Erfahrungen und Fragen mit und zu Lean-Dosing

Hallo,

bei mir(ohne Soil) kommen täglich etwa folgende Mengen an Nährstoffen per Düngung ins Becken: Phosphat 0,07 mg/l, Nitrat 0,8mg/l und Kalium etwas 0,2mg/l.
Mit dieser Dosis wachsen die Pflanzen größtenteils gesund und farbenfroh
Mit deutlich mehr kann ich eigentlich nur Nachteile wie schmuddelige Farben, verkrüppelte Triebspitzen und grüne Scheiben feststellen.
 
Erst mal danke an alle antwortenden Menschen, ich möchte den Thread nicht für meine persönliche Situation entführen aber gerne lernen wie ich "lean" dosing umsetzen kann und darüber reden, das kann ich natürlich auch nur im Bezug auf mein Becken, habe da ein schlechtes Gewissen - Ok der Plan ist dann wie folgt: Ich würde jetzt am Wochenende einen großen W.w. von 80% machen und dann weniger Düngen. Mal sehen was so 3-4 Wochen lang passiert.

Die Sache mit dem GHBoostN ist ja das der den GHBoostet :p weshalb ich den eigentlich lieber nur auf Stoß dünge. Irgendwie scheint mir eine Schwankung in der Härte unangenehmer für Flora und Fauna als ein Nährstoffanstieg...

Was mich immer wundert, die Leute von Liquid Nature, Green Aqua und auch Aquaddicted benutzen keinen GHBoostN oder vergleichbares (gibt es überhaupt etwas vergleichbares?) Die müssen doch eigentlich alle zu viel K oder zu wenig N haben.... Ich würde eigentlich gerne mal die Masterline Dünger probieren, aber da sehe ich auch das K<->N Problem welches ich immer bekomme, muss an der gesamt Kombination aus den Produkten die ich nutze liegen. Das SaltyShrimp GH+ hat ja auch K drin genau wie Mg und Ca. Mir kommt es total falsch vor hauptsächlich dann über den GHBoostN zu düngen, egal ob Stoß oder Tagesdüngung... Also mein Wunschtraum ist eigentlich mal auf den GhBoostN verzichten zu können, aber ohne bei K über dem Messbaren Bereich zu landen und bei N gegen 0...

Also zu meinem neuen Ansatz. Jetzt schweben mir verschiedene Kombinationen vor zbs.

15ml GHBoostN Stoßgedüngt: Quasi ~2ml Täglich (oder weg lassen? Oder doch unbedingt täglich?)
1 oder 2ml Makro Basic N Täglich (Daher kommt auch K und vom SaltyShrimpGH+)
1 oder 2ml Makro Basic P Täglich (oder sogar nur 0,5 oder 1, Stichwort trübes leicht grünes Wasser?)

Ich könnte auch probieren zbs. 3ml MB N täglich zu düngen und auf den GHBoostN zu verzichten.

Natürlich werden Mikronährstoffe von mir gedüngt, aktuell 2ml Aqua Rebell Mikro Basic Eisen wöchentlich, würde dann 1ml MBE wöchentlich düngen. Bei den Mikros sehe ich aktuell aber keinen großen Gesprächsbedarf.




bei mir(ohne Soil) kommen täglich etwa folgende Mengen an Nährstoffen per Düngung ins Becken: Phosphat 0,07 mg/l, Nitrat 0,8mg/l und Kalium etwas 0,2mg/l.
Mit dieser Dosis wachsen die Pflanzen größtenteils gesund und farbenfroh
Mit deutlich mehr kann ich eigentlich nur Nachteile wie schmuddelige Farben, verkrüppelte Triebspitzen und grüne Scheiben feststellen.

wow das ist wirklich sehr wenig, was für Setup und was für Inhalt? :D Ich kann mir keine Welt vorstellen wo das in meinem Becken reichen würde. Wie ist das Becken gefiltert? Details?


Dafür kann ich folgendes Produkt empfehlen. Anhang anzeigen 166217
Es ist relativ preiswert, Lieferung dauert.
Wirkungseintritt wenige Stunden.
1 Tütchen auf 200 Liter.

