Hallo,
ein ziemlich wirres Konglomerat aus Halbwissen, Halbwahrheiten und längst überholten Geschichten präsentierst du da, Robert.
China produziert das, was der Westen von ihm fordert. Hast du den Film "China Blue" gesehen? Das ist ein erste-Hand-Bericht über die Textilrpduktionsbedingungen in China. In einer (realen, nicht gestellen!) Szene verhandelt ein Vertreter eines westlichen Unternehmens mit einem Textilproduzenten in der Textilzone Guangzhous über den Preis der Jeans. Bei knapp über einem US$ einigte man sich. Nur, damit du hier deine Jeans im KiK für unter 10 Euro bekommst.
Und genau das ist das Problem: Wir exportieren unseren Wohlstandsmüll in Billiglohnländer, nur damit wir immer noch billiger einkaufen können. Und hinterher zeigen wir dann mit dem Finger auf die Produktionsbedingungen dort. Das ist reichlich bigott!
Apropos: Die seltenen Erden, ein Zankobjekt, sind gar nicht so selten. Eigentlich besitzt der Westen mehr als genug eigene Vorkommen. Die zu fördern ist allerdings mühsam und mit beträchtlichem Umweltrisiko verbunden. Also kauft der Westen da ein, wo sie billig zu haben sind: In China. Wenn dann China versucht, seine Umwelt und seine eigenen Vorkommen zu schützen, dann ist China plötzlich der Buhmann. Auch das nur noch scheinheilig.
Wenn der Bericht, den du gesehen hast, ehrlich ist, dann hätte er auch darauf hingewiesen, daß sich die Situation in China seit einigen Jahren bessert. Sowohl die Auflagen für die Umwelt, als auch für die Arbeitsbedingungen steigen. Die Löhne der Wanderarbeiter auch. Sie haben Anrecht auf einen Arbeitsvertrag, auf gewerkschaftliche Vertretung, auf Sozialleistungen und ein Streikrecht. Da, wo Peking weit weg ist und korrupte Kader die Weisungen von oben mißachten, kämpfen aufrechte Rechtsanwälte unentgeltlich für deren Rechte. Wobei es den Wanderarbeitern nicht darum geht, möglichst wenig zu arbeiten, sondern möglichst viel zu verdienen, um mit dem in der Fremde Ersparten möglichst bald wieder zu ihrer Familie zurückkehren zu können und ein zwar einfaches, aber zumindest finanziell sorgenfreies Leben zu führen. Den Wanderarbeitern ist das Sonntagsarbeitsverbot gar nicht recht. Deshalb wird es oft, im schweigenden Einverständnis mit den Fabrikinhabern, gebrochen.
Du schreibst, Demonstrierende würden erschossen. Das war vor 23 Jahren. Bei uns hat man kürzlich mit 12 Schüssen einen unbewaffneten Studenten regelrecht hingerichtet. Wie geht man denn bei uns, im schönen, demokratischen und gerechten -Westen mit Menschen um, die unbequeme Wahrheiten öffentlich machen? Assange, Manning? China, ein Polizeistaat? Was ist das dann
bei uns? Wieviele der vergangenes Jahr demonstrierenden Foxconn-Arbeiter hat man denn nun China erschossen?
China, ein Land, das nur Ramsch produzieren kann? Soso. China liegt bei den weltweiten Patentanmeldungen noch vor den
USA, Japan und Europa. China exportierte bereits 2006 mehr High-Tech-Produkte als
die USA.
robat1":8v807aya schrieb:
Alles um billiger als die anderen zu produzieren, was den Konkurenten kaputt macht.
Falscher Ansatz. Du willst billig kaufen, also bekommst du auch ein Billigprodukt. Willst du bessere Qualität. musst du auch mehr ausgeben. Wobei ich den 10-Euro-LED-Strahler aus dem anderen Thread inzwischen seit zwei Jahren ohne Ausfall im Dauerbetrieb habe. Warst du eigentlich in China in den vergangenen zwei, drei Jahren? Du findest dort mehr und mehr LED-Beleuchtungslösungen, sowohl bei der Architekturbeleuchtung, als auch im öffentlichen Leben. An Bahnhöfen, Flughäfen, ... Viel mehr als bei uns. Das geht aber nicht mit LEDs, die nach wenigen Betriebsstunden gleich ausfallen.
Und WayJun hat meine Rechnung wegen den Deutschen Zoll von 86$ auf 16€ getürkt um den Zoll zu prellen...
Warum wiederholst du den Quatsch nochmal? Ich wiederhole mich: LEDs sind zollfrei! Egal, ob Wayjun da jetzt 10, 100 oder 1000 Euro draufschreibt, dem Zoll entgeht kein einziger Cent, weil auf LEDs kein Zoll erhoben wird. Lediglich die Einfuhrumsatzsteuer geht dem deutschen Staat dabei flöten, aber das ist eh im Sinne der meisten Besteller bei Wayjun.
Edit: Unter 150 Euro Gesamtwert (Warenwert + Versandkosten) wird bei privaten Einfuhren eh kein Zoll erhoben, sondern ab 22 Euro nur die Einfuhrumsatzsteuer.
Schade, daß du die Welt so einfarbig siehst: Der gute Westen und das böse China. Diese Sichtweise ist schlicht und ergreifend falsch und geht an der Realität, die nicht nur aus Schwarz und Weiß, sondern aus allen Farben besteht, vorbei.
Viele Grüße
Robert