Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassung

Liebe Forengemeinde,

Nachdem mein kleiner 20L-Pott seit ca. einem Jahr zu meiner vollsten Zufriedenheit läuft, möchte ich nun ein kleines Experiment zur Scheibenreinigung durchführen. :putzen:
Die wöchentliche Scheibenreinigung ist Pflicht, denn nach einer Woche breiten sich auf den Scheiben rundliche Bereiche aus, die von außen wie ein Stück Milchglasfolie aussehen (s. Bilder).

Wenn ich die Scheiben mit einem Stück weißem Schwamm (Magic Cleaner Sponge) reinige, ist der Schwamm anschließend an den Kontaktstellen braun. :irre:
Meine Interpretation ist, daß es sich bei den Flecken um Biofilm handelt, der eine bräunliche Algenart beherbergt.
Nun habe ich im Forum bereits zum Thema Scheibenbelag gelesen, daß manche mit Erfolg die Sache ausgesessen haben und irgendwann die Scheiben nicht mehr zu reinigen brauchten, weil sich wohl der Biofilm so angepaßt hat, daß die Algen verdrängt und „erwünschter“ Biofilm diesen Platz eingenommen hat (oder erwünschte Bestandteile im vorhandenen Biofilm die Algen verdrängt haben). Ich meine jedoch, dies explizit bzgl. grüner Scheibenbeläge gelesen zu haben.
Wie auch immer – nach 2 Wochen Urlaub, habe ich beschlossen, die Scheiben sich selbst zu überlassen und zwar für einen Zeitraum von ca. 3 Monaten. Mal sehen, was passiert.

Ach so – „nichts“ passiert natürlich nicht:
Als Mikro-Dauerdünger befindet sich Ferrdrakon Power im Filter.
2x wöchentlich gibt es 1 ml AR NPK Basic und
1x wöchentlich ¼ Messlöffel Bacter AE
An Besatz habe ich TDS und Garnelen (Golden Tiger) im Becken, die natürlich auch am Biofilm knabbern.

Folgende Fragen habe ich an die Runde:
[tab=30]1. Würdet Ihr die Flecken auch als Biofilm deuten?
[tab=30]2. Könnte es sich um eine Algenart handeln (bräunlich?)
[tab=30]3. Kennt vielleicht jemand das Phänomen – wenn ja, welche Erfahrungen wurden gemacht?
[tab=30]4. Haltet Ihr den Ansatz überhaupt für sinnvoll?
[tab=30]5. Sind 3 Monate ein ausreichender Zeitraum oder sollte man dem Ganzen mehr Zeit geben?
[tab=30]6. Gibt es ein optisches Kriterium für eine erfolgreiche Anpassung des Biofilms (Farbwechsel, Aufreißen,...)

Hier noch 2 Links zum Becken:
https://www.flowgrow.de/aquariengestaltung/20l-einfahren-in-mehreren-phasen-t47972.html
https://www.flowgrow.de/db/aquarien/schneck-eck
 

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Anonymous

Guest
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hallo Dirk,

interessantes Experiment :thumbs:
Ich hatte vor ca 3 Monaten eine Blumenvase mit etwas Soil bestückt und alles mögliche an Überbleibsel meiner Pflanzen dort gebunkert. Die Vase habe ich direkt auf die Fensterbank gestellt im vollen Sonnenlicht.
Die Scheiben und Pflanzen waren grün und voller Algen.
Hatte von dem Zustand leider kein Bild gemacht, war echt heftig .
Ich habe nur das verdunstete Wasser regelmäßig nachgefüllt und sich selbst überlassen.
Heute staunte ich nicht schlecht, alles ist sauber und sogar die Seite wo die Sonne voll drauf scheint. :?
 

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Kejoro

Moderator
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Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hi Dirk,

finde deinen Versuch durchaus spannend!
Wie man das auf die richtige Bahn bekommt... gibt viele Stellschrauben :D

Der Biofilmimport von funktionierenden Systemen ist hierbei am vielversprechensten.

Mein momentanes Augenmerk liegt auf dem Verhalten der Spurenelementeverfügbarkeit im Biofilm. D.h. Spuren im Wasser halten und nicht in (synthetischen) Chelaten, wo sie eventuell nicht erreicht werden können. Das hinterfrage ich aktuell. Einige Biofilme scheinen damit nicht so klar zu kommen wie andere.

