Easy Carbo

swizzle101

Member
Tobi":3acv8d5h schrieb:
Hi,

Hinsichtlich der KH4 Lösung habe ich auf dein Rezept zurückgegriffen. Da werde ich die Inhaltsangaben auch noch ergänzen. Jedoch werde ich es wohl nochmal etwas verändern (zumindest die Anmischung), da mir gesagt wurde, dass man Lösungen höchstens auf das 5fache verdünnen sollte, da es sonst eben ungenauer wird?

Hallo Tobi

Die KH ist eine Stoffmengeneinheit (1°dH = 0.1783 mM). Wenn du also eine Lösung von KH4 1:1 (vol:vol) verdünnst, erhältst du KH2. Ich kann dir gerne mit den Berechnungen helfen.
 

Sabine68

Active Member
Hallo Stefan,

wenn du dich an die Dosierung hälst, passiert eigentlich nichts.
Ob sich EasyCarbo langfristig negativ auf Fische und Garnelen auswirken kann, weiß ich leider nicht
 

amano_fan

Member
So, hab mal eine Vermutung zu EC.
Bestätigt ist ja das EC Glutaraldehyd enthält.
Meine Vermutung lautet das der Glutaraldehyd zur Dicarbonsäure oxidiert wird und anschließend weiter zur Glutaminsäure verarbeitet wird, aus der dann anschließend Glutamin gemacht wird, welches dann von der Pflanzen für den Energie- und Baustoffwechsel verwendet wird.

Also als vereinfachte Reaktion:

Glutaraldehyd ---> Glutarsäure ---> Glutaminsäure ---> Glutamin

Dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Glutaraldehyd
http://de.wikipedia.org/wiki/Glutars%C3%A4ure
http://de.wikipedia.org/wiki/Glutamins%C3%A4ure
http://de.wikipedia.org/wiki/Glutamin

und ansonsten für den Energiestoffwechsel, ein beliebiges Lehrbuch der Biochemie.
 

Wunderflunder

New Member
Hallo zusammen

mich würde mal interessieren, ob die Wirksamkeit von EC durch Wasseraufbereiter gehemmt wird.
Bei JBL Biotopo heist es: Entfernt Chlor, Chlorverbindungen und andere Desinfektionsmittel
Da zwischenzeitlich nachgewiesen ist, das EC Glutaraldehyd enhätt, welches ja auch ein Desinfektionsmittel ist, müste eigentlich die Wirkung von EC durch verschlechtert werden.
Vielleicht ist das auch ein Grund warum EC bei manchen Anwendern kaum wirkt.

Hat da schon mal jemand Beobachtungen gemacht.
Da ich selber keinen Wasseraufbereiter benutze, kann ich leider nichts dazu beitragen.

Gruß Herbert
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi Bernd,

der Christian hat doch eine recht schöne Analyse dazu durchgeführt:

post-18457.html#18457
 

Boby

Member
Hallo an alle!
Sorry dass ich dieses ältere thema noch mal aufrolle ;)
aber soeben hab ich auch das easy carbo auseinandergenommen (FTIR identif. und quantif. für die flüßigkeit, EDX für den rest nach trocknen)
Ich komme somit auf "pi mal daumen" da ich nicht soviel zeit hatte, mind. 4% glutaral in dem "dünger", eher mehr - 5. 6 ..?.
(Kurze erklärung: die markierten integrale sind in relation zueinander von ca 4:1 wo 4 für die 25%ige glutarallösung steht.., alle störfaktoren und fehlerquellen mal vernachlässigt)
Übrigens ist glutaral ein biozid, was algen bei ca 1 mg pro liter tötet. Für fische und garnelen wäre diese konzentration noch verträglich, wobei wenn man nach glutaral sucht, findet man einiges an arbeiten und studien.

Angenommen meine analyse stimmt, wäre das auch genau die konz, die im AQ erreicht wird (1 ml 4%ige glutaral lösung pro 40 liter wasser wäre 1 ppm).
An anorganik (REM-EDX vom dem rückstand nach trocknen) ist drinnen hauptsächlich P, Ca und Na; kleine mengen Si, spuren von Cl, K und Cu (richtig, kupfer).
stickstoff kann man mit EDX leider nicht direkt nachweisen, dafür müsste ich noch bissl herumwerkeln.

edit: in dem FTIR-spektrum des angetrockneten EC können in der tat nitrat und phosphat vermutet werden.
Gruß
 

Tobias Coring

Administrator
Teammitglied
Hi,

dicken Respekt und vielen Dank für deine Analyse.

Somit haben wir den Hauptbestandteil schon in zwei Analysen bewiesen. Das Kupfer ist natürlich recht komisch in dem Dünger. Soll sicher eine zusätzliche Wirkung gegen die Algen entfalten.

Ist aber Glutaral das gleiche wie Glutaraldehyd?
 

