Der komplette Bericht ist jetzt unter http://www.aqua-rebell.de/wasserpflanzen.html zu finden. Wir haben uns nochmal extrem viel Mühe gemacht und sind auf alle Nährstoffe im Detail eingegangen.
Hier der Anfang eines komplexeren Berichts... wird auch noch dauern bis er komplett ist. Über Kritik und Anregungen würde ich mich dennoch sehr freuen...
Der komplette Bericht ist jetzt unter http://www.aqua-rebell.de/wasserpflanzen.html zu finden. Wir haben uns nochmal extrem viel Mühe gemacht und sind auf alle Nährstoffe im Detail eingegangen.
Hier der Anfang eines komplexeren Berichts... wird auch noch dauern bis er komplett ist. Über Kritik und Anregungen würde ich mich dennoch sehr freuen...
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1. Versorgung des Aquariums mit Nährstoffen
2. Die Nährstoffe für das Pflanzenaquarium
2.1 Makro und Mikronährstoffe
2.2 Klassifizierung mobile und immobile Nährstoffe
2.3 Nährstoffe
2.3.1 Stickstoff (Nitrat (N), Ammonium (NH4+))
2.3.2 Phosphat (PO4)
2.3.3 Kalium (K)
2.3.4 Calcium (Ca)
2.3.5 Magnesium (Mg)
2.3.6 Eisen (Fe)
2.3.7 Mangan (Mn)
2.3.8 Kupfer (Cu)
2.3.9 Zink (Zi)
2.3.10 Schwefel (S)
2.3.11 Boron (B)
2.3.12 Molybdän (Mo)
3. Der Hauptnährstoff CO2
4. Mangelerscheinungen
5. Düngekonzepte
5.1 Durch Limitierung zum Erfolg
5.2 Rapider Wuchs durch üppige Nährstoffversorgung
6. Der Faktor Licht
6.1 Düngen im Schwachlichtbecken
6.2 Düngen im Starklichtbecken
1. Versorgung des Aquariums mit Nährstoffen
Durch ein Aquarium kann viel Atmosphäre im Wohnraum dazu gewonnen werden. Ob es ein Becken mit vielen Fischen ist oder der Akzent mehr auf dem Pflanzenwuchs liegt, bestimmt hierbei wie ein Aquarium gepflegt werden muss.
Viele Neueinsteiger machen sich zunächst wenig Gedanken über ihre Wasserpflanzen und kommen zu diesem Aspekt erst, wenn irgendetwas in ihrem Becken nicht nach Plan verläuft. Es machen sich beispielsweise Algen breit oder gewisse Pflanzen kümmern vor sich hin. Aber auch die Personen, die den Hauptakzent auf Pflanzenwuchs im Aquarium setzen, sind vielleicht von der Fülle an Informationen, die es zu dieser Thematik gibt, überfordert.
Ratschläge, Tips und Tricks kann man in vielen Büchern und auch im Internet nachlesen. Jedoch kommt oft statt der Erleuchtung die pure Verzweiflung, da vieles trotz allem unstimmig bleibt oder sich gewisse Ratschläge so fundamental von anderen unterscheiden, dass man überhaupt nicht mehr weiß, was man befolgen sollte.
Diese Einführung in die Nährstoffversorgung des Aquariums soll einen möglichst kompletten Überblick geben, der zunächst mit den Nährstoffen beginnt und erklärt inwiefern diese für die Pflanzen von Bedeutung sind, danach auf die Probleme im Pflanzenaquarium eingeht und zuletzt praktische Düngekonzepte vorstellt.
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2. Die Nährstoffe für das Pflanzenaquarium
Im Aquarium können Nährstoffe über zwei Arten in das Becken eingebracht werden. Zum einen über den Bodengrund und zum anderen über das Wasser.
Hierbei spielen Präferenzen der Pflanzen eine Rolle, ob sie ihre Nährstoffe über das Substrat aufnehmen oder aus der Wassersäule. Pauschal kann man jedoch sagen, dass eine Versorgung über beide Bereiche des Aquariums die Pflanzenpflege einfacher macht und man so jeder Pflanzenart gerecht wird.
