Hallo,
Achtung, nun kommt ein höchst theoretisches Gedankengebilde.
Wie viel Futter braucht ein Fisch?
Was passiert da mit dem Wasser?
Wie groß muss der Filter sein?
Hängen diese Fragen in einem bestimmten Zusammenhang? Öh, ja. Doch. Irgendwie schon.
Mit dem Futter bringt man Stoffe in das Aquarium, die irgendwie verarbeitet werden müssen.
Sei es von den Fischen, Pflanzen oder dem Filter.
Alle Aquarianer kennen die Problematik irgendwie eine bestimmte Futtermenge für einen ganz speziellen Fischbesatz herausfinden zu wollen.
Doch wie kann man sich dieser Frage nähern?
Richtigerweise geht das nur über das Lebendgewicht der zu fütternden Fische.
Doch wie bestimmt man das Gewicht eines Fisches?
BREMER nennt ein paar Gewichte von Fischen:
BREMER geht auch darauf ein, dass in den verschiedenen Stadien eines Fischlebens mal mehr oder mal weniger Futter in das Wachstum eines Fisches fliessen.
Ist ja klar. Ein Jungfisch muss Masse aufbauen, ein ausgewachsener Fisch nicht mehr.
Im Jahre des Herrn 2006 war ich in Hamburg bei der dortigen Regionalgruppe Nord des BSSW und BORCHERDING referierte über die Flussbarschernährung in Schweden.
Wie auch immer. Lese ich BREMER und habe BORCHERDING im Ohr, so komme ich in etwa zu dem Ergebnis, das 2-5% der Fischmasse an Futter zugeführt werden muss, pro Tag.
Nun wunderte ich mich darüber, weil ja diese 2-5% ein doch ein recht kleiner Wert sind.
Also nahm die Rechnerei ihren Lauf und ich staunte nicht schlecht.
Ich guckte also in mein Aquarium, in welchem 98 Paracheirodon axelrodi schwimmen und stellte mir alternativ mal ein Diskusbecken vor.
Mein Neonbecken fasst etwa 240 Liter Brutto.
Um die ganze Sache irgendwie greifbarer zu machen unterstelle ich ein 250 Liter Brutto Becken für die folgenden Beispielrechnungen. In diesem Aquarium sind dann 200 Liter Wasser nach Abzug aller Faktoren wie Bodengrund, Wurzeln, Steine und so weiter.....
Man stelle sich nun folgendes vor:
Becken 1: 100 P. axelrodi
Becken 2: 1 S. diskus
Becken 3: 4 S. diskus
Gewichte:
P. axelrodi 0,5 g bei TL 3,0 cm x 100 Fische = 50 Gramm
S. diskus 180 g bei TL 16 cm x 1 Fisch = 180 Gramm
S. diskus 180 g bei TL 16 cm x 4 Fische = 720 Gramm
Futtermengen bei 5% der Fischmasse:
100 P. axelrodi = 2,5 g
1 S. diskus = 9 g
4 S. diskus = 36 g
Ich gehe nun davon aus, dass ich die Tiere nur mit Flockenfutter ernähre.
Dieses Flockenfutter enthält etwa 50% Proteine. Diese Proteine enthalten etwa 20% Stickstoff.
80% der aufgenommenen Proteine werden als NH3/NH4 vom Fisch ausgeschieden/abgeatmet.
100 P. axelrodi:
50 Gramm Fisch brauchen also 2,5g Trockenfutter am Tag.
100 Tiere x 0,5 g = 50 g x 5% = 2,5 g Futter.
Das bedeutet einen Eintrag von 1250mg Proteinen.
2,5 g x 50% = 1,25 g x 20% = 0,25 g x 80% = 0,2 g
Oder 200mg NH3/NH4 (mit 20% Stickstoffanteil gerechnet).
Das sind dann 1,0 mg/l NH3/NH4 bei einer Wassermenge von etwa 200 Litern.
1 S. diskus:
180 Gramm Fisch brauchen also 9 g Trockenfutter am Tag.
1 Tier x 180 g = 180 g x 5% = 9 g Futter
Das bedeutet einen Eintrag von 4500 mg Proteinen.
