bocap
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Hallo,
ich bin vor ein paar Wochen mal auf das Thema der organischen Belastung im Zusammenhang mit dem Auftreten von Algen gestoßen. Ich fand den eventuellen Zusammenhang ziemlich interessant und habe in die Richtung mal ein wenig weiterrecherchiert. Im Algenbereich von APC gibt es zwar nicht sonderlich viele Threads, dafür aber ein paar sehr interessante zu diesem Thema. Lohnt sich auf jeden Fall mal durchzulesen. Vor allem diesen Thread finde ich fantastisch. Vielleicht haben wir hier ja auch jemanden im Forum, der wie JeffyFunk im APC die Möglichkeit, Lust und Zeit hat unsere Wässer mal auf TOC zu testen?? feifen: :bier:
Der hier ist auch interessant.
Außerdem habe ich ja bereits mal diese tschechische Seite hier verlinkt, die sich teilweise auch mit dem Thema beschäftigt.
Ich möchte das Thema nun auch mal hier ins Forum tragen. Was sind eure Meinungen zum Thema organische Belastung und Algen? Könnte da was dran sein? Was habt Ihr für Beobachtungen gemacht?
Ich habe mir noch mal mein Sandbecken mit Geringfilterung in diesem Hinblick durch den Kopf gehen lassen. Das war ja ein Selbstläufer ohne Wasserwechsel und ohne jeglichen Hauch einer sichtbaren Alge. Die organische Belastung war in diesem Becken sicherlich sehr gering. Bis auf ein paar Amanogarnelen und Posthornschnecken war da nicht viel. Außer vielleicht die nicht sonderlich große Moorkienwurzel. Dieser wahrscheinlich sehr geringen organischen Belastung standen viel gesunde, gutwüchsige Pflanzenmasse und eine vermutlich gut funktionierende Bakterienpopulation (Special Blend / NiteOut II) gegenüber. Ergebnis: KEINE ALGEN!!
Im Gegenzug mein aller erstes Aquarium: Grober Kies, ein paar große Stücke Mangrove, viele Fische, viel Futter (vor allem Frostfutter), massig Mulm = viel organische Belastung. Die Pflanzenmasse war zwar auch nicht grade wenig, aber wüchsig und gesund war das nicht. Meine chlorotischen und nekrotischen Pflanzen in diesem Becken stellten eher eine weitere organische Belastung dar. Bezüglich Bakterienpapulation weiß ich keine Aussage zu treffen, da ich da so Sachen wie Special Blend und NiteOut II noch nicht kannte. Ergebnis: MASSIG ALGEN und CYANOS!!
Mein erstes Soilbecken „Three Roots and a Half“ lief auch weitestgehend algenfrei. Knottsoil, Holz aus dem Wald, Garnelen und später ein paar wenige Fische, sparsame Fütterung mit Flocken. Würde ich also eher als mittlere organische Belastung einstufen, da ich auch nie den Mulm abgesaugt habe. Erst als ich mal versuchsweise auf Estimativ Index umgestiegen bin habe ich wirklich Algenprobleme bekommen. Habe dann die Düngung wieder umgestellt und regelmäßige Wasserwechsel gemacht und nach ein paar Wochen war alles wieder gut. Zum Schluss habe ich das Becken ziemlich vernachlässigt, auch was die Düngung anging. Pflanzen wuchsen nicht mehr ganz so gut. Teilweise hatte ich Nekrosen. Die Fische sind leider über einen Zeitraum von 4-8 Wochen aus einem mir nicht erklärlichen Grund gestorben. Teilweise habe ich die toten Tiere nicht gefunden, so dass ich davon ausgehe, dass die sich im Becken zersetzt haben und/oder von den Garnelen verspeist wurden. Alles nicht schön, aber wahrscheinlich war die organische Belastung zu dieser Zeit ziemlich hoch. Algen haben die letzten Wochen vor dem Abbau des Beckens auch drastisch zugenommen. Ergebnis: Bei guter Pflege KEINE BIS WENIG ALGEN, bei wenig bis keiner Pflege ALGEN!
Dann kamen mir noch Niks Sandbecken in den Sinn. Da ist doch außer Sand und Pflanzen nix drin, oder? Kann mich an kein Bild erinnern auf dem ich Holz oder Fische gesehen hätte. Wenn Fische, dann gut versteckt, jedenfalls vermute ich nicht viele. Also auch eine wahrscheinlich sehr geringe organische Belastung. Die Düngung ist unlimitiert, den Pflanzen scheint es gut zu gehen, also von der Seite her auch keine große organische Belastung durch absterbendes Pflanzenmaterial. Eine gute Bakterienpopulation unterstelle ich Niks Becken einfach auch mal. Ergebnis: KEINE ALGEN!!
Also für mich sieht das so aus, als gäbe es da irgendwo einen Zusammenhang!
