Hi,
also meiner Meinung nach sind CO2 und auch gerade Stickstoff sehr entscheidend, da sie dazu beitragen, dass die Pflanzen üppig wachsen.
Liegt ein Problem hinsichtlich Rotalgen vor, ist einfach zu viel Volldünger im System, welcher von den Pflanzen nicht genutzt werden kann. Man kann gerade bzgl. des Volldüngers oft mit sehr geringer Dosis arbeiten und muss ggf. nur etwas das Eisen erhöhen. Es sind ja nicht umsonst "Mikronährstoffe".
In einigen Becken werden diese ja schon beinahe wie Makronährstoffe dosiert.
Diese hohe Dosierung von Mikronährstoffen (inkl. Eisen) klappt sicher viel eher mit einer ausreichenden Filterung. Bei geringer Filterung hat man viel zu schnell große Probleme.
Führe ich dagegen viel von passenden Stickstoff zu, kann ich auch viel mehr Volldünger verabreichen. Bei nur KNO3 Düngung + Volldünger wimmelt es bei mir schnell von Pinselalgen.
CO2 ist auch in Bezug auf Pinselalgen (+ Bartalgen) bei mir definitiv ein Faktor, der sich massiv auswirkt. In meinem 60x40x40 Becken konnte man dies perfekt in meiner Abwesenheit in Thailand sehen. Das Becken wurde mit Volldünger + etwas runtergefahrener Makros betreut. Die CO2 Versorgung machte leider zicken während der Abwesenheit. An der Dosierung des Düngers wurde nichts geändert. CO2 war dann eigentlich so gut wie gar nicht mehr vorhanden.
Als die 4 Wochen um waren, war das Becken ein richtiges Algenbecken geworden
. Bartalgen, Pinselalgen sowie Grünalgen machten sich breit. Gerade Bartalgen, die ich LANGE LANGE nicht mehr in meinen Becken gesehen hatte, wucherten richtig gut. Auf dem Urlaubsdüngeplan hatte ich eine etwas Volldüngerorientierte Düngung veranschlagt....
Allein schon durch die Behebung des CO2 Problems konnte man einen Großteil der Algenproblematik beseitigen. Nur die Grünalgen hielten sich deutlich länger.
Die Reduzierung des Volldüngers half ebenfalls enorm bei der Beseitigung des Problems.
Ich denke alles in allem spielt die Filterung eine sehr extreme Rolle, in wie fern man Düngestrategien auf das eigene Becken übertragen kann. Im besonderen denke ich hierbei an die Düngesysteme wie EI, PMDD(+PO4) oder PPS Pro. Diese funktionieren mit Geringfilterung nur sehr begrenzt, da sich PO4 schnell anreichert (auch beim EI auf Werte, die nicht gewollt sind). Die Volldüngerzugaben sind ebenfalls zu üppig dimensioniert. Bei diesen Systemen ist die "normale Filterung" eben eine Grundvoraussetzung, die diese Nährstoffzufuhr der Systeme auch begründet. Bei üppiger Filterung muss einfach mehr Volldünger und auch PO4 ins System eingebracht werden, da sehr viel in der Filterung verschwindet und die Pflanzen dementsprechend nicht ausreichend abbekommen würden.
Mit geringerer Filterung kommt man dagegen auf viel zu hohe Eisenwerte in der Wassersäule. Durch die Stabilisierung im Chelatkomplex ist dieses Eisen jedoch für die Pflanzen nicht ausreichend verfügbar bzw. muss man sehr viel höhere Mengen dosieren. PO4 reichert sich ebenfalls an und interagiert zusätzlich mit dem geringen Anteil an Eisen, der für die Pflanzen verfügbar wäre.
Die Komponenten Eisen/Mangan sowie die restlichen Mikros zu trennen und als Mikro-Baukasten anzubieten, halte ich pers. für übertrieben, da Volldünger in aller Regel schon gut funktionieren, wenn man sie passend anwendet und das gesamte Düngesystem auf das Becken abgestimmt ist.