Opas Aquarium

Erwin

Well-Known Member
Hallo Klaus, Hallo Kurt,

Ich habe mir diese Spritzen für Experimente an Pflanzen besorgt.

Seht ihr denn durch das Testen von Ca und Mg in euren Aquarien einen wirklichen Mehrgewinn?
Bei Kurt's Altwasserbecken leuchtet mir das ein. Andererseits hat Kurt soviel Erfahrung, dass er es nicht unbedingt messen müsste, sondern an seinem Pflanzenwuchs sehen könnte ob er noch im angemessenen Bereich liegt. Willst du nur das sichtbare mit dem Test abgleichen oder gehst du exakt nach dem Testergebnis um fehlendes aufzudüngen?
Auch wenn das Testergebnis nicht hundertprozentig richtig ist, auf Dauer siehst du eine Tendenz.

MfG
Erwin
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Erwin,

Hallo Klaus, Hallo Kurt,
Willst du nur das sichtbare mit dem Test abgleichen

ja…
Ich dünge Einzelkomponenten um Auswirkungen auf den Pflanzenwuchs zu sehen.
Am meisten interessiert mich zurzeit die Einzelkomponente NO3 bzw. PO4.
Teste die Höhe, das Verhältnis sowie deren Einfluss auf Grünalgenwuchs und dafür müssen alle anderen Werte konstant bleiben.

Klaus interessiert wohl mehr die Genauigkeit der Messungen?
 

Peter47

Active Member
Hallo Kurt,
das sehe ich auch so
Am meisten interessiert mich zurzeit die Einzelkomponente NO3 bzw. PO4.
Bin sehr gespannt, zu welchen Erkenntnissen Du hier kommen wirst.
Übrigens ... ich schreibe momentan noch an einem Post zu Deinen Posts #718 und #729, was Obiges auch noch mal unterstreicht.

Grüße
Peter
 

Fino

Member
Hallo Erwin,

Erwin schrieb:
Seht ihr denn durch das Testen von Ca und Mg in euren Aquarien einen wirklichen Mehrgewinn?
Ich hatte mal etwa ein halbes Jahr lang den Magnesiumgehalt meines Wechselwassers (Leitungswasser) auf 10 mg/L angehoben, um auf die hier oft empohlenen10 mg/L Mg zu kommen und die Relation zum Ca zu verbessern. Nach meinem Eindruck hat das nichts gebracht bzw. keinen Unterschied gesehen. Jetzt mache ich das nur noch gelegentlich, wenn ich mal daran denke. Finde es aber immer spannend, wenn andere wie Kurt, das systematisch und längerfristig verfolgen.

kurt schrieb:
Klaus interessiert wohl mehr die Genauigkeit der Messungen?
Ja, aber mehr die deiner Messungen :) . Wäre ja schön, wenn du und die anderen, die den Salifert-Test verwenden, zu (halbwegs) belastbaren Aussagen hinsichtlich der Ca-Messung (und Mg-Messung) kämen, damit man daraus konkretere Ergebnisse ableiten könnte. Gut im Einzelfall kann man sich auch an gleichbleibend falschen Messergebnissen orientieren. Für Dritte, die sich ggf. an deinen Ergebnissen orientieren wollen, ist das aber eher unbefriedigend. Daher interessierte mich die Genauigkeit des Salifert-Tests. Ich selbst kann ja sehr genau Ca und Mg messen, da ich über die hierfür benötigten Einzelchemikalien verfüge, die mir mittels Titration auf Basis eines Probevolumens von 50 ml oder wahlweise 100 ml eine recht genaue Bestimmung ermöglichen. Sind übrigens drei Einzelchemikalien, die ich verwende. Habe daher den Verdacht, dass der alte Test, den ich aber nicht kenne, der Bessere ist.