In natürlichen Gewässern sind primär sehr geringe Nährstoffkonzentrationen vorhanden, die jedoch genauso schnell wie sie verbraucht werden auch wieder zur Verfügung stehen. Deshalb sollte man sehr vorsichtig sein, direkte Schlüsse aus der Natur zu ziehen und diese auf das Aquarium zu übertragen. Die Natur mag zwar aufzeigen, wie es gut funktionieren kann, doch orientiert man sich bei der Pflanzenpflege im Aquarium eher am Gartenbau. Durch die Kontrolle von Nährstoffen und anderen Umgebungsvariablen kann man sehr effizient Pflanzen züchten und muss hierbei nicht den Weg der Natur beschreiten.
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2.1 Makro und Mikronährstoffe
Pflanzen benötigen von einigen Nährstoffen höhere Mengen, die so genannten Makronährstoffe. Zu diesen zählen z.B. Kohlenstoff (C), Sauerstoff (O), Wasserstoff (H), Nitrat (N), Phosphat (P), Kalium (K), Calcium (Ca) und auch Magnesium (Mg). Von den Mikronährstoffen dagegen wird sehr viel weniger von den Pflanzen verbraucht wie z.B. Eisen (Fe), Kupfer (Cu), Zink (Zn), Mangan (Mn), Bor (B) oder auch Chlorid (Cl). Die Mikronährstoffe sind in handelsüblichen Volldüngern enthalten, wobei gerade die Makronährstoffe Nitrat und Phosphat hierbei ausgelassen werden. Diese müssen gesondert dem Pflanzenbecken zugeführt werden.
Die Einteilung in Mikro- und Makronährstoffe zielt aber nicht darauf ab, dass eine Nährstoffgruppe wichtiger für den Wuchs der Pflanze ist. Sowohl Mikro- wie auch Makronährstoffe werden von allen Pflanzen für einen gesunden Wuchs benötigt.
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2.2 Mobile und immobile Nährstoffe
Mobile und immobile Nährstoffe beziehen sich auf die Transportfähigkeit dieser Stoffe innerhalb der Pflanze. Diese Einteilung ist primär an terrestrischen Pflanzen (also Pflanzen, die an der Luft wachsen) orientiert, da Wasserpflanzen im Gegensatz mit ihrem gesamten Gewebe in der „Nährlösung“ schwimmen. Alles in allem lässt sich dennoch eine Klassifizierung vornehmen, die auch bei bestimmten Mangelerscheinungen von Nährstoffen Hinweise gibt, um welchen Stoff es sich hierbei handelt.
Mobile Nährstoffe sind Nitrat (N), Phosphat (P), Kalium (K), Magnesium (Mg), Chlorid (Cl), Zink (Zn) und auch Molybdän (Mo).
Immobile Nährstoffe sind Calcium (Ca), Schwefel (S), Eisen (Fe), Bor (B) und Kupfer (Cu).
Treten Probleme mit mobilen Nährstoffen auf, so sind die Mangelerscheinungen an den älteren Blättern festzustellen, da die Nährstoffe aus diesen in den Neuzuwachs transportiert werden. Bei immobilen Nährstoffen sind die Probleme dagegen an den Triebspitzen zu sehen, da die Blätter bzw. die Pflanze nicht genug von diesen aufnehmen konnte.
Mobilität bzw. Immobilität ist insgesamt relativ zu verstehen, da Pflanzen schon die immobilen Nährstoffe über Pflanzeneigene Chelatoren in andere Bereiche transportieren können. Eine Aufnahme direkt über das Blattwerk stellt jedoch die bessere Alternative bei den immobilen Nährstoffen dar.
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2.3 Nährstoffe
2.3.1 Stickstoff (Nitrat (N), Ammonium (NH4+))
Stickstoff ist für Wasserpflanzen einer der wichtigsten Grundvoraussetzungen für einen gesunden Wuchs. Er dient in einer Pflanze z.B. dazu Aminosäuren zu bilden, bei der Entstehung von Proteinen und Nukleinsäuren zu helfen und das Chlorophyll auszubilden.
