Fischeversenken
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Hallo liebe Flowgrow Gemeinde,
nachdem die technischen Vorbereitungen für mein Aquarium (150x50x60), im März 2013 begannen und Monat für Monat immer weiter verfeinert wurde, stellte ich mir die Frage nach dem richtigen Bodengrund. Da mir Soil etwas teuer für mein Becken erschien, suchte ich nach einer Alternative. Da stoß ich auf den Beitrag, "Mineralisiertes Erdsubstrat" von Aaron Talbot, den Tobi ja hier im gleichen Topic übersetzt hatte. Ich suchte nach mehr Info´s über das Substrat, wurde aber leider nicht wirklich fündig, war mir aber sicher, das ich das in meinem Becken ausprobieren möchte. Meine bisherigen Erfahrungen möchte ich Euch gerne mitteilen.
Als erstes begann die Suche nach Mutterboden, wurde aber leider in keinem Baumarkt fündig. Dort bekommt man nur Blumenerde, Torf, Rindenmulch u.s.w., also machte ich mich im Netzt auf die Suche und fand bei Ebay Kleinanzeigen, etliche Anbieter die Mutterboden zu verschenken hatten. Meine Wahl fiel auf einen privaten Anbieter der in seinem Garten ein Loch für seinen vorgesehenen Swimmingpool gebudelt hatte und nun den Mutterboden los werden wollte.
Ich besorgtre mir im Baumarkt meines Vertrauens einen 90l Mörtelkasten, der dort für ca. 6,00€ zu bekommen war. Diesen benutzte ich dann später auch für´s Wässern (entdüngen) und zu Wässern zwischen der thermischen Mineralisation, doch dazu später mehr. Nach kurzer telefonischen Rücksprache gings los, in das ca. 20km enfernte Salzgitter. Ich entschied mich Mutterboden aus ca. 50 cm Bodentiefe zu entnehmen, da ich hoffte das dort weniger Dünger als in der Oberschicht vorhanden sein sollte. Aus dieser Schicht entnahm ich, für mein AQ mit einer Grundfläche von 150x60 cm, ca. 40-50 Liter.
Zuhause angekommen stellte ich den Mörtelkasten erstmal in den Keller, wo der Mutterboden erstmal durchtrocknen durfte. Nach einigen Wochen, als dieser dann komplett trocken war, zerbröselte ich die Klumpen und siebte den Boden dann durch ein Abtropfsieb (für Nudeln). Wobei Steine, Blätter, Wurzeln und ähnliches entfernt wurden.Dabei verlor ich ca. 10-15%, was dann im Vorhof im Beet landete.
Dann kippte ich ca. 15l Wasser in den Mörtelkasten und vermischte es ordentlich mit dem Boden, so das eine Pampe entstand. Dieses ließ ich dann 2-3 Tage stehen, so das sich der Boden absetzte und schüttete dann das Wasser ab. Dieses wiederholte ich 7 mal und hofft das nun ein großteil des Düngers im Substrat rausgewaschen sein sollte. Beim abgießen des Substrates verlor ich insgesamt nochmal ca. 15-20%.
Jetzt begann der Teil der thermischen Mineralisation. Da ich keinen Garten oder ähnliches habe, wollte ich das Substrat im Backofen trocknen. Also mußte erstmal ein Gefäß her um die Menge trocknen zu können, dazu baute ich mir auf der Arbeit ein überdimensionales Backblech, aus verzinktem Stahlblech mit den Maßen 36x32x20 cm. Ich wollte die Erde bei 70-90 Grad trocknen, doch nachdem die Erde nach 15 Stunden immer noch nicht trocken war, erhöhte ich die Temperatur auf 150 Grad, bei 150 Grad dauert die Trocknung im Backofen ca. 7-9 Std. je nach Feuchtichkeitsgehalt der Erde.
Nachdem die Erde im Backofen komplett durchgetrocknet war, kam diese dann wieder in die Mörtelwanne und wurde wieder für 2-3 Tage gewässert. Das ganze wiederholte ich 7 mal. Laut Aaron Talbot reichen auch 3-4 mal hin, aber weil ich mir sicher sein wollte das die Erde auch vollkommen mineralisiert ist, "übertrieb" ich es lieber. Lieber einmal mehr als einmal zu wenig.
