Wie erreicht man dauerhaft klares Wasser?

[pglw]

Hi zusammen,

zum Thema Zeolith würde mich auch interessieren, ob das jemand wirklich erfolgreich im Süßwasser einsetzt.

Ich habe jahrelang ein Zeo-System im Meerwasser gefahren. Der Effekt ist hier wirklich deutlich sichtbar. Das Zeosystem drückt die Nährstoffe an die Nachweißgrenze, wodurch die Symbiosealgen der Korallen im Gewebe stark dezimiert werden. Dadurch sehen die Korallen bonbonfarben und knallbunt aus.

Da die Korallen durch die Symbiosealgen nicht mehr ernährt werden, muss man mit Bakteriennahrung und verschiedene Zusätze + viel Licht nachhelfen. Meiner Erfahrung nach ein effektives aber sehr empfindliches und pflegeaufwendiges System. Es reicht nicht aus Zeolith zu durchströmen, sondern man muss täglich verschiedene Zusätze geben und das Zeolith kräftig durchschütteln damit es effektiv bleibt. Einen Effekt auf die Klarheit des Wassers konnte ich nicht feststellen (Schwebstoffe, Gelbstoffe etc.)

Im Süßwasserbereich ist mir ehrlich gesagt das Ziel nicht so ganz klar, zumindest in Pflanzenbecken. Wenn man Zeosystem versteht als mindestens Zeolith + Bakteriengabe, kann man eine Verringerung der Nährstoffe erreichen. Aber warum sollte man die auf nicht nachweisbar bringen wollen?
In Becken mit hohem Fischbesatz wärs vielleicht eine Möglichkeit Zeolith geringfügig einzusetzen.

Hat das von Euch jemand im Einsatz und kann was dazu sagen?

Viele Grüße
Simon

 

[M.Kaiser]

Hi,

Zeolith wird im Süßwasser eigtl. wegen seiner Fähigkeit Ammonium zu binden eingesetzt. Durch seine stark poröse Oberfläche bindet es auch Schwebteile und das Wasser wird klar. Easy Life ist ein solches käufliches Produkt. In Pflanzenaquarien macht es wenig Sinn. Könnte mir es höchstens als Bodengrundzusatz vorstellen. Ammonium wird zuerst am Zeolith gebunden und durch bakterielle Tätigkeit gelangt es an die Wurzeln der Pflanzen. Ob das in der Praxis funktioniert wird dir wohl niemand beantworten können.

Grüße
Marco

 

[Olli2]

Hi,

Easy life habe ich bisher nur einmal wirklich gebraucht: Bei einer geringfügigen Pestizidvergiftung und anschliessendem Garnelensterben. Die Wirkung setzte spürbar schnell ein und das Becken beruhigte sich in wenigen Stunden.
Eine anschliessende optische Klärung des Wassers war ebenfalls zu beobachten. Schwebeteilchen werden gebunden und bleiben so besser im Filter hängen. Eine Bindung wertvoller Bestandteile ist aber ebenfalls gegeben, weshalb ich es in einem Pflanzbecken nur sporadisch einsetzen würde.

Die beste Variante im Süsswasser dauerhaft klares/helles Wasser zu "erzwingen" ist wenig füttern, Verzicht auf Holz und SMBB´s, regelmäßige Wasserwechsel und ein UV-Klärer. Da die Entkeimung hier nicht im Vordergrund steht, ist auch ein Klärer mit geringerer Leistung absolut ausreichend und überaus wirksam.

LG
Olli

 

[Microsash]

Hallo !

Bin ja auch so ein Klarwasserfanatiker.........und hab damit mein Becken an die Wand gefahren :x

Also:

Erstmal alles im Lot....Weg der Besserung ist im Gange.....
Warum schreib ich das hier...hatte so ziemlich alles am laufen.

UV: Ganz schlimm...hat mir so ziemlich alles an Dünger ausgefällt, besonders FE, was dann zu einem masiven Pinselalgenwuchs führte.
Ozon: Wasser wird etwas entfärbt, jedoch wird der Bakterienaufbau im Filter stark gehemmt , also nur tote Pampe im Filter.
Purigen: Sehr Klasse...so sauber wie da wars Wasser nie (muss ich jetzt erst wieder regenerieren) ohne Nebenwirkung.

