Hallo Robert,
Danke für die Recherche.
Es muss schon irgendeinen "Mechanismus" geben, welcher (unter Umständen) die Grenzfläche Wasser/Luft für eine Besiedelung durch Mikroorganismen interessant macht. Eine vorhandene Nahrungsgrundlage ist Voraussetzung für eine Population, dann mag die angrenzende Atmosphäre förderlich sein. Mein Ansatz wäre eher die Frage ob das was zur Bildung einer Kahmhaut führt nicht evtl. vorher/woanders genutzt wird und die Kahmhaut erst eine Folgeerscheinung ist.
Ich sehe mir zurzeit ein neu einfahrendes Aquarium nur mit Pflanzen, einer vollständigen, anorganischen Düngung ohne Urea/Ammonium an. Filtersubstrat gibt es nicht, es wird nur gut gerührt und es zeigte sich relativ schnell eine leichte bakterielle Trübung des Wassers und eine klare Neigung zur Kahmhaut. Die ist nicht fest, aber die Blasen durch Assimilation bleiben lange an der Oberfläche erhalten. Ansonsten gibt es einen Anflug von Kieselalgen in Gestalt geringer, bräunlich scheinender Beläge auf eher allen Oberflächen. Sauerstoffsättigung wird bei guten 6h Licht - derzeit noch 4x21W HE BIOvital auf 180l - relativ schnell erreicht, Sauerstoff zehrende Prozesse sind noch sehr gering.
Ganz ohne organischen Eintrag ist es nicht mehr, denn irgendwie kam mit den Pflanzen Laich mit und den Jungfisch will Meine aufgepäppelt haben. Zu diesem Zweck - und weil ich mir sowieso einen möglichen Einfluss auf (Algen/)Biofilm ansehen wollte - habe ich Infusorien zugegeben. Insgesamt ist die anfallende organische Masse immer noch sehr gering, bakteriell hatte es aber schnell eine hohe Aktivität. Bis jetzt ist das völlig im Rahmen und sieht aus als liefe das bis auf den Anflug Kieselalgen wieder völlig algenfrei ein. Die verwendeten Pflanzen sind ausschließlich der Kram den es lokal zu kaufen gab, von denen werden nur wenige Arten verbleiben.
Gruß, Nik