Nachts Luft zuführen

Aquarium4711

New Member
Guten Tag Zusammen,
in meinem 40 L Becken wächst es soweit prima.
Tagsüber führe ich CO2 zu.
So richtig perlen die Pflanzen nur nach dem Wasserwechsel.
Das ist erstmal nicht schlimm, führt aber zu folgendem Gedanken:
Wie wäre es nachts (wenn das C02 abgeschaltet ist) Luft zuzuführen, damit immer großzügig Sauerstoff im Becken ist.
Entweder mit einer Luftpumpe und Zeitschaltuhr oder einen Wasserauslass, der über einen Schlauch (mit schaltbarem Ventil) Luft mit einbringt.

Macht das schon jemand so?
Welche Variante ist technisch eleganter und preiswerter?
(Die üblichen Nachtabschaltungsventile sind ja recht heavy, vielleicht gibt´s da was leichteres)

Danke im Voraus

Viele Grüße

Dirk
 
Hi,

damit treibst Du über Nacht sämtliches CO2 aus. Tags darauf dauert es dann eine halbe Ewigkeit, bis der CO2-Gehalt wieder oben ist.
Wenn der Besatz morgens keine Anzeichen von Sauerstoffmangel zeigt, halte ich eine nächtliche Belüftung für überflüssig. Wenn doch, läuft das Aquarium alles andere als gut.

Grüße, Markus
 
Ich habe Beispielsweise gar keine Nachtabschaltung seit Jahren an meinen Becken. Ich stelle den Hiwi Druckminderer langsam über mehrere Tage so ein das morgens vor dem Licht der Dauertest ins hellgrüne tendiert und abends dann dunkelgrün ist. Der Filterauslauf ist so eingestellt das die Wasseroberfläche leicht bewegt wird, funktioniert hier prima.

Mehr Sauerstoff braucht es nicht und ob die Pflanzen nun Perlen oder nicht ist mir Wurscht, Hauptsache die Pflanzen wachsen gut und gesund und den tierischen Bewohnern geht es gut.

In meinem Lido hält dann eine 425g Flasche für Sodastream vom Aldi ca. 2-3 Monate, Flaschentausch/Befüllung ist bei uns ein Krampf und der Aldi 5 Minuten entfernt.
 
Danke für die schnellen Meinungen.
Es geht ausschließlich um den Perleffekt der für gewöhnlich, etwas zeitversetzt, auftritt nachdem man beim Wasserwechsel sauerstoffreiches und Co2-armes Wasser hinzugefügt hat.
@ Markaus: Was bedeutet "austreiben" physikalisch, geschieht das durch die Wasserbewegung oder durch das Anreichern mit Luft?
 
Moin,

ADA belüftet die Becken nachts indem die Lily Pipe höher gesetzt wird. Ich selbst nutze nur meinen Skimmer im 24/7 Betrieb und einen starken Filter um Oberflächenbewegung zu erzeugen. Das reicht allemal.
 
Hallo Dirk,
dieses Perlen, das du beschreibst, scheint mir deiner Schilderung nach das übliche Perlen nach einem Wasserwechsel zu sein.
Dieses tritt dabei immer auf und hat nichts mit deiner/einer Einstellung oder besonderen Technik zu tun.

Tägliches ausperlen der Pflanzen zeugt von einer erreichten Sauerstoff- Sättigung im Becken. Das ist an sich ein gutes Zeichen, aber nicht unbedingt nötig.
Wenn ich das will, erhöhe ich die Intensität der Beleuchtung und die Dauer.
Aber das ist halt ein gefährliches Spiel bzgl. dann daran angepasster Versorgung mit Nährstoffen und CO2 vs. höherer Gefahr von Algenwachstum und viel schnellerem Wuchs der Pflanzen.
Manchmal trifft man mit seinen gewählten Einstellungen auch "direkt ins Schwarze" und hat das Perlen einfach so jeden Tag nach gewisser Zeit.
EC oder Sauerstoff-zehrende Prozesse im Becken verhindern eine solche Sättigung meist.
Das heißt aber nicht, dass du dann zu wenig Sauerstoff im Wasser hättest.
Das (oder zuviel CO2) merkst du dann spätestens, wenn deine Bewohner an der Oberfläche hängen und nach Luft schnappen, wenn Garnelen und Schnecken aus dem Becken krabbeln wollen (kann allerdings auch Anzeige für irgendwas anderes sein wie irgendwelche Gifte).
Bis bald
Bis bald,
 
Danke für eure Antworten.
@ Thumper: reicht das um ein Perlen herbeizuführen?
@Matz: Welcher Effekt führt denn zum Perlen nach dem Wasserwechsel?
Gibt es denn etwas, das konkret gegen ein nächtliches Belüften spricht?
Das das Co2 schneller raus geht ist logisch. Das das Co2 von anderen Gasen "ausgetrieben" wird scheint mir wenig nachvollziehbar.
 
Hi Dirk,
das kannst du bei Aquamax, oder auch Wiki, ... etc. googeln.
In aller Knappheit: Druckunterschiede und Temperaturunterschiede zwischen dem (meist) zu kalten und vorher nicht ausgegasten Wechselwasser direkt aus der Leitung und dem (meist um einiges) wärmeren Aquarienwasser.

