Ich habe das runtergeschrieben, weil ich es sonst ständig erklären müsste. Ist ein Angebot, ob das gelesen und verstanden, umgesetzt wird, ist jedermanns eigene Sache.
Großes Glück für Dich, denn sonst würde ich Dich jetzt die nächsten 20 Wochen damit nerven mir mehr Details zu Deinen Erfahrungen zu geben.
Ich habe jetzt vor knapp 4 Wochen meine Filterung im "Problembecken" umgestellt, mit sichtbarem Erfolg.
Nachdem ich jetzt knapp 4 Monate mit Algen gekämpft habe, erledigt sich das Problem nun von selbst.
Jeder hat seine Philosophie, aber Zufall ist es nicht dass - nachdem ich alles mögliche ausprobiert habe -
gerade die Änderung des Filtersubstrats es ist, die nun den Erfolg bringt.
Ich hatte selbst auch schon mit Trübungen zu kämpfen, und habe mir dadurch beholfen, dass ich
vorübergehend einen
Nano Innenfilter (300l/Stunde) bestückt mit feiner Filterwatte mittig ins Becken
gesetzt habe. Genau in der Strömung des normalen Filters platziert, ist dort der Großteil der
Trübstoffe in der Watte gelandet, und mein 240 Liter Aquarium sah binnen Stunden deutlich besser aus.
Natürlich bekämpft das nicht die Ursachen, aber als Symptom Bekämpfung hat's bei mir gut funktioniert, und
da sich nun langsam ein funktionierender Biofilm im Becken zu bilden scheint, ist das Problem nur noch minimal.
Der Vorteil von dieser Methode: die meisten Aquarianer haben irgendwo irgendeinen Innenfilter noch
rum liegen, der Versuch kostet also garnichts. Außerdem sieht man innerhalb von ein paar Stunden,
ob's besser wird.
Ich kann im Übrigen nur jedem empfehlen, die Ausführungen von
@nik zur Geringfilterung mit Interesse und
Offenheit durchzulesen, und sich darüber Gedanken zu machen. Denn im Grunde fasst das zusammen, was wir
eigentlich alle als die Grundlagen eines gesunden Aquariums kennengelernt haben:
1. Wichtigste Grundlage eines stabilen/ gesunden Aquariums ist eine gesunde Mikrobiologie
2. Die Mikrobiologie muss in einer Balance sein, die möglichst optimal den Bedingungen IM AQUARIUM angepasst ist
3. Die Ansiedlungsfläche IM FILTER kann ergänzend notwendig sein, wenn die Fläche im Aquarium auf Grund hoher Belastung nicht ausreicht
Zusammenfassung meiner Erkenntnisse bezüglich der Geringfilterung
4. Die Verhältnisse IM FILTER werden von Mikroorganismen auf Grund der starken Durchströmung bevorzugt, sodass
sich diese bevorzugt hier ansiedeln (mehr Nährstoffe fließen pro Stunde vorbei).
5. Eine überwiegende Besiedlung des Filters kann zu einer Reduzierung/ Schwächung der Mikrobiologie im Becken führen, wenn
sich hierdurch ein Mangel an Nährstoffen für den Biofilm im Becken ergibt (auf Grund der geringeren Strömung fließen hier
weniger Nährstoffe pro Stunde vorbei).
6. Der Mikrofilm im Filter ist an die Verhältnisse IM FILTER angepasst, sodass bei einer überwiegenden Besiedlung des Filters
ein Gleichgewicht entstehen kann, das STATT optimale Bedingungen IM AQUARIUM vor allem optimale Bedingungen
IM FILTER schafft. Im Idealfall stellt sich ein Gleichgewicht ein, das im Aquarium ebenfalls funktioniert, in meinem Fall war das
allerdings nicht so.
Erkenntnis als Maßnahme im Sinne der Geringfilterung
7. Eine gesunde Mikrobiologie IM AQUARIUM lässt sich besonders einfach dadurch schaffen, dass der Besiedlungsfläche
im Filter so dimensioniert ist, dass eine Schwächung des Biofilms im Aquarium nicht stattfindet.
D.h. die Besiedlungsfläche im Filter muss groß genug sein, dass der Biofilm im Aquarium und im Filter jeweils genügend Nährstoffe findet, um gesund
zu sein, gleichzeitig aber der Abbau von (u.a.) Nitrit zuverlässig und vollständig stattfindet. Die Fläche muss gering genug sein, dass
auch in wenig durchströmten Bereichen des Aquariums noch genug Nährstoffe ankommen, um auch dort den Biofilm gesund zu halten.
Der wichtigste Punkt dieser Aufzählung ist 2.
Alle möglichen Maßnahmen können ergriffen werden, um ein Gleichgewicht im Aquarium zu erreichen.
Der Vorteil der Geringfilterung ist aus meiner Sicht, dass:
a) die Maßnahmen bei einem Ungleichgewicht sich vornehmlich auf die Änderung der Besiedlungsfläche im Filter beschränken
b) auf Grund der Einfachheit der Maßnahme relativ zügig erkennbar ist, ob diese wirkt/ ausreichend ist
c) ein gefundenes Gleichgewicht einfach aufrecht zu erhalten ist, ohne dies dauerhaft überwachen zu müssen
d) man bei einer Veränderung des Systems (z.B. durch Einsetzen einer größeren Anzahl neuer Fische/ Änderung der Fütterung/
Einsatz von Medikamenten usw.) relativ gut vorhersagen kann, welche Maßnahmen sinnvoll sind, um das Gleichgewicht zu erhalten
(angemessene Änderung der Siedlungsfläche im Filter/ Zugaben von Mitteln wie Night Out zur schnelleren Regeneration bei
durch Medikamente geschädigtem Biofilm)
Ich hoffe
@nik dass Du mit dem was ich vorstehend beschrieben habe einverstanden bist, und ich nicht
(Deiner Meinung nach) an einigen Punkten völlig falsch liege.