Paletten-Podest für ein 120x80-Aquarium: Grundsätzliche und Detail-Fragen

Erich Zann

New Member
Hallo zusammen,

Mein eigenes Aquarium und eigentlicher Grund, warum ich hier angemeldet bin ist ein 55L-Scapers Tank, der läuft gut und erfreut mich.

Meine Frau hat jedoch zwei Wasserschildkröten, die in unserer neuen Wohnung ein 576-Liter-Aquarium bekommen. Dafür möchte ich ein Podest bauen, hauptsächlich, damit die Last besser verteilt wird und damit es nicht ganz auf dem Boden steht.

Meine bisherige Planung sieht so aus: Auf den Boden Trittschall oder dünnes Styropor als Parkettschutz, dann zwei Europaletten Nebeneinander (insg. 1,60m breit, 1,20 tief). Die Paletten liegen "auf dem Kopf", zwecks mehr Auflagefläche auf dem Boden. (Fußbodenheizung).
Auf die Paletten eine Mulitplex-/Siebdruck-Platte (15 mm Stärke??), darauf nochmal dünn Styropor, die Aquarien-Matte ,dann endlich das Aquarium. Das Aquarium steht mittig auf dem Podest, sodass ringsherum 20 cm frei bleiben. Wegen der Optik sollen die Seiten zumindest an den sichtbaren Seiten verkleidet werden. (Leisten o.ä., da fällt mir schon was ein.

Meine Fragen nun: Bringen die Paletten überhaupt eine Lastverteilung oder wäre eine entsprechend dicke Siebdruckplatte der gleichen Größe auf dem Boden sinnvoller? Ist Styropor als unterste Schicht geeignet, oder kann das zu Ungleichgewichten führen? Habe beide Meinungen gelesen. Ich muss noch überprüfen, ob bzw wie schief der Boden ist, weiß nicht, wie ich das ausgleichen sollte. Gibt es noch bessere Alternativen zu Styropor, ganz unten wie auch als weichen Schutz auf der Platte?
Wenn die Paletten wie geplant auf dem Kopf liegen, liegt das Aquarium zwar auf den "Stützen auf, es würde aber ohne Platte an jeder Seite ein Stück "überstehen" (Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.) Mit der Platte drauf sollte dies kein Problem darstellen, oder? Ich weiß, dass 15mm sehr wenig sind, theoretisch könnte ich auch eine dickere Platte nehmen, aber das Aqurium hängt ja nicht in der Luft (Was ja angeblich auch gehen soll!).

Der ganze Unterbau wiegt natürlich dann auch schon ordentlich, deswegen soll die Deckplatte eben relativ dünn bleiben, oder spare ich da am falschen Ende?

Fallen euch sinnvolle Änderungen oder ganz andere Möglichkeiten ein? Paletten und Aquarium+Matte (3mm?) sind schon vorhanden, der Rest wird dementsprechend gekauft. Stauraum muss nicht vorhanden sein.

Das Aquarium hat übrigens die Maße 120x80x60 und wiegt leer ca. 100 kg. Es soll später allerdings nur ca. halb voll geflutet werden, also ca. 300 Liter Wasser. Trotzdem kommt mit dem Unterbau, dem Aquarium, Wasser, Kies, Sandkiste etc natürlich einiges an Gewicht zusammen, das ich möglichst gut für Boden und Aquarium verteilen möchte.

Bitte schreibt mir eure Ideen, Meinungen, Ratschläge, Danke!

Euer Erich
 

steppy

Active Member
Hallo Erich,
du scheinst dir recht große Sorgen zu machen. Zieht ihr in einen Neubau? Auf was für einem Untergrund steht das Aquarium, irgendwas spezielles? Bei den Maßen kommt doch relativ wenig Last auf den Boden. Die Fußbodenheizung liegt unter dem Estrich, da passiert nichts, oder habt ihr irgendwas exotisches im Einsatz?

