Timing für Dosierpumpe

carina

Member
Hallo,

nachdem ich regelmäßig für ein paar Tage beruflich unterwegs bin, möchte ich die Düngung automatisieren. Die Pumpe dazu habe ich bereits und ich hätte ich die Möglichkeit, bis zu 3 verschiedene Flüssigkeiten getrennt 16 Mal pro Tag zu dosieren. Ist jetzt nicht natürlich keine echte Stetigdüngung aber zumindest mal was anderes als nur einmal pro Tag und ich hatte ehrlich gesagt auch einfach mal Lust, auszuprobieren ob sich dadurch noch etwas verbessern lässt.

Konkret habe ich dazu aber noch folgende Fragen:

1.) Ich würde im ersten Moment aus 2 Flaschen düngen:
- Flasche 1: AR Mikro Spezial Flowgrow + destilliertes Wasser
- Flasche 2: AR Makro Basic EI + AR Makro Spezial N je nach Bedarf + destilliertes Wasser

Nun Frage ich mich, wie stark zeitlich versetzt ich aus den beiden Flaschen düngen sollte und ob das überhaupt nötig ist.
Grundsätzlich versuche ich, eisenhaltigen und phosphathaltigen Dünger "zeitversetzt" zu düngen aber ich habe noch nie eine exakte Definition von "zeitversetzt" gefunden.
Denkt ihr, würde das in dem Fall überhaupt einen Unterschied machen ob ich die Dünger nun gleichzeitig oder 30 oder 60 Minuten versetzt dünge?

Der Spezial Flowgrow ist ja zusätzlich noch eher schwach chelatiert, ich weiß nicht ob das da auch noch mit reinspielt?

2.) Macht es Sinn, die 16 Düngezeitpunkte über die gesamten 24 Stunden gleichmäßig zu verteilen oder sollte ich in den Phasen in denen die Beleuchtung eingeschaltet ist häufiger düngen als bei Dunkelheit?

3.) Eine kleine Nebenbeifrage: denkt ihr ist auf jeden Fall destilliertes Wasser nötig zum Anmischen oder wäre das auch mit Osmosewasser möglich? Ich würde die Flaschen ohnehin alle 1-2 Wochen neu befüllen. Ich lese hier immer nur von destilliertem Wasser aber Osmosewasser wäre natürlich praktischer.


Viele Grüße und Danke im Voraus :)
Carina
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Carina,

ich habe die Düngung auch schon mit 12x, 8x, 4x und 2x am Tag probiert, jedoch keinen Unterschied feststellen können. Da Dosierpumpen auch krach machen, fände ich es lästig, so oft zu dosieren. Ich habe jedoch auf 3x eingestellt. So dass ich sie hin und wieder hören kann, ob sie richtig funktionieren.
Ich könnte auch alle 15 Minuten für einige Sekunden Dünger zuführen. Aber das macht man eigentlich nur bei einer Bakteriennahrung wie Biosona-L. Oder für die Dauerversorgung von lebendem Jungfischfutter. Da macht es Sinn, beim Pflanzendünger nicht.
Ob destilliert oder Osmose wird egal sein. Als dest. Wasser bezeichnetes/verkauftes ist meist nicht destilliert. Der Energieaufwand wäre zu hoch. Lies dazu mal die Deklaration auf dem Kanister.
Ich koche das Wasser jedoch vorher ab und lasse es wieder abkühlen, bevor ich die verschiedenen Pulverchen darin auflöse. Meine Düngelösungen sollen viele Monate ohne Schimmel/Bakterien u.s.w., auch ohne chemische Desinfektionsmittel, an der Dosierpumpe halten. Ohne dieses Abkochen hatte ich schon einmal Schimmel im Kanister, bei abgekochtem noch nicht.
Warum du deine Dünger überhaupt mit dest. Wasser verdünnen willst, verstehe ich nicht. Auch nicht, weshalb du sie alle 2 Wochen tauschen willst. Hast du denn keine sekundengenaue Dosiermöglichkeit?
Eine automatische Düngung soll nur die Grundversorgung sicherstellen. Der momentane Gesamtverbrauch ändert sich nach einem größeren Schnitt und steigert sich durch die Pflanzenmasse/Wachstumsrate bis zum nächsten Schnitt.
Phosphathaltige Dünger habe ich komplett aus der automatischen Düngung entfernt. Ich würde P nie mehr täglich düngen. I.d.R. kommt da bei mir ausreichend übers Futter. Wenn nicht, dünge ich P nur alle paar Wochen von Hand ein wenig auf.
Zu wissen, inwieweit Nährstoffe auch nachts aufgenommen/verarbeitet werden, wäre die Voraussetzung zur Beantwortung der Sinnhaftigkeit einer regelmäßig verteilten Zugabe über 24 Std..
CO2 wird nachts nicht gebraucht (für die Pflanzen), für einen gleichbleibenden ph kann es trotzdem Sinnvoll sein.
Bei N sehe ich da keinen Nutzen. Bei P ist es erwiesen, dass es nicht ständig messbar sein muss. Bei Fe ebenso.

