Betriebsweise eines Pflanzenaquariums à la bocap

fischjogi

Member
Hallo Bene,

leider werde ich immer unsicherer, da ich mein Wasser ja über Mischbettharz aufbereite. Nun habe ich gelesen, dass beim Einsatz von Mischbettharz z.B. Nitrat in Chlorid umgewandelt wird. Da würde bedeuten, dass ich schon im Ausgangswasser einen gewissen Anteil an Chlorid habe und dann gebe ich nochmal Chlorid in Form von Calciumchlorid dazu. Dann wäre ich schnell bei 100 mg/l. Das erscheintz mir doch schon sehr hoch, da im Internet von einem Referenzwert von ca. 30 mg/l gesprochen wird.

Oder verstehe ich da irgendwas falsch?
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

fischjogi":2w4u7iv5 schrieb:
Oder verstehe ich da irgendwas falsch?
Hinter einem Mischbettharz solltest du eigentlich einen sehr geringen Leitfähigkeitswert (<10µS/cm) messen können, dann kann da gar nicht so viel Cl drin sein. Ich nutze ja auch einen hinter meiner Osmoseanlage und hab durchgehend 0-1µS/cm.
 

fischjogi

Member
Danke Bene,

habe meinen Fehler gefunden. Bei einem selektiven Nitratfilter (Harzsäule) werden die NO3 Ionen wohl gegen Chloridionen getauscht.

Meine Fehler....
 

ESSWS

Member
Hallo,

bin doch trotz einiger Erfahrung eher noch Anfänger.

Ein sehr guter Beitrag, keine Frage!

Ich will hier nur anmerken, dass Kasselmann geschrieben hat, Pflanzen durch eine Beleuchtungspause Stoffe ab, die ihnen ansonsten schaden würden.

Ich sehe auch gerade den wesentlichen Unterschied von Bimsstein zu z. B. Siporax oder Zeolith nicht. Wichtig ist bei allen eine gute Vorfilterung!

Ich mag auch keinen Bodengrund, da dieser beim Umpflanzen umgepflügt wird. Hat jemand Erfahrung mit Lava- oder Zeolithstaub als Anfangsdünger?

Andy
 

Lixa

Well-Known Member
ESSWS":208oi7ze schrieb:
Ich mag auch keinen Bodengrund, da dieser beim Umpflanzen umgepflügt wird. Hat jemand Erfahrung mit Lava- oder Zeolithstaub als Anfangsdünger?
Hallo Andy,
Was sollen diese düngen?
Zeolith ist immer das Risiko sich Blei ins Aquarium einzuschleppen.

Von (Ur-)Gesteinsmehl ist eine Wirkung bekannt. Bei Lava hängt es davon ab was es für welche ist.

Ich habe schwarz-roten Lavamulch eingesetzt und dieses enthielt deutliche Mengen Magnesium, was ich in der Gesamthärte sehe. Sie enthält oft auch Kieselsäure was den pH leicht senkt und Silikat hinzufügen müsste. Zum Bepflanzen ist das Lavagranulat eher ungeeignet, denn die Körner liegen stabil, dass man keine Pflanzen reinstecken könnte. Mikronährstoffe muss ich trotzdem düngen, denn wenn das Granulat welche abgibt außer Magnesium, dann viel zu gering.

ESSWS":208oi7ze schrieb:
Ich will hier nur anmerken, dass Kasselmann geschrieben hat, Pflanzen durch eine Beleuchtungspause Stoffe ab, die ihnen ansonsten schaden würden.
Das ist sehr unspezifisch. Pflanzen geben ständig viele verschiedene Stoffe ab. Ich kenne die Bücher nicht, aber soweit ich weiß sind diese nicht über Pflanzenphysiologie, sondern vorwiegend über die Arten in Aquarien.

Es gibt Pflanzenarten, vorwiegend Sukkulenten wie z.B. Aloe Vera die zum Gasaustausch nur im Dunkeln ihre Spaltöffnungen öffnen. Das dient dem Schutz vor Trockenheit und wird bei Aquarienpflanzen wahrscheinlich nicht vorkommen.

Viele Grüße

Alicia
 
Hallo zusammen,

ich hänge krank zu Hause und nutze die Zeit mal für das Becken. Alle Nährsalze sind nun mit einiger Verspätung dank DPD bei mir angekommen und ich kann loslegen den Dünger zu mixen.

Mein Becken hat 350 Liter Inhalt, ich schätze mal auf 300 Liter Inhalt netto. Da das Becken doch recht groß ist, rechne ich mal mit 40 ml pro Dünger und Wasserwechsel. Gewechselt werden sollen auch immer ca. 75 Liter.

An dieser Stelle ein riesen Danke an @bocap für die Formel zur Berechnung:
Nährstoffgehalt = Zielwert * Volumen Wechselwasser * 1.000 / Düngermenge

Calcium:
25 mg/l * 75 Liter * 1.000 / 40 ml = 46.875 mg/l --> auf 0,5 Liter ca. 85,98g vom CaCl2.2H2O

Magnesium:
12,5 mg/l * 75 Liter * 1.000 / 40 ml = 23.437,5 mg/l --> auf 0,5 Liter ca. 118,84g vom MgSO4.7H2O

Kalium:
10 mg/l * 75 Liter * 1.000 / 40 ml = 18.750 mg/l --> auf 0,5 Liter ca. 24g vom KHCO3

Wenn ich jetzt bspw. ca. 180g MgSO4.7H2O in 0,5 Liter Osmosewasser löse - das passt dann nicht mehr in die Standard-Aquasabi 0,5 Liter Flasche, oder?
 