Falls der Untergrund nicht eben ist, dann gibt es spezielle Ausgleichsmassen zum gießen. Wenn man einen kleinen Rahmen bauen und rundherum mit Klebeband abdichtet kann man die Masse dort reingießen und hat dann eine ebene Fläche. Falls man nur punktuell ausgleichen will kann ich Ardex Fix empfehlen. Ist aber auch nur notwendig wenn es wirklich krumm und schief ist.

Paletten würde ich nicht verwenden, meiner Erfahrung nach sind die von vornherein nicht besonders Maßhaltig (warum auch?). Mit der Zeit arbeitet das Holz, die Maße verändern sich, die Bretter "wellen" sich, wenn die mal Nass werden erst recht. Ich würde das Gestell einfach aus Kanthölzern bauen (etwas handwerkliches Geschick vorausgesetzt). Anleitungen gibt es im Netz.

Bei der Stärke der Deckplatte würde ich nicht sparen, erst recht nicht aus Gewichtsgründen. Das ist doch im Verhältnis zum Gesamtgewicht total irrelevant. Die Deckplatte gleicht schließlich die Unebenheiten der Konstruktion darunter aus. Hier sparst du am falschen Ende. Falls es unbedingt Paletten sein sollen, dann würde ich eher eine besonders dicke Platte nehmen, die muss nämlich sämtliche Unebenheiten deiner Unterkonstruktion ausgleichen. Vielleicht solltest du dann auch zwischen Paletten und Platte mit irgendeiner Spachtelmasse eine Ausgleichschicht schaffen.

Gruß
Stefan
 

Erich Zann

New Member
Hallo Steppy, danke für deinen Beitrag!
das hast du gut erkannt, dass ich mir Sorgen mache...ich möchte schließlich nicht Schuld an einem Wasserschaden sein mit dem so viel Ärger und (finanzieller) Aufwand verbunden ist.
Wir ziehen in einen renovierten Altbau, was das genau für eine Decke ist, weiß ich nicht, aber wir haben Fußbodenheizung unter schwimmendem Estrich. In letzter Zeit habe ich so viel (unterschiedliches) zu dem Thema gelesen, das mich sehr verunsichert hat.
Jedenfalls danke für den Hinweis mit den Paletten, wundert mich zwar, dass die sich so verziehen sollen, aber das wäre natürlich blöd. Und danke für die Korrektur mit der Deckplatte, hatte bisher nur gelesen, dass eine möglichst dicke Platte als Untergrund die Last verteilt, nicht, dass eine möglichst Dicke Deckplatte irgendwelche Unebenheiten ausgleichen könnte.
Ich bin gespannt, ob es noch mehr Überlegungen zu dem Thema gibt und werde mir das alles nochmal gut überlegen.

Gruß,
Erich
 

Öhrchen

Well-Known Member
Hallo Erich,
was du/ihr unabhängig von weiteren Planungen machen könnt, um zumindest den eventuellen finanziellen Schaden abzumindern, wenn doch etwas undicht wird. Bei der Haftpflichtversicherung abklären, ob das Aquarium mit versichert wäre, wenn es Schaden an fremden Eigentum verursacht. Sollte es nicht mit abgesichert sein, kann man das oft durch einen kleinen Zusatzbeitrag nachholen. Für Schaden an eigenen Eigentum wäre dann die Hausratversicherung zuständig, auch das kann man nachlesen/nachfragen.
 