Okay! was ist das für ein Wunderzeug? :oops::p
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

Die Sache mit dem GHBoostN ist ja das der den GHBoostet :p weshalb ich den eigentlich lieber nur auf Stoß dünge. Irgendwie scheint mir eine Schwankung in der Härte unangenehmer für Flora und Fauna als ein Nährstoffanstieg...

pro 10mg/l Nitrat um weniger als 0,5°dH. Wenn das dein Becken aus der Bahn wirft, werf es aus dem Fenster. :D

Was mich immer wundert, die Leute von Liquid Nature, Green Aqua und auch Aquaddicted benutzen keinen GHBoostN oder vergleichbares (gibt es überhaupt etwas vergleichbares?)

Das weißt du nicht. :)
Eventuell nutzen die auch Urea, Ammonium oder stellen sich ihren N-Dünger selbst her.

Es gibt dutzende Betriebsweisen und Möglichkeiten zu düngen.
 
Das weißt du nicht. :)

Ja gut wenn das was sie erzählen der Wahrheit entspricht dann schon. Wüsste auch nicht was die davon hätte heimlich Urea oder GHBoostN dazuzudüngen :p


pro 10mg/l Nitrat um weniger als 0,5°dH. Wenn das dein Becken aus der Bahn wirft, werf es aus dem Fenster. :D

Woher kommen diese Angaben? Also, ich habe das mit meinem JBL Koffer grob ausgemessen gehabt. Da haben die 15ml GHBoostN mehr ausgemacht! Vielleicht ist mir aber auch ein Fehler unterlaufen.
 
Moin,

Woher kommen diese Angaben?
Die kann man mit dem Nährstoffrechner hier im Forum nachrechnen:
 
Okay! was ist das für ein Wunderzeug? :oops::p
Ein Freund hat es mir gegeben. Nach Anwendung war ich erstaunt um wieviel klarer ein eigentlich schon klares Wasser werden kann.
Ähnliches gibt es von vielen Herstellern. Einige auf Zeolithbasis, Flockungsmittel, andere benutzen sogenannte Klarwasserbakterien.
Vermutlich ist es eine Mischung von allem.
 
Hey,

und wenn du es selbst nachrechnen willst:

10mg/l NO3 fügen auch 0,2mg/l Calcium und 1,8mg/l Magnesium hinzu.

Ca. 7,15mg/l Calcium = 1°dH und 4,36mg/l Magnesium = 1°dH

Also 0,2mg/l Calcium = ca. 0,03°dH und 1,8mg/l Magnesium = 0,41°dH

Macht zusammen 0,44°dH.
 
wow das ist wirklich sehr wenig, was für Setup und was für Inhalt? :D Ich kann mir keine Welt vorstellen wo das in meinem Becken reichen würde. Wie ist das Becken gefiltert? Details?
Meine Becken laufen ohne Filter und sehr dichter Bepflanzung. IMG_20250217_201400.jpg
 
