Re: Pflanzen kommen nach Fadenalgenplage nur langsam in die
Huhu,
bei mir war das ja früher ähnlich mit dem leidigen Thema Algen.
Vorallem habe ich auch leidvolle Erfahrung mit dieser Kombination Kies + Nährboden gemacht, was nicht heißen soll, dass dies nicht klappen kann.
Es gibt sicherlich viele Wege, die in der Aquaristik nach Rom führen, das beste Ergebnis habe ich persönlich aber bisher mit dem Prinzip Sand + Geringfilterung nach Nik erzielt. Kann man auch alles in meinem alten Thread "bekomme keine dauerhafte Stabilität in mein Becken" (wo ich ebenfalls schon am Verzweifeln und Aufgeben war) und dann dem "Neustart Rio 300" nachvollziehen. Das Ergebnis war dieses:
aquarienvorstellungen/neustart-rio-300-t16607-60.html?hilit=rio%20300
Wenn du das Becken eh neu aufsetzen willst, verwende doch mal die Suchfunktion zum Stichpunkt "Mikroflora".
Es geht gerade bei diesem Prinzip darum, ein Setup möglichst leicht und übersichtlich uns ohne mörderischen Aufwand zu betreiben.
Kurze Zusammenfassung:
Begünstigend hierbei sind folgende Faktoren:
- Feiner, gewaschener, PH-neutraler und feuergetrockneter Quarzsand.
- Die richtige Menge Filtersubstrat, wobei diese bei mir lediglich eine grobe Filterpatrone am Ansaugkorb als Garnelenschutz darstellt, der Außenfilter selbst läuft komplett leer und dient nur der Strömung (also keine biologischen "Hochleistungsfiltermedien"). Wichtige Filterprozesse wie der Abbau von NO2 passieren auch in ausreichenderweise im Becken selbst.
Das sind beides schonmal Punkte, die auch die Geldbörse schonen. :besserwiss:
Dann mit einer zwar ordentlichen Beleuchtungsintensität beginnen, aber mit einer geringen Beleuchtungsdauer
> 6 Stunden (spart auch wieder Energie
). Später kann man steigern, bei Problemen sollte man wieder reduzieren.
Auch die Düngung ist ziemlich einfach, da es zunächst darum geht, alle Stoffe vollständig dem Wasser zuzufügen, damit es keinen Mangel gibt. Hierzu reichen für den Beginn: ein guter Volldünger (Empfehlung: AR MikroBasic) und Makro-Elemente. N+K lassen sich wunderbar durch z.B. AR Makro Basic Nitrat hinzufügen. Je nach Ausgangslage des Leitungswasser ist PO4 (z.B. AR Makro Basic Phosphat bzw. KH2PO4) notwendig, wobei ich anfänglich zu einer wöchentlichen Stoßdüngung raten und den Wert dann gegen 0 laufen lassen würde.
Um möglichst "definiertes" Wasser zu erhalten, sollte man sich natürlich über sein Trinkwasser im Klaren sein und ggfs. nicht optimale Werte nachbessern (z.B. Mg durch Bittersalz, oder Verschnitt mit Osmosewasser, wenn das Wasser zu hart ist. Ich selbst fahre bei KH 4° und GH 8-11°).
Zusatz: ich sehe, gerade dass deine Werte doch ganz gut aussehen.
Das Frischwasser wird nun rechnerisch z.B. auf einen Nitrat-Wert von 15mg/l aufgedüngt, wobei Kalium dann durch den AR Makro Nitrat ebenfalls in einer guten Konzentration vorliegt. Dieser Wert sollte durch eine tägliche Stickstoffzufuhr (ich bevorzuge hierfür den Makro Spezial "N" um eine Anhäufung von Kalium zu verhindern) gehalten werden. Beginnen würde ich mit 1mg/l NO3 und mich dann entsprechend der Pflanzenmasse steigern. Ebenso wird das Frischwasser komplett mit dem Eisenvolldünger aufgedüngt und dann täglich 1/14 der Wochendosis zugegeben, was man auch auf 1/7 entsprechend Pflanzenmasse und Wuchs steigern kann. CO2 um die 20mg/l reicht vollkommen.
Das Becken braucht dann seine Zeit um einzufahren. Wenn es stabil ist, kann man immernoch über Spezieldünger den Wuchs bzw. die Farben der Pflanzen verbessern. Im übrigen würde ich so auch bei jedem anderen Setup mit der Düngung beginnen.
Der Fokus liegt auf die Pflege der Mikroflora, die ein pflanzenfreundliches Milieu schaffen soll, wobei es eben NICHT um das ewige Rumgedoktere mit verschiedensten Düngern und deren Zugabemengen geht.
Es braucht hier wirklich keine teuren Hochleistungsmedien und für den Beginn reichen je nach PO4 Situation eben 2 Dünger + ggfs. PO4. Dann Geduld, Pflanzen lesen, regelmäßig Wasser wechseln.
Zusatz: ich habe für dich nochmal die interessanten Links zum Thema rausgesucht.
pflanzen-allgemein/beobachtungen-und-diskussion-zur-mikroflora-t18715.html
kein-thema-wenig-regeln/die-pflege-der-mikroflora-oder-t17365.html
Die Google-Suche zum Thema "Aquarium warum Sand?" führt auch zu einigen sehr interessanten Seiten und Analysen über die Vorzüge dieses Bodengrundes.
Ich hoffe, dass du wieder Freude an deinem Becken und der Aquaristik finden kannst. Mir fehlt auch manchmal die Geduld, aber erst kürzlich habe ich gelesen, dass ein Bodengrund wie Sand eben auch einige Monate braucht, um ein entsprechendes Milieu einzustellen. Viel Erfolg und Ausdauer weiterhin!