Hallo zusammen,
den deutlich kompakteren Wuchs ohne oder mit sehr wenig CO2 meinte ich mit attraktiv! Ich gehe aber noch weiter, Starklicht lässt sich sehr gut in Verbindung mit wenig bis hin zu keinem CO2 nutzen. Es sollte aber nicht zur biogenen Entkalkung kommen. Ich habe noch nie "Kohlenstoffmangel" gesehen, das wirkt sich nur im langsameren und kompakteren Wuchs aus! Umgekehrt lässt sich mit reichlich CO2, reichlich Licht der Stoffwechsel so ankurbeln, dass der dann höhere Nährstoffbedarf auch mit fetter Düngung nur mühsam zu decken ist. Die Pflanze sehen in Farbe und Habitus nicht so gut aus.
In meinem 10 l Cube sind 500 lm drüber, da kann ich das CO2 gar nicht so weit runter drehen, dass dann nicht manche Pflanzen im Wachstum schießen, die ohne CO2 kompakt waren. Mit dem vorher ungeregelten, reichlichen Bio-CO2 hatte ich M. hirsuta, die aus dem Cube oben heraus wuchs und einen Kopfdurchmesser von 45 mm bekam.
Das CO2 habe ich versuchsweise dran, aber das Becken ist ein klarer Kandidat für den Betrieb ohne CO2-Versorgung - mit entsprechender Bepflanzung, die sonst nicht attraktiv zu bekommen ist.
Ich habe schon einige Pflanzen auf der Liste, die mit zuviel CO2 nicht gehen - weil sie schießen! Und da rede ich von CO2-Werten, die deutlich unterhalb dessen liegen, was ein eher dunkelgrüner Aquasabi Dauertest mit KH 3 anzeigt. Mit dieser dunkelgrünen Dauertestanzeige bekam meine H. verticillata schon wieder 10cm Stängel, mit steigender Tendenz.
Nochmal der Tipp, einfach mal CO2 in seinen Grenzen ausprobieren und dann nach Bedarf zugeben.
Für mich ist CO2 gerade im Starklichtbecken das Mittel der Wahl um Wachstum sinnvoll zu begrenzen. Es hat noch weitere Vorteile. Wenig CO2 bremst das Wachstum und wirkt so - wie auch begrenztes Licht - entspannend auf die restliche Nährstoffversorgung. Ein weiterer Effekt ist der Einfluss des CO2 auf die Sauerstoffproduktion der Pflanzen. Es gibt in gewissen Grenzen eine deutliche Abhängigkeit vom CO2 zum O2. Nicht wirklich ein Wunder, wenn der Stoffwechsel angekurbelt wird, dass dann mehr O2 resultiert. In meinem vergangenen Paludarium, mit 80x50x60 cm Becken drunter, habe ich das gemessen. Sauerstoff war nicht mehr sinnvoll zu messen, weil der Dupla-Test bei >12 mg/l O2 einfach zu zäh in der Farbe umschlug. Das hatte morgens schon 10 mg/l und stieg dann über den Tag unbestimmt höher.
Noch was war interessant, das will ich nicht verallgemeinern, galt aber für das Becken. Das übermäßige Perlen der Pflanzen in der Lichtphase hörte abrupt auf, wenn der CO2-Gehalt unter ~10 mg/l sank. Umgekehrt perlten die Pflanzen sofort los, wenn die 10 mg/l erreicht, überschritten wurden. Damals hatte ich CO2 mit dem Dupla-Test direkt gemessen. In den Werten mit Vorsicht zu genießen, frappierend war, wie übergangslos das Perlen aufhörte/wieder begann.
Gruß, Nik