Soilfragen über Soilfragen

Plantamaniac

Well-Known Member
Grundsätzlich frage ich mich jetzt, wie es mit Schnecken und Soil ausschaut. Wer hat da welche Erfahrungen?
Guten Morgen.
Welche Schnecken möchtest Du denn Pflegen?
Calcium und Magnesium ist genug für die Schnecken drin.
In meinen 2 Soilbecken sind blaue PHS, denen geht es gut. Die Gehäuse sind zwar jetzt nicht besonders dickwandig, aber sie sind klar und haben keine Wasserwechselstreifen.
Wovon kommen Gehäuseschäden?
Nicht von sauerm Wasser oder Regenwasser, sondern von den agressien Produkten, die bei Nitrifizierung entstehen. Das ist genau das, was auch Hochzuchtgarnelen überhaupt nicht vertragen, also muß das vermieden werden.
Draußen im Garten in den Pflanzenresteneimern, mit viel Regenwasser gibt es die schönsten, perfekten Gehäuse. Dort gibt es aber auch weder Filter, noch dicken Bodengrund, wo solche Vorgänge stattfinden können.
Schneckengehäuse sind von einer Hornschicht überzogen, für die sie genug Eiweiß und Chitin fressen müssen um die kräftig aufzubauen. Erst wenn diese verletzt/kaputt/abgenutzt ist, kann Säure angreifen und den Kalk darunter zersetzen. Die Gehäuse bauen sich erst gesund auf und werden dann von Abbauprodukten zerfressen. Um das zu verhindern, muß man ständig alles sauber halten. Filter, Boden und Wasser. Nur Wasserwechsel alleine reicht nicht. Wenn man das über Wasserwechsel ausgleichen will, brauchts alle 3 Tage 50%

Ich habe seit 10 Jahren 2 Akadamabecken, mit Bodenfilter und Luftheber..darin vermehren sich PHS und TDS wie die Ratten und haben perfekte Gehäuse. Durch den Bodenfilter gibt es keine Sauerstoffarmen Zonen. Das Wasser ist Bienenwasser und wird sehr selten gewechselt..eigentlich garnicht...Akadama ist sehr Nährstoffarm am Anfang und muß auch geladen werden, bzw. läd sich selbst..er bedient sich einfach...aber wenn er geladen ist, läuft er wie ein Soil.

Ich habe das Buch von Oliver Knott, der setzt auch alle Becken mit Soil auf und empfiehlt überall alle möglichen Schnecken, vor allem Napfschnecken. TDS könnten den Boden durcheinanderwühlen und Substraterhöhungen einebnen...ob man das will, muß man selbst entscheiden.
Tylos und Pianos würde ich jetzt auch nicht darin halten wollen, aber die üblichen Verdächtigen gehen schon auch. Wobei die Pianos bei den Elassoma bei Leitwert 150 mit Bienensalz auch sehr schön wachsen, sich gerade super vermehren und munter umherschnecken. Die haben aktuell 15 Grad und sie vermehren sich echt gut :)..nicht immer sind die emfohlenen Haltungsbedinungen, die einzigen wahren.
Das ist mein eigentlicher Grund, warum ich Soil, zumindest bei Anfängern, sehr kritisch sehe. Aber auch bei langjährigen und erfahrenen Aquarianern braucht es, wenn es um Pflanzenbecken geht, keinen Soil.

Da gebe ich Dir recht...90% meiner Becken haben auch alles mögliche, auch Sand...aber die mit Akadama und Soil finde ich auch interessant und liebenswert. Und wenn es jemand versuchen möchte, kann er ja mal ein kleines Becken damit machen, sich coachen lassen und damit rumspielen. Dann ist dagegen auch nix zu sagen. Dazu die Tiere, die das mögen, weil für die hat man Verantwortung und sollte es ihnen passend machen. Was mich an großen Soilbecken stört, ist die kurze Lebensdauer.
Bei Kleinen ist das im Handumdrehen erledigt. Der Threadersteller hat sich jetzt schon abbringen lassen, aus Gründen, die ich nicht richtig finde... Das finde ich schade. Die Schnecken sind ihm wichtig, was sonst noch rein soll, wissen wir leider nicht. Weil das ja eine Auskunft ist, die man braucht um zu sagen, ob Soil in Frage kommt oder nicht.

Um zu den Autos zurückzukommen...Warum soll jemand unbedingt Bulli fahren, obwohl er sich für ein modernes Wasserstoffbetriebenes und fast schon autonomem Fahren interessiert? Ja Bullis sind liebenswerte Autos und man muß auch wissen, wie man damit umgeht, und einen Werkzeugkasten und das nötige Wissen bereit haben, damit man möglichst großen Spaß hat.

VG Monika
 

käptnmo

Member
Welche Schnecken möchtest Du denn Pflegen?
Meine Rennschnecken und PHS sollen auf jeden Fall mit einziehen, gerne auch meine Radix.
Geplant sind außerdem wieder sulcospira testudinaria. Meine Tylos kann ich auch in den anderen Becken lassen.
Einziehen werden außerdem meine Schilfsalmler, und Garnelen. Entweder grüne Babaulti oder super Tiger.
Mehr ist vorerst nicht geplant für das Becken. Viel soll also nicht rein. :)
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, ahh, noch ein Schneckenfan :cool:
Rennschnecken und PHS wären im frischen Becken garkein Problem. (Wenn es nach einem Jahr losginge müßte man gegensteuern)
Radix hab ich bei Leitwert 200, geht auch gut. Draußen im Garten fast Regenwasser pur geht ebenfalls.
Sulcospira testudinaria hab ich noch nie gehört, aber über Googel gefunden.
Bei Interaquaristik steht, das sie bei PH 6,8 gehen würden, da ist man ja nah dran.
Was ginge, wäre für die Tiger den Leitwert des Ausgangswasser auf 400 einzustellen. Dann sind auch für die Schnecken mehr Mineralien drin.
Den Ph halt über Huminstoffe puffern. Für die Elassoma und Dario geb ich 1/4 Leitungswasser (KH8 und PH8) zum Bienenwasser mit Leitwert 100 dazu, damit etwas KH dabei ist. Das geht gut.
Ich messe nachher mal meine Soilbecken, wie sich der PH innerhalb dieses Jahres eingestellt hat.

Vielleicht ist ja jemand mit Soilbecken da, der sich Schnecken mit Pflanzen eingeschleppt hat? Wie ergeht es denen?
VG Monika
 

käptnmo

Member
Hei, ahh, noch ein Schneckenfan :cool:
Schnecken sind das Größte!! <3
Was meinst du mit, nach einem Jahr müsste man gegensteuern?

Ich muss ehrlich sagen, dass ich solche Sachen wie Leitwert bisher erfolgreich ignoriert hab :)
Bei mir hat bisher alles in Leitungswasser gut gelebt, teilweise habe ich Torfwasser verwendet, das ging auch gut. Ich hab es mir bisher aber immer so einfach wie möglich gemacht, und es gibt so viele tolle Arten fürs Aquarium die auf Leitungswasser gut leben, dass ich es nicht für nötig hielt, mich mit den komplizierteren Macharten zu beschäftigen. :)
 

K. Lopez

Active Member
Moin.

Da schliesse ich mal eine kurze Frage an (Ich weiss, es steht alles irgendwo geschrieben …):

Kann ich in Leitungswasser mit den Werten KH = 3,44 und GH 4,62 LW 201 "Hochzuchtgarnelen" halten, wenn ich den pH-Wert unter 7 halte? Ohne Soil. Oder muss ich auf KH 0-1 runter?
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, theoretisch schon...aber manchmal ist im Wasser etwas drin, was sie nicht vertragen, das weiß man vorher halt nicht.
Du könntest auch die Analyse mit den Werten der Aufhärtesalze vergleichen. Wichtig wäre Calcium und Magnesium.
Wenn Du keinen Soil nehmen willst, brauchst Du Huminstoffe, ,die puffern und solltest auch zb. Montmorillonit/ Heilerde anbieten.
Außerdem das Wasser keimarm und klar halten, und Giftstoffe binden. Dafür sorgen auch die oben genannten Tonminerale.
Ob es klappt, kannst Du nur rausfinden, in dem Du es ausprobierst. Würde jetzt aber keine Sündhaft teuern Garnelen zum ausprobieren verheizen.
Das is ehr was, wenn man sie eh schon hat, "richtig" hält und wenns nicht klappt sofort zurück holen kann.
Am einfachsten ist es aber, 5mm Soil ins Becken zu geben..es geht auch eine Schale oder ein Soilfilter und Bienenwasser dazu...
Wenn man doch weiß, wie es geht, warum dann rumexperimentieren? Die Bauchplatscher haben 100000de vor Dir gemacht..das Internett is voll davon.


VG Monika
 
Zuletzt bearbeitet:

Plantamaniac

Well-Known Member
Was meinst du mit, nach einem Jahr müsste man gegensteuern?
Meistens geht es nach einem Jahr los, das die Schnecken in Aquarien anfangen Wasserwechselringe oder Gehäuseschäden entwickeln und empfindlichere Caridinas aus den Latschen kippen. Das hat mit sauerstoffarmen Vorgängen und Keimdichte zu tun..irgendwie mit Nitrifizierung..eben wenn das Becken "gut eingelaufen" ist. Wo das nicht so ist, ist zb. in Diskusbecken. Da staunt man, was da für schöne TDS drin sind, obwohl das Wasser total weich ist. Das liegt aber an den Hygienemaßnahmen, die ein guter Diskushalter einfach einhalten muß, um seine Fische gesund zu erhalten. Da sag ich dann immer, Neocaridina sind Karpfen und Caridina sind Forellen. Die kann man auch nicht einfach in das jeweils andere Gewässer werfen. Karpfen werden in einem Bergbach nicht froh und Forellen nicht in einem Dorfteich.
Das soll jetzt niemanden runtermachen, der ein Fischaquarium hat aber das ist nunmal so, das sich mit der Zeit irgendwo, irgend was ablagert und manche sind froh, wenn sie kein WW machen müssen, sondern sich ihr Nitrat in Luft auflöst.

Kevin hat es auch mal auf den Punkt gebracht. Es ist was anderes, wenn man Nitrat oder Phosphat düngt, als wenn es durch viel Futter und sich zersetzende Pflanzenteile entsteht. Da fehlt einfach die Keimlast und die Umwandlung von Bakterien und deren Stoffwechselprodukte.
VG Monika
 

K. Lopez

Active Member
Moin Monika,

danke Dir! Ich habe nicht vor, Hochzuchtgarnelen zu halten und damit auf die Nase zu fallen. Das war mehr interessehalber, weil bei mir halt dieses weiche Wasser aus der Leitung kommt, und ich überlebt habe, ob es wohl gut gehen würde (oder eben nicht), wenn ich z.B. "Bienen" ins grosse Aquarium setzen würde.

Ca Leitungswasser liegt bei 29,8mg/l und Mg bei 1,93mg/l. Im grossen Becken habe ich Mg auf 15mg/l angehoben. Die KH liegt weiterhin bei 3, die GH dadurch um 7, der Leitwert bei 325. Die Karpfengarnelen fühlen sich pudelwohl und vermehren sich prächtig.
 

peterk8

Member
... Um zu den Autos zurückzukommen...Warum soll jemand unbedingt Bulli fahren, obwohl er sich für ein modernes Wasserstoffbetriebenes und fast schon autonomem Fahren interessiert? Ja Bullis sind liebenswerte Autos und man muß auch wissen, wie man damit umgeht, und einen Werkzeugkasten und das nötige Wissen bereit haben, damit man möglichst großen Spaß hat.

VG Monika
Servus Monika,
also, wir sind doch eigentlich gleicher Meinung. Du bist eine sehr informierte Person mit Detailwissen, die Soil fachgerecht und zum Wohle der Flora und Fauna einsetzt. Das sehe ich aber bei vielen anderen Aquarianern (leider) nicht und deshalb bin ich bei Soil immer erst mal vorsichtig. Ich schrieb ja, daß ich selbst jahrelang auch Soilbecken betrieben habe. Allerdings hab ich mich, wie Du, ausgiebig im Vorfeld darüber informiert, insbesondere die doch teils erheblichen Unterschiede je Hersteller und Produkt beachtet. Was ich bisher noch nicht erwähnt habe, warum ich in der Hauptsache wieder von Soil abgekommen bin: ich bin ein großer Freund von mehrjährig stehenden Becken ... mit Soil, je nach Hersteller, habe ich da verschiedene Erfahrungen gemacht, aber alle haben mich nicht so recht überzeugt ...

noch kurz zu Deinem Autovergleich: Monika, ein Bulli ist ein Bulli ... nichts, aber auch überhaupt nichts, schon gar nicht eine moderne "Einheitskutsche" kommt da ran ;-) ... aber ich verstehe, was Du meinst ... allerdings: ich bin bis vor einem Jahr jedes Jahr beruflich auf der CES in Las Vegas gewesen ... autonomes Fahren ist dort seit Jahren ein Thema ... aber glaub mir, das willst Du nicht ;-)

Beste Grüße
Peter
 

Thiemo

Active Member
Hallo Zusammen,

mal eine ganz konkrete Frage meinerseits.

Wir sind uns einig, dass Erfahrungen einen großen Stellenwert besitzt und man sich selbstverständlich intensiv ins Thema einlesen sollte.

Doch woher bezieht ihr die Informationen?
Am besten jetzt mal für den Konkreten Beispielfall vom Tropica Soil? Also wo findet man die Infos zu wie muss ich den Tropica Soil genau behandeln.

Auf der Herstellerseite finden sich schonmal keine fundierten Informationen.
 

peterk8

Member
...
Doch woher bezieht ihr die Informationen?
Am besten jetzt mal für den Konkreten Beispielfall vom Tropica Soil? Also wo findet man die Infos zu wie muss ich den Tropica Soil genau behandeln.
...
Servus Thiemo,
bei mir war und ist es immer ein Mix von verschiedenen Quellen:

- Foren wie hier (gib mal in der Suche "Tropica Soil" ein)
- Aquaristik Channels
- Kundenerfahrungen auf Verkaufsseiten
- guter (sehr selten) Fachhandel vor Ort

es ist letztendlich oft sehr mühsam, da man nicht jede Info einfach übernehmen kann, sondern man die Aussagen vergleichen muß ...
ohne Schmeicheln zu wollen, hier im Forum bist Du, zumindest aus meiner Sicht, sehr gut aufgehoben ... diverse Forumsmitglieder hier haben sehr fundiertes Wissen, aber auch hier muß man differenziert herangehen ... ich bin 58 Jahre alt und betreibe Aquarien, mit einer mehrjährigen Pause, seitdem ich 8 Jahre alt bin, aber ich bin begeistert, welches Wissen hier im Forum vorhanden ist und ich lerne auch nach so vielen Jahren immer wieder hinzu ... aber wie gesagt, nicht alles automatisch übernehmen, sondern hinterfragen ...

Beste Grüße
Peter
 
Zuletzt bearbeitet:

Julia

Well-Known Member
Am besten jetzt mal für den Konkreten Beispielfall vom Tropica Soil? Also wo findet man die Infos zu wie muss ich den Tropica Soil genau behandeln.
Hallo,

man kann vieles Zerdenken und bis ins kleinste Detail recherchieren - am Ende muss man den Plan aber auch mal in die Tat umsetzen. Soll heißen: Probier es doch einfach mal, nur so lernt man. Wenn Probleme auftreten kann man immer noch gegensteuern! Ich denke nicht, dass es ein „Geheimrezept“ gibt mit dem es einfach läuft, da muss jeder sein sein eigenes Konzept finden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 22572

Guest
Hi!
Für mich persöhnlich hat der Soil keinerlei Vorteile, Ich benutze normalen Kies der wird mit ML Root Caps und Lehm von Anfang an aufgedüngt, dann kommt der Abdeckkies drüber und fertig. Ich brauche keinen Soil um die Wasserwerte zu beeinflussen, das tue Ich ich meinem Vorratsbehälter, für mich zeugt das von Unwissen der Wasserchemie, aber hey es kann jeder tun was er möchte. Ich habe mal mein 1200er vorgestellt, Ich glaube das brauch sich nicht verstecken, vor so manchem Soil Aquarium.
Grüße
 

Damian

Well-Known Member
Hi Micha

Manchmal habe ich das Gefühl, dir geht es hier vor Allem ums Sticheln.
Niemand versucht dir dein Sand-Kies-Gemisch wegzunehmen oder schlechtzureden.

Lass doch die Kinder mit Puppen spielen, die das so möchten und jene, welche lieber mit Autos spielen, sollen jenes tun.

Grüsse
Damian
 

nik

Moderator
Teammitglied
Moin zusammen,

Hatte das Gefühl, es wurde gefragt, warum Soil Vorteile hat. Deswegen haben ich darüber berichtet, wie sich Soil positiv auf bestimmte, schöne Garnelen auswirkt. Und wie man damit umzugehen hat, damit es glingt. Bienengarnelen lieben auch Soil...früher die waren noch nicht so verhätschelt. Es gibt noch alte robuste Stämme CR oder Bienengarnelen/Ringelsocken. Die kann man manchmal sogar in "Leitungswasser" halten. Sowie es losgeht mit den höheren Graden, Taiwanern und Tibees, ist das aber vorbei und die wollen es genau nach ihren Bedürfnissen haben, sonst ist allerspätestens nach einem Jahr schluss...und es kommt zu unerklärlichem Garnelensterben..jeden Tag eine, solange, bis sie alle weg sind.
Ich hätte gerne auch über ein großes Becken mit Soil und Fischen berichtet, aber das hatte ich noch nicht. Das müssen andere machen.
Aber es kann jeder machen was er will..es muß keiner Soil nehmen, wenn er nicht will. Und Soil ist auch nicht gleich Soil...deswegen einlesen, einlesen, einlesen
das heißt, an den Intensivzuchten wurde lieber mit irgendwelchen Soils herumgehätschelt um farbliche Zuchtziele zu erreichen, letztendlich hübsch anzusehen, teuer, aber über mittels Soil vernachlässigte Stabilität, eingeschränkt Lebensfähigkeit, für den Verkauf aufgehübscht.

Das ist schon mein Problem, es lässt sich immer wieder herauslesen, dass Hochzuchtgarnelen, d.h. in den Ursprüngen immer haltbare, robuste Garnelen für das Farbziel in Kauf genommen wurde, dass die auf Soil "angewiesen" sind, besser einen - weil als Zuchtziel ganz offensichtlich vernachlässigt - so einen engen Toleranzbereich an Bedingungen angezüchtet bekommen haben, dass die schon für den interessierten Aquarianer, der nicht mit ständiger Zucht/Vermehrung zu tun hat/haben will, sondern schicke Garnelen in einem schicken Aquarium halten will, mit Problemen konfrontiert wird, die er im Grunde kaum lösen kann.

In so einem Fall würde ich Soil nicht als Erleichterung sondern als Teil des immanentes Problem sehen. Ist ja auch verständlich, denn mit der Vermehrung/Weiterzucht wirklich teurer Investitionen in High-End Garnelen verdienen diejenigen, die den Nachwuchs bei sonst gegebenem rapiden Preisverfall am schnellsten anbieten können. Das lässt sich auch als selbstverstärkende Dynamik für Dampfzuchten beschreiben. Niemand wird seine relativ erhebliche Investion mit "Versuchen" in gefährdende Haltungsbedingungen riskieren wollen.
In diesem Kontext nehme ich Hochzuchtgarnelen wahr. Mir sind ständig zu selektierende High-End Bees in funktional seltsamen, wenig attraktiven Vermehrungsbecken weder attraktiv noch halte ich den Haltungsaufwand für sinnvoll.

Findet sich immer extremer bei extremen Zucht-/Vermehrungsabsichten. Ein Beispiel ist ein Kaninchen mit erklärtem Zuchtziel "kurze Schnauze", kleine Löffel, etc. ... besser in Summe mit extremem Kindchenschema als ausgegebenes und bei Contests entsprechendes Zuchtziel bewertet.
Ich hatte mal Gelegenheit mich bei einem Hoffest mit einem Züchterpaar zu unterhalten, es war dann krasser als ich es erwartet hatte. Die jungen, aussichtsreichen Kaninchen schaffen es bei denen gerade bis zum Wettbewerb, d.h. sie sind nicht einmal ein Jahr alt und werden kurz darauf geschlachtet, weil die unausweichlichen Probleme mit dem sich deformierenden Kiefer, den Zähnen, dem Biss kommen, d.h. sie können nicht Nagen, ihre Nahrung zerkleinern wird zur Qual werden. Verkauft werden sie trotzdem.
Bei Frettchen habe ich das noch anschaulicher erlebt. Es gibt die wildfarbenen, die von Jägern für die Kaninchenjagd verwendet werden, Wenn die nur Anstalten von Agressionen gegenüber ihren Besitzern zeigen, werden die mit dem nächsten Stiefel- oder was sonst gerade geeignet ist - directemente erschlagen. Bei den Frettchen Farbzuchten sieht das anders aus, fällt aber charakterlich deutlich auf, wenn man mal ein wildfarbenes "Jägerfrettchen" und eine Farbzucht parallel miteinander erlebt hat.

Na ja, und dann gibt es die potenziellen Nutzer von tonigen Soils, die die kolportierten Vorteile zu sehen meinen und das über das Sammeln von Informationen annehmen lösen zu können. Bin ich wegen der vielen unterschiedlich beladenenen Soils nicht so optimistisch - vor allem wenn keine eigenen Erfahrungen vorliegen - anderer Nutzer Beschreibungen, die richtig oder aus welchen Gründen auch immer nicht zutreffend sind, hinreichend bewerten zu können. Mit den/m Erfahrungen/Wissen, kann man sicher Top-Pflanzenbecken einrichten. Für mich hat Ton ein paar Eigenschaften, die es mir unattraktiv machen. Ich habe grundsätzlich länger laufende Becken im Sinn und die Düngung/Filterung ist bei Soils einfach eine andere. Inzwischen denke ich, dass eine hybride Betriebsweise mit Schwerpunkt Soil plus Sand(fläche) deutlich besser funktioniert als umgekehrt. Nur Sand und Wasserdüngung hat klare Vorteile bei Aufsitzern. Bei mir der Regelfall in meinen Aquarien.

Einfach mal Saschas (bocap) Konzept ansehen, Lean Dosing ebenfalls. Sascha hatte übrigens recht erfolgreich Becken entsprechend meiner Sig erreicht. Trotzdem passte sein Konzept für ihn besser, hatte mich gewundert. Dauerläufer waren nicht seins, dafür Neugestaltungen. Fand ich trotzdem gut, er hatte die Bedeutung der Mikrobiologie erfahren und auch mit Soil konsequent umgesetzt. Sehe ich ansonsten wie Julia, kann man Trockenübungen veranstalten wie man will, wenn man es wissen will, dann muss man damit ins Wasser und seine eigenen Erfahrungen machen.

Mit Soil wird das aus drei mir wichtigen Gründen schon nichts, zumal einige der Vorteile von Soil sich ohne dessen Nachteile auch mit Sand kompensieren lässen. Ach ja, Bees habe ich noch auf der To-Do-Liste. Es wird aber aus obigen Gründen nicht soweit gehen mich an verzüchteten Garnelen beweisen zu wollen. Im Grunde auch unnütze Spielerei und die High-End-Bees können gerne da bleiben wo sie hingehören, in den Szenekellern und zugehörigen funktionalen Zucht-/Vermehrungsbecken.

Gruß Nik
 
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