Sterblichkeitsrate Fische

Hallo liebes Flowgrow-Team,

geht heute mal nicht um Pflanzen sondern um die Nutznießer unserer Gärtnerei.
Ich habe jetzt mein letztes Becken 550l Becken seit ca. einem Jahr konstant laufen.
Die Wasserwerte werden regelmäßig kontrolliert, Wasserwechsel ordentlich durchgeführt, zwei große Außenfilter, regelmäßig und wenig gefüttert etc. pp. - also meiner Meinung nach bin ich ein recht verantwortungsbewusster Fischhalter.

Meine Fische

20 Otocinclus
5 Skalare
40 Rotschwänze
20 Zwergpanzis
8 Halbschnäbler
5 BumbleeBee Welse

führen sich augenscheinlich auch wohl, es sind keine Krankeiten etc. erkennbar.
Dennoch hatte ich über das Jahr (oftmals in den ersten Wochen nach dem Einsetzen der Fische) recht hohe Verluste.
Zwei der Skalare, fünf Rotschwänze etc. - also so 10-25% der gekauften Fische gehen ein.

Liegt es an den miserablen Haltungsbedingungen meines Händlers (Asche auf mein Haupt, es ist Hornbach)?
Habt ihr ähnliche Sterblichkeitsraten?
Bin ich verflucht?

Gruß CHristoph
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, dürfen auch andere antworten, als das Team?

Das Problem nennt man Bakterielle Unverträglichkeit. Kann vorkommen, muß aber nicht.
Darüber kann man mit den richtigen Stichworten im Netz überall lesen:

Schau mal hier...es betrifft auch sehr oft und heftig Garnelen.

Hier is noch mehr Lesestoff:

Chiao Moni
 

Roby

Well-Known Member
Hi Christoph

Wieviel Verlust habt ihr so im "laufenden Betrieb'" ?
Bei ca. gesamt 100Stk von Panzerwels über Salmler bis Skalare.
1-2% pro Jahr (raushüpfende nicht mitgezählt :( )

Wen schon zum Diskonter dann würde ich einem Kölle gegenüber dem Hornbach den Vorzug geben, so aus dem Bauch heraus.

LG Robert
 

Lixa

Well-Known Member
Hallo Christoph,
Nach meiner Erfahrung ist es sehr sark vom Pfleger im Handel abhängig, nicht unbedingt welcher Handel.
Wobei es auch die Kategorie ahnungslos gibt, die alle Fische bei 28°C halten...

Oft reicht schon ein mehrfacher Besuch mit sorgfältiger Betrachtung aller Becken.

Ich unterstütze die Eingewöhnung durch einen großen Wasserwechsel am Tag vorher.
Trotzdem hat ein Neuzugang alle meine alten Netzschmerlen getötet: Bakterielle Infektion
:confused:

Viele Grüße

Alicia
 

Notho

Member
Hallo Robert,

naja, Panzerwelse sind vielleicht nicht der Regelfall, und
daher auch nicht unbedingt durchschnittlich. Mein Ältester (ein Corydoras leucomelas) ist jetzt sage und schreibe 1/4 Jahrhundert alt. Sieht zwar schon ein bisschen "klapprig" aus, und hören und sehen klappt vielleicht auch nicht mehr sooo gut... ;)

Ja, und manche Salmler erreichen auch gerne mal 10 Jahre.

Andererseits würden Pfleger von z. B. Schmetterlingsbuntbarschen (oder Apistogramma) mit dieser Quote wohl gut leben können!
Nicht anders bei "Saisonfischen" wie z. B. Nothobranchius. Manche Arten werden wohl auch mal 2 Jahre alt, aber normal sind eher 1 Jahr. Und eine Population ("Fundort") von N. furzeri ist berühmt dafür, nur so 1 Monat zu leben - sieht man öfters bei Dokus über Altersforschung. Aber ansonsten wunderschöne, z. T. geradezu extrem bunte Fische.

