Frohes neues Jahr alle zusammen,
ist schon eine Weile her, dass ich mich
hier zu Wort gemeldet habe.
So sieht das Becken heute aus:
Dem aufmerksamen Beobachter wird die Hintergrundbepflanzung auffallen :flirt: , was der Grund ist, warum das Becken hier auftaucht.
Meine Mängelchen:
Ich werde im Folgenden einmal zusammenfassen, was ich und was sich so über das letzte Jahr hinweg getan hat.
Leitungswasser:
Mein Wasserversorger hat seit etwa Anfang 2016
wieder einmal das Wasserwerk geändert, welches mein Haus beliefert. Was jetzt aus der Leitung kommt, sieht so aus:
Gesamthärte [°dH] 24,5
Karbonathärte [°dH] 12,8
Calcium [mg/L] 147
Magnesium [mg/L] 17
Kalium [mg/L] 4,1
Gesamtphosphat als P [mg/L] 0,39
Silikat als Si [mg/L] 7,53
Sulfat [mg/L] 109
Chlorid [mg/L] 137
Das ist recht heftiges Zeug, allerdings hatte ich ja meine Mängelchen auch bei
weichem Wasser, die (Karbonat-)härte wird also nicht Ursächlich, höchstens erschwerend sein.
Ich hatte also das Problem, dass ich meine Düngung schon wieder auf ein neues Leitungswasser einstellen musste, d.h. es gab wieder viiiiieeele wochenlange Testphasen...
Maßnahmen, zusammengefasst:
Wasserwechsel: Über das letzte Jahr hinweg meist wöchentlich, zwischen 20 und 40%.
NO3: Das Becken wird seit Ende 2015 mit einer selbstgemischten Urea/Ammonium - Lösung versorgt, täglich kommen ca. 1 mg/l NO3-Äquivalent ins Becken., Dabei wurde die Lösung auf 2 Portionen verteilt und während der Beleuchtungsphase Anfangs und gegen Ende zugegeben.
Der NO3-Wert war immer bei ca. 5 mg/l. Seit Mitte November 2016 lief mal für 4 Wochen ein NO3-Wert von 30 mg/l, um zu testen, ob die Symptome ein NO3-Mangel sind. Ergebnis: Massive Verkrüppelungen an allen Stängelpflanzen, sogar die Wachstumszonen von B. heudelotii "compact" sind an einigen Blättern irreparabel verkrüppelt. Nun bin ich gerade dabei, den NO3-Wert wieder auf unter 5 mg/l zu kriegen.
PO4: Seit Ende 2015 läuft das Becken mit immer weniger PO4, da waren Anfang 2016 mehrere Monate, wo PO4 nur minimal (ca. 0,1 mg/l pro Woche über das Leitungswasser beim WW) zugeführt wurde. Seit Mitte 2016 wurde dann wieder etwas mehr PO4 zugeführt (0,25 - 0,5 mg/l wöchentlich), weil es sogar bei den Farnen fast Wachstumsstop gegeben hat und der Microsorum pteropus "short narrwo leaf" permanent seine alten Blätter verlor (braune Flecken). Seit ich wieder etwas mehr PO4 gebe, ist das Problem erledigt und die Farne wchsen schneller und gesünder.
Ca, Mg, K:
Ca ist seit beginn 2016 immer bei ca. 140-150 mg/l (laut Wasseranalyse, s.o.)
K wurde im folgenden immer mit KHCO3, Magnesium mit Bittersalz erhöht.
Ende 2015 hatte ich den K-Wert noch immer brav auf ca. der Hälfte des Mg-Wertes, hatte also ca. ein Ca/Mg/K-Verhältnis von 2/1/0,5. Dann habe ich im ersten Quartal 2016 begonnen, den K-Wert zu heben (auch deshalb, weil ich den Mg-Wert aufgrund der Leitunswasseränderung (s.o.) auch angehoben habe. Zunächst hatte ich noch Mg/K bei 30-35/30 mg/l, dann habe ich beides angehoben auf 40/40 mg/l, dann habe ich mal Mg/K 40/20 mg/l getestet, dann 40/30 mg/l, dann wieder eine zeitlang 40/40 mg/l, dann mal 55/55 mg/l, dann wieder Mg/K 55/30 mg/l, dann sogar mal 60/30 mg/l (da hatte ich den NO3-Wert dann mit MgNO3 auf 30 mg/l angehoben, s.o. "
NO3"). Dann bin ich wieder runter auf 60/30, 60/20, 60/15 mg/l, dann auf ca. Mg/K 40/20 mg/l, da läuft es jetzt, und zwar weil ich bei all diesen Experimenten wirklich keine nennenswerten Verbesserungen/Verschlechterungen beobachten konnte, es lief alles mehr oder weniger gleich schlecht. Weder hat sich durch bei all diesen Änderungen irgendetwas an den gegrillten und durchlöcherten, blassgelblichen Blättern der Rotala sp. geändert, noch hat sich das Verkrüppeln der Triebspitzen neu gepflanzter, ehemals gesunder Stängel der R. sp. verändert, noch hat es verhindert, dass die Triebspitzen weiß/klein werden.
Der Einzige Unterschied schien mir zu sein, dass bei mehr K der Wuchs der gesunden Neuaustriebe an einigen alten Rotalastängeln deutlich fetter/schneller war und die Moose irgendwie vitaler aussahen.
Ich glaube nicht mehr so recht an die Wichtigkeit des Ca/Mg/K-Verhältnisses. Mein Problem hat andere Ursachen. Der Rahmen für Ca/Mg/K ist sehr weit.
Volldünger, Fe, SEs:
Da habe ich reichlich Experimente gemacht: Von gar kein Volldünger über Monate hinweg (Ende 2015) über sehr wenig Volldünger (2-4 Tropfen Ferrdrakon am Tag, entspricht ca. 25 - 50 % der Herstellerangaben), bis 100 % der Herstellerangaben und darüber. Mehr Volldünger brachte etwas besseres Wachstum, allerdings wuchs auch meine
weinrote Rotalge mit mehr Volldünger besser.
Habe dann mitte 2016 meine 4 jahre alte Flasche KramerDrak aus dem Keller geholt und auch hier mehrere Dosierungen getestet, 50 %, 100 % und 150 % der Herstellerangaben, auch hier gilt, mehr hilft mehr.
Jetzt teste ich gerade nochmal den AR Mikro Spezial Flowgrow in Kombination mit Ferrdrakon (100% der Herstellerangabe Ferrdrakon auf Stoß nach dem WW, dann Spezial FG täglich 4 - 8 Tropfen), mit der Kombi hatte ich ja Anfang 2015 schonmal gute Ergebnisse:
Allerdings wirkt diese Dosierung jetzt (bei NO3 über 5 mg/l) überhaupt nicht mehr (damals hatte ich noch PMS hinzugefügt und meine KH war bei ca. 3-4 °d und nicht wie jetzt bei ca. 13-16°d). Naja, mal abwarten, was passiert wenn ich meinen NO3-Wert wieder auf unter 5 mg/l gesenkt habe...
Wer es sich antuen will und meine Aufzeichnungen und genauen Dosierungen lesen möchte, der darf gerne folgendes Dokument lesen:
Ich schildere dies so genau, damit man das, was bei mir passiert, auch einordnen kann.
Welche Schlüsse zieht Ihr aus meinen Erfahrungen, bzw. was würdet Ihr nun unternehmen?