Durch die Stickstoffmenge kann man ebenfalls, bei einigen Pflanzensorten, die Färbung beeinflussen. Da Chlorophyll hohe Anteile an Stickstoff enthält, ist bei einer sehr geringen Stickstoffdosierung die Chlorophyllproduktion gehemmt und lässt so die roten Pigmente der Pflanze besser durchscheinen. Dieser Gestaltungsfaktor ist jedoch relativ schwierig, da eine Stickstofflimitierung mit dem großen Risiko einhergeht, dass die Pflanze den Wuchs komplett einstellen könnte.
Bei Stickstoffquellen ist grundsätzlich zwischen Nitrat und Ammonium zu unterscheiden. Ammonium wird von den Pflanzen bei der Nährstoffaufnahme leicht bevorzugt, da sie es schneller und direkt aufnehmen und verarbeiten können. Wasserpflanzen sind hierbei aber nicht so gut an eine Ammoniumaufnahme angepasst wie Algen. Nitrat hingegen muss von den Pflanzen in einer sehr energieaufwendigen Prozedur zu Ammonium umgewandelt werden, um verwertet werden zu können, jedoch kann Nitrat dafür von den Pflanzen gespeichert werden. Ammonium selber wird nicht gespeichert, sondern wie schon erwähnt von den Pflanzen aufgenommen oder durch Bakterien zu Nitrat umgewandelt. Ammonium kann sich zudem bei pH Werten über 7,5 zu giftigen Ammoniak wandeln, wodurch Ammonium als Stickstoffquelle nur sehr vorsichtig eingesetzt werden sollte. Ebenfalls lösen höhere Ammoniumwerte, die von den Pflanzen nicht mehr verarbeitet werden können, Algen aus. Hohe Ammoniumkonzentrationen in der Wassersäule sind erwiesen die Algenquelle Nr. 1. Ammoniumdüngung kann funktionieren, sollte aber eher den erfahrenen Aquarianern überlassen werden, da eine Ammoniumzufuhr stark an die Biomasse angepasst werden muss.
Anorganisches Nitrat (wie z.B. Kaliumnitrat, KNO3) ist hingegen für Lebewesen in Aquarien bis in sehr hohe Konzentrationen ungiftig (70-100 mg/l) und stellt somit die einfachste Lösung dar, um Nitrat ins Becken zu geben.
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2.3.2 Phosphat (PO4)
Phosphat entsteht im Aquarium durch beispielsweise Fischausscheidungen, Futterreste, zersetzende Blätter, Torf, Ton, Erde oder andere organische Abbauprozesse.
Bei Energieprozessen in den Zellen (ATP) spielt Phosphat eine große Rolle, ebenso ist es Bestandteil von Nukleinsäuren oder bei der Phosphorylation.
Phosphat ist in natürlichen Gewässern oft ein für die Pflanzen nur in geringer Konzentration vorhandener Stoff, wodurch sich die Wasserpflanzen stark anpassen mussten, um genügend Phosphat aufnehmen zu können. Die Cuticula, eine äußere Schutzschicht ,die die Pflanze z.B. vor Wasserverlust schützen soll, ist bei Wasserpflanzen so gut wie nicht ausgebildet und erlaubt diesen somit effizient Nährstoffe über das Blattwerk aufzunehmen.
In der Aquaristik ist Phosphat der umstrittenste Nährstoff, der zu viel Verwirrung geführt hat und einer ganzen Generation von Aquarianern Angst und Schrecken bereitet hat. Phosphat ist für Pflanzen wie auch Algen ein Makronährstoff, der in relativ hoher Menge zum Wuchs benötigt wird. Durch die Problematik, dass in vielen natürlichen Gewässern keine große Anzahl an Wasserpflanzen vorhanden ist (z.B. wegen der Wassertiefe oder nicht genügend Licht), jedoch Algen immer gegenwärtig sind, haben sich viele Studien eher mit den Algen beschäftigt und dem zustande kommen von Algenblüten.