Viele Grüße
Klaus
 

Peter47

Active Member
Hallo Kurt,

endlich komme ich dazu, auf Deine Posts #718 und #729 näher einzugehen. Ich habe Deine Werte nach meiner Methode nachgerechnet und kam auch zu Deinen Ergebnissen.
Zur Berechnung verwende ich die Formel des Fisch-Lexikons.
Die Ergebnisse zwischen denen des Nährstoffrechners und meinen Berechnungen (GH = 0,14 * Ca + 0,2307 * Mg) weichen etwas voneinander ab, weil die Formeln (ausreichend genaue) Näherungen sind.
Hintergrund Anfang:
Die GH definiert sich aus den Kationen (positiv geladene Ionen) der Salze aus den Erdalkalimetallen (Beryllium, Magnesium, Calcium, Strontium, Barium und Radium). Die Mengen dieser Kationen außer Ca und Mg sind sehr gering. So werden die Mengen der „Übrigen“ entweder den Ca-Anteilen und/oder den Mg-Anteilen zugeschlagen oder auch ganz vernachlässigt.
Hintergrund Ende

Rechnet man Dein Ca:Mg:K-Verhältnis aus, dann passt es nicht zu der meiner Recherchen zufolge häufigsten Empfehlung Ca:Mg:K = 4:2:1. Du hast Ca:Mg:K = 4:1,3:0,9. Wenn man sich an die Empfehlung klammern würde, dann könnten Deine Pflanzen kaum Mg und K aufnehmen. Sie müssten folglich Nekrosen, Punktalgen und vieles anderes mehr haben.
Haben sie aber nicht!

Ich bin jedenfalls fest davon überzeugt, dass die praktischen Erfahrungen grundsätzlich höher zu werten sind, als Berechnungen und Zahlenwerte (Vgl Post #736 von Erwin, der sagt es mit anderen Worten). Um z.B. ein Ca:Mg:K-Verhältnis richtig beurteilen zu können müssten alle beteiligten Faktoren der individuellen Situation gewichtet werden! Und die sind nicht gerade wenige. Letztlich hat jedes Aquarium sein eigenes optimales Ca:Mg:K-Verhältnis. Das individuelle Ca:Mg:K-Verhältnis kann zum Finden der Ursache genutzt werden, falls „etwas aus dem Ruder läuft“.

Ich werde darauf (sobald ich dazu komme) in den von mir geöffneten Thread „Das Ca:Mg:K-Verhältnis, deren Wirkungsgefüge, Antagonismen und Überdüngung“ noch näher eingehen. Dort habe ich bereits die Fakten aufgezeigt. Mittlerweile habe ich die K+S-Grafik analysiert und daraus Schlüsse gezogen, die aber erst noch niedergeschrieben werden müssen.

Grüße
Peter
 

Frank2

Well-Known Member
Peter ich stimme Dir insoweit zu, dass praktische Erfahrungen höher zu werten sind. Allerdings sehe ich im Becken von Kurt nicht eine Pflanze, die das Verhältnis vom Mg/ K auch nur ansatzweise interessiert. Die kann man alle auch mit K doppelt so hoch wie Mg schadfrei handeln.
Es gibt aber andere Pflanzen( Gruppen) wo die Verhältnisse sehr wohl Einfluss nehmen und bspw Pseudokaliummängel entstehen bei inversen Verhältnissen.

Die ganze Messerei schon lange nicht mehr mein Ding da es mit umfangreichen WW obsolet wird. Umso mehr aber interessant dies hier zu lesen, immer wieder spannend. Im Altwasser ist es sowieso alternativlos da dran zu bleiben, da kommt man gar nicht umhin.
Gruß Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

Peter47

Active Member
Hallo Frank,
vielen Dank für Deinen Post, der hat mich aufhorchen lassen!
Die kann man alle auch mit K doppelt so hoch wie Mg schadfrei handeln.
Es gibt aber andere Pflanzen( Gruppen) wo die Verhältnisse sehr wohl Einfluss nehmen und bspw Pseudokaliummängel entstehen bei inversen Verhältnissen.
Dieses Thema treibt mich schon lange um. Ich weiß, dass sich die Antagonismen-Geschichte fast ausschließlich