :
Glossostigma Elatinoides
Heteranthera Zosterifolia
Hydrocotyle Leucocephala
Pogostemon Stellatus ( oder was davon noch übrig ist ... )
Düngung :
was hätte der Herr gerne...
Ich habe hier mittlerweile ALLES stehen, TPN+, EC, Fosfo, DRAK N, K2SO4 und MsSO4 in Pulverform, guten Eisendünger aus Polen ( mein Onkel schwört drauf ), seit neustem auch EI + P + Micro von Aquarebell. Mal sehen, was hilft Evtl. auch gar nichts, wie sich im weiteren Verlauf dieses Posts herausstellen wird.
Einen festen Düngeplan gibt es wegem den ganzen Algen nicht zur Zeit.
Nun, es begann so :
Im Dezember 2004 kaufte ich ein 60L Becken. Damit konnte ich erste Erfahrungen in der Aquaristik mit Fischen sammeln, die Haltung der Wasserschildkröten in der Jugend ist damit nicht direkt vergleichbar.
Guppys, Mollys, Tetra-Neons. Mehr oder weniger was dies der Besatz des früheren 60L Beckens. Schnell merkte ich, dass die eingebrachten Pflanzen in diesem Becken schnell kümmerten. Ich düngte nicht, machte aber regelmässigen Wasserwechsel, wie mir mein Onkel angeraten hatte. Den Fischen ging es gut und das machte die ganze Sache rund. Alle 3-4 Wochen kaufte ich neue Pflanzen, um das Aussehen des Beckens wenigstens für kurze Zeit zu peppen. Ich hatte damals in diesem Becken keine Algen, ich wusste damals auch nicht, wie einzele Algenformen überhaupt aussehen, geschweige, welche Bedingungen und Einflüsse etc. nötig sind, damit diese Algen entstehen oder wie sie unter einander zu defnieren. Irgendwann fragte ich mich dann ernsthaft, warum ich eigentlich immer neue Pflanzen kaufen musste. Warum konnten diese Pflanzen nicht einfach im Aquarium wachsen und sich vermehren, mein Schwager mit seinem Altwasserbecken kriegte es ja auch hin. Als er dann immer erzählte, dass er nie Wasser wechseln würde, nahm ich dass für selbstverständlich hin, klar dachte ich, in einem großen 240L Becken wird das schon irgendwie funktionieren, das Biotop, klar, irgendwie... Wenn ich mir so die Bilder seines Becken von
früher ansehe - da zu diesen Zeitpunkten hatte ich von Wasserpflanzen keinen weißen Schimmer - großartig Algen sind auf den Bildern auch nicht zu erkennen, das Becken lief also - irgendwie...
Die erste Neuerung kam dann mit einer BIO-Co2 Anlage von Dennerle für knapp 25,0 EUR. Angeschlossen und mit Wasser gefüllt blubberte es nach 24h Std und siehe da, die Pflanzen wuchsen auf einmal. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich auch nicht, dass Co2 in einer Abhängigkeit zu KH steht. Dies kam erst viel viel später. Nunja, bis zu diesem Zeitpunkt war mein Fazit :
Kein Dünger + mittelhartes - hartes Wasser = Becken ein Urwald und absolut keine Algen. Der CO2 musste also, trotz Düsseldorfer 7 KH, gut gewesen sein. Das war die Geburtsstunde, wo mich diese Faszination packte. Der Gedanke, nach dem Umzug v. D´dorf nach Ratingen sich ein 300L Becken zu gönnen war da. Dort eine etwas überdimensionierte Bio-Co2 Anlage zu basteln ( man kannte dann auch inzwischen das Prinzip und die Rezeptur zum selber Mixen ) und die ganze Pracht des 60L Beckens auf 120cm*50cm*50cm zu übertragen, waren so groß, das bei ebaY im April 2007 ein Höhstgebot für dieses Becken abging. Schnell nach Dorsten zwei Tage später geflitzt wurde das Becken abgeholt. Eingefahren wurde in Ruhe, man hatte ja noch das alte prächtige 60L Becken, wo man immer neue Pflanzen dazusetzen konnte, ohne hier was dazu kaufen zu müssen. Wohlgemerkt bis zu diesem Zeipunk überhaupt kein Dünger und nur eine selbstgebaute BIO-Co2 Anlage. Bilder sagen mehr als 1000 Worte :
[albumimg]10155[/albumimg]
[albumimg]10154[/albumimg]
Der Traum ging weiter, alles gelang, der Besatz stockte auf. Anfangs waren es Skalare, später auch Buntbarsche.
Die ersten Änderungen dieses Biotops gingen einher, es musste eine Osmoseanlage her, da die Barsche wohl nur weiches Wasser auf Dauer vertragen würden. Gut, auch hier konnte ich bei ebaY für knapp 40,0 EUR was ergattern, die Osmoseanlage funktioniert noch heute.
Das Becken sah im Oktober, also ca. ein halben Jahr nach Einrichtung etwa so aus :
[albumimg]10136[/albumimg]
Schön oder ? Für einen unerfahrenen Aquariener...