Submersives_Element":yejqus2z schrieb:
[...] daß manche mit Erfolg die Sache ausgesessen haben [...] weil sich wohl der Biofilm so angepaßt hat, daß die Algen verdrängt und „erwünschter“ Biofilm diesen Platz eingenommen hat. Ich meine jedoch, dies explizit bzgl. grüner Scheibenbeläge gelesen zu haben.
Mein 30er hat einen grünen/milchigen Belag; der bleibt hartnäckigst. Über die 3 Monate bin ich locker drüber^^ Das wird bei den Becken nur besser, wenn ich mit schwach Chelatiertem dünge. In meinem 200l war es mal grün, dann braun. Aussitzen funktioniert hier auch nicht.
Ich bin mal gespannt, wie sich dein "Milchglas" mit der Zeit entwickelt. Vielleicht hast du Glück und es geht wirklich weg. Du kannst ab und zu (aber immer die selbe Stelle) reinigen. Hab das dann meinen Referenzstreifen genannt. Da kann man sehen, wie sich die Stelle gegenüber dem Rest (neu) entwickelt und Rückschlüsse ziehen. Der Rest bleibt unberührt.

Submersives_Element":yejqus2z schrieb:
Folgende Fragen habe ich an die Runde:
1. Würdet Ihr die Flecken auch als Biofilm deuten?
2. Könnte es sich um eine Algenart handeln (bräunlich?)
3. Kennt vielleicht jemand das Phänomen – wenn ja, welche Erfahrungen wurden gemacht?
4. Haltet Ihr den Ansatz überhaupt für sinnvoll?
5. Sind 3 Monate ein ausreichender Zeitraum oder sollte man dem Ganzen mehr Zeit geben?
6. Gibt es ein optisches Kriterium für eine erfolgreiche Anpassung des Biofilms (Farbwechsel, Aufreißen,...)
1. Ja
2. ja. aber was soll das bringen?^^ Es ist eine unerwünschte Erscheinung.
3. s.o.
4. immer! Gibt es hiervon viel zu wenig. Ich würde das Bacter AE allerdings weglassen, da du somit dem Biofilm nicht die Chance gibst, sich autark zu entwickeln. Sonst bin ich dem Phosphat ein wenig kritisch eingestellt, wenn Becken nicht laufen. Würde ich aber soweit beibehalten. Wenn nach den 3 Monaten sich nichts verändert, würde ich auf NK umsteigen und P bedarfgerecht als Stoßdüngung zugeben.
5. Der Scheibenbelag kann sich durchaus schneller ändern. Dann ist innerhalb von 1-2 Wochen alles sauber. 3 Monate würde ich als ausreichend bezeichnen, um Änderungen zu registrieren.
6. Jede Änderung ist eine Anpassung. Das ist klar. Das Zeug wird einfach durchsichtig und ist im Idealfall kaum noch vorhanden. Jedenfalls ist es dann nicht mehr störend, wenn man von vorn reinsieht. Von der Seite ist der wahrnehmbar. Die Spots werden entweder kleiner und kleiner oder immer durchsichtiger. Habe ich beides schon gesehen.

Schöne Grüße
Kevin
 
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hallo Zusammen,

vielen Dank für das schnelle feedback.

@Werner
Deine Blumenvase macht mir Mut. Die sieht tatsächlich wie geleckt aus. Genau so würde ich mir meine Scheiben im Endzustand wünschen. :thumbs:

@Kevin
ich verfolge mit Interesse den Thread zu Deinem Problem-/ Lernbecken und weiß, das Du Dir experimentell mehr traust, als ich wagen würde. Da dies nicht ein reines Experimentierbecken ist und es bis auf die Scheibenreinigung sehr gut läuft (in meiner Wahrnehmung), möchte ich derzeit ungern mit dem Dünger experimentieren. :pfeifen:
(Frage 2 hätte mich einfach interessiert - mehr nicht)

Deine Anmerkung zum Bacter AE finde ich einleuchtend - daher bleibt dieses jetzt erst 'mal aus dem Becken. :thumbs:

Für mich ist eine stabile Mikroflora im Becken eine Frage des Biofilms (Zusammensetzung? Biodiversität ...?) auf den verschiedenen Grenzschichten zum Wasser - zumindest zeigen sich dort die Probleme.
Prinzipiell scheint in meinem Becken auf fast allen Grenzschichten (Steine/Wasser, Sand/Wasser, Wurzel/Wasser, Pflanzen/Wasser, Luft/Wasser) der Biofilm in gewünschter Weise zu funktionieren. Ich hatte kurzzeitig eine Kahmhaut (Grenzschicht Luft/Wasser), die aber von selber wieder verschwunden ist.
Bleibt als letzte Baustelle die Grenzschicht Glas/Wasser.
Wenn ich mich sehr weit aus dem Fenster lehne, halte ich Biodiversität tatsächlich für ein zentrales Thema. Es ist der Schlüssel zur Stabilität großer biologischer Systeme und ich kann mir vorstellen, daß dies auch bei Mikrosystemen wichtig ist. Das ist allerdings eher ein Gedankenspiel - nichts Belastbares. :glaskugel:
Danach kommt die Frage der Beeinflussung des Systems. :? Kevin, du hast schon den Vorschlag gebracht, Biofilm aus funktionierenden Systemen zu übernehmen. Da das Problem auf die Scheiben reduziert ist, müßte man das sehr gezielt dort einbringen.
In irgendeinem Thread hier (den Link habe ich leider nicht parat) hatte ich gelesen, daß jemand die Scheiben mit Pflanzenmasse eingerieben hat. Das wäre natürlich ein interessanter Ansatz, um gezielt den Biofilm einer bestimmten Grenzfläche zu beeinflussen. (wenn der Pott nur nicht so eng wäre :nosmile: )

Also - weiterer Plan:
1. 3 Monate Aussitzen und Beobachten (Bacter AE bleibt weg)
2. falls kein Fortschritt abzusehen ist, kommt die Aktion "Scheiben mit Pflanzenmasse behandeln" (ich würde das Hornkraut nehmen - sonst hab' ich nur langsam wachsende Pflanzen)
 

Kejoro

Moderator
Teammitglied
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Nabend Dirk,

Submersives_Element":3dy51chl schrieb:
ich verfolge mit Interesse den Thread zu Deinem Problem-/ Lernbecken
Danke :D das motiviert! Momentan geht's wieder bergab^^
Wenn du das mit dem Phosphat im Hinterkopf behältst, reicht das. Würde ich erst überdenken, wenn der Rest nichts Zufriedenstellendes bringt.

Submersives_Element":3dy51chl schrieb:
[Biodiversität] ist der Schlüssel zur Stabilität großer biologischer Systeme und ich kann mir vorstellen, daß dies auch bei Mikrosystemen wichtig ist.
Sehe ich auch so. Das ist sogar ziemlich sicher. Gegenbeispiele sieht man bei Monokulturen aus der Agrarwirtschaft. Das geht nicht auf Dauer gut. Krankheiten/Parasiten brechen aus etc. Bei gegebener Diversität ist dies nicht so schnell der Fall.

Wenn eine große Artenvielfalt vorherrscht, wird sich kein Individuum durchsetzten können, wenn der Lebensraum für viele Parteien "passabel" ist. Sobald ein Vorteil entsteht, wird es eine Verschiebung in der Zusammensetzung geben. Wie dieser aussieht, ist in erster Linie egal. Ein Beispiel wäre, dass einige Bakterien Probleme haben, ihre Spurenelemente aus EDTA zu holen. Pflanzen (Algen?) sind da besser angepasst.

Submersives_Element":3dy51chl schrieb:
Da das Problem auf die Scheiben reduziert ist, müßte man das sehr gezielt dort einbringen.
Einreiben kann schon funktionieren^^ Ich frage mich da eher, warum der "gute" Biofilm nicht auf die Scheibe will. Du scheinst ja durchaus brauchbares Material im Becken zu haben, also wieso breitet es sich nicht weiter aus?
Tritt das Problem an allen Scheiben auf? Werden diese angeströmt? Nicht, dass sich da "Stillzonen" bilden. Da kann es durchaus dann zur Nährstoffknappheit kommen, weshalb andere Erscheinungen hervortreten/sich durchsetzten.

