phoshat < 0,06 mg/l = keine Algen???

flo

Member
Hi,

klar sterben die Algen irgendwann ab, wenn gar kein Phosphat mehr da ist - die Pflanzen aber auch.

Auf welche Algen bezieht sich das ? Auf alle ? So ein Pauschalwert der für alle Algenarten gilt, wo Algen doch gar nicht unbedingt sooo extrem nah verwandt miteinander sind ? Glaube ich irgendwie nicht.

Aber andererseits, wer weiss, ob da nicht jemand eine Aussage irgendwie stark vereinfacht oder abgewandelt hat, sowas passiert z.B. auch öfters in den Medien.

Gruß, Flo
 

Wunderflunder

New Member
Hallo
bei genügent Licht bilden sich sogar in meinem Osmosewassertank Grünalgen., und da dürfte ja an Nährstoffen ( PO4 ) nicht mehr viel drin sein.
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Knut,

die P-Stoßdüngung habe ich jahrelang praktiziert. Es geht ohne Zweifel so und die Phasen dazwischen könnten PO4-Werte unter 0,06 mg/l ergeben - oder auch nicht! Es ist ob der mangelnden Messbarkeit und der unbekannten Umstände ein Fischen im Trüben.
Diese 0,6mg/l Grenze hat, gesetzt es istimmt, keine praktische Relevanz, wenn hohe Makronährstoffgehalte sowieso nicht der Grund für Algen sind. Es muss etwas anderes sein!

Mir hat eine versehentliche zu hohe Mineralisierung mittels Preis Mineralsalz (PMS) die Augen geöffnet. In dem reichlich mit Pinselalgen und kurzfädigen Grünalgen bewachsenen Pflanzenbecken konnte ich am nächsten Tag(!) schon den Wuchsstopp sehen. Bis dahin konnte ich einfach nicht glauben, wieviel SE-Dünger so ein Pflanzenbecken benötigen kann. Nur das berücksichtigend ergab ein späterer vollständiger Wasserwechsel mit "Kunstwasser"(Vollentsalzt und entsprechend aufgesalzen) in dem schon Jahre laufenden Aquarium den kurzfristigen und völligen Zusammenbruch der gesamten Algenpopulation. Mir kann jeder erzählen was er will, das war so eindeutig und ist inzwischen mehrfach auch mit Leitungswasser (PO4 1,2-1,5mg/l) reproduziert, dass ich die 0,06 mg/l zur Kenntnis nehme, aber wegen der resultierenden Gratwanderungen bei der ausreichenden Pflanzenversorgung und gleichzeitiger Algenprävention keine Alternative sein kann.

Wie wichtig das schon eingefahrene Becken war, ist mir erst später bei weiteren Neueinrichtungen klar geworden. Eine "eingefahrene", ausgebildete", "reife" Mikroflora spielt eine größere Rolle als ich annahm. Und ich bin mir inzwischen sicher, das trotz gleichartigem "Einfahren" neuer Becken mit bewährter Düngung (von der bin ich zweifelsfrei überzeugt) und Filterung (die bedarf idR. der Anpassung, da habe ich aber schon Übung) die Unterschiede im Ergebnis sich aus einer unterschiedlichen Mikroflora ergeben.

Die Aufgabe einer Neueinrichtung besteht also aus Düngung, einer angemessenen Filterung und der Pflege der Mikroflora. Letztere lässt sich durchaus in die gewünschte Richtung schubsen.
Nachdem ich für das Einfahren Mulm aus einem gut laufenden Becken verwende und nur wenige Stunden (einer üppigen Beleuchtung) beleuchte, reduzierten sich die Anfangsprobleme erheblich.
Wenn es dann eingefahren ist, wird das näherungsweise narrensicher und ich kann mit Makros herum spielen wie ich will. Wenn ich jetzt noch das in die Düngebilanz einfließende Futter und den Wasserwechsel als Werkzeug erwähne, dann deckt das alles ab! Algen sind für mich beinahe kein Thema mehr. Mich interessieren vor allem Bakterien. Dazu gehören unteranderem eben auch die omnipräsenten Cyanobakterien und Bakterienblüten. Das Prinzip des Auskonkurrierens mit dem System optisch zuträglicheren Mikroorganismen funktioniert.
Für ein Becken, das ich in der Mache habe, kann ich mir nicht vorstellen das nicht zum Laufen zu bekommen - und ganz sicher gehört ein PO4-Gehalt von <0,06mg/l zu den unwichtigen und überflüssigen Maßnahmen!