Ansonsten ist mech max Filterung das A und O, dazu hab ich am 840l Becken einen FX5 für den groben Dreck und einen Tunze Innenfilter mit Filtervlies fürs feine, der dann allerdings alle 3 Tage gesäubert werden muss.

Gruß

Sash

 

[Olli2]

UV: Ganz schlimm...hat mir so ziemlich alles an Dünger ausgefällt, besonders FE, was dann zu einem masiven Pinselalgenwuchs führte.

Hi Sash,

da würde mich direkt interessieren welche Nennleistung bei welcher Beckengröße und Durchflussmenge Du verwendet hast.
Herzlichen Dank!
Olli

 

[Microsash]

Hi Olli !

War ein 11w an einem Jebao 304 Filter betrieben. Das es wirklich an dem lag, hab ich bemerkt, nachdem ich die Behandlungsdauer auf 8h über Nacht hochgesetzt habe....herrlich wie die Algen wuchsen.

Gruß

Sash

 

[Olli2]

Hi Olli !

War ein 11w an einem Jebao 304 Filter betrieben. Das es wirklich an dem lag, hab ich bemerkt, nachdem ich die Behandlungsdauer auf 8h über Nacht hochgesetzt habe....herrlich wie die Algen wuchsen.

Gruß

Sash

Rehi Sash,

sry, aber das kann ich nicht glauben. Nicht bei dieser Nennleistung über "nur" 8h auf 840 Liter Beckenvolumen.
Ich nutze auf 800 Liter einen mit 18 Watt im Dauerbetrieb und habe keinerlei dieser Probleme.

Ich erwähne das jetzt nur, da es im Netz von solchen Schauergeschichten wimmelt und man sich u.U. weniger auf diese Berichte sondern auf eigene Beobachtungen verlassen sollte. Kann es bei Dir also möglicherweise auch an etwas anderem gelegen haben?

grüße
Olli

 

[Microsash]

Tja...

Ich habe sonst *nichts* geändert. Hab ja auch n 2tes Becken mit 120l das hatte noch nie Pinselalgen....und eben noch nie UV.
Eine Rolle spielt wohl der verwendete Dünger, der von mir verwendete Aquasabi ist ja anscheinend recht schwach stabilisiert...dadurch wird er super aufgenommen , aber eben auch leicht ausgefällt.
In wie weit Rücklöseaktionen aus dem Bodengrund noch eine Rolle spielen weis man nicht.

Ich kenn die Märchen auch und so nicht für möglich gehalten......nunja...die Realität hat mich eingeholt.

Gruß

Sash

 

[Olli2]

Ärgerlich, dass Du solche Erfahrungen gemacht hast. Da aber über dieses Thema viel Unsinn verbreitet wird, bin ich umso motivierter Problemfällen auf den Grund zu gehen ;P

Mal abgesehen davon, denke ich dass Pinselalgen eher bei Eisenüberschuss auftreten als bei Eisendefiziten.
Komisch finde ich auch, dass Du wohl auch tagsüber düngen wirst und nicht nachts, als das Gerät in Betrieb war.

Ich kann nur jedem raten einen Klärer durchlaufen zu lassen und denke, es lag bei Dir eher an etwas anderem.
Bei Nachtbetrieb über wenige Stunden kann es gern mal zu einem Nitritpeak kommen, da urplötzlich Massen an gekillten Bakterien, Infusorien und Schwebealgen tot im Wasser landen. Das kann einen Filter durchaus mal überfordern. Zumal die Pflanzen im Tiefschlaf liegen und als zusätzlicher Wasserklärer ausfallen.

Wäre interessant gewesen, morgens mal Nitrit/Nitrat zu testen, nachdem das Gerät ein paar Stunden lief. Könnte mir vorstellen, dass Deine Probleme daher kamen.

Grüße
Olli

 

[Microsash]

Mh,

Kann natürlich sein, das durch das Ozon der eh schon nicht übermäsig aktive Filter überfordert wurde. Da nochmal was zu probieren hab ich verstänlicher Weise keine Lust mehr.Hatte auch Cyanos ...evtl doch auch Bioprobleme.
Das ganze bestärkt mich nur, das wasserwerte messen recht unnötig ist, wichtiger ist das funktionierende Biosystem.

Ein Aquarium lebt nicht vom Messprotokoll.......

