Hi Volker,
java97":1io6421v schrieb:
Das einzige, was ich mich noch frage, ist, ob z.B. meine grünen Babaultis so weiches Wasser mögen würden...
die kenne ich nicht, von meinen im Palu anfänglich eingesetzten Amanogarnelen habe ich noch welche bei der Beckenauflösung herausgeholt. Die haben das Weichwasser also 10 Jahre ausgehalten.

Ich sehe da erst mal kein Problem. Aus den Erfahrungen mit diesem Becken wird meine Aquaristik immer wieder einen Zug in diese Richtung haben. Das lässt sich recht einfach zusammenfassen, kann man mal lesen und dann wieder vergessen. Es geht sowohl nährstoffreich als auch nährstoffarm, für einen langfristigen Ansatz ist ein geringeres Nährstoffniveau günstiger. Rutscht ein Becken in die langfristige Schiene, dann passiert das mit einer gewissen Zwangsläufigkeit. Es läuft rund, braucht kaum Wasserwechsel und nur wenig zugeführte Nährstoffe.
java97":1io6421v schrieb:
Wo denn das? Meinst Du das Sealutions Meersalz? Es enthält doch Natrium und Chlorid... :?
Guggst du
hier. Spätestens damit lässt sich der PMS-Anteil im Duradrakon substituieren.
Hi Sebastian,
kunzi":1io6421v schrieb:
Was würdet ihr mir empfehlen? Mein Leitungswasser ist ja lediglich hart, hat aber kaum Nitrat oder Phospate, bzw. ist allgemein nicht belastet.
Die einzigen Beeinträchtigungen eines Leitungswassers sehe ich in seinen zu hohen Härten und Kieselsäure. Letzteres führe ich später noch aus. NO3 bis 20mg/l und PO4 bis 1mg/l und andere Bestandteile (Mg, K) müssen nur bei der Düngung berücksichtigt werden. Mit diesen Einschränkungen ist jedes Leitungswasser bis zu einer KH von 7 uneingeschränkt tauglich für ein Pflanzenaquarium. Die KH-Obergrenze ergibt sich aus der notwendigen CO2-Zugabe und einem einzustellenden pH im Bereich von 6,3-7.
Macht man in Weichwasser, sinkt das gesamte Nährstoffniveau.
Deshalb würde ich bei konsequenter Pflanzenaquaristik härteres Wasser entsalzen. Das ist nicht unumstößlich, praktikabel ist vieles, es geht um Bereiche, die ich aus verschiedenen Gründen für sinnvoll halte.
Wenn es um Entsalzung geht, dann unterscheide ich zwischen zwei Formen.
- Der gängigen, d.h. es wird per UOA oder VEA entsalzen und mit Leitungswasser auf Zielwerte verschnitten. Hinterher wird das Becken dann nach Zielvorstellungen angemessen gedüngt. Das bewegt sich in einem weiten Rahmen von mager bis Estimative Index.
- Der aufwändigen, d.h. das Wasser wird vollständig entsalzen - dann wäre ich wieder beim Silikat, das ich dann mit entfernte. Dieses Wasser wird dann definiert aufgehärtet, z.B. mit Duradrakon - ohne Silikat - und wird ebenfalls nach Zielvorstellung gedüngt.
Zum Silikat: Das Palu lief mit Reinstwasser aus einer 3-Säulen VEA, Duradrakon, einem Drak Volldünger, KNO3 und KH2PO4 - sonst nichts. Das war mein erstes völlig algenfreies, sehr gut laufendes Aquarium - und es sieht so aus, dass der Betrieb ohne Silikat bezüglich (Rot-)Algen entspannender ist. Kieselalgen sowieso.
Nach diesem 240l Becken hatte ich die VEA eingemottet und nach guten 20 Jahren Aquaristik erst die Leitungswasseraquaristik sinnvoll angegangen/gelernt/verstanden und in kleineren Becken bis max. 128l erfolgreich umsetzen können. Die Erfahrungen zusammenfassend ist silikatfrei keinesfalls nötig, aber so weit entspannend, dass ich die VEA wieder installieren und nutzen werde. Für interessanten Besatz würde ich in der KH bis 6° hoch gehen. Ohne würde ich es wieder mit KH2 anfahren und es sich selbst seinen unteren Wert finden lassen.
Nötig wäre die VEA bei einem Leitungswasser mit 6 KH nicht. Es brächte den Bonus der Silikatentfernung, was mich stört ist das PO4, das mit 1-1,5mg/l aus dem Hahn kommt. Die PO4-Stoßdüngung und möglichst lange Zeiträume mit PO4 n.n. halte ich generell und besonders bei einem langfristigen Ansatz wegen reduzierter Fällungsreaktionen mit Düngerbestandteilen für sinnvoll.
Das setzt ein mikrobiologisch rund laufendes Becken voraus, denn wenn ich viel Phosphat brauche um Punktalgen oder viel CO2 um sonstwas für Probleme zu erschlagen, dann wird es nichts mit der Umsetzung solch schöner Gedanken. Das sind Erscheinungen, denen sich grundsätzlich nur über "die Pflege des Biofilms" beikommen lässt. Die mir in dieser Absicht unsägliche Nährstoffoptimierung kann solche Probleme nicht lösen! Mit Nährstoffoptimierung mache ich nur Pflanzen schön! Da spielt wieder Substratfilterung/Mikroflora eine Rolle. Ein Sandbecken hat durch seine sicher auszuschließende "Bodenfilterleistung" einen grundsätzlichen Vorteil. Einfacher geht nicht, aber es entbindet nicht von einem gewissen Verständnis für die Vorgänge. So sinnvoll es ist die Mineralisationsvorgänge so weit wie möglich ins Becken zu verlagern, so kann man dann im Becken nicht mehr alles tun und braucht sich nicht über grundsätzlich leicht vermeidbare - nicht mal nur negative - Algen-/Bakterienblüten zu wundern.
Gruß, Nik