Dann beschäftigte ich mich mit der Zugabe des Ton´s. Da wollte ich mich an Aaron Talbots Mengenangaben halten, heißt 62gr./0,1m². Doch woher Ton bekommen, ich telefonierte mich durch alle Baumärkte in meiner Nähe, doch wurde leider nicht fündig. Im Netz fand ich eine Händlerin die Ton zum Töpfern anbot, doch leider erst ab Mengen von 10kg aufwärts. Ich schrieb die Händlerin an, ob sie auch mindermengen abzugeben hätte und teilte ihr mit, wofür ich diesen bräuchte. Sie schrieb mir zurück, das Sie mir da kein "Tonblock" empfehlen würde (den man ja irgendwie klein kriegen müßte), sondern Tonmehl. Super, dachte ich mir und bestellte mir 2kg des Tonmehl´s.
Als dieser dann auch kurze Zeit später ankam, wurde der wie im genannten Mengenverhältniß unter das trockene, mineralisierte Erdsubstrat gemischt.
Dann schuf ich einen Rand am Aquarium aus JBL Sansibar River, wie in Aaron Talbots beschriebenen Artikel und fügte, den im Netz gekauften Dolomitkalk und die Pottasche zu. Den Boden bedeckte ich nach Vorgabe, so das der Glasboden nur leicht bedeckt war. Ich benutzte den Dolomitkalk von Green Power, die Pottasche mit einem Reinhaltsgehalt von 99%, bestellte ich im Internet bei LogoXXL. Vorsicht bei der Verwendung von Pottasche. Pottasche reizt die Augen, die Atmungsorgane und die Haut.
Das ganze wurde dann mit einer ca. einer 4-8 cm dicken Kiesschicht aus JBL Sansibar River bedeckt. Da ich bedenken wegen der Wassertrübung hatte, habe ich den Kies ebenfalls 7 mal ausgewaschen. Auch lieber 1-2 mal mehr, als 1 mal zu wenig.
Wer vor hat eine dickere Kiesschicht zu benutzen, bzw. einen Kiesanstieg in irgendeiner Ecke einzubauen, der sollte das Erdsubstrat mit Kies unterfüttern, das Erdsubstrat sollte ca. 5-6 cm unter dem Kies beginnnen, das die Pflanzen auch von diesem "zehren" können.
Das Hardscape, in meinem Fall Traumwurzeln wurden verbaut und die beim Tobi bestellten Pflanzen, konnte ich auch am Nachmittag abholen und das einrichten konnte beginnen.
Nachdem das Becken mit den schönen Pflanzen bestückt war (danke Tobi), kam der nächste Schritt und es begann damit das Wasser einzufüllen. davor hatte ich schon ein bisschen Panik, da ich dachte, das Becken wird sich die nächsten Tage erstmal komplett braun verfärben, doch zu meiner Erleichterung nur eine ganz minimale trübung, die wohl als ganz normal anzusehen ist.
Und so sah das Becken nach dem befüllen mit Wasser aus.
Auch wenn ich Pflanzen umsetze habe ich keinen "Dreck" vom mineralisierten Bodensubstrat, wie einige geschrieben hatten, ich setzte die Plants jetzt auch nicht super zaghaft um, das einzige was ein bischen Schmutz aufwirbelt ist der Mulm, aber das "Problem" hat ja wohl jeder.
Und hier das Becken nach 6 Wochen Standzeit.
Ich Dünge übrigends mit Aqua Rebell Produkten, mit denen ich sehr zufrieden bin.
Auf meine 450 Bruttoliter morgends täglich 9ml AR Micro Basic Eisenvolldünger und abends 8ml AR Macro Basic Nitrat, 8ml AR Macro Basic Phosphat und 6ml AR Macro Basic Kalium. Das was Aaron Talbot in seinem Artikel beschrieben hatte, das er nur ab und an Kalium zudüngt kann ich nicht bestätigen, dann herschen bei mir nach einigen Tagen schon relativ hohe defizite.
Wasser wird bei mir wöchentlich 50% gewechselt.
Meine Technik:
Eheim 2078e (Interface)
2kg Druckgasflasche
Midijet DM 50 Außenraktor (90 Blasen/min.)
Fluorecent 8x54 Watt T5 (gekühlt über zwei 40mm Noiseblocker, gesteuert über Skythe Lüftersteuerung)
300 Watt externer Heizregler
AR 30mg/l Co² Check, grüner Bereich
Fazit:
Wer eine günstige Alternative, vor allem für größere Becken sucht, ist mit Aaron Talbot´s Methode bestens bedient. Ein Nachteil ist allerdings der zeitliche Aufwand, den ich persöhnlich aber jederzeit wieder auf mich nehmen würde.Ich bin froh das mein Becken mit dieser Methode läuft und ich konnte bisher noch keine wesentlichen Nachteile feststellen. Ich hoffe ich kann mit dem Artikel, den einen oder anderen dazu bewegen mal was neues auszuprobieren?!
