Ratlos - Pflanzen gehen ein

[unbekannt1984]

Hi Lutz,

Das habe ich nicht ganz verstanden. Die Filterkassetten sind letztendlich eine Kombination aus Filterflies und im Inneren befindet sich so ein grobporiger Schwamm ähnlich zu dem von Juwel.

ja, es ist Schwamm. Wenn du dir den normalen groben Juwel-Schwamm und den bioCarb anschaust, dann siehst du auch nicht viel Unterschied - laut Artikelbeschreibung deiner Filterkassetten ist aber ein solcher Kohleschwamm drin.

Aktivkohle kann man mal nach einer Medikamentenbehandlung einsetzen. Früher waren in sehr vielen Medikamenten und auch Algenmitteln Kupfer drin, das wurde dann auch ggf. nach Kupfer-Wassertest eingestellt. Um das Zeug anschließend aus dem Aquarienwasser zu entfernen, wurde Aktivkohle benutzt.
Jetzt enthält der Eisenvolldünger aber üblicherweise auch Kupfer (weil die Pflanzen es brauchen) - das ist nur ein Beispiel für die Einflüsse von Aktivkohle auf die Mikronährstoffe.

 

[Lemmster]

Hallo Zusammen,

hier mal ein Update von mir. Ich habe mittlerweile den zweiten großen WW mit 30l gemacht und die Filterkassetten auf den von Torsten vorgeschlagenen Juwel-Schwamm umgerüstet. Gedüngt habe ich nur mit 2,4g Bittersalz (bei beiden WW) und nach dem ersten WW habe ich noch 2ml vom Aqua Rebell - Mikro Basic - Eisen gedüngt und noch etwas Bakterienstarter wegen den neuen Filterkassetten gegeben.

Hier mal kurz ein paar Messwerte dazu:

Mit dem Streifentest gemessen
vor dem letzten WW:
NO2: 0
NO3: 10
pH: 7,6
GH: >7
KH: 6

direkt nach dem letzten WW:
(nur die folgenden Werte habe sich verändert)
pH: 6,8
KH: 3

Mit dem Tröpfchen Test direkt nach dem letzten WW gemessen:
Mg: 3-6 mg/l
Fe: 0 mg/l (nicht nachweisbar)
Ka: 7 mg/l
PO4: 0 mg/l (nicht nachweisbar)

Zusammenfassend konnte ich bereits was am Magnesiumwert mit der Verwendung des Bittersalz bewirken. Wobei ich sagen muss, dass dieser Test von JBL nicht wirklich toll zum ablesen ist. Denn die Farbtöne in der Mitte sehen für mich alle gleich aus. Der Kaliumwert war nach dem ersten WW noch >15mg/l, aber nach dem heutigen WW habe ich ca. 7mg/l gemessen. Ich messe das nochmal zum Ende der Woche, um zu schauen ob sich das Kalium durch irgendetwas wieder erhöht. Ich denke ich sollte auch weiterhin Eisen düngen, denn da konnte ich wie gesagt nichts messen.

So jetzt kommts. Leider kämpfe ich mal wieder, wie ich glaube, mit Blaualgen. (siehe Fotos) Ich habe die Algen vor dem WW so gut es geht mit den Fingern entfernt und die Reste versucht mit abzusaugen.

Zusätzlich hat meine vor 3 Wochen eingesetzt Hygrophila corymbosa ganz schön gelitten. Die Blätter haben sich teilweise aufgelöst (siehe Fotos) und auch der Stamm ist kurz über dem Boden "weggefault". In diesem Bereich hat sich auch ein milchiger Schleim um den Stängel gesetzt. (siehe Fotos) Ich habe die Teile die noch intakt sind wieder in die Erde gesetzt und hoffe, dass sie sich wieder erholen.

Habt ihr noch Tipps für mich was ich wegen der Blaualgen, ich vermute mal das es Blaualgen sind, tun kann? Und habt ihr noch Tipps was der Hygrophila corymbosa fehlen könnte?

Viele Grüße und einen schönen 3. Advent euch allen!
Lutz

 

[unbekannt1984]

Hi Lutz,

Habt ihr noch Tipps für mich was ich wegen der Blaualgen, ich vermute mal das es Blaualgen sind, tun kann?

da gibt es ein paar Bakterienprodukte die Blaualgen verdrängen können. Meistens wird dafür Microbe Lift Special Blend und Nite Out II vorgeschlagen oder Seachem Stability. Ansonsten gibt es noch den Ansatz über Milchsäurebakterien (Joghurt).
Eine Dunkelkur bringt selten eine dauerhafte Besserung - jedenfalls nicht ohne weitere Maßnahmen (wie z.B. die oben genannten).

