Hallo Timo,
ich finde den Umstand dass Du den Test von Anton Gabriel nicht kennst etwas verwunderlich, wenn man sich den Verlauf dieses Themas und Deine detallierten Ausführungen durchliest. Ich möchte Deine Grundaussage nicht anzweifeln, dass dieser Test (und andere aquaristische Tests!?) mit Ungenauigkeiten behaftet sind. Ungenauigkeiten, die evt. so gross sind, dass sie weder in der Wissenschaft noch in einem Standard wie GLP bestehen würden. Diese Masstäben muss der Test meiner Meinung nach auch nicht erfüllen bei dem Preis.
Wichtig: Wenn ich den Test oder andere Tests benutze, versuche ich die gesamte Durchführung immer gleich durchzuführen. Ich kann dabei keine grösseren Fehler beim K-Test erkennen. Natürlich weiss ich nicht ob die gemessenen 10mg auch 10mg entsprechen. Allerdings erkenne ich ganz klar Trends entweder im zeitlichen Verlauf eines Aquarium oder Unterschiede bei verschiedenen Aquarien. Ich kann einen K-Verbrauch über eine bestimmte Zeit ermitteln, was sich beim angesprochenen Test auch reproduzieren lässt. Ich kann Deine heraufbeschworene Ungenauigkeit bei diesem Test aufgrund eines Umgebungswechsels nicht nachvollziehen. Ich weiss auch nicht genau wie Du den Wechsel der Umgebung definierst bzw. worauf Du Dich da beziehst. Die RGT-Regel wird hier wohl nicht gemeint sein, oder? Die Raumtemperatur sollte ja nicht wesentliche Unterschiede aufweisen.
Pufferung: Ich gehe davon aus, dass Antons Test auch gepuffert wir. Evt. wird der Puffer als erstes der Probe zugetropft. Das ist jedoch nur eine Vermutung. Eine Pufferung des schwach gepufferten Systems "Aquarienwasser" dürfte nicht das Problem darstellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Test von Anton dieses nicht berücksichtigt, was er ja auch indirekt bereits selbst gesagt hat.
Genauigkeit: Im Bereich 5 - 6mg sollte der K-Test ziemlich genau messen, da sich diese Werte (zumindest bei meinem Fotometer) im geraden Bereich der Kalibrierungskurve befinden. Deine Behauptung ist ziemlich gewagt, dass alle gemessenen K-Werte, die kleiner als 8mg/l sind, "fotometrisches Kaffeesatzlesen" ist. Worauf bezieht sich diese Behauptung??? Anton Gabriel definiert den Messbereich seines Tests mit 0, 1, 2, 5,... 20 mg/l und den Optimalbereich für K im Süsswasser mit 5 - 10 mg/l. Warum sollte der Test in diesem Optimalbereich nicht die höchste Genauigkeit besitzen? Messfehler aufgrund von falscher Benutzung sind nie ausgeschlossen.
Ob man sich die Zeit als Aquarianer mit dem Testen von Aquarienwasser oder dem Analysieren von Pflanzen und deren Mangelerscheinungen ist meiner Meinung nach eine Glaubensfrage und sollte wohl nicht Gegenstand dieses Themas sein. Um die Genauigkeit eines (aquaristischen) Tests anzuzweifeln sollte eine Basis vorhanden. Diese ist jedoch nicht vorhanden, da Du den Test (noch?) nicht kennst. Wie gesagt sind Deine Behauptungen für mich nicht so ganz nachvollziehbar, ich wäre da bei einer ähnlichen Publikation im www vorsichtiger. Ich kann sagen, dass ich mit dem Test immer zufrieden war. Eine unabhängige Testreihe wäre natürlich sehr interessant.
Beste Grüsse aus Norwegen,
Micha