Hey,
Ein -auch deutlicher- Hinweis ála Julia muss aber erlaubt sein.
Sehe ich auch so.
Warum gibt es denn hier so wenig Leute, die andere Konzepte betreiben? Weil diese größtenteils Bedenken haben, dass ihre Betriebsweise hier erstmal zerrissen wird. Ich kenne mehr als eine Person der ich vorgeschlagen habe, sich hier mal anzumelden ... und als Antwort kam "Nö".
Wenn (fast) alles außer Sand plus Geringfilterung grundsätzlich abgelehnt und schlecht geredet wird, in jedem Thread, wieso sollten die Leute, die andere Konzepte betreiben überhaupt noch die Muse haben, diese hier vorzustellen und zu zeigen?
Dazu zähle ich zum Beispiel auch mich selbst. Ich habe jahrelange Erfahrung mit diversen Soilbecken, mit Geringfilterung betrieben, mit Starkfilterung betrieben, mit viel Licht, mit wenig Licht.
Ich hab sie noch alle algenfrei bekommen, wenn welche aufgetreten sind. Bin auch selbst oft genug auf die Schnauze gefallen, bis ich das Gesamtsystem verstanden habe. Mehr als ein Becken fuhr an die Wand.
Aber was durfte ich mir hier schon anhören? Unter anderem dass ich Aquaristik nicht verstehen würde, weil ich ja total unnötig dünge. Mit einer der Gründe, warum ich hier relativ inaktiv bin. Irgendwann fehlte mir die Lust, mein Konzept hier weiter zu dokumentieren.
Hier wurde ja auch wieder direkt "viel zu viel Matrix!" geschrieben.
Ich habe gerade in meinem 126l Becken 2,5 Liter Matrix und Sandboden. Das habe ich nach 2 Monaten schon so stabil, dass ich bewusst und kontrolliert auf den Steinen und dem Holz einen leichten Algenbelag züchte für die Stiphodon.
Okay, auf den Bucen sind vereinzelte Algen, da ich gerade mit verschiedenen Düngern und Dosierungen rumexperimentiere. Aber die Pflanzen wachsen wie Hulle, ich hab in dem Becken noch keine einzige Fadenalge gesehen. Seit 2 Wochen sind da auch Düngestäbchen drin. Die Growcap. 4 Stück, je eine an den Echinodorus und eine an der Lagenandra.
Das hier vorzustellen ... fehlt mir ehrlich gesagt die Motivation. Ich werde da noch ein paar Dinge dazu schreiben, da ich es Nik quasi versprochen habe im Lean-Dosing Thread.
Braucht man es? Nö. Geringfilterung funktioniert mindestens genauso gut.
Macht es mir Spaß? Jup, unbedingt, sonst würde ich es nicht tun.
Wenn ich was neues ausprobiere und es funktioniert, merke ich es mir. Falls es nicht funktioniert versuche ich herauszufinden warum es nicht funktioniert.
Geht ja selbst soweit, dass bei Takashi Amano(!) direkt reingegrätscht wurde.
Wenn der sich hier anonym angemeldet hätte, würde er denn noch leben, hätte man dem vermutlich auch erstmal gesagt, dass das ja alles Mist ist, was er so treibt.
Ich erinnere mich letztens an einen Thread über ein schwach beleuchtetes Guppybecken(!), da wurde auch mit Geringfilterung angefangen.
Witzigerweise ist die Person, mit der ich am liebsten über solche Themen schreibe diejenige, die Geringfilterung quasi erfunden und zu einem Konzept zusammengefasst hat. Genauer gesagt die Geringfilterung zu einem Teil eines Konzeptes gemacht. Nik ist da überaus empfänglich für verschiedene Sicht- und Betriebsweisen. Er sagt andere Betriebsweisen taugen ihm nicht betont aber gleichzeitig dass es nicht heißt, dass sie nicht funktionieren.
Nik's Konzept beschränkt sich (leider) größtenteils auf dieses Forum hier. Draußen in der Welt gibt es (hundert-)tausende Starklichtbecken, die mit Soil, massiver Filterung und sonstwas betrieben werden. Algenfrei.
Leider, weil es ein verdammt gutes Konzept ist, das zuverlässig funktioniert. Auch bei Soil, hatte ich ja dokumentiert. Aber es ist eben nicht das einzig funktionierende Konzept.
Hier wurde letztens irgendwo geschrieben, dass Flowgrow primär eine Wissensdatenbank sein sollte, die Hilfestellung eher ein sekundäres Problem. Macht auch Sinn, hier gibt es ja User mit einem enormen Fachwissen, ich denke da an Nik, Wuestenrose, Kejoro, Kurt und Konsorten... brauch ich nichts dazu zu sagen, die User kennt hier jeder.
Nur irgendwie könnte man fast schon in die FAQ reinschreiben, oder einen Text im Erste-Hilfe-Forum einblenden, dass man doch bitte erst auf Geringfilterung umstellen soll, bevor man weiter Hilfe sucht.
Was mir aber stark auf die Nerven geht ... und da gebe ich Julia zu 100% recht, ist diese YouTube-Betriebsweise, die fast schon zum Scheitern verurteilt ist. Baukastenprinzip trifft es da schon sehr genau. Allgemein trifft es Julia's Post #19 verdammt gut. Die Leute wollen die Konzepte nicht mehr verstehen, sondern Aquaristik nach Anleitung betreiben.