Jedenfalls: s' ist alles relativ,
sagt sich

der Jens
 
Also klingt einleuchtend. Beim Einsetzen aufpassen bzw. besser noch drei-wöchige Quarantäne. Im laufenden Betrieb sollten eigentlich wenige Fische in die ewigen Jagdgründe schwimmen, wenn doch, dann stimmt was nicht :)
 

Thiemo

Active Member
Moin,
So viel Erfahrung habe ich mit Fischen noch nicht gesammelt. Ich denke, dass viel vom Händler und der allgemeinen Leiferkette abhängt. Das sind leider alles Faktoren die man als Kunde nicht zu Gesicht bekommt und dadurch nicht beurteilen kann.

Am besten ist denke ich ein Händler wo die Tiere auch eine gewisse Zeit erstmal verbleiben. Das klingt zwar widersprüchlich, aber ich denke, dass die Tiere wenn sie vom Großhändler kommen sehr gestresst sind. Sich wahrscheinlich an ganz andere Wasserwerte gewöhnen müssen und dadurch empfindlicher sind. Wenn sie nun länger beim Händler verbleiben hat dieser erstmal die Ausfälle bei den geschwächten Fischen.

Gerade bei mir in der Region muss ich gestehen tue ich mir beim Fischkauf und Pflanzenkauf schwer. Die Pseudomogil luminatus die ich beim Händler mit dem Panda Logo gekauft habe, sind leider von 12 Stück nach 2 Tagen bis auf 1 Exemplar verstorben. Für mich bis heute nicht wirklich nachzuvollziehen. Im Nachhinein waren die Exemplare vielleicht auch noch etwas klein. Aber bei einem doch eigentlich renommierten Händler hätte ich nicht damit gerechnet.

Unser Hornbach in der Nähe und eine bekannte Gartencenter-Kette, naja da kann ich nur sagen die armen Fische.

Meine Otocinclus habe ich bei einem kleinen Händler in Lampertheim erworben. Da hatte ich tatsächlich keine Ausfälle. Positiv hervorzuheben und das war tatsächlich auch mein Kaufargument war, dass dort im Becken Blätter waren, welche natürlich als Nahrungsquelle dienen. Dies sieht man leider nicht bei den meisten Händlern.
 
Ich besitze einen Liniendornwels noch vom Erstbesatz vor über 40 Jahren. Damals wurde mir gesagt "den hast du sowieso nicht lange, die sind empfindlich".
 

robat1

Well-Known Member
Hi,

Ja so ist das meist (nicht immer) wenn ich alle paar Jahre doch mal Fische kaufe (sind halt nie simple robusten l. Zahnkarpfen), ist meist einer bei 10 Stück dabei der es nicht schafft.
Wirklich hohe Verluste hatte ich bisher nur beim Kauf im Internet, also per Versand vom Großhändler.

Aber in der Regel lasse ich meine Fische meinen kleinen Zooladen bestellen und hole sie erst ab wenn sie dort 1-2 Wochen überstanden haben.
So lange kann ich sie dort auch beobachten und spare mir je nach dem, ob in der Zeit weitere Fische in das Becken kamen oder nicht, auch gleich die Quarantäne.

Ein Fisch ist nun mal ein besonders labieles Lebewesen, oder das Medium Wasser fordert die kleinen Organismen mehr als Landtiere die Luft.

Aus der Erfahrung heraus würde ich sagen, wenn 10% in den ersten Monaten sterben, muss man sich selbst noch keine Vorwürfe machen, weil das scheinbar zur natürlichen Auslese bei Fischen gehört!?!?

Wenn man allerdings ständig, also alle Paar Monate, oder gar alle paar Wochen Fische kauft sagt das auch viel über den Aquarianer und seine Becken aus.
Anfänger mit den üblichen Fehlern gibt es hier ja wenige, aber in der Scaperszene sind z.B. die aller meisten Becken für die meisten Fischarten z.B. zu stark belichtet und bieten zu wenig Unterstände und Verstecke, dass sie im Dauerstress leben und deshalb nicht alt weden.