Boby

Member
Ja, glutaral = glutaraldehyd (ist aber kürzer zum schreiben :))
Das kupfer ist sowieso an der nachweisgrenze im EDX-spektrum - also nicht mehr als 0.5% in der trockensubstanz, die wiederum max 5% von der usprünglichen menge beträgt - also "spuren".
Dürfte so oder so in spuren vorhanden sein, sonst würden die garnelen recht schnell hops gehen nach EC anwendung.
Gruß
 

TT-Fuchs

Member
Hier habe ich etwas dazu gefunden, was uns nachdenklich stimmen sollte:
Glutaraldehyd (offizieller Name: Glutaral) ist ein so genannter Altstoff mit vielfältigen gewerblichen und industriellen Verwendungen, u. a. als Gewebefixativ, Zwischenprodukt für Klebstoffe, Dichtungsmittel und elektrische Produkte, zum Gerben von Weichleder und in der Photoindustrie. Aufgrund seiner antimikrobiellen Wirkung wird Glutaraldehyd auch in verbrauchernahen Produkten eingesetzt, z.B. als Desinfektionsmittel in der Humanmedizin und als Konservierungsmittel in Kosmetika. Bei der Erdölförderung wird es als Korrisionsschutzmittel angewendet, da es bereits in starker Verdünnung (5 ppm) gegen Korrosion verursachende Bakterien wirksam ist. Der angekündigte Einsatz von Glutaraldehyd zur Reinigung einer Gaspipeline ist eine biozide Verwendung. Glutaraldehyd wurde als Desinfektions- und Schutzmittel für eine Überprüfung im Rahmen des EU-Arbeitsprogramms für alte Biozid- Wirkstoffe gemeldet, bei der die mit dieser Verwendung verbundenen Risiken geprüft und bewertet werden. Ein Ergebnis ist erst in den nächsten Jahren zu erwarten.

Gemäß der Verwaltungsvorschrift wassergefährdende Stoffe ist Glutaraldehyd unter dem Synonym Glutardialdehyd in die Wassergefährdungsstufe 3 (stark wassergefährdend) eingestuft. Glutaraldehyd ist zwar leicht biologisch abbaubar; zudem dürfte eine Bioakkumulation ausgeschlossen werden können; dennoch wurde Glutaraldehyd aufgrund seiner starken toxischen Wirkung auf Wasserlebewesen im Süßwasser als umweltgefährlich und sehr giftig für Wasserorganismen eingestuft, wobei eine Freisetzung in die Umwelt vermieden, besondere Anweisungen eingeholt bzw. das Sicherheitsdatenblatt zu Rate gezogen werden müssen. Ökotoxikologische Effektwerte von Glutaraldehyd liegen fast ausschließlich für Fische, Wirbellose und Algen des Süßwassers vor. In akuten Toxizitätstests liegen die mittleren effektiven Konzentrationen (EC50) für verschiedene Fischspezies zwischen 10 – 100 mg/L. Insofern kann von einer mäßigen Toxizität für Fische durch Glutaraldehyd ausgegangen werden. Jedoch wurde für die Regenbogenforelle (Salmo gairdneri) ein EC50-Wert von 2,37 mg/L ermittelt, was auf eine toxische Wirkung hindeutet. Die mittleren Effektkonzentrationen für Daphnien (Wasserflöhe) in akuten Tests liegen zwischen 6,6 mg/L und 30 mg/L. Die Langzeituntersuchung für Daphnia magna ergab eine „No observed effect concentration“ (NOEC) von 10 mg/L. Glutaraldehyd ist demnach mäßig akut toxisch für Daphnien und besitzt geringe toxische Effekte auf die Reproduktion von Daphnia magna. Für (Grün-)Algen konnten EC50- Werte von 0,61 – 0,84 mg/L ermittelt werden, was auf eine hochtoxische Wirkung auf Algen hinweist. Für einen marinen Flohkrebs (Chaetogammarus marinus) wurde eine mittlere letale Konzentration (LC50) von 304 mg/L ermittelt, die somit über den Effektwerten für Süßwasser- Wirbellose liegt.

Über die Empfindlichkeit von sonstigen Meeres- oder Brackwasserorganismen sind keine Informationen verfügbar. Das Brackwasser der Ostsee wird von nur wenigen Arten besiedelt, von denen sich einige wegen des für marine Organismen geringen bzw. für Süßwasserorganismen hohen Salzgehalts bereits am Rande ihrer ökologischen Toleranz befinden. Diese könnten daher besonders empfindlich auf weitere Störungen reagieren. Weiterhin sind Fauna und Flora der Ostsee bereits stark durch Schadstoffe belastet. Die Einleitung einer Glutaraldehyd enthaltenden Spülung würde somit in ein besonders empfindliches und besonders gefährdetes Ökosystem erfolgen, was bei einer Risikobewertung im Genehmigungsverfahren berücksichtigt werden muss.
Quelle:http://www.russland.ru/negp/morenews.php?iditem=219
 

Boby

Member
Genau, hatte ich auch schon gelesen, daher meinte ich oben dass bei konz um 1 mg/l noch unbedenklich ist (naja, was ist denn schon unbedenklich).

Allerdings sollte man das einatmen von dämpfen vermeiden; glutaral ist gelistet mit T (toxic), manchmal auch "very toxic" - http://www.sigmaaldrich.com/catalog/sea ... LUKA/49630
R-sätze:
# R23 Toxic by inhalation.
# R25 Toxic if swallowed.
# R34 Causes burns.
# R42 May cause sensitization by inhalation.
# R43 May cause sensitization by skin contact.
# R50 Very toxic to aquatic organisms.
http://msds.chem.ox.ac.uk/GL/glutaric_dialdehyde.html
 

swizzle101

Member
Hallo Boby

1000 Dank für die Arbeit, die du dir gemacht hast!
Leider bin ich auf IR ein absoluter Analphabet, kann also bei der Interpretationen der Spektren leider nicht mitreden.
:-(
Sieht allerdings auch nicht so aus, als ob das notwendig wäre :)

Grüsse
Christian
 

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