Gruß, Nik
 

knutux

Member
Hallo,

@Nik: vielen Dank für die ausführlich Darlegung - klingt in meinen Ohren plausibel und entpricht zum Teil auch meinen Erfahrungen (zB Filterung). Allerdings: seitdem ich PO4 nur noch stoßweise dünge sind sichtbare Algen bei mir deutlich zurück gegangen. Aber vielleicht ist das auch nicht die eigentliche Ursache.
Vielleicht werde ich demnnächst mal die Gegenprobe machen - möglich, dass ich dann auch gleich den PMS-Trick probieren kann :lol: Aber was solls - Versuch macht kluch - ich werde dann berichten.

Ich stimme dir auch zu, dass der Wert von 0,06 wahrscheinlich unpraktisch zu handhaben sein wird - mal sehen wie sich der Test da in der Praxis bewährt.

@Dirk: Das ist leider ein Trugschluss. Der Test ist nicht in der Lage einen PO4-Gehalt von unter 0,25 mg/l nachzuweisen, da eine Verfärbung der Indikatorreagens erst ab diesem Wert erkennbar ist. Weniger als 0,25 mg/l kann auch gut 0,15 mg/l bedeuten (beispielsweise).

Insgesamt ist die zitierte Aussage sicher auch eine sehr pauschale , die vermutlich das Ergebnis der Untersuchung vereinfacht darstellt.


Grüße, Knut
 

dirkHH

Member
hi knut,

knutux":12w7kvnx schrieb:
@Dirk: Das ist leider ein Trugschluss. Der Test ist nicht in der Lage einen PO4-Gehalt von unter 0,25 mg/l nachzuweisen, da eine Verfärbung der Indikatorreagens erst ab diesem Wert erkennbar ist. Weniger als 0,25 mg/l kann auch gut 0,15 mg/l bedeuten (beispielsweise)

die meßungenauigkeiten der reagenzien sind mir ja nun nicht unbekannt. ich meinte: WENN ich mit dem test <0,25 messe und danach mehrere tage weiterhin NICHT makro dünge, aber trotzdem beleuchte, dann bin ich sicher nach 3 tagen bei einem wert um die 0 mg PO4, da MEINE pflanzen in MEINEM AQ am tag mehrere hundert mikrogramm PO4 verstoffwechseln. und trotzdem wachsen dann, nach diesen 3 tagen, noch fadenalgen - bei mir.


gruß
dirk
 

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo Knut,

knutux":1vj4902m schrieb:
Vielleicht werde ich demnnächst mal die Gegenprobe machen - möglich, dass ich dann auch gleich den PMS-Trick probieren kann :lol: Aber was solls - Versuch macht kluch - ich werde dann berichten.
erwarte nicht zu viel vom PMS. Es erhöht zum Einen die Spurenelemente (unbekannterweise in Art und Menge) und zum Anderen überproportional Ca und Mg (deren Verhältnis ist etwa 1:1). So als Hausnummer benutze ich max. 5ml PMS auf 100L. Meine Wasserdüngung beeinflusst das nicht merkbar. In wieweit die SE, die GH- oder speziell die Mg-Anhebung eine Rolle spielen, kann ich nicht sagen. Es wirkt diffus positiv.
Solange ich es verwendete, salzte ich ich das Reinstwasser (stark saures, stark basisches und noch ein Reinstwasserharz hinterher)mit Andreas Kremsers Duradrakon auf. Das beinhaltet zur SE-Anreicherung ebenfalls das PMS. Mit dem Wasser, ungedüngtem Sand, Geringfilterung, üppig Licht, einer üblichen Volldüngung plus KNO3 und einer (lieblosen :D ) P-Stoßdüngung mittels P-lastigem Billigblumendünger (ohne SE) hatte ich beste Ergebnisse. Das war trotzdem eine sich an den Pflanzen orientierende Magerdüngung, weil in dem Becken nur sehr wenig Wasser gewechselt wurde. Das war interessehalber, das Becken lief so 8-9 Jahre und wurde dieses Jahr abgebaut. Die anderen werden eher reichlich gewechselt. Derzeit alle mit Leitungswasser, Sand, Geringfilterung - und PMS.
Dieses Setup ist günstig für Pflanzenaquarien, begünstigt aber allgemein auch Mikroorganismen im Aquarium. SE sind auch ein Bakterienbooster. Als Kehrseite treten in nicht eingefahrenen Becken bakterielle Trübungen eher auf als in reichlich gefilterten Becken. Eingefahren betrachte ich ein Aquarium meist erst irgendwann nach einem halben Jahr. In einem Aquarium habe ich mir die Neigung zur Bakterienblüte ein Jahr lang angesehen und versucht zu lösen. In einem weiteren trat die Trübung auch auf, ließ sich nun aber recht gut beseitigen und im 3. Becken trat sie sowieso nicht auf. Eine Möglichkeit wäre, ein Aquarium mit mehr Filtersubstrat einzufahren und dann erst zu reduzieren. Da probiere ich noch. Ich will das wasserdicht bekommen.

Gruß, Nik
 
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