Guter Plan! und nicht aufgeben. Ich weiß, wie schlimm das sein kann, wenn man im Becken wenig bishin zu nichts mehr sieht :D

Grüße
Kevin
 
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Update nach ingesamt 3 Wochen (Experimentstart vor ca. einer Woche plus zwei Wochen Urlaub)
Die Scheiben sehen eher schlechter aus als besser. Das Becken sieht dadurch ziemlich ungepflegt aus. :nosmile:
Da der Eindruck durch Beobachtung immer sehr subjektiv ist, habe ich beim Wasserwechsel ein Foto von innen Richtung rechte Seitenscheibe geschossen und einen etwas größeren Scheibenbelag aufgenommen (s. Foto).

Dieser soll von nun an mein "Referenzfleck" sein. Innerhalb des Flecks gibt es kleine kreisrunde klare Stellen, die wahrscheinlich durch Abweidung durch die TDS oder durch die Garnelen entstanden sind. Beide Arten sehe ich immer wieder an den Belägen... - ja was eigentlich - fressen, spielen, 'rumfummeln... wahrscheinlich nach Nahrung suchen?

Da hilft nur Geduld. :keule:

@ Kevin
Ich hätte beinahe vergessen, Diene Fragen zu beantworten. :stumm:
Die Scheibenbeläge sind auf allen sichtbaren Scheiben mehr oder weniger stark zu sehen; die hintere Scheibe kann ich nicht einsehen (ist mit einer schwarzen Folie beklebt). Strömung habe ich reichlich im Becken. Nominell macht die Pumpe 500 L/h bei 18 L Beckeninhalt. :pfeifen: Selbst wenn man davon ausgeht, daß tatsächlich vielleicht nur 1/3 bis 1/2 der Menge des Volumenstroms ankommt, ist schon gut Strömung im Becken. Der Ausströmer strömt gegen die linke Scheibe - von da aus geht's rund. Den Garnelen scheint es zu gefallen - sie lassen sich öfter mit der Strömung treiben oder schwimmen dagegen an.
 

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Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hallo Zusammen,

Update nach ca. 5 Wochen.
Ein Fortschritt ist nicht zu erkennen. Immer noch sehen die Scheiben für mich tendenziell schlechter aus als zuvor. Das Foto zeigt den Referenzfleck. Ich schaffe es leider nicht, immer exakt dieselbe Kamerastellung hinzubekommen; aber ich denke, für die Beobachtung reicht es so. Schließlich muß schon eine deutliche Veränderung sichtbar sein, um abschließend eine Bewertung vornehmen zu können.
Auf den Fotos sieht der Belag kalkig aus - ist er aber nicht. Kalk habe ich am oberen Beckenrand (Kante normaler Wasserstand) - der ist richtig hart. Der Biofilm auf den Scheiben ist dagegen weich, leicht abwischbar und optisch milchig.
 

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Nach 11 Wochen: Wechsel der Strategie

Hallo Zusammen,

nach nunmehr 11 Wochen muß ich leider festhalten, daß von selber keine nennenswerte Besserung eintritt. Offensichtlich hat sich der vorhandene unerwünschte Biofilm etabliert und weicht nicht von alleine. :down:
Länger möchte ich mir die ungepflegten Scheiben nicht mehr ansehen.
Daher ist nun ein Wechsel der Strategie angebracht. Diese heißt wöchentliches Scheibenreinigen (wie früher) :putzen: , ergänzt um ein anschließendes Einreiben der Scheiben mit Hornkraut. Ich erhoffe mir dadurch, dem unerwünschten Biofilm nicht schon wieder eine Grenzfläche anzubieten, auf der er sich wohlfühlt, sondern ein etwas anderes Milieu vorzugeben. Mal sehen... :cool:

Hier sind noch zwei Bilder vom Becken nach der Scheibenreinigung (Vorderansicht und rechte Seite):
 

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nik

Moderator
Teammitglied
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hallo Dirk,

ich verfolge das natürlich auch. Der Biofilm, der sich auf den Scheiben zeigt, ist überall im Becken, das macht die Geschichte ziemlich stabil und es macht wenig Sinn die Scheiben für sich zu betrachten. Die sind im Sinne des Wortes Zeiger. Wenn du die Scheiben mit Hornkraut aus diesem Becken einreibst, dann wirst du das mit dem gleichen Biofilm tun, der sich schon auf den Scheiben zeigte. Sinvoller ist der schon von Kevin erwähnte Import von Biofilm über Pflanzen aus einem funktionierenden Becken. Müsste man dann sehen. ob der sich dann durchsetzen kann.
Hast du solche Pflanzen nicht zur Verfügung, würde ich das über die normale Pflegedosis Special Blend versuchen. Kann eine Weile daueren, du könntest aber das Becken über Scheibenreinigung ansehnlich halten, da der gesamte Biofilm "behandelt" würde.