Zu diesem Zeitpunkt waren Algen ebenfalls Fehlanzeige, das Wasser war aber auch schon weicher, teilweise nur 1GH, wegen der Barsche.
Zwischenzeitlich sammelte man immer mehr Erfahrung mit der ganzen Materie - was genau ist ein PH-Wert, Nitrat, Phosphat, Eisen etc.. Mit der Düngung des Beckens begann ich etwa erst im September mit einem billigen Dünger von Fressnapf.
Algen - was war dies noch mal - noch nie gesehen .
Was gibt es wohl schöneres, als ein prächtiges Becken, wo man es geschafft hat, die Pflanzen zu vermehren. Klar, die Fische zu vermehren, auch dies gelang, die Tiere sehen inzwischen so aus :
[albumimg]10137[/albumimg]
Wir bleiben aber bei den Pflanzen.
Ende 2007 kam die Herausforderung - das Becken sollte nun noch schöner und vor allem grüner werden. Bodendecker in Forum von Glossostigma sollten her, daneben schöne Stengelpflanzen wie die Cabomba Aquatiqa etc. Schnell war mir klar,
dass da meine C02 Anlage nicht hinterher kommen würde. Denkste, das Becken entwickelte sich bis April 2008 prächtig, trotz
0,61w/l.
Da die Wasserhärte nur 1 KH ausmachte, genügte also auch eine Bio-Co2 Anlage in einem 300L Becken bei >0,6w/l. Wenn ich darüber nachdenke, Wahnsinn. Der Co-Wert lag immer so bei etwa 15mg/l.
Auch zu diesem Zeitpunkt - Algen, Markonährstoffe - häähhh what is it ???
O.k. Co2, saures weiches Wasser, Dünger mit Eisen, mehr wollte ich doch gar nicht (wissen)...
Die Quintessenz der Aquaristik war perfekt, man kam abends nach Hause und hatte in Stück Amazonas im Wohnzimmer.
Dann kam der Anfang vom Ende, die einzelnen Durchläufe der Algenplagen und die Bilder erspare ich Euch, die könnt Ihr in meiner Galerie sehen, naja da war alles dabei. Algenblüte, Grün- Faden- Bart- Blau- Rot- Lilla - Algen, Kahmhaut... Die ganze Bandbreite eben. Wie es dazu kam. Heute kann ich es gut vermuten. Fakt ist aber, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt nichts mit diesem Makro-Nährstoff-Gedöns zu tun hatte, alles was die Pflanzen neben dem CO2 ( wohlgemerkt BIO ) und dem Licht benötigten, war der 5,99 EUR Dünger von Fressnapf. Der Rest gelang wohl irgendwie über die Ekskremente der Fische ins Becken. Es war mir egal. Das Becken lief.
Im März kaufte ich einen Fisch mit Ichthyo. Da gings los. Die Krankheit brach aus und es war wohl ein Parasit der übelsten Sorte. Ich habe so viel Malchitgrün in dieses Becken gekippt, dass ich mich nur umsah, bis Greenpeace vor der Haustüre stehen würde. Natürlich habe ich nicht überdosiert, nicht sonderlich viel, aber das Zeug zeigte überhaupt keine Wirkung.
Zwei Monate Kampf mit Ichthyo. Viele Fische haben es nicht überlebt. Letztendlich half nur eine Dunkelkur über zwei Wochen und absolute Futterpause. Anschliessend begang ich den grössten Fehler in meiner aquaristischen Laufbahn.
Ich liess das Becken von heute auf morgen genauso laufen wie vorher und beleuchtete, mit den neuen Leuchtbalken, 11 Std. am Tag durchgehend. Dass wohl alle Makros in diesem Becken ausfielen, nachdem ich fast 2 Wochen nichts gefüttert und nur Wasser gewechselt habe, ist mir heute klar, zu diesem Zeitpunkt wusste ich dies aber nicht. Gerade welche Rolle Makronährstoffe für ein stabiles Becken darstellen, dies war mir bis Dato völlig unklar. Durch die Fütterung der zwei Wochen ausgehungerten Tiere gelang wohl ohne Ende NH4 ins Becken und bis die grünen Dornröschen aus ihren Winterschlaf nach der Dunkelkur erwachten, war es wohl schon zu spät. Der FE - Dünger von Fressnapf besorgte den Rest. Schnell wurde aus den Fadenalgen eine Algenblüte, dann kamen eine Kahmhaut und etwa 3-4 Monate Blaualgen pur. Die ganzen Test & Konsorten wurden dann gekauft, um alles nur erdenkliche im Aquarium nachzumessen. Schnell wurde klar, Blaualgen, da fehlt wohl N - also griff ich zu DRAK. Alles wurde noch schlimmer. Davon habe ich leider keine Bilder gemacht. War auch zu ekelig. Nach N Mangel folgte P Mangel, jedenfalls nur im Wasser, den Algen ging es prächtig. Bis heute läuft das Becken alles andere als stabil.