Einige dieser Studien zeigten, dass durch eine Phosphateinbringung in Gewässer eine Algenblüte ausgelöst werden kann, die zu einem Rückgang der höheren Wasserpflanzen führte.
Durch diese Ergebnisse waren sehr viele Aquarianer stark beunruhigt und zogen den Schluss, durch eine Phosphatlimitierung die Algen in ihren Becken unter Kontrolle zu halten. Es zeigte sich jedoch, dass bei der Berechnung dieses Experiments einige Fehler gemacht wurden. Bei der Bestimmung des Phosphatgehalts des Wassers wurden z.B. ebenfalls die Algen miteinbezogen, die Pflanzen und deren Phosphatgehalt wurden jedoch ausgelassen. Dennoch hatte diese Studie auch einige Fakten die nicht übersehen werden dürfen, so können in einem phosphatlimitierten Gewässer, in denen nicht genügend Wasserpflanzen vorhanden sind, Algen durch eine Phosphaterhöhung ihren Wuchs deutlich steigern und die anderen Pflanzen danach im Wuchs durch z.B. Abschattung oder Nährstoffkonkurrenz stark einschränken. In Nitratlimitierten Gewässern, stellt sich jedoch bei einer Phosphaterhöhung kein erhöhter Wuchs von Algen oder Pflanzen ein. Dies begründet dennoch nicht die Angst der Aquarianer vor Phosphat, da die Umgebung bei den Tests noch eine entscheidende Rolle spielt und so gesehen dieses Szenario sich nur sehr schwer auf Pflanzenbecken übertragen lässt. Es mag zwar für Fischbecken gelten, in denen ein oder zwei Pflanzen stehen, aber sobald ca. 50% des Bodengrunds mit Pflanzen bedeckt sind, profitieren die Pflanzen vom Phosphateintrag.
Viel ersichtlicher wird dies durch neuere Studien, welche z.B. bei flachen Gewässern in Florida zeigen, dass bei ausreichender Anzahl an Wasserpflanzen (50% des Bodengrunds oder der Wasseroberfläche) eine Erhöhung der Phosphatkonzentration in phosphatlimitierten Gewässern nur zu einer Ausbreitung der Pflanzen führt. Diese tropischen Gewässer in Florida mit einer hohen Dichte an Pflanzen spiegeln eher unsere Aquarien wieder, als es manch ein See in nördlichen Breitengraden tut. Somit ist die Angst vor Phosphat in einem gut bewachsenen Becken nicht gerechtfertigt.
Eine Phosphatlimitierung, um den Wuchs einzudämmen ist jedoch eine Möglichkeit der Düngung, die viele Aquarianer betreiben. Auf diese wird später noch vertieft eingegangen.
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2.3.3 Kalium (K)
Kalium gehört neben Stickstoff und Phosphat zu den Hauptnährstoffen von Pflanzen. Es dient z.B. zur Aktivierung von über 60 Enzymen, ist reichlich im Cytoplasma vorhanden und reguliert das osmotische Potential der Zellen und des Gewebes. Durch die hohe Konzentration im Cytoplasma und auch in den Chloroplasten trägt Kalium dazu bei, den pH Wert der Zellen und des Gewebes zwischen 7 und 8 zu halten. Sobald der pH Wert unter 7 fällt können viele Funktionen der Pflanze nicht mehr aufrechterhalten werden. Kalium ist gleichfalls in hohem Maße bei der Photosynthese beteiligt. Insgesamt kann man sagen, dass noch viele weitere Funktionen in einer Pflanze ohne Kalium nicht oder nur sehr schlecht ablaufen und damit ein Kaliummangel für eine Pflanze eine erhebliche Störung bedeutet.
Neben Stickstoff wird Kalium von den Pflanzen in der höchsten Menge aufgenommen und kann gut gespeichert werden. Die Dosierung von Kalium kann deswegen parallel zu Stickstoff in einem Verhältnis von 1:1 stattfinden. Da in der Natur Kalium nicht limitiert zur Verfügung steht (2-100 mg/l in natürlichen Gewässern), sollte man auch im Aquarium darauf achten den Kaliumwert niemals gegen Null tendieren zu lassen.
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