Robert
 
Zuletzt bearbeitet:

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, bei uns gibt es einen Onlinehändler für Privat in der Nähe, der seine Fische direkt vom Großhändler aus dessen Anlage holt und per Tiertransport versendet. Er fährt auch selber aus, bzw. man kann bei seinem Standort ohne Ladengeschäft auch die Pakete direkt in Empfang nehmen. Dort hatte ich mehrmals bestellt und nicht ein einziger Fisch war irgendwie schlecht, krank oder ist im Zusammenhang mit der Liefung, bzw. kurz danach gestorben.
Wenn ich mir Fisch über einen Laden bestelle, bitte ich immer darum, das ich gleich angerufen werde, damit ich die Fische in der Orginaltüte, oder direkt daraus übernehmen kann. So spart man sich den Kontakt der Fische, mit der Verkaufsanlage. Auch das hilft ungemein, eben wegen der Bakteriellen Unverträglichkeit und sonstigen Parasiten und Kankheiten.
Zuhause kommen die Fische erst in Quarantänebecken bzw. sowieso in Artbecken. Wenn alles gut ist, wird Wasser Becherweise ein paar Tage hin und her getauscht. Normalerweise passiert so nichts und man kann im Zielbecken einen großen Wasserwechsel von mind. 70% machen. Die Neuen einsetzen und paar Tage später nochmal 70% Wasserwechsel.

Das Szenario der Bakteriellen Unverträglichkeit habe ich 2x erlebt, als ich noch keine Quarantänebecken hatte( was der Anlass war, welche anzuschaffen) Dabei sind mir ziemlich alte Fische vom Altbesatz eingegangen. Was sehr ärgerlich und traurig war. Meistens brauchen Aquarianer diese Schlüsselerlebnisse um nach einer Lösung zu suchen.
Ein Quarantänebecken lohnt sich auf jeden Fall. Es ist oft billiger als ein Einkauf von neuen Fischen. Und nach mehreren Einkäufen hat man es eh raus. Auch Medikamente kann man so sparen und manche Krankheiten einfach "rauswässern" Es ist einfacher in einem 12, 25 oder 54 Literbecken einen 70%igen WW zu machen, als in einem 500 Literbecken. Auch Seemandelbaumblätter, Herbstlaub, Erlenzapfen lassen sich sparsamer einsetzen.

Im Prinzip muß jeder selbst entscheiden, wieviel Aufwand er betreiben möchte.
Dann aber nicht immer die Händler für alles verantwortlich machen. Vieles kann man vermeiden oder minimieren. Einfach mal selbst an der Nase fassen.

Chiao Moni
 

Deeplink

Active Member
Aloah,
ich beziehe meine Fische mittlerweile auch ausschließlich online wie von Moni beschrieben. Eventuell sogar der gleiche Händler? :)
Seitdem hatte ich auch keine Ausfälle mehr und habe immer schön gesunde Fische bekommen. Ich bin daher der gleichen Meinung das es gut ist sich den Zwischenschritt "Aquaristik Händler" zu sparen.
Ich denke das vom Großhändler der Weg direkt ins eigene Becken für die Fische stressfreier ist, da sich die Zwischenhälterung eingespart wird. Und der Aquaristik laden bekommt die Fische meist ja auch per Versand, da kann ich sie mir dann auch direkt nach Hause schicken lassen.
 

omega

Well-Known Member
Hi,

Beim Einsetzen aufpassen bzw. besser noch drei-wöchige Quarantäne.
wenn es zutrifft, daß das Immunsystem vorhandener Fische nicht mit den mit neuen Fischen eingeschleppten Bakterien zurecht kommt, ist eine Quarantäne für die neuen Fische doch sinnlos, oder? Diese Bakterien werden sich durch die Quarantäne ja nicht in Wohlgefallen auflösen.

Grüße, Markus
 

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