Moin Robert
es geht doch darum, dass man belegen kann, dass Wasserpflanzen WEGEN NATÜRLICHERWEISE vorhandener Knappheit an P04 in der Lage sind, P04 zu speichern.
Wenn eine Wasserlinse sich 2 Wochen lang verdoppeln kann (was sie tut) ohne dass P04 nachweisbar ist, dann ist das doch eine enorme Massensteigerung auf Grund von Speicherfähigkeit. Sie stirbt nicht ab, sie entwickelt sich nicht rückwärts, nein sie wächst weiter. Sie verdreifacht sich nicht (wie das durchaus möglich ist in dieser Zeit).
Jetzt denk doch dabei mal an eine normale Stängelpflanze mit mittlerer Wuchsgeschwindigkeit. Die verdoppelt sich in der Masse round about in 3 Wochen. Sie braucht dafür keine p04 Zuführung, sondern kann aus den Reserven gut leben. Man kann das schön sehen bei Neueinrichtungen. Soweit alles andere vorhanden ist schaffen es manche Stängelpflanzen ohnen P04 Zudüngung bis an die Wasserobrfläche, ehe man den Schuss Soßaufdüngung reingibt.
Diana Walstad hat in ihrem Buch eine Wasserpest (Elodea) ins Labor schicken lassen zu Auswertung der Konzentrationen. Nach Gerloff benötigt diese Pflanze eine Konzentration von 1800 mg/kg P04, die Elodea ihres Beckens hatte eine Konzentration von 5600 mg/kg! Um mal von der Wasserlinse wegzukommen, die übrigens bei mir in jedem Becken mit dabei ist.
In früheren Aquarien war der limitierende Faktor doch fast immer Licht oder/und C02. Dem ist heute oftmals nicht mehr so. An Statt dessen kann man, wenn man das will, eine Limitierung über P04 herbeiführen. Was bringt es denn wenn alles noch schneller und noch riesiger wächst? Man kommt nicht mehr hinterher, manche Pflanzen kann man kaum noch halten wie bestimmte Echinodoren, bei Stängelpflanzen kommt man mit dem Gärtnern nicht mehr hinterher.
Das Aquarium ist doch keine Gärtnerei, wo man in möglichst kurzer Zeit möglichst hohe Erträge generieren will. Das ist doch ein, auf lange Sicht, angelegtes System. Gesunder und kräftiger Wuchs kann auch über eine Limitierung statfinden, das ist doch in der Natur nichts anderes, wo P04 ein Mangelelemt in vielen Ökosystemen ist.
Das muss man so nicht machen, wenn schnell und möglichst viel Ertrag im Vordergrund steht kann man das natürlich auch anders handhaben. Aber man kann sich die Erkenntnisse der Speicherungsfähigkeit durchaus zu nutze machen.
Und ich gehe da einen Schritt weiter - für Becken mit Algenproblemen rate ich grundsätzlich zu einem kritischen Blick auf die P04-Versorgung. Geschickt angewandete P04 -Versorgung kann zu einer Algenkontrolle führen und damit zu langfristiger Stabiltität. Sofern alles andere passt - das immer vorausgesetzt. Das ist nicht in jedem Becken nötig, in manchen könnte man sich aber das Leben einfacher machen.
Grüße
Frank