Nimm erstmal eine Probe von der vermeintlichen Blaualge (sollte nicht fest anhaften), riech dran (die meisten Cyanobakterien stinken ganz schön) und lass sie in einem sauberem Joghurtbecher trocknen (bei Blaualgen hinterlässt das dann einen Farbklecks).

Gedüngt habe ich nur mit 2,4g Bittersalz (bei beiden WW) und nach dem ersten WW habe ich noch 2ml vom Aqua Rebell - Mikro Basic - Eisen gedüngt und noch etwas Bakterienstarter wegen den neuen Filterkassetten gegeben.

Du musst schon Eisenvolldünger düngen, wenn Nitrat dauerhaft bei ~10 mg/l lag, dann fehlt deinen Pflanzen wohl das Eisen.

 

[Plantamaniac]

Hei, gegen Cyanos und Kieselalgen hilft der Kompost/Maulwurfserde/Waldbodenaufguss. Ein Fingerhut auf ein Marmeladeglas Wasser, umrühren, absetzen lassen und nur die trübe Brühe reinschütten. Das kann einige Probleme in Deinem Becken geradeziehen.

Wenn Du so Strömung produzierst und Sauerstoffeintrag könntest Du es mal mit Pflanzen versuchen, die das mögen. Zb. Bolbitis
Ansonsten guck Dir mal das Liebigsche Minimumgesetz an. Eine Recurce ist bei Dir zu knapp und verhindert so das Pflanzenwachstum. Ob es das Co2 ist, bezweifele ich...
Nimm mal einen ordentlichen Microdünger, der alles beinhaltet, einen NPK und einen Nitratdünger und dünge habe Dosierung wenn Co2 fehlt und wenn ich mir die Pflanzenmasse angucke, tuts sogar 1/4 der empfohlenen Dosierung.

Nitrat auf 10mg/L kurz vor WW einstellen.
WW 60-80% alle 2 Wochen, danach den Microdünger für 2 Wochen geben und in der darauf folgenden Woche den NPK, alles rechnerisch ermittelt, bzw. nach Anleitung geschätzt, wupp rein.
Den Nitrat nach Anleitung und dann immer vor dem WW messen, wieviel übrig ist. Wenns mehr als 10 mg/LIter ist, weniger geben, wenns weniger ist, mehr geben.

So ist für das Liebigsche Minimumgesetz

Liebigsches Minimumgesetz - | Aquasabi

Wenn Pflanzen nicht wachsen wollen

www.aquasabi.de

jede Resurce bedient und immer mal da. Durch die WW reichert sich nix blöd an und knockt andere Nährstoffe aus.
(Wenn Du Regenwasser hast, dann versuch mal ein Bienensalz GH+. Da stimmt dann auch das Calcium/Magensium Verhältnis und das Kalium ist im Perfekten Maß drin. Damit braucht man eigentltich garnichtmehr sooo viel düngen, darf aber trotzdem...)

Das würde ich jetzt mal ein halbes Jahr durchziehen und beobachten, was passiert.
Die ganze Messerei macht einen Kirre und Messfehler sind nicht ausgeschlossen.
Nach Messen, die Nährstoffe einzeln zu beurteilen ist garnicht soo einfach. Das muß man echt mögen...sonst bringt es nix.
VG Monika

 

[unbekannt1984]

Hi Moni,

Wenn Du so Strömung produzierst und Sauerstoffeintrag könntest Du es mal mit Pflanzen versuchen, die das mögen. Zb. Bolbitis

also Sauerstoff sollte nicht knapp sein, ein Rucksackfilter (mit Wasserrutsche als Auslauf) und eingebautem Skimmer sollte genug Sauerstoff in das Wasser bringen.

...gegen Cyanos und Kieselalgen hilft der Kompost/Maulwurfserde/Waldbodenaufguss.

Hatte ich schon in Beitrag #15 vorgeschlagen. Wenn die Cyanos trotzdem auftauchen, dann werden die wohl dadurch auch nicht unbedingt verschwinden.

Ich denke Joghurt oder Dunkelkur in Verbindung mit o.g. Bakterienprodukten hätte die höheren (und schnelleren) Chancen gegen Cyanos.