Gruß Nik
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hallo, Biofilm hat auch Appetit.
In stark besetzten Aufzuchtbecken hab ich ehr weniger als in Becken mit wenig oder garkeinem Besatz.
Alles was in frischen Becken "Abwasserpilz" bildet, setzt Nahrung für einen Bakterienfilm frei.
Das sind vorwiegend Zuckerstoffe die in Laub und Futter enthalten sind und durch die Zersetzung frei werden.
Auch in Bakter AE sind Zucker enthalten. Zusammen mit Lactobacillus.
Warum Du das jetzt nicht nehmen sollst, versteh ich nicht ganz...
Bei mir sind Kieselalgen innerhalb weniger Tage einfach von den Scheiben gefallen, bzw. wurden von den Schnecken gefressen...

der Biofilm verhindert, das die Kieselalgen(das braune Zeug im Schwämmchen) sich festhalten können.
Vorher (vor Bakter AE) waren die so fest dran, das man sie nichtmal mit dem Algenmagnet abbekommen hat und mit dem weißen Schwamm nur mit viel Kraft...zuviel Kraft für meinen Geschmack bei einem nagelneuen Becken...
Auch der Sand ist dafür nicht gut..ruckzuck ist es zerkratzt..zumindest ist das Becken bis heute blitzblank :grow:

Chiao Moni
 

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nik

Moderator
Teammitglied
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hi Moni,
Plantamaniac":3g5gyfqm schrieb:
Auch in Bakter AE sind Zucker enthalten. Zusammen mit Lactobacillus.
Warum Du das jetzt nicht nehmen sollst, versteh ich nicht ganz...
hatte Dirk das nicht vorher schon verwendet? Dann hülfe es nicht. Hat er es nicht vorher verwendet, kann man es natürlich probieren.

Gruß Nik
 
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hallo Zusammen,

freut mich, daß sich auch die "alten Hasen" :wink: für diesen Thread interessieren.

@Nik
Daß der Biofilm tatsächlich überall ist, leuchtet mir ein - man sieht ihn halt nur an den Scheiben. Ansonsten sieht das Becken so aus, wie ich es mir nicht besser vortellen könnte.
Wenn eine Kur mit SpecialBlend die Mikroflora positiv beeinflußt, ist das eine echte Option, aktiv einzugreifen. :thumbs: Ich hatte in einem anderen Thread über den intensiven Geruch von SB gelesen. Da bereits bei geringsten Mengen Parfüm meine Nasenflügel flattern :roll: , würde ich das Mittel in der Garage lagern und anwenden. Wenn kleine Mengen einmal im Wasser gelöst sind, sollte das kein Problem mehr sein. Die Jahreszeit paßt auch zur Garagenlagerung.

@Moni
Ich habe tatsächlich Bacter AE bereits zum Einfahren des Beckens vor ca. einem Jahr und dann mit geringer Dosis wöchentlich zugegeben. Der Grund, warum ich es aktuell weggelassen habe, ist, das ich bei zu vielen Stoffen, die ich einbringe, irgendwann nicht mehr weiß, was welchen Einfluß haben könnte (falls man es überhaupt bestimmen kann).
Wenn Bacter AE Nahrung für den Biofilm ist, füttere ich diesen dann nicht noch zusätzlich? Oder ist Bacter AE eher Nahrung für einen "positiven" Biofilm?

Da sind wir auch schon bei einer generellen Frage, die sich mir stellt:
Ist dieser Biofilm tatsächlich als negativ zu bewerten? Ist er ein Kennzeichen für ein instabiles Becken? Daß er mich optisch stört muß ja nicht heißen, daß er schlecht ist. :?