Hier liegt vielleicht auch der Grund, warum manches Düngekonzept beim Einen zu Algen führt und beim Anderen nicht. Evtl. liegt es an der unterschiedlichen organischen Belastung in den verschiedenen Aquarien? Könnte es sein, dass in einem Becken mit einer hohen organischen Belastung, das einbringen von größeren Mengen Dünger das Algenwachstum begünstigt? :glaskugel:
Warum sollen beim Einfahren eines neuen Beckens mit Soil häufig große Wasserwechsel gemacht werden? Zum einen sicherlich um gebundenes Ammonium zu reduzieren, sicher aber auch, um die gelösten organischen Bestandteile welche als Stickstoffquelle enthalten sind zu reduzieren. Grade das ADA Amazonia hat einen sehr hohen Anteil organischen Materials. Nicht umsonst haben viele mit diesem (oder auch anderen) Soils anfänglich mehr oder weniger Probleme mit Algen. Hat das auch hier wieder was mit der organischen Belastung zu tun?
Hier komme ich zu der Frage wie sich denn die organische Belastung reduzieren, bzw. möglichst gering halten lässt? Folgende Punkte kommen mir in den Sinn:
- Geringer Besatz und sparsame Fütterung. Nur so viel füttern wie auch tatsächlich gefressen wird.
- Schnecken und Garnelen, die größere organische Bestandteile (z.B. Deritus ) weiter zerkleinern und so schneller und einfacher für Bakterien verwertbar machen.
- Potente, biologische Filterung. In erster Linie heterotrophe Bakterien die die organischen Bestandteile in anorganisches Ammonium weitermineralisieren und anschließend nitrifizierende Bakterien die das Ammonium weiter über Nitrit zu Nitrat umsetzten.
- Chemische Filterung über Aktivkohle (macht Amano z.B. auch!!) oder Purigen
- Unlimitierte, bedarfgerechte Düngung um Mangelerscheinungen oder gar Nekrosen an Pflanzen zu verhindern.
- Ausreichend Wasser-/Oberflächenbewegung zwecks Nährstofftransport und Sauerstoffeintrag.
- Wasserwechsel mit unbelastetem Wasser. Im Optimalfall aufgesalztes destilliertes Wasser.
- Mulm im Becken wo moglich durch Absaugen reduzieren.
- Defekte oder absterbende Pflanzenteile entfernen.
Mehr fällt mir nun erst mal nicht ein. Ich hoffe jedoch hier entsteht ein reger, informativerAustausch zu dem Thema, von dem ich denke, dass es bei uns im Forum noch nicht wirklich angekommen ist.
Schönen Gruß
Sascha
ich bin vor ein paar Wochen mal auf das Thema der organischen Belastung im Zusammenhang mit dem Auftreten von Algen gestoßen. Ich fand den eventuellen Zusammenhang ziemlich interessant und habe in die Richtung mal ein wenig weiterrecherchiert. Im Algenbereich von APC gibt es zwar nicht sonderlich viele Threads, dafür aber ein paar sehr interessante zu diesem Thema. Lohnt sich auf jeden Fall mal durchzulesen. Vor allem diesen Thread finde ich fantastisch. Vielleicht haben wir hier ja auch jemanden im Forum, der wie JeffyFunk im APC die Möglichkeit, Lust und Zeit hat unsere Wässer mal auf TOC zu testen?? feifen: :bier:
Der hier ist auch interessant.
Außerdem habe ich ja bereits mal diese tschechische Seite hier verlinkt, die sich teilweise auch mit dem Thema beschäftigt.
Ich möchte das Thema nun auch mal hier ins Forum tragen. Was sind eure Meinungen zum Thema organische Belastung und Algen? Könnte da was dran sein? Was habt Ihr für Beobachtungen gemacht?
Ich habe mir noch mal mein Sandbecken mit Geringfilterung in diesem Hinblick durch den Kopf gehen lassen. Das war ja ein Selbstläufer ohne Wasserwechsel und ohne jeglichen Hauch einer sichtbaren Alge. Die organische Belastung war in diesem Becken sicherlich sehr gering. Bis auf ein paar Amanogarnelen und Posthornschnecken war da nicht viel. Außer vielleicht die nicht sonderlich große Moorkienwurzel. Dieser wahrscheinlich sehr geringen organischen Belastung standen viel gesunde, gutwüchsige Pflanzenmasse und eine vermutlich gut funktionierende Bakterienpopulation (Special Blend / NiteOut II) gegenüber. Ergebnis: KEINE ALGEN!!
Im Gegenzug mein aller erstes Aquarium: Grober Kies, ein paar große Stücke Mangrove, viele Fische, viel Futter (vor allem Frostfutter), massig Mulm = viel organische Belastung. Die Pflanzenmasse war zwar auch nicht grade wenig, aber wüchsig und gesund war das nicht. Meine chlorotischen und nekrotischen Pflanzen in diesem Becken stellten eher eine weitere organische Belastung dar. Bezüglich Bakterienpapulation weiß ich keine Aussage zu treffen, da ich da so Sachen wie Special Blend und NiteOut II noch nicht kannte. Ergebnis: MASSIG ALGEN und CYANOS!!