Craddoc

Active Member
Bei meinem ersten Aquarium hat mein Onkel damals ein Podest aus Ytongsteinen gebaut. Da hätte man auch einen Elefanten drauf abstellen können. Paletten finde ich auch eher schwierig, die wären mir aber auch vom Aussehen her zu - rustikal. Bei den Maßen und etwa 1/2 Füllstand sollte es jetzt zwar nicht zu viel Druck auf den Boden geben, je nachdem wie alt euer Altbau ist, lohnt sich aber durchaus nochmal ein Blick auf den Boden. Meine Eltern haben so ein 50er Siedlungshaus, da ist in die Böden einfach eingebaut worden was da war, u.a. ziemlich dünne Kanthölzer als Basis für die Böden, da haben alle bei der Renovierung große Augen gemacht. Schwimmender Estrich mit Bodenheizung klingt aber schon recht solide. Versichern würde ich ein Aquarium immer, Haftpflicht hat das bei mir einfach mit eingetragen, das sollte da zwar eigentlich eh mit enthalten sein, aber wenn es dezidiert mit drin steht, ist immer besser. Dazu läuft das Becken bei mir zusätzlich noch mit der Glasbruchversicherung.
 

vilbara

Member
Hallo Erich,

die niedrigste Zahl was ich für schwimmender-Estrich rausgoogeln könnte, ist 150 kg/m². Bei 400 kg wäre dann 2,7 m² nötig. 120x80cm ergeben 0,96 m², 160x120 cm ergeben 1,92 m². Ohne weitere Kenntnisse, könnte man es vermutlich als Richtwert nehmen.

Bei Bau von so einem Podest, kommt mir Holzschalungsträger in Kopf: Die sollten gerade sein und sich wenig verformen. Gibt bei OBI zu kaufen. Alternativ Kanthölzer, die können aber manchmal etwas ungerade sein.

2 "Balken" länglich, 3-4 quer nehmen und von beiden Seiten mit Leimholzplatten / OSB-Platten / vergl. (oben / unten) verschrauben. Bei 20 cm Höhe sollte es ziemlich hohes Last aushalten. Beim verschrauben müssen die Teile aber gerade liegen - sonst bleibt die Verformung.

Mit freundlichen Grüßen,
Vilmantas
 

Erich Zann

New Member
Danke für eure Kommentare! Versicherung wird abgeklärt, würde gerne für ein paar Euro mehr im Jahr eine Absicherung haben.
Das Haus ist ein Ziegelbau und war wohl mal ein Stall (gebaut 1904, renoviert/verändert 2013), keine Ahnung, wie der Besitzer da vorgegangen ist... Hatte eben schon sehr oft gelesen, dass man bei Altbau und auch bei Fußbodenheizung vorsichtig sein sollte. Naja, ich hoffe mal, der Boden kracht mir nicht einfach durch!
Die Schalungsträger sehen gut aus, Vilmantes, kannte ich so noch nicht! Habe mir heute Kanthölzer angesehen, die waren aber schon teilweise recht krumm und rauh und auch nicht viel günstiger. Wird insgesamt dann trotzdem recht teuer mit zwei dicken Siebdruckplatten plus einigen Trägern...die Paletten hätte ich ja schon. Da wäre es ja fast schon sinniger/einfacher ein Gestell von z.b. Marine Systems zu kaufen, da brauche ich dann nur noch Platten unter- und aufzulegen...mal sehen.
Habe mir heute aber schon mal 5mm Trittschall-Schutz gekauft, das sollte doch ein guter Untergrund sein.

Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viele Gedanken, aber lieber vorher überlegen als zu spät!

Danke und viele Grüße,
Erich
 

omega

Well-Known Member
Hi,

bezahle für die Auskunft von einem Fachmann, dann muß der dafür auch gerade stehen. Laß dem das Gewerk dann auch ausführen.
Hier dagegen beraten Laien. Die können rumspinnen, was sie wollen und müssen dafür keinen Cent ausgeben, wenn's bei Dir dann in die Hose geht.
Wozu fragst Du hier überhaupt, wenn Du nicht willst, daß Dir der Krempel zusammenkracht? Wenn's nur billig sein soll, mach, was Dir in den Sinn kommt und nimm in Kauf, daß er zusammenkracht. Ich würde mich in einem solchen Fall gar nicht erst von anderen beraten lassen. Ist ja megapeinlich, wenn's laienhaft zusammengeschustert zusammenkracht. Ich wäre dann aber wenigstens nur stinkig auf mich selbst.

Grüße, Markus
 
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