Kurzer Stand zur Optik - eine Woche nach der Scheibenreinigung:
Erstaunlicherweise sehen die Scheiben immer noch klar aus :shock: (bis auf ein paar Stellen, an die ich nicht richtig rankomme und einige andere, die ich beim Reinigen übersehe :pfeifen: )
Wie ich das jetzt beurteilen soll, weiß ich auch nicht; vielleicht ist es auch viel zu früh, nach einer Woche ein Urteil zu fällen. :? Jedenfalls liegt morgen wieder Wasserwechsel und Scheibenreinigung an.
Wenn ich überlege, was ich noch geändert habe, dann war ein wesentlicher Eingriff die Filterreinigung vor 1,5 Wochen. Die Strömung hatte stark nachgelassen und der Filter war sehr vermulmt. Jetzt hab' ich wieder ordentlich Strömung. Kevin hatte ja bereits Stillzonen in Verdacht. Vielleicht lag er damit ganz gut.
Dabei sollte man immer im Hinterkopf haben, daß ich mit Ferrdrakon Power über den Filter dünge. D.h., wenn der Filter zugeht, ist auch die Verteilung des Mikrodüngers anders.

Ich liste noch 'mal zusammnenfassend auf, was ich aktuell so in's Becken gebe:

ständig Ferrdrakron Power über Außenfilter
1x pro Woche 1ml AR Makro Basic NPK
wöchentlicher Wasserwechsel 50% bei Verwendung von Aquadrakon Black
ständig 1 Blatt vom Seemandelbaum
2x wöchentlich ca. 10 St. Granulat ShrimpDinner von Glasgarten für geschätzte 50 Garnelen

Weitere Vorgehensweise:
Eine Weile möchte ich den Status Quo noch laufen lassen und beobachten; bei wöchentlicher intensiver Scheibenreinigung.
Der Filter bedarf mehr Aufmerksamkeit und wird nun alle 1,5 Monate gereinigt (vorher 3 Mon. passend zum Ferrdrakon Power - Rhythmus).
Sollte sich das Becken so entwickeln, daß die Biofilmentwicklung auf den Scheiben im Rahmen bleibt, ist das OK. Ansonsten folgt danach eine SpecialBlend-Kur.

Danke für Euer Interesse und Eure Anregungen
 

Kejoro

Moderator
Teammitglied
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hey Dirk,

ich hatte damals ja die biogene Entkalkung im Visier. Würde ich mittlerweile aber ausschließen. Hier steht ein 54l Becken, das auf 45cm mit 300lm besprenkelt wird, kaum Strömung, gutes Wachstum, kein CO2. Dürfte vergleichbar sein. Es scheint, es braucht größere Lichtmengen dafür.
Steht noch ein lokaler Nährstoffmangel zur Debatte. Nik weiß dazu mehr; er düngt eines seiner Becken durch den Sand, also von unten.

Was sind denn so deine Zielwerte, die du fahren möchtest?
Ich sehe aus der Beschreibung lediglich, dass du SE-betont düngst. Wie gehst du mit dem "Power" um? Teilst du das oder kommt das, so wie es, ist in den Filter?

Ich würde die "freien" Stellen nicht mehr reinigen. Wozu auch :D?
MB SB lagere ich im Kühlschrank. Das hat zwar einen üblen Geruch, aber der nimmt gegen nicht nachweisbar ab, wenn gut gekühlt. Wirkt trotzdem noch.
Und die Erkenntnis, dass es nun länger dauert, bis sich der Belag bildet, würde ich als positiv bewerten.
Submersives_Element":2vx4rnwk schrieb:
Ist er ein Kennzeichen für ein instabiles Becken?
Lass den Wasserwechsel mal für mehrere Wochen sein, schütt aus Versehen 20ml NPK rein und finde es raus :lol: Das muss ein stabiles Becken in diesem Format abkönnen. Auch wenn alle deine Garnelen auf einmal sterben sollten (was ich dir natürlich nicht wünsche!) und damit zur Belastung werden und du sie bewusst drin lässt, darf das Becken nicht auf Dauer in einen schlechten Zustand abdriften (ja, das ist eine Erfahrung).
Generell werden Becken immer stabil, dafür sorgt die Natur. Wir beschäftigen uns hiermit, wie wir diese Stabilität in eine Richtung lenken können, damit es optisch für uns passt. Algen/Beläge sind grundlegend erstmal nicht schlecht, aber die wollen wir nicht.