GLG
Erwin
 

carina

Member
Hallo Erwin,

danke, das hat mir schon sehr weitergeholfen. Das Osmosewasser sicherheitshalber noch abzukochen ist eine gute Idee, das werde ich dann so handhaben.

Erwin":27rttgr4 schrieb:
Warum du deine Dünger überhaupt mit dest. Wasser verdünnen willst, verstehe ich nicht.
Das hat zwei Gründe:
  • Sollte ich wirklich mehrmals pro Tag düngen (und das auch noch mit unterschiedlichen Zeitplänen pro Flasche, wäre es doch ein bisschen mühsam, jedes mal wenn ich die Dosierung ändern möchte, die Einstellungen wieder zu verändern. Wie du schon sagtest, der Verbrauch ändert sich und normalerweise überlege ich mir einmal pro Woche ob ich noch bei der alten Dosierung bleiben sollte. Wenn ich die Dünger verdünne dann muss ich an den Einstellungen der Dosierpumpe nichts ändern sondern muss nur beim erneuten Befüllen der Flaschen das Mischverhältnis anpassen was dann nicht viel Aufwand ist. Ich würde also gerne den Gesamtverbrauch über die Pumpe abdecken, nicht nur die Grundversorgung.
  • Ja, ich könnte sekundengenau dosieren aber nachdem ich noch nicht 100% Vertrauen in das exakte Arbeiten der Pumpe habe, dachte ich mir dass ich so die Genauigkeit noch vergrößern kann; wenn ich von einem Dünger (Spezial Flowgrow) über den Tag verteilt nur 4ml düngen möchte, erschien mir das für den Moment mal sinnvoll, da ist der Raum für Fehler sonst nur sehr gering

Erwin":27rttgr4 schrieb:
Auch nicht, weshalb du sie alle 2 Wochen tauschen willst.

Einerseits hatte ich Bedenken zur Haltbarkeit durch eventuell nicht ganz sauberes Arbeiten und zweitens will ich nicht Dünger für mehrere Wochen in den Flaschen verfügbar halten. Sollte es doch mal zu einem Fehler kommen und der gesamte Flascheninhalt ins Becken dosiert werden, könnte ich den Schaden so begrenzen - man weiß ja nie :)

Erwin":27rttgr4 schrieb:
Da Dosierpumpen auch krach machen, fände ich es lästig, so oft zu dosieren.

Oh, an den Punkt hatte ich noch gar nicht gedacht! Das werde ich wohl ausprobieren müssen ob es mich stört. Im Sommer rattert am Balkon auch meine Solarbewässerungsanlage vor sich hin, da mag ich das Geräusch eigentlich ganz gern. Erinnert mich immer daran dass gerade etwas meine Arbeit für mich erledigt und ich nichts zu tun habe ;)

Erwin":27rttgr4 schrieb:
Phosphathaltige Dünger habe ich komplett aus der automatischen Düngung entfernt. Ich würde P nie mehr täglich düngen. I.d.R. kommt da bei mir ausreichend übers Futter. Wenn nicht, dünge ich P nur alle paar Wochen von Hand ein wenig auf.

Ich hatte eine Zeit lang mit viel zu hohen Phosphatwerten zu kämpfen und alles war aus dem Lot. Jetzt habe ich das aber wieder in Ordnung gebracht, es ist viel gesunde Pflanzenmasse im Becken, viel Licht, weiches Wasser, viel CO2 und nun ist es so dass Anfangs, als ich noch aus Gewohnheit kein Phosphat mehr gedüngt habe, es schon nicht mehr nachmessbar war und das trotz starkem Besatz den ich teilweise auch mit Frostfutter füttere. Ich dünge jetzt mittlerweile wieder nach EI und bin im Moment recht zufrieden, auch mit Phosphat. Es sind schon noch Algen da aber man muss schon genau hinsehen um sie zu finden.
Auf die phosphatreduzierte Düngung bin ich schon öfter gestoßen was aber ich habe in den letzten Monaten so viel experimentiert, ich bin gerade froh dass sich endlich alles halbwegs eingespielt hat und will im Moment nicht schon wieder etwas gravierend ändern. Einmal kurz durchschnaufen zwischendurch... :)
Allerdings dünge ich nicht exakt nach dem EI Verhältnis sondern hab noch N und K separat und könnte das Verhältnis so noch einstellen um den Phosphatanteil so im Verhältnis etwas zu reduzieren. Das mache ich im Moment nach gut dünken, je nachdem wie sich die Situation im Laufe der letzten Woche entwickelt hat.

Erwin":27rttgr4 schrieb:
Zu wissen, inwieweit Nährstoffe auch nachts aufgenommen/verarbeitet werden, wäre die Voraussetzung zur Beantwortung der Sinnhaftigkeit einer regelmäßig verteilten Zugabe über 24 Std..
CO2 wird nachts nicht gebraucht (für die Pflanzen), für einen gleichbleibenden ph kann es trotzdem Sinnvoll sein.
Bei N sehe ich da keinen Nutzen. Bei P ist es erwiesen, dass es nicht ständig messbar sein muss. Bei Fe ebenso.