Hallo,
irgendwie habe ich den Eindruck, viele kennen das Lean Dosing sehr wohl, nutzen es auch richtig. Wenn Fragen dazu auftreten dann wird haarscharf neben dem „Treiber“ der Antwort erklärt. Nik schreibt dazu:
unter diesem Titel und diesem Post möchte ich eine Betriebsweise mit eurer Hilfe so weit spezifizieren und beschreiben, dass das eine allgemein brauchbare Anleitung wird. Wundert mich, dass Lean Dosing hier nur indirekt bekannt ist, es aber viele User gibt, die hier Dinge anfragen, die Lean Dosing leisten kann.
und weiter unten: "Lean dosing basiert wohl zwingend* auf nährstoffreichem Soil und betont geringer Düngung über die Wassersäule." (wichtig ist das "zwingend")
Um in Lean Dosing einzusteigen sind meiner Meinung nach zwei Voraussetzungen zu erfüllen:
1. nährstoffreicher Soil
2. gesunde und kräftige Pflanzen
Lean Dosing würde ich mit „mildes Düngen“ übersetzten. Ziel dieses Lean Dosing ist doch letztlich, ein AQ so zu betreiben, dass man wenig Arbeit, schöne Pflanzen und möglichst keine Algen hat (so wie es Erwin im Post #11 angedeutet hat).
Jedenfalls interessiert mich in ähnlichem Zusammenhang und passend zum Thema "lean dosing" vor allem ob man meine Düngermenge überhaupt als lean dosing bezeichnen kann.
Wenn man das Ziel des Lean Dosing in die Definition integriert, dann hat man auch schon die Antwort: „Lean Dosing hast du dann erreicht, wenn du mit dem Zustand Deines AQ (bei verringerter Arbeitsmenge) zufrieden bist.“
Übrigens, ich habe mir (leider) gedacht: Soil? ja wie viel Soil? Kann man auch mit wenig Soil zum Ziel kommen? Ja vielleicht gar kein Soil, dafür aber ganz ganz vorsichtig immer weiter runter mit den Dosen. Wenn es reicht, dann einfach so weiter düngen … ?
Und ich tat es, und siehe da, die Algen verschwanden ganz und die Pflanzen wuchsen sehr langsam. Ich lag so bei NO3 = 5 mg/l. Die Pflanzen wuchsen immer langsamer … Super … Fast keine Arbeit mehr … Und die Stängel-Pflanzen wuchsen (obwohl ich die Dosen schon lange nicht mehr reduzierte) noch langsamer und standen letztlich still.
Ja so wenig wollte ich dann auch wieder nicht, also habe ich die Dosen wieder (vorsichtig) erhöht. NO3 auf 10 mg/l, 15 mg/l ja sogar 20 mg/l. Was passierte?
Die Algen (Pinselalgen, dann Staubalgen) kamen. Und die Stängelpflanzen taten nichts! Lediglich eine Rotala setzte ganz zaghaft ein paar neue Blätter an.
Fazit: Mir ist es so ergangen, wie dem Bauern, der seinem Esel das Fressen abgewöhnen wollte (kurz bevor er so weit war, ist ihm das Viech verreckt).
Die meisten Pflanzen sind schlichtweg verhungert! Als ich bemerkte, dass der Wuchs doch ein bisserl zu gering war, war es bereits zu spät. Die Pflanzen waren zu geschwächt, sie waren bereits verloren, ehe ich irgend etwas wahrnahm!
Lean Dosing braucht einen nährstoffreichen Soil, der Unterdosierungen puffert! Verzichtet man auf den Soil, dann kippen die Pflanzen bereits bevor sie erste Anzeichen einer Schwäche zeigen. B.t.w. als ich vor ca. 60 Jahren mit der Aquaristik begann, da wurde mir geraten, Lehm aus den tieferen Schichten einer Lehmgrube zu holen und diesen dann aufzudüngen. Nur, dass der Lehm als Nährstoffspeicher dient, das sagte/wusste damals keiner.
Und noch etwas: Jeder Soil hat seine (Speicher-)Grenzen. Damit auch das Lean Dosing funktioniert, muss halt der Speicher auch mal wieder aufgeladen werden ...
Grüße
Peter
 
Hallo Peter,
die letzte Aussage, dass LD einen nährstoffreichen Soil erfordere, wage ich mal deutlich zu bezweifeln!
Das funktioniert auch mit Sand/feinem Kies.
Vor/während/nach den Zeiten "vor 60 Jahren" wurde auch vehement auf Nitrat-Entfernung/PO4-Entfernung bestanden. Nur Fe sollte man düngen, so bissl, mit Zeug aus dem Gartenbau.
Düngung über Flüssigdünger war damals für die Aquaristik absolut noch nicht in Mode; geschweige denn so verteufeltes Zeugs wie NO3, PO4, ...:rolleyes:.
Deine Herleitung auf Grund dieses einen, eigenen Erlebnises als allgemeine Aussage halte ich für zumindest gewagt oder gar fahrlässig. Da können auch noch ganz andere, dir unbekannte/vernachlässigte Faktoren eine Rolle gespielt haben, dass es bei dir zu diesem Ergebnis kam.

Christians "Kellerbecken" ist ein gutes Beispiel für "Soil ist keinesfalls zwingend". Auch ich habe das an einem Dennerle-Cube über etwa 2 Jahre hin praktiziert. Bodengrund war Sand; es lief zufriedenstellend.

Nik hatte diesen Fred als Erfahrungs-/Infosammlungs-Thema eröffnet. Ganz deziediert mit der Ansage, dass es nicht um "entweder/oder" sondern um "sowohl/alsauch" geht.
Er selbst hatte zu dieser Zeit ja selbst noch keinerlei eigene Erfahrung mit diesem Konzept. Er hat lediglich zusammen getragen, was er für die wichtigsten/grundlegensten Aussagen dazu hielt.