Du kannst das Wasser ausgasen durch einfach einen Tag stehen lassen-> Tonne, Fass, Kanister etc. und dadurch auch gleichzeitig eine Angleichung der Temperatur erzielen (je nach Temp-Unterschied zw. Wechselwasser/Raumtemperatur und Aqua-Wasser kann auch ein temporäres Heizen nötig sein; braucht's aber meist nicht), oder du füllst dein annähernd auf Temp. gebrachtes Wechselwasser mittels z.B. einer Brause, über einen Schwamm oder ähnliches langsam ein, sodaß es schon vor dem Kontakt mit Aquawasser gut verwirbelt wurde.
Gibt noch andere kreative Lösungen, aber die wirst du beim Suchen danach auch finden ;).

Wenn man das mit dem Ausperlen zu sehr übertreibt, kann man auch seinen Fischen schaden -> Gasblasen-Krankheit. Da muss man's aber schon etwas sehr übertreiben mit den Unterschieden und ohne etwas Geduld beim WW. Darunter kannst du auch googeln.
Bis bald,
 
Ich bin z. B. Immer gezwungen, mein Wechselwasser 1 bis 2 Tage vorher abzufüllen in Tonnen, dort zu beheizen und aufzubereiten. Aus der Leitung direkt ginge gar nicht. Ich muss immer mühsam mischen und anpassen.

Ich beneide jeden, der LW einfach so verwenden kann.
 
Hi,

Was bedeutet "austreiben" physikalisch, geschieht das durch die Wasserbewegung oder durch das Anreichern mit Luft?
Schlagwörter hierzu sind Diffusion und Partialdruck (in Luft und Wasser). Gas, egal ob in Wasser gelöst oder gasförmig, diffundiert immer von der höheren Konzentration in Richtung niedrigere Konzentration (Konzentrationsgefälle). Wieviel pro Zeit diffundiert, hängt u.a. von der Fläche Wasser/Luft ab. Bei belüftetem Wasser ist diese Fläche erheblich größer. Entsprechend schneller diffundiert CO2 aus dem Aquarienwasser heraus, und das solange, bis es sich im Gleichgewicht mit dem Partialdruck des CO2 in der Luft befindet. Das sind so um die 2mg/l, weiß nicht mehr.

Grüße, Markus
 
Morgen...

Das sind so um die 2mg/l, weiß nicht mehr.

Sollten weniger sein. Bei 100-%iger CO2-Atmosphäre sind etwa 2000 mg/l CO2 pro Liter Wasser gelöst. Wir haben derzeit einen Atmosphärenanteil von 0,42 ‰ CO2, also sind im Wasser bei vollständigem Ausgleich 2000 mg/l × 0,42 ‰ macht 0,84 mg/l gelöst.


Viele Grüße
Robert
 
Hi,

Welcher Effekt führt denn zum Perlen nach dem Wasserwechsel?
kaltes Wasser kann mehr Gas lösen als warmes Wasser. Zudem steht das Leitungswasser unter Druck, wodurch es auch mehr Gas lösen kann. Aus der Leitung entlassen, sinkt der Druck -> Gas muß aus dem Wasser raus. Und im Aquarium erwärmt es sich -> Gas muß aus dem Wasser raus. Ist nicht gut für die Bewohner, daher Frischwasser aus der Leitung vorher temperieren und belüften, um den Gasüberschuß aus dem Wasser auszutreiben.

Grüße, Markus
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für die zahlreichen Ausführungen,
ich nehme folgendes mit:
1. Aufgrund fehlender niedriger Temperatur und erhöhtem Druck, bekommt man die Verhältnisse, die nach dem Wasserwechsel auftreten, durch "Belüften" nicht hin.
2. Die Verhältnisse mit erhöhten, im Wasser gelösten, Gasmengen sind im Aquarium eigentlich gar nicht so richtig gewünscht.

Andere Effekte, als die, die mit im Wasser gelösten Gas zu tun haben, habe ich jetzt nicht rausgelesen.

Passt das soweit zusammen?

Viele Grüße

Dirk
 
Hallo Dirk!

Wenn du das Wechselwasser ein paar Tage abstehen lässt und auf die selbe Temperatur wie das Aquarium bringst, wird es kein Ausgasen geben - außer das von Pflanzen wenn bereits eine Sauerstoffsättigung besteht. Wenn man frisches Leitungswasser und / oder kühleres Wasser ins Aquarium gibt, kommt es aufgrund des Drucks in der Wasserleitung und der Aufnahme von Gasen des Wassers (kühleres hat ein höheres Aufnahmevermögen als warmes) zum Ausgasen. Es bilden sich Bläschen die unter Umständen den Tieren gefährlich werden könnten.

Die gelösten Gase im Wasser sollten so hoch sein, dass Fauna und Flora gute Bedingungen haben. Also weder zu viel oder zu wenig CO2 noch zu wenig O2. Das kommt auf die Pflanzen und die Tiere an, sowie auf die Beleuchtung und das Nährstoffangebot.
 
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