Bei deiner weiteren Vorgehensweise stört mich nur die obligatorische Scheibenreinigung. Die würde ich auf ein Minimum beschränken - dort, wo es eben nötig ist. Den Filter wöchentlich testen, ob der noch entsprechend funktioniert.
Zum Rest: :thumbs:

Was mich brennend interessieren würde: Hast du die Möglichkeit eine leistungsfähige Strahlungsquelle lokal zu positionieren? Am besten strahlt die gegen einen Stein, sodass der Nährstoffverbrauch nicht groß verändert wird. Ich möchte wissen, ob die Lichtmenge die Beläge grün macht. Die Beläge, die du uns gezeigt hast, hatte ich so auch auf den Scheiben. Das ist wsl die normale Patina. Die war bis zu einer Lichtgrenze gräulich, nicht störend - von da ab an: grün.

Schöne Grüße aus'm Ländle
Kevin
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hallo, kann auch sein, dass die Kieselalgen nur noch da sind, weil sie so fest haften...
Vielleicht ist es einfach vorbei damit? Dann würden evt. Fresser helfen die das gründlich entfernen..zb. Kahnschnecken oder andere Napfschnecken. Die leisten ganze Arbeit :thumbs:
So gut wirst Du das nie hinbringen.
Chiao Moni
 
Re: Experiment: Scheibenselbstreinigung durch Biofilmanpassu

Hallo Zusammen,

@Kevin
Zielwerte für die Düngung habe ich nicht. Ich möchte das auch nicht allzu wissenschaftlich angehen, da mir das überhaupt keinen Spaß bereiten würde.
Dennoch habe ich natürlich ein Düngekonzept. Das sieht so aus, daß ich ausreichend Spurenelemente anbiete (hast Du genau getroffen :thumbs: ) und NPK nach Augenmaß zugebe. Das Ferrdrakon hatte ich als 60L-Portion - habe ich einfach gedrittelt, was dann 13 Würfel für 20 L macht. Das Hornkraut dient mir als Zeigerpflanze. Wenn die Triebspitzen nicht mehr so ein sattes Hellgrün haben, weiß ich, daß das Ferrdrakon am Ende ist (ich wechsel sonst im 3-Monats-Rhythmus). Wenn die Stiele dünn und kraftlos / brüchig wirken, gebe ich mehr NPK hinzu.
Bzgl. der Scheibenreinigung hatte ich auch schon Bedenken, ob ich nicht jedesmal den positven Biofilm, der vielleicht jetzt vorhanden ist, wieder entferne.
Zum Thema "Lichttest auf Stein": Genau diese Situation liegt bei mir sogar vor. Ich habe ja diesen dicken Steinüberhang in der Mitte vom Becken, direkt unter der Lampe. Der bekommt satt Licht ab. Kann man vielleicht auf den Fotos erahnen - dort, wo die Lichtquelle sitzt. Ich werde nachher 'mal schauen, ob die Oberfläche vielleicht grüne Zonen hat.

@Moni
gerade habe ich erst wahrgenommen, daß Du den Belag recht eindeutig als Kieselalgen identifiziert hast.
:tnx: Das war mir völlig untergegangen. Damit wird für mich langsam ein Schuh aus der Geschichte.
Als mein erster Schwung Hornkraut, der aus einer Teichabteilung kam, eingegangen war (es hatte sich lange gehalten, wenn auch nicht besonders prächtig), hatte ich einen leichten Kieselalgenbefall auf den Cryptocorynen willisii. Nachdem ich gelesen hatte, daß Hornkraut gegen Kieselalgen helfen soll, hatte ich mir neues geholt (diesmal aus einem Schaubecken) und die Kieselalgen waren kurz darauf wieder verschwunden.
Das würde für mich den Zusammenhang zwischen "Scheiben-Einreiben mit Hornkraut" und Kieselalgenflucht erklären. :besserwiss: Hoffe, daß ist nicht zu kurz gegriffen.

@All
Wäre interessant zu wissen, ob auch andere Forenmitglieder einen positiven Zusammenhang zwischen Hornkraut und Kieselalgenbekämpfung bestätigen können oder vielleicht eine abweichende Meinung / Interpretation haben.
 
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