9 g x 50% = 4,5 g x 20% = 0,9 g x 80% = 0,72 g
Oder 720 mg NH3/NH4 (mit 20% Stickstoffanteil gerechnet).
Das sind dann 3,6 mg/l NH3/NH4 bei einer Wassermenge von 200 Litern.
4 S. diskus:
720 Gramm Fisch brauchen also 36g Trockenfutter am Tag.
4 Tiere x 180 g = 720 g x 5% = 36 g Futter
Das bedeutet einen Eintrag von 18000 mg Proteinen.
36 g x 50% = 18 g x 20% = 3,6 g x 80% = 2,2 g
Oder 2200 mg NH3/NH4 (mit 20% Stickstoffanteil gerechnet).
Das sind dann 11 mg/l NH3/NH4 bei einer Wassermenge von 200 Litern.
Wenn man nun davon ausgeht, dass 1,0 mg NHx etwa 3,7 mg Nitrat (NO3) erzeugen kann, sieht man sehr deutlich wie unterschiedlich ein eventuelles Filtersystem beansprucht wird.
Ein Filtersystem muss also bei den hier unterstellten Beispielen mit NHx Gehalten von 1,0 – 11,0 mg/l zurecht kommen. Soll heissen, diese Mengen an NHx müssen von den Filterbakterien in einer bestimmten Zeit über Nitrit zu Nitrat verstoffwechselt werden.
Ist der Stoffwechsel der Bakterien abgeschlossen haben wir theoretische Nitratwerte von 3,7 – 40,7 mg/l NO3.
1,0 mg/l NHx x 3,7 = 3,7 mg/l NO3
3,6 mg/l NHx x 3,7 = 13,32 mg/l NO3
11,0 mg/l NHx x 3,7 = 40,7 mg/l NO3
In dieser Rechnung sind natürlich keine Stoffwechselvorgänge der Pflanzen enthalten.
Die werden sicherlich NHx abgreifen und negativ zur NO3 Bilanz beitragen.
Beste Grüße
Martin
Achtung, nun kommt ein höchst theoretisches Gedankengebilde.
Wie viel Futter braucht ein Fisch?
Was passiert da mit dem Wasser?
Wie groß muss der Filter sein?
Hängen diese Fragen in einem bestimmten Zusammenhang? Öh, ja. Doch. Irgendwie schon.
Mit dem Futter bringt man Stoffe in das Aquarium, die irgendwie verarbeitet werden müssen.
Sei es von den Fischen, Pflanzen oder dem Filter.
Alle Aquarianer kennen die Problematik irgendwie eine bestimmte Futtermenge für einen ganz speziellen Fischbesatz herausfinden zu wollen.
Doch wie kann man sich dieser Frage nähern?
Richtigerweise geht das nur über das Lebendgewicht der zu fütternden Fische.
Doch wie bestimmt man das Gewicht eines Fisches?
BREMER nennt ein paar Gewichte von Fischen:
BREMER geht auch darauf ein, dass in den verschiedenen Stadien eines Fischlebens mal mehr oder mal weniger Futter in das Wachstum eines Fisches fliessen.
Ist ja klar. Ein Jungfisch muss Masse aufbauen, ein ausgewachsener Fisch nicht mehr.
Im Jahre des Herrn 2006 war ich in Hamburg bei der dortigen Regionalgruppe Nord des BSSW und BORCHERDING referierte über die Flussbarschernährung in Schweden.
Wie auch immer. Lese ich BREMER und habe BORCHERDING im Ohr, so komme ich in etwa zu dem Ergebnis, das 2-5% der Fischmasse an Futter zugeführt werden muss, pro Tag.
Nun wunderte ich mich darüber, weil ja diese 2-5% ein doch ein recht kleiner Wert sind.
Also nahm die Rechnerei ihren Lauf und ich staunte nicht schlecht.
Ich guckte also in mein Aquarium, in welchem 98 Paracheirodon axelrodi schwimmen und stellte mir alternativ mal ein Diskusbecken vor.
Mein Neonbecken fasst etwa 240 Liter Brutto.
