Moin,
ich hatte zwar schon in
#11 etwas dazu geschrieben, wollte es aber nochmal etwas weiter ausführen, da die Diskussion doch gut angelaufen ist.
Ich habe meine letzten drei Becken alle lean / sparsam gedüngt. Dokumentiert ist das ganz in diesen drei Threads:
Simplicity,
Fjell,
Offshore.
Zwei der Becken liefen auf Tropica Soil, das dritte wieder auf Sand. Natürlich hat das Tropica Soil Nährstoffe abgegeben, jedoch ist das bei der Gesamtstandzeit von über 4 Jahren bei den beiden Becken irgendwann ausgelaugt und dient nur mehr als Puffer, aber nicht als Quelle.
Bei der Düngung achte ich auf 4 Dinge:
1. Das genutzte Wasser für die Wasserwechsel.
Ich stelle es auf 0-1°dKH, 5-6°dGH und ein Ca : Mg : K Verhältnis von 3-2 : 1 : 1-0,5 ein (siehe
dieses Paper). Kalium versuche ich dabei über 8mg/L zu halten, da es sonst bei mir oft zu Problemen kam. Momentan nutze ich entweder das SaltyShrimp GH+ Salz oder das Saltea Caridina, da mir das Prism Tiger Original etwas teuer geworden ist, obwohl es das für mich beste Verhältnis hatte (siehe
diese Übersicht). Ins Wechselwasser gebe ich ca. 10mg/L NO₃⁻, da ich damit langfristig die besten Erfahrungen gemacht habe.
2. Die Makro und Mikro Düngung.
Ich gebe meinen Makrodünger in der Regel 5-6x die Woche hinzu. Falls ich unterwegs bin auch nur 2-3x, dann jedoch etwas mehr. Meistens am vormittag, während das Licht erst nach dem Mittag angeht. Ich peile eine Zufuhr von 7-14mg/L NO₃⁻ pro Woche (1-2mg/L pro Tag) an und halte mich mit meinem Dünger grob an ein NO₃⁻ : PO₄³⁻ : K Verhältnis von 10 : 1-0,5 : 5. NO₃⁻ führe ich meistens mittels Mg(NO₃⁻)₂ hinzu, selten mal in Form von CH₄N₂O.
Den Mirkodünger gibt's wöchentlich nach dem WW, ich nutze den Mikro Basic Eisenvolldünger gemäß Anleitung (1ml je 10L).
3. Licht und CO₂.
Neuere Becken bekommen erst nur 6h Licht auf voller Leistung (20klx auf der Oberfläche), im laufe der Zeit gehe ich auf bis zu 9h hoch. CO₂ läuft ab 1h vor Beleuchtungsbeginn bis Ende der Beleuchtung mit einem 20mg/L Dauertest der ein sattes grün anzeigt. Da mein Becken mittlerweile am Südfenster im Wohnzimmer steht, habe ich seitlich eine lichtundurchlässige Acrylplatte angebracht um direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Um schnell auf die gewünschten CO₂ Werte zu kommen und gleichzeitig keine Steigerung über den Tag zu haben nutze ich einen schwachen Skimmer mit 180L/h Pumpe.
4. Anreicherung und Abbau von Nährstoffen.
Damit sich nichts anreichert führe ich recht große Wasserwechsel durch, 40-50% jede Woche. Daher wird sich selbst bei keinerlei Verbrauch keine immense Anreicherung ergeben (siehe
Nährstoffrechner). Zusammen mit meinen geschätzten Verbräuchen, sollten die über die Woche zugeführten Nährstoffe nahezu komplett aufgebraucht werden. Im Filter setze ich einfach nur auf Keramikröhrchen um keine Denitrifizierung zu fördern; je 50L Beckenvolumen gibt's 1L Keramikröhrchen.
Viele Wege führen zum Ziel, aber erstaunlich ist, dass Dominic ähnliche Mengen zuführt (siehe
#42) und Chris in sehr ähnlichen NO₃⁻⁻ : PO₄³⁻ : K Verhältnissen, jedoch in Summe etwas weniger (siehe
#16). Vielleicht versuche ich in 3-4 Monaten auch mal die tägliche Zufuhr etwas zu verringern.