Die Algen verbrauchen wohl das 10-20-30fache an Makronährstoffen im Gegensatz zu Pflanzen. Jedenfalls über die Wassersäule oder gibt es etwas Algen mit Wurzeln ? Dies ist meine Haupterkentnis aus der ganzen Misere - es berechtigt auch ihr Dasein und die Funktion, ohne dies hier mathematisch in einer Formel runterzurbrechen, davon habe ich überhaupt keine Ahnung. Sie sollen das Wasser von bestimmten Stoffen entgiften. In der Evolution mag dies wohl über Jahre fortdauern, aber in unserer Aquaristik muss dies ja am besten von jetzt auf gleich passieren. Daher kippt man
dann noch mehr von den Zeug ins Becken, damit die Pflanzen wieder wachsen. Denkste. So lange der Teller immer voll ist, bleiben die Algen, warum sollten sie verschwinden, schliesslich sind sie nun die Hausherren. So kämpfe ich nun seit mehr als 10 Monaten gegen irgendwelche Algenarten. Zwischenzeitlich habe ich das Becken auch mit Pflanzen überwuchern lassen. Es stimmt zwar, dass eine erhöhte Düngung die Pflanzen zu besseren Wuchs anregt, aber leider auch die Algen. Die Pflanzen wuchsen bei CO2 20-30mg und allen Vorgaben gemäß der EI - Formel zu keinem Zeitpunkt besser, als sie es ohne jegliche Zugabe von Makronährstoffen zuvor ( unter gleichen Lichtbedinungen ) getan haben. Dies soll aber nicht heissen, dass die Makronährstoffe vorher nicht da waren, im Gegenteil, aber nicht in diesen Mengen.
Diese Algen plagen mich aktuell :
[albumimg]10140[/albumimg]
[albumimg]10138[/albumimg]
[albumimg]10139[/albumimg]
.. ist wohl eine Art von Rotalgen, was auch immer.
Ich werde diese Diskussion wohl im Algenforum weiterführen.
Die Moral von der ganzen Geschichte ist aber und davon bin ich heute absolut überzeugt. Pflanzen wachsen durch Liebe viel besser, als mit irgendwelchem Dünger. Ingrid, Tutti und Alex sind hier meine Idole. So wie sie Ihre Becken mit den minimalsten Einträgen an Nährstoffen in Schuss halten, ist einfach traumhaft und da möchte ich auch ( wieder ) hinkommen.
Da werden sicherlich einige anfangen zu lachen. Ich denke dabei immer nur an unsere Erdbeeren in den Blumenkästen draussen auf der Terasse. Meine Frau hat da noch nie irgendwelchen Dünger reingekippt. Die Mittagssonne, die da draussen ab Mai auf die Erde prallt, ist um einiges stärker als unsere paar Watt in den Becken. Ich sehe mich aber jetzt schon Ende Mai draussen sitzen und dicke Erdbeeren essen. Tjo :roll: aus dem Nichts ? Einfach in Ruhe gelassen. Da würde ich wohl eher lachen, wenn meine Frau da jeden Tag eine 50ml Spritze pro 100cm Blumenkasten injizieren würde, mhhh Phosphat, lecker...
Sehen wir uns doch einmal diese Wurzeln von Glosso an, ich glaube niemand von uns ist in der Lage, den genauen Nährstoffgehalt in diesem Kies zu beziffern. Wir messen immer nur über die Wassersäule. Wasserpflanzen nehmen vermutlich in Engpässen viel mehr über Substrat auf, als wir vermuten. Im Substrat sind viel mehr N und P vorhanden, als wir glauben.
[albumimg]10149[/albumimg]
Ich habe mir mal den Spass erlaubt und N + P über die Wassersäule gemessen, die Werte waren kaum nachweissbar. Kurze Zeit später entnahm ich eine Wasserprobe mit einer Spritze tief aus dem Substrat. Die Werte schlugen in der höhsten Skala aus.
Daher hier mein neues Anti-Algen Experiment :
Die Düngung wird jetzt gekürzt, wie Tutti, Ingrid und Alex es empfehlen, die Algen und die Pflanzen sollen schliesslich um die Nährstoffe kämpfen. Welche Art von Krieg ist es, wenn es ständig mit Nährstoffen vom Himmel regnet und die Algen dies sofort nutzen. Jede Art von Überdüngung der Makronährstoffe hat sich ( in meinen Fällen ) bisher immer nur positiv für die Algen herausgestellt und dies über Monate.
Die Pflanzen hatten davon recht wenig. Mag sein, dass eine üppige Düngung in einem eingefahrenen und algenfreien Becken funktioniert. Ich werde es probieren und hier evtl. noch darüber berichten. Sollte dies keinen Erfolg bringen, wird das Becken neu eingerichtet.
Hier zum Abschluss ein Bild von Glosso in meinem Garnelen Becken, welches ich absoult in Ruhe lasse. Das Becken läuft auch mit Bio Co2, minimalste NPK und Microdüngung und viel Liebe... Ohh... wie sehr kommt mir dies bekannt vor
[albumimg]10150[/albumimg]