Um die ganze Sache irgendwie greifbarer zu machen unterstelle ich ein 250 Liter Brutto Becken für die folgenden Beispielrechnungen. In diesem Aquarium sind dann 200 Liter Wasser nach Abzug aller Faktoren wie Bodengrund, Wurzeln, Steine und so weiter.....
Man stelle sich nun folgendes vor:
Becken 1: 100 P. axelrodi
Becken 2: 1 S. diskus
Becken 3: 4 S. diskus
Gewichte:
P. axelrodi 0,5 g bei TL 3,0 cm x 100 Fische = 50 Gramm
S. diskus 180 g bei TL 16 cm x 1 Fisch = 180 Gramm
S. diskus 180 g bei TL 16 cm x 4 Fische = 720 Gramm
Futtermengen bei 5% der Fischmasse:
100 P. axelrodi = 2,5 g
1 S. diskus = 9 g
4 S. diskus = 36 g
Ich gehe nun davon aus, dass ich die Tiere nur mit Flockenfutter ernähre.
Dieses Flockenfutter enthält etwa 50% Proteine. Diese Proteine enthalten etwa 20% Stickstoff.
80% der aufgenommenen Proteine werden als NH3/NH4 vom Fisch ausgeschieden/abgeatmet.
100 P. axelrodi:
50 Gramm Fisch brauchen also 2,5g Trockenfutter am Tag.
100 Tiere x 0,5 g = 50 g x 5% = 2,5 g Futter.
Das bedeutet einen Eintrag von 1250mg Proteinen.
2,5 g x 50% = 1,25 g x 20% = 0,25 g x 80% = 0,2 g
Oder 200mg NH3/NH4 (mit 20% Stickstoffanteil gerechnet).
Das sind dann 1,0 mg/l NH3/NH4 bei einer Wassermenge von etwa 200 Litern.
1 S. diskus:
180 Gramm Fisch brauchen also 9 g Trockenfutter am Tag.
1 Tier x 180 g = 180 g x 5% = 9 g Futter
Das bedeutet einen Eintrag von 4500 mg Proteinen.
9 g x 50% = 4,5 g x 20% = 0,9 g x 80% = 0,72 g
Oder 720 mg NH3/NH4 (mit 20% Stickstoffanteil gerechnet).
Das sind dann 3,6 mg/l NH3/NH4 bei einer Wassermenge von 200 Litern.
4 S. diskus:
720 Gramm Fisch brauchen also 36g Trockenfutter am Tag.
4 Tiere x 180 g = 720 g x 5% = 36 g Futter
Das bedeutet einen Eintrag von 18000 mg Proteinen.
36 g x 50% = 18 g x 20% = 3,6 g x 80% = 2,2 g
Oder 2200 mg NH3/NH4 (mit 20% Stickstoffanteil gerechnet).
Das sind dann 11 mg/l NH3/NH4 bei einer Wassermenge von 200 Litern.
Wenn man nun davon ausgeht, dass 1,0 mg NHx etwa 3,7 mg Nitrat (NO3) erzeugen kann, sieht man sehr deutlich wie unterschiedlich ein eventuelles Filtersystem beansprucht wird.
Ein Filtersystem muss also bei den hier unterstellten Beispielen mit NHx Gehalten von 1,0 – 11,0 mg/l zurecht kommen. Soll heissen, diese Mengen an NHx müssen von den Filterbakterien in einer bestimmten Zeit über Nitrit zu Nitrat verstoffwechselt werden.
Ist der Stoffwechsel der Bakterien abgeschlossen haben wir theoretische Nitratwerte von 3,7 – 40,7 mg/l NO3.
1,0 mg/l NHx x 3,7 = 3,7 mg/l NO3
3,6 mg/l NHx x 3,7 = 13,32 mg/l NO3
11,0 mg/l NHx x 3,7 = 40,7 mg/l NO3
In dieser Rechnung sind natürlich keine Stoffwechselvorgänge der Pflanzen enthalten.
Die werden sicherlich NHx abgreifen und negativ zur NO3 Bilanz beitragen.
Beste Grüße
Martin