ESSWS

Member
Lixa":22xvhzeq schrieb:
Zeolith ist immer das Risiko sich Blei ins Aquarium einzuschleppen.

Vielleicht lag ich mit dem Zeolith auch falsch. In den Filter wollte ich es aber reinlegen. Ist denn bei seriösen Anbietern auch die Gefahr da?

Leider konnte ich die Randbemerkung von Kasselmann nicht wiederfinden, denke aber sie hat weitreichende Kenntnis.

Basalt z. B. wird auf Feldern als Dünger ausgelegt. Bei Zeolith und Lava (im Süden) bin ich auch davon ausgegangen.

Von Videos kenne ich das, dass eine ganz dünne Schicht am Anfang kommt. Was ist das?
 

Thumper

Moderator
Teammitglied
Moin,

ichmagsleise":3odfr2cv schrieb:
Wenn ich jetzt bspw. ca. 180g MgSO4.7H2O in 0,5 Liter Osmosewasser löse - das passt dann nicht mehr in die Standard-Aquasabi 0,5 Liter Flasche, oder?
Nein. Aber dann stimmt auch deine Rechnung nicht mehr. Was du machen willst ist, genug Wasser in dein Messbecher geben, damit es sich 100% lösen kann, dann das Salz rein und dann auf 500ml auffüllen.
Denk aber auch dran, MgSO4 und CaCl2 ergibt unweigerlich Gips. Mach dir lieber 3 Flaschen.

ESSWS":3odfr2cv schrieb:
Von Videos kenne ich das, dass eine ganz dünne Schicht am Anfang kommt. Was ist das?
Damit will man gewährleisten, dass unterhalb des Bodengrundes auch das Wasser zirkulieren kann und sich der Bodengrund nicht so schnell zusetzt. Außerdem ist Lavamulch deutlich billiger als Soil. :pfeifen:
 
Thumper":dkhhio5a schrieb:
Nein. Aber dann stimmt auch deine Rechnung nicht mehr. Was du machen willst ist, genug Wasser in dein Messbecher geben, damit es sich 100% lösen kann, dann das Salz rein und dann auf 500ml auffüllen.
Denk aber auch dran, MgSO4 und CaCl2 ergibt unweigerlich Gips. Mach dir lieber 3 Flaschen.

Leuchtet ein - danke dir! Hab's so gemacht. Nach dem Wasserwechsel heute dünge ich dann mal :)
 

ESSWS

Member
Zum Blei in Zeolith:

Wissenschaftlich ist erwiesen, dass Naturzeolith-Klinoptilolith kein Blei abgibt.

FG

Andy
 

Lixa

Well-Known Member
ESSWS":3h1qpoee schrieb:
Zum Blei in Zeolith:

Wissenschaftlich ist erwiesen, dass Naturzeolith-Klinoptilolith kein Blei abgibt.

FG

Andy

Hallo Andy,

Das ist mir bekannt. Wie man dieses von anderen unterscheiden kann konnte ich bisher nie rausfinden oder woher man wissen soll ob nicht doch mit Blei belastet ist. Die Warnung der Verbraucherzentrale gilt auch für Klinoptilolith. Es ist ein weltweit vorkommendes Gestein und einige Vorkommen sind mit Schwermetallen belastet. Klar kann man auch für den menschlichen Verzehr bestimmtes getestetes Zeolith nehmen... für einen heftigen Preis.

Die geringe, falls überhaupt vorhandene Wirkung im Aquarium, ist das Risiko nicht wert.

Wer Stoffe binden möchte soll Aktivkohle oder Seachem nehmen, die nicht nur sicher, sondern auch bewährt sind.

Viele Grüße

Alicia
 

ESSWS

Member
Hallo Alicia,

Ich bin bisher immer von einer starken Wirkung ausgegangen, es wird ja nicht umsonst schon ewig benutzt. Das Zeolith was ich habe was bezahlbar und soll kein Blei abgeben. Essen würde ich es trotzdem nicht :).

Gruß Andy
 
Hallo zusammen,

mal ein kurzer Schnappschuss - heute ist Tag 6. Leider ist das Wasser immer noch etwas trüb, ich denke dabei handelt es sich um eine leichte Bakterienblüte.

Lg Max
 

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ESSWS

Member
Hallo,

Nochmal zu der Mittagspause, da viele meinen in der Natur scheint die Sonne gerade dann am meisten:

Ein Irrglaube: Durch die starke Verdunstung vor und in der Mittagszeit (schließlich reden wir hier von Gewässern) entstehen am Äquator (dem Lebensraum der meisten dieser Wasserpflanzen) eigentlich immer Wolken. Es heißt ja auch nicht ohne Grund Regenwald! Das heißt, die Sonne scheint zwar am stärksten, davon kommt effektiv aber kaum etwas an!

"Photosynthese Teilchen" regenerieren und ich finde das Zitat über den Abbau von Giftstoffen zwar nicht mehr, aber ich merke mir sowas nur, wenn ich es aus einer seriösen Quelle habe...

Andy
 

Wuestenrose

Well-Known Member
Morgen…

ESSWS":1r4v6olf schrieb:
Es heißt ja auch nicht ohne Grund Regenwald! Das heißt, die Sonne scheint zwar am stärksten, davon kommt effektiv aber kaum etwas an!
Ich war sowohl zur Trocken-, als auch zur Regenzeit in den Tropen und halte das daher für ein Gerücht.


I.d.D.
Robert
 
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