Bis bald,
 
Ich habe die Erfahrung gemacht das Lean Dosing besonders gut ohne Soil funktioniert. So kann ich jeden Tag nach dem Bedarf der Pflanzen düngen ohne die große Unbekannte was und wieviel der Soil aufnimmt und abgibt. Die Einflüsse von Soil sind ja nicht konstant sondern ständig in Veränderung.
Mit Sand/Kies funktioniert das so gut das ich keine Sekunde daran denke jemals wieder Soil zu verwenden. Und ich bin echter Pflanzennerd für den möglichst guter Pflanzenwuchs oberste Priorität hat.
 
Was noch unterstreicht das mein Konzept nicht so schlecht sein kann ist das es über Monate ohne Filterung und Wasserwechsel nicht schlechter wird sondern im Gegenteil immer besser!
Seit der Einrichtung habe ich keinen Wasserwechsel gemacht und meine Werte sind immer konstant auf einem sehr niedrigen Level. Zicken wie Rotala sahyadrica, Rotala macrandra Green usw. kommen jetzt erst so richtig in Fahrt. Die Pflanzen werden immer sauberer und sehen wie geleckt aus und auch die Farben werden immer besser.
So ein Ergebnis habe ich in 30 Jahren niemals mit üppiger Düngung erreicht
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Also ich bekenne mich mal auch zur Soil Fraktion, aber nicht dogmatisch, für mich ist es auch kein muss. Irgendwo müssen die Nährstoffe aber herkommen, auch beim lean dosing.

Ich denke die Kombinationen gedüngtes Soil & starke Filterung + lean dosing kann sehr gut funktionieren.
Ich denke die Kombination Sand/Kies & geringe bzw "nicht" Filterung + lean dosing kann sehr gut funktionieren.

Man sieht das meiner Meinung nach hier im Forum, in den gängigen Discords, Youtube usw meistens in diesen Kombinationen. Oder mit sehr wenig Licht, da funktioniert ja dann mit viel Geduld auch irgendwann fast alles je nach Pflanze usw. Seltenst sieht man zbs. gedüngtes Soil ohne aktive starke Filterung (manche sagen ja sogar ZWANGSFILTERUNG:eek:) oder Sand/Kies Becken mit starker biologischer Filterung. Das ist nur mein Eindruck, könnt ihr den bestätigen?

Ich möchte hier auch mal die Christel Kasselmann mit ihrem Buch "Aquarien Pflanzen" einbringen. Unabhängig ohne Verlag veröffentlicht, renommierte Aquaristik Botanikerin, war auch auf der Messe in Dortmund. Wäre auch alles eine nette Ergänzung für den ursprünglichen lean dosing Thread gewesen, aber naja. Worum es mir geht, sie hat in diversen natürlichen Gewässern die Wasserwerte und auch Bodenbeschaffenheit analysiert und es befinden sich meistens extrem geringe Nährstoffwerte im Wasser! Ich weiß es ist ein zweiseitiges Schwert sich "an der Natur" zu orientieren, schließlich sehen viele Gewässer nicht grade so aus wie man sich ein Aquarium vorstellt aber die Pflanzen haben sich über Jahrtausende in solchen Bedingungen entwickelt und angepasst. Jetzt möchte ich noch grob argumentieren Diana Walstad mit ihrem Buch "Das bepflanzte Aquarium" springt auch in diese Thematik vor allem im Bezug auf Nährstoffreichen Bodengrund aka Soil. Kann die Bücher sehr empfehlen, auch im Zusammenhang mit lean dosing!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Simon,
Ich möchte an und für sich das Becken so fahren wie es Liquid Nature und co machen, also mittlere Lichstärke, gedüngter Boden und wenig Flüssigdünger. Ist das denn noch Lean Dosing was ich mache?
Wenn ich mich recht erinnere limitiert Liquid Nature die Beleuchtungszeit auch dauerhaft auf 6 Stunden.
Im letzten addicted video mit den vielen roten Pflanzen und dem grünen Rasen wird auch nur 6 - 6,5 Stunden beleuchtet. CO2 läuft jedoch 24 Stunden durch.
Letzteres für mich unsinnig.
 
Hallo,

ja es gibt gottseidank immer mehrere Wege die zum Ziel führen. Da muss man halt viel rumprobieren.
Viele Leute sind auch glücklich mit Estimativ Index. Mit EI-Düngung hatte ich beispielsweise den mit Abstand schlechtesten Pflanzenwuchs meiner ganzen Aquaristiklaufbahn.
 
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