Primär bin ich total happy das meine Neubealgung bereits bei nahezu 0 liegt....nur noch ein paar Reste auf der Rückwand, aber die sind EC sei dank schon arg am verschwinden.

Zum Thema sauberes Wasser, werde ich noch etwas in Richtung Microfilterung arbeiten....

Gruß

Sash

 

[Olli2]

Wo Du EC erwähnst:

Ich habe mal bewusst während einer EC-Phase darauf geachtet, ob sich mein UV auch am eingebrachten Gluteral vergreift.
Dem ist nicht so.
Obwohl ich das EC direkt morgens in´s Becken gab, hatte ich Abends unter Voll-Licht immer noch die selbe Reduzierung der Assimilation wie in einem Becken ohne Klärer.

Ich glaube nach wie vor, dass bei den herkömmlichen Klärern die UV-Leistung viel zu gering ist, als das da irgendwas spürbar ausgefällt wird.
Wer aber auf echte Keimreduzierung statt optischer Klärung Wert legt und an sein Nano einen Teichklärer hängt, darf sich auch nicht wundern ;P

Grüße
Olli

 

[Microsash]

Hallo,

Negative bei EC hab ich auch noch nie festgestellt...benutze es aber eh nur bei Algenattacken.
Hab heut angefangen die alte Technik abzubauen, da ist mir aufgefallen, das der UV nicht 8h an war, sondern 8h aus am Tag

Gruß

Sash

 

[kurt]

Hallo zusammen,

Ich kann nur jedem raten einen Klärer durchlaufen zu lassen

@ Olli, ergänzend/ füttern u. UVC
deinen Ausführungen nach würde ich entnehmen das es auf ein Diskusaquarium bezogen ist.
Hohe Wassertemperatur, Wasserbelastung (durch Stoffwechsel /Fütterung- Diskus.
Es ist ein Kompromiss bzw. eine Gratwanderung, man hat oft Nährstoffüberschuss PO4 –NO3,
entstehend durch Besatzdichte und bekommt dementsprechende Probleme mit (Mikroorganismen).
Für eine Entkeimung ist UVC natürlich nützlich, die richtige Bestrahlung /Dosis vorausgesetzt.
Wasserbelastungen/Schwebstoffe zeigen Diskusfische ja durch mehr oder weniger Leuchtkraft bzw. Dunkel Färbung an.

Im gut funktionierenden Pflanzenaquarium sieht das anders aus,
Besatz z. B. Salmler = PO4-NO3 Mangel = zus. Nährstoffzuführung nötig,
insgesamt aber weniger Wasserbelastung /Schwebstoffe, (alles ist einfacher zu Händeln).
Ein UVC-Klärer ist da nutzlos, aus bekannten Gründen eher negativ zu sehen.
Der regelmäßige Austrag von Pflanzenmasse bzw. die richtigen Mikroorganismuspopulationen sind da bedeutend effektiver.
Bei richtiger Abstimmung ist das Wasser kristallklar ohne Verfärbung, somit wäre das auch der richtige Weg.

 

[Olli2]

Hi Kurt,

Nene, hier ging es nur darum ob es gerechtfertigt ist, pinselalgenwachstum auf UV zurückzuführen und das es meiner Auffassung nach besser ist, den klärer durchlaufen zu lassen als z.B. nur nachts 8h.

Ich hab nie gesagt, das man sowas braucht oder man nicht auch auf herkömmlichem Weg klares Wasser erreicht.
Für kontraproduktiv halte ich ihn aber nicht, sofern er angemessen dimensioniert ist.

Lg
Kurt

 

[kurt]

Hallo Olli,

hmm…ja, man hat schnell was falsch verstanden.

Nene, hier ging es nur darum ob es gerechtfertigt ist, pinselalgenwachstum auf UV zurückzuführen und das es meiner Auffassung nach besser ist, den klärer durchlaufen zu lassen als z.B. nur nachts 8h.

(Pinselalgenwachstum), meiner Erfahrung nach gibt es da keine direkten zusammenhänge.
Pinselalgen bekommt man mit einem ausgewogenen/richtigen Düngekonzept in Griff.
Wenn UV-Bestrahlung / dann durchgehend, da sind wir beieinander.
UV- Bestrahlung halte ich aber immer nur in Ausnahmesituationen für sinnvoll.