Gruß Sascha
nachdem die technischen Vorbereitungen für mein Aquarium (150x50x60), im März 2013 begannen und Monat für Monat immer weiter verfeinert wurde, stellte ich mir die Frage nach dem richtigen Bodengrund. Da mir Soil etwas teuer für mein Becken erschien, suchte ich nach einer Alternative. Da stoß ich auf den Beitrag, "Mineralisiertes Erdsubstrat" von Aaron Talbot, den Tobi ja hier im gleichen Topic übersetzt hatte. Ich suchte nach mehr Info´s über das Substrat, wurde aber leider nicht wirklich fündig, war mir aber sicher, das ich das in meinem Becken ausprobieren möchte. Meine bisherigen Erfahrungen möchte ich Euch gerne mitteilen.
Als erstes begann die Suche nach Mutterboden, wurde aber leider in keinem Baumarkt fündig. Dort bekommt man nur Blumenerde, Torf, Rindenmulch u.s.w., also machte ich mich im Netzt auf die Suche und fand bei Ebay Kleinanzeigen, etliche Anbieter die Mutterboden zu verschenken hatten. Meine Wahl fiel auf einen privaten Anbieter der in seinem Garten ein Loch für seinen vorgesehenen Swimmingpool gebudelt hatte und nun den Mutterboden los werden wollte.
Ich besorgtre mir im Baumarkt meines Vertrauens einen 90l Mörtelkasten, der dort für ca. 6,00€ zu bekommen war. Diesen benutzte ich dann später auch für´s Wässern (entdüngen) und zu Wässern zwischen der thermischen Mineralisation, doch dazu später mehr. Nach kurzer telefonischen Rücksprache gings los, in das ca. 20km enfernte Salzgitter. Ich entschied mich Mutterboden aus ca. 50 cm Bodentiefe zu entnehmen, da ich hoffte das dort weniger Dünger als in der Oberschicht vorhanden sein sollte. Aus dieser Schicht entnahm ich, für mein AQ mit einer Grundfläche von 150x60 cm, ca. 40-50 Liter.
Zuhause angekommen stellte ich den Mörtelkasten erstmal in den Keller, wo der Mutterboden erstmal durchtrocknen durfte. Nach einigen Wochen, als dieser dann komplett trocken war, zerbröselte ich die Klumpen und siebte den Boden dann durch ein Abtropfsieb (für Nudeln). Wobei Steine, Blätter, Wurzeln und ähnliches entfernt wurden.Dabei verlor ich ca. 10-15%, was dann im Vorhof im Beet landete.
Dann kippte ich ca. 15l Wasser in den Mörtelkasten und vermischte es ordentlich mit dem Boden, so das eine Pampe entstand. Dieses ließ ich dann 2-3 Tage stehen, so das sich der Boden absetzte und schüttete dann das Wasser ab. Dieses wiederholte ich 7 mal und hofft das nun ein großteil des Düngers im Substrat rausgewaschen sein sollte. Beim abgießen des Substrates verlor ich insgesamt nochmal ca. 15-20%.
Jetzt begann der Teil der thermischen Mineralisation. Da ich keinen Garten oder ähnliches habe, wollte ich das Substrat im Backofen trocknen. Also mußte erstmal ein Gefäß her um die Menge trocknen zu können, dazu baute ich mir auf der Arbeit ein überdimensionales Backblech, aus verzinktem Stahlblech mit den Maßen 36x32x20 cm. Ich wollte die Erde bei 70-90 Grad trocknen, doch nachdem die Erde nach 15 Stunden immer noch nicht trocken war, erhöhte ich die Temperatur auf 150 Grad, bei 150 Grad dauert die Trocknung im Backofen ca. 7-9 Std. je nach Feuchtichkeitsgehalt der Erde.
Nachdem die Erde im Backofen komplett durchgetrocknet war, kam diese dann wieder in die Mörtelwanne und wurde wieder für 2-3 Tage gewässert. Das ganze wiederholte ich 7 mal. Laut Aaron Talbot reichen auch 3-4 mal hin, aber weil ich mir sicher sein wollte das die Erde auch vollkommen mineralisiert ist, "übertrieb" ich es lieber. Lieber einmal mehr als einmal zu wenig.