Mein erstes Soilbecken „Three Roots and a Half“ lief auch weitestgehend algenfrei. Knottsoil, Holz aus dem Wald, Garnelen und später ein paar wenige Fische, sparsame Fütterung mit Flocken. Würde ich also eher als mittlere organische Belastung einstufen, da ich auch nie den Mulm abgesaugt habe. Erst als ich mal versuchsweise auf Estimativ Index umgestiegen bin habe ich wirklich Algenprobleme bekommen. Habe dann die Düngung wieder umgestellt und regelmäßige Wasserwechsel gemacht und nach ein paar Wochen war alles wieder gut. Zum Schluss habe ich das Becken ziemlich vernachlässigt, auch was die Düngung anging. Pflanzen wuchsen nicht mehr ganz so gut. Teilweise hatte ich Nekrosen. Die Fische sind leider über einen Zeitraum von 4-8 Wochen aus einem mir nicht erklärlichen Grund gestorben. Teilweise habe ich die toten Tiere nicht gefunden, so dass ich davon ausgehe, dass die sich im Becken zersetzt haben und/oder von den Garnelen verspeist wurden. Alles nicht schön, aber wahrscheinlich war die organische Belastung zu dieser Zeit ziemlich hoch. Algen haben die letzten Wochen vor dem Abbau des Beckens auch drastisch zugenommen. Ergebnis: Bei guter Pflege KEINE BIS WENIG ALGEN, bei wenig bis keiner Pflege ALGEN!
Dann kamen mir noch Niks Sandbecken in den Sinn. Da ist doch außer Sand und Pflanzen nix drin, oder? Kann mich an kein Bild erinnern auf dem ich Holz oder Fische gesehen hätte. Wenn Fische, dann gut versteckt, jedenfalls vermute ich nicht viele. Also auch eine wahrscheinlich sehr geringe organische Belastung. Die Düngung ist unlimitiert, den Pflanzen scheint es gut zu gehen, also von der Seite her auch keine große organische Belastung durch absterbendes Pflanzenmaterial. Eine gute Bakterienpopulation unterstelle ich Niks Becken einfach auch mal. Ergebnis: KEINE ALGEN!!
Also für mich sieht das so aus, als gäbe es da irgendwo einen Zusammenhang!
Hier liegt vielleicht auch der Grund, warum manches Düngekonzept beim Einen zu Algen führt und beim Anderen nicht. Evtl. liegt es an der unterschiedlichen organischen Belastung in den verschiedenen Aquarien? Könnte es sein, dass in einem Becken mit einer hohen organischen Belastung, das einbringen von größeren Mengen Dünger das Algenwachstum begünstigt? :glaskugel:
Warum sollen beim Einfahren eines neuen Beckens mit Soil häufig große Wasserwechsel gemacht werden? Zum einen sicherlich um gebundenes Ammonium zu reduzieren, sicher aber auch, um die gelösten organischen Bestandteile welche als Stickstoffquelle enthalten sind zu reduzieren. Grade das ADA Amazonia hat einen sehr hohen Anteil organischen Materials. Nicht umsonst haben viele mit diesem (oder auch anderen) Soils anfänglich mehr oder weniger Probleme mit Algen. Hat das auch hier wieder was mit der organischen Belastung zu tun?
Hier komme ich zu der Frage wie sich denn die organische Belastung reduzieren, bzw. möglichst gering halten lässt? Folgende Punkte kommen mir in den Sinn:
- Geringer Besatz und sparsame Fütterung. Nur so viel füttern wie auch tatsächlich gefressen wird.
- Schnecken und Garnelen, die größere organische Bestandteile (z.B. Deritus ) weiter zerkleinern und so schneller und einfacher für Bakterien verwertbar machen.
- Potente, biologische Filterung. In erster Linie heterotrophe Bakterien die die organischen Bestandteile in anorganisches Ammonium weitermineralisieren und anschließend nitrifizierende Bakterien die das Ammonium weiter über Nitrit zu Nitrat umsetzten.
- Chemische Filterung über Aktivkohle (macht Amano z.B. auch!!) oder Purigen
- Unlimitierte, bedarfgerechte Düngung um Mangelerscheinungen oder gar Nekrosen an Pflanzen zu verhindern.
- Ausreichend Wasser-/Oberflächenbewegung zwecks Nährstofftransport und Sauerstoffeintrag.
- Wasserwechsel mit unbelastetem Wasser. Im Optimalfall aufgesalztes destilliertes Wasser.
- Mulm im Becken wo moglich durch Absaugen reduzieren.
- Defekte oder absterbende Pflanzenteile entfernen.
Mehr fällt mir nun erst mal nicht ein. Ich hoffe jedoch hier entsteht ein reger, informativerAustausch zu dem Thema, von dem ich denke, dass es bei uns im Forum noch nicht wirklich angekommen ist.
Schönen Gruß
Sascha