Danke, na das ist doch schon mal was. Vielleicht mache ich einfach nur um des guten Gewissens willen eine Düngung in der Nacht und den Rest nur am Tag...

Liebe Grüße
Carina
 

java97

Active Member
Hallo Carina,
Ich habe auch mal meine Dünger über mehrere Zugaben am Tag dosiert.
Ist eine nette Spielerei aber ich konnte auch keinen Unterschied zur täglichen Düngung feststellen.
Der einzige Dünger, bei dem es Sinn machen könnte ist der Flowgrow aber den dünge ich nicht mehr.
Ich decke den Gesamtbedarf über die Dosierpumpendüngung inkl. PO4 (fahre aber höhere PO4-Level als so mancher hier), verwende 3 Pumpen für 3 Einzelkomponenten (PO4, NO3 und Mikrodünger).
Meine selbstbau-Dosierpumpenanlage ist übrigens so leise, dass ich die Zugabe meistens gar nicht mitbekomme.
 

carina

Member
Re:

Hi Volker,

java97":1jbr0j6p schrieb:
Ist eine nette Spielerei aber ich konnte auch keinen Unterschied zur täglichen Düngung feststellen.
Der einzige Dünger, bei dem es Sinn machen könnte ist der Flowgrow aber den dünge ich nicht mehr.

Ja genau, an den hatte ich auch gedacht und den setze ich auch ein im Moment. Ich hatte wie gesagt einfach Lust auf das Experiment und die Notwendigkeit zur Automatisierung war ohnehin da.

java97":1jbr0j6p schrieb:
Meine selbstbau-Dosierpumpenanlage ist übrigens so leise, dass ich die Zugabe meistens gar nicht mitbekomme.

Welche Pumpen hast du denn im Einsatz bei deiner Anlage? Ich hatte kurz auch überlegt, etwas selbst zu basteln aber mein Talent und meine Motivation liegen eher bei anderen Dingen, das hab ich dann doch sein lassen...

lg
carina
 

carina

Member
Danke für die Info! Falls mich meine Anlage in den Wahnsinn treibt, überlege ich mir vielleicht doch noch einen Wechsel auf Eigenbau ;) Aber ist gut zu wissen dass nicht alle Pumpen gleichmäßig laut sind.

viele grüße
carina
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Carina,

bei mir dauert das Verändern der täglichen Zugabemenge höchstens eine Minute.
Ich verändere dabei auch nur einen Wert. zB. nur die Tagesmenge von 10ml auf 12ml. Den Rest, also die Aufteilung, Uhrzeiten, einzelne Dosis macht dann der GHL selbst.
Die Lautstärke der Dosierpumpen kann man mit einem Rasierapparat, oder dem laufenden Motor eines Carrera-Rennbahnautos (ohne Fahrgeräusche), vergleichen. Wenn man das überhört, bzw. einmal nicht registriert, liegt es an dessen Gewöhnung.
Besucher fragen jedoch meistens, was das gerade war.

LG
Erwin
 

java97

Active Member
Hallo Erwin,
was für Dosierpumpen hast Du denn? Original GHL-Teile?
Also, wie gesagt, meine sind im Unterschrank quasi nicht zu hören.
Mit Gewöhnung hat das nichts zu tun.
 

Erwin

Well-Known Member
Hallo Volker,

wenn ich meinen Rasierapparat in einen Unterschank stecke, dann höre ich ihn auch nicht. :wink:
Scherz beiseite, ich habe keinen verschließbaren Unterschrank, sondern ein Gestell aus MDF und Aluprofilen.
Die Pumpen habe ich in eine ungedämmte Standart-Elektrobox verbaut. Diese Box ist an einer gemauerten Wand montiert.
Die Pumpen sind original bayrische Thomas-Schlauchpumpen. (Diese werden auch von GHL verwendet).
Bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich denke dieses Modell wird es sein.
http://www.gd-thomas.de/product.aspx?id=21886&tp=l

VG
Erwin
 

carina

Member
Erwin":f2tycwfi schrieb:
Den Rest, also die Aufteilung, Uhrzeiten, einzelne Dosis macht dann der GHL selbst.

Für einen GHL hat leider das Budget nicht gereicht :) Wenn ich so ein kluges Wunderding hätte, würde ich das vermutlich auch so lösen.

Was den Geräuschpegel angeht, werde ich das einfach ausprobieren müssen. Ist ja so wie beim Außenfilter: manche stört ein Geräusch, andere haben einen gut schließenden Unterschrank und so viel anderen Umgebungslärm dass sie es gar nicht wahrnehmen.

Im Moment stört mich z.B. mein plätschernder Außenreaktor, der würde vermutlich jede Dosierpumpe übertönen. Ich hoffe das legt sich wieder wenn ich die Schläuche putze und der Filter mehr Durchfluss hat.

Viele Grüße
Carina
 
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