Dann beschäftigte ich mich mit der Zugabe des Ton´s. Da wollte ich mich an Aaron Talbots Mengenangaben halten, heißt 62gr./0,1m². Doch woher Ton bekommen, ich telefonierte mich durch alle Baumärkte in meiner Nähe, doch wurde leider nicht fündig. Im Netz fand ich eine Händlerin die Ton zum Töpfern anbot, doch leider erst ab Mengen von 10kg aufwärts. Ich schrieb die Händlerin an, ob sie auch mindermengen abzugeben hätte und teilte ihr mit, wofür ich diesen bräuchte. Sie schrieb mir zurück, das Sie mir da kein "Tonblock" empfehlen würde (den man ja irgendwie klein kriegen müßte), sondern Tonmehl. Super, dachte ich mir und bestellte mir 2kg des Tonmehl´s.
Als dieser dann auch kurze Zeit später ankam, wurde der wie im genannten Mengenverhältniß unter das trockene, mineralisierte Erdsubstrat gemischt.
Dann schuf ich einen Rand am Aquarium aus JBL Sansibar River, wie in Aaron Talbots beschriebenen Artikel und fügte, den im Netz gekauften Dolomitkalk und die Pottasche zu. Den Boden bedeckte ich nach Vorgabe, so das der Glasboden nur leicht bedeckt war. Ich benutzte den Dolomitkalk von Green Power, die Pottasche mit einem Reinhaltsgehalt von 99%, bestellte ich im Internet bei LogoXXL. Vorsicht bei der Verwendung von Pottasche. Pottasche reizt die Augen, die Atmungsorgane und die Haut.
Das ganze wurde dann mit einer ca. einer 4-8 cm dicken Kiesschicht aus JBL Sansibar River bedeckt. Da ich bedenken wegen der Wassertrübung hatte, habe ich den Kies ebenfalls 7 mal ausgewaschen. Auch lieber 1-2 mal mehr, als 1 mal zu wenig.
Wer vor hat eine dickere Kiesschicht zu benutzen, bzw. einen Kiesanstieg in irgendeiner Ecke einzubauen, der sollte das Erdsubstrat mit Kies unterfüttern, das Erdsubstrat sollte ca. 5-6 cm unter dem Kies beginnnen, das die Pflanzen auch von diesem "zehren" können.
Das Hardscape, in meinem Fall Traumwurzeln wurden verbaut und die beim Tobi bestellten Pflanzen, konnte ich auch am Nachmittag abholen und das einrichten konnte beginnen.
Nachdem das Becken mit den schönen Pflanzen bestückt war (danke Tobi), kam der nächste Schritt und es begann damit das Wasser einzufüllen. davor hatte ich schon ein bisschen Panik, da ich dachte, das Becken wird sich die nächsten Tage erstmal komplett braun verfärben, doch zu meiner Erleichterung nur eine ganz minimale trübung, die wohl als ganz normal anzusehen ist.
Und so sah das Becken nach dem befüllen mit Wasser aus.
Auch wenn ich Pflanzen umsetze habe ich keinen "Dreck" vom mineralisierten Bodensubstrat, wie einige geschrieben hatten, ich setzte die Plants jetzt auch nicht super zaghaft um, das einzige was ein bischen Schmutz aufwirbelt ist der Mulm, aber das "Problem" hat ja wohl jeder.
Und hier das Becken nach 6 Wochen Standzeit.
Ich Dünge übrigends mit Aqua Rebell Produkten, mit denen ich sehr zufrieden bin.
Auf meine 450 Bruttoliter morgends täglich 9ml AR Micro Basic Eisenvolldünger und abends 8ml AR Macro Basic Nitrat, 8ml AR Macro Basic Phosphat und 6ml AR Macro Basic Kalium. Das was Aaron Talbot in seinem Artikel beschrieben hatte, das er nur ab und an Kalium zudüngt kann ich nicht bestätigen, dann herschen bei mir nach einigen Tagen schon relativ hohe defizite.
Wasser wird bei mir wöchentlich 50% gewechselt.
Meine Technik:
Eheim 2078e (Interface)
2kg Druckgasflasche
Midijet DM 50 Außenraktor (90 Blasen/min.)
Fluorecent 8x54 Watt T5 (gekühlt über zwei 40mm Noiseblocker, gesteuert über Skythe Lüftersteuerung)
300 Watt externer Heizregler
AR 30mg/l Co² Check, grüner Bereich
Fazit:
Wer eine günstige Alternative, vor allem für größere Becken sucht, ist mit Aaron Talbot´s Methode bestens bedient. Ein Nachteil ist allerdings der zeitliche Aufwand, den ich persöhnlich aber jederzeit wieder auf mich nehmen würde.Ich bin froh das mein Becken mit dieser Methode läuft und ich konnte bisher noch keine wesentlichen Nachteile feststellen. Ich hoffe ich kann mit dem Artikel, den einen oder anderen dazu bewegen mal was neues auszuprobieren?!
Gruß Sascha