 

[Plantamaniac]

also Sauerstoff sollte nicht knapp sein, ein Rucksackfilter (mit Wasserrutsche als Auslauf) und eingebautem Skimmer sollte genug Sauerstoff in das Wasser bringen.

? hab ich doch gesagt
Zitat meinereiner: Wenn Du so Strömung produzierst und Sauerstoffeintrag

Ach mist..die Zitiererei funktioniert irgendwie nicht...


VG Monika

 

[Plantamaniac]

...gegen Cyanos und Kieselalgen hilft der Kompost/Maulwurfserde/Waldbodenaufguss.+

Ich denke Joghurt oder Dunkelkur in Verbindung mit o.g. Bakterienprodukten hätte die höheren (und schnelleren) Chancen gegen Cyanos.

Einfach mit gebührendem Abstand ausprobieren, damit man dann auch weiß, was funktioniert hat.
In den Erdaufgüssen sind halt auch Glockentierchen, Trompetentierchen, Pilze, Bakterien und allsowas, einfach Microbielle Vielfalt...da bringt Joghurt nur Milchsäurebakterien ein..das ist da evt. etwas zu wenig
VG Monika

 

[Lemmster]

Hallöchen,
okay dann würde ich mal einen Erdaufguss versuchen. Zu dieser Jahreszeit findet man allerdings selten Maulwurfshügel und die Erde aus unserem Garten ist nicht so der Bringer. Aber wir haben ein Hochbeet, würde das Sinn machen die Erde da raus zunehmen? Oder doch lieber in den Wald gehen?

Viele Grüße
Lutz

 

[unbekannt1984]

Hi Lutz,

Aber wir haben ein Hochbeet, würde das Sinn machen die Erde da raus zunehmen? Oder doch lieber in den Wald gehen?

Walderde. Oder zumindest von einer Stelle wo jedes Jahr Laub verottet und nicht gerade an einer Hauptverkehrsstraße.

 

[Plantamaniac]

Aber wir haben ein Hochbeet, würde das Sinn machen die Erde da raus zunehmen?

Das ist ja meistens in der oberen Schicht Erde aus dem Sack (Torf oder Torffrei ist egal) und kein lehmiger, mit verrottenden Blättern natürlich gewachsener Mutterboden in dem das Leben tobt. Darin sind Dauerstadien von allen möglichen abbauenden Microorganismen, die im Wasser zum Leben erwachen. Die sind immer und überall, aber in der Natur ist es eben unbelastet, mit Abgasen, Kompost aus gekauftem, nicht Biogemüse,...Und was Menschen so alles in ihrem Garten oder Parkanlagen verteilen...Bei mir wird im Sommer überall mit Aquarienwasser gegossen, deswegen kann ich in meinem Garten keinen Boden für den Zweck benutzen. Und in den Komposter kommt Cladophora und alles was ich aus den Aquarien zupfe...dadurch kam es zum "Waldbodenaufguss" Auch Menschen ohne Garten sind damit gut bedient. Parkanlangen sind auch möglich, aber da hat man halt wieder nicht im Griff, was der Stadtgärtner dort alles gemacht hat...Und im Wald muß man aufpassen, wo Eichen stehen. Gegen Prozessionsspinner wird allerdings meistens nur auf Spielplätzen oder wo viele Menschen hinkommen gespritzt. Wie gut sich das Mittel abbaut, weiß ich nicht, aber was den Raupen schadet, wenn es nicht gerade ein Bakterienpräparat ist, könnte auch unsern Wirbellosen schaden.
VG Monika

 

[Frank2]

Hallo Lutz

ich möchte nicht unrespektierlich erscheinen. Aber die paar Stängel einfachster Pflanzen habe ich Zeit meines Lebens mit Fischk.... gedüngt und mehr nicht. Ggf mal alle 2 Monate n Schuss von nem Volldünger. Wenig Licht, kein Co2.. Die sehen alle auch noch fertig aus, keine Pflanze annähernd gesund. Und ich mag diese Pflanzen alle sehr - nicht falsch verstehen.

Zu deinen Fragen:

1. Mache es am besten so, wie Moni es beschreibt. Alle 2 Wochen... siehe oben. Ich würde die ersten 2 Wochen ohne Volldüngerzugabe machen. ein kleines Reset also. Danach wie von Moni beschrieben . mal 1/4 oder auch 1/5 der angegebenen Volldüngermenge. Stark chelatierten verwenden für 2 Wochen... . Etwas ! NPK ok, sieh den NPK als K-Dünger an (Rechner!!), K auf 5 einstellen. Fertsch.

2. Erdaufgüsse und andere Konkurrenten zu Cyanos brauchen natürlich Zeit und Geduld. Das kann durchaus mal 2-3 Monaten andauern und die Zugaben 1-2 mal wöchentlich zu erfolgen zzgl. begleitendem Absaugen. Bei mir sehr effektiv gewesen Bacter AE und die betroffenen Stellen nach dem Absaugen damit einnebeln zusätzlich zum Aufguss.

3. Du hast teils Pflanzen im Becken, die allergisch auf nicht ordentlich eingestellt Verhältnisse von Mg/K reagieren und die daher meist sehr einfach in karbonatreichem Wasser gehen (deshalb, weil das Problem dort naturgemäß sehr viel seltener auftauchen kann wg höherer Mg Werte). Insbesonder H. Corymbosa Nominatform reagiert da extrem zickig. Ich würde mal sagen, sie passt nicht in dieses Wasser. Sie mag auch keine allzu hohen Fe Werte (so am Rande). Eventuell kannst Du durch Wechsel der Bepflanzung schon einiges verbessern, ohne jetzt das Wasser makromäßig umzukrempeln. Ungünstig auch für viele Ludwigien. Limnophila, Rotala etc. hingegen diesbezüglich variabler.

Kurzum: Ich würde dem folgen, was Moni vorschlägt. Dazu noch die Bepflanzung überdenken und ggf Mg gegenüber K auf mindestens 2/1 hochziehen. Fe vorbergehend weglassen.

Gruß
Frank

 

[Erwin]

Hey Lutz,

Zu dieser Jahreszeit findet man allerdings selten Maulwurfshügel un

Nö

 

[unbekannt1984]

Moin Lutz,
im Westen nichts Neues? Seit über einem Monat keine weiteren Probleme?

 

[Lemmster]

Guten Morgen Torsten,

ich ziehe den vorgeschlagen Plan

• großen WW zweiwöchentlich
• falls Nitrat unter 25mg wird wöchentlich nachgedüngt
• alle zwei Wochen wechselnd NPK und Mikro mit einem Viertel der Dosis düngen
• zwei mal die Woche Erdaufguss

seit 5 Wochen durch und ich habe mir, wie vorgeschlagen noch etwas an der Bepflanzung verändert und mir noch ein Ladung Rotala Rotundifolia dazu geholt. Diese entwickeln sich schon ganz gut. Ich hoffe dass die bald an Masse zulegen.

Die Blaualgen sind so gut wie weg. Die Reste der Hygrophilia kämpfen noch. Die Blätter sind zum Teil weggeschmolzen aber es gibt auch gesunde neue Triebe. Die Microsorum Pteropus sieht ein bißchen besser aus, aber auch angeschlagen (Dunkle Flecken auf den Blättern).

In den nächsten Monaten werde ich das Aquarium umziehen und im dem Zuge würde ich das Setup im Aquarium anpassen. Und überlege einen Außenfilter zu besorgen. Ich liebäugle mit dem Tetra Ex Plus 500. Irgendwelche Gedanken dazu?

Grüße
Lutz

 

[unbekannt1984]

Hi Lutz,

Die Microsorum Pteropus sieht ein bißchen besser aus, aber auch angeschlagen (Dunkle Flecken auf den Blättern).

beim Javafarn bilden sich an den Blättern immer mal Flecken, ist aber nicht schlimm, das sind Sporenbehälter. Auch können sich an den Blättern kleine Wurzeln und Blätter entwickeln, so genannte Adventivpflanzen (bei ausreichender Größe einfach abernten).

alle zwei Wochen wechselnd NPK und Mikro mit einem Viertel der Dosis düngen...
Ich hoffe dass die bald an Masse zulegen.

Da würde ich keinen massenhaften Zuwachs bei der Pflanzenmasse erwarten - allerdings kannst du wohl auch nicht wesentlich höher gehen, ohne das die Cyanos richtig kommen.

Ich würde versuchen da mal kurzen Prozess zu machen, du könntest die Cyanos durch eine Dunkelkur (eine Woche Beleuchtung aus und das Aquarium gegen Licht von außen schützen) wahrscheinlich abtöten. Allerdings ist der entscheidende Punkt nach der Dunkelkur: Wenn sich die Mikrobiologie weit genug entwickelt hat, dann kommen die Cyanos nicht wieder durch.