hi Stefan,
Welche Eisenmengen hast Du denn gedüngt, damit Deine Nesea wieder ausgetrieben hat?
Aus meinen bisherigen Beobachtung heraus, ist es so das dauerhaft meßbare Eisengehalte ab 0,3mg/L (ev. jenach chelator auch schon bei niedrigeren Werten) nicht (gut) funktionieren, wenn dieser Eisengehalt auf starken Chelatoren basiert. (die Pflanzen werden dann teils sogar blaß & stagnieren)
Derweil hab ich den Dünger (Eigengemisch) nunmal komplett umgestellt in die andere Richtung auf sehr leichte Chelate (IDHA, Gluconat) und komme damit z.Z. auf eine tägliche Eisenzufuhr um ~0,4mg/l.
Nur, darf man diese Eisenglocunatmengen keinesfalls gleichsetzen mit Düngern die starke Chelatoren nutzen, da ein Hochdüngen des Eisens auf solche Werte wie eingangs gesagt bei starken Chelatoren imo eher nur zu Problemen führt, womit wir zu folgendem kommen:
Vielleicht funktioniert starke Chelatierung nicht immer, bzw. es müssen bestimmte Voraussetzungen gegeben sein?
Das wieso weshalb warum, man zweiwertigen Eisen in rauen Mengen ohne Probleme in die Wassersäule geben kann , dies aber mit dreiwertigen in entsprechender Chelatform in gewissen Größenordnungen nicht mehr funktioniert, ist eine gute Frage - denn es wirft folgende These auf:
[tab=30]a) die Pflanzen können nur zweiwertigen Eisen direkt über die Blätter aufnehmen
[tab=30] und speichern so (da weniger Energieafwand) ev. schlicht auch mehr ein
[tab=30]b) die Pflanzen müssen bei dreiwertigen Eisen warten bis es aus den Chelaten fällt,
[tab=30]damit sie es später über die Wurzeln aufnehmen können.
[tab=30]c) die Pflanzen können dreiwertiges Eisen über Stoffe die sie selbst über die Wurzeln abgeben,
[tab=30] aus den Chelaten holen
[tab=30]d.) die Pflanzen können dreiwertiges Eisen mitsamt Chelat aufnehmen
[tab=30](was die Frage aufwirft, wenn dies so wäre - was passiert mit dem Chelat in der Pflanze,
[tab=30] und wieviel Chelate können sie überhaupt aufnehmen?
[tab=30]Sehr diffus, daher lassen wir mal Punkt d weg)
somit bleibt:
---> c. dürfte die Pflanzen einen höheren Energieaufwand kosten als a.
---> b wiederum würde zu einer zeitlichen Lücke in der Nährstoffversorgung führen und somit eine geringere Gesamtaufnahme, es sei denn es werden mehrere verschiedene Chelatoren eingesetzt.
(was aber nicht zwangsläufig das ganze vereinfacht)
Also ist es auch nicht nur das Fe (und niedriges NO3), was Rotfärbung begünstigt, sondern auch Cu/Zn...
Cu ist nur eine kleine Drehschraube, wie weit man da problemlos gehen kann, muß ich mir auch noch alles genauer ansehen, denn SEs können sich auch antagonistisch zueinander verhalten was dann unerwünscht ist. Sicher scheint mir aber, das primär nur bestimmte Arten (Ludwigien, Cryptos) "relativ unabhängig" von den restlichen Nährstoffwerten darauf (mit Ausfärbungsverstärkung) reagieren. Bei Arten wie Rotalas ist das hingegen schon was anders, da müssen auch die restlichen Wasserwerte (vorrangig Nitrat, Phosphat) gut zueinander passen - denn bei Rotalas bewirkt sonst ein drehen an den SEs alleine nicht viel. Wie sind denn bei dir die NPK Werte unter denen die Coloratas stehen?
Die älteren Blätter färben sich vom Rand an auch ein wenig gelb. Aber vielleicht wird die NO3-Aufnahme auch durch fehlendes (zu stark chelatiertes) Fe verhindert, sind ja beide an der Chlorophyllbildung beteiligt.
Probleme mit älteren Blättern hängen ja mit einem der mobilen Nährstoffe zusammen, indem die Pflanzen da irgendwas wieder abziehen weils für Neuaustrieb sonst nicht reicht.
Das wären vorrangig Nitrat, Phosphat, Kalium, Magnesium, Zink. (bzgl. Molybdän weiß ich nicht)
Sind bei dir die 0,13mg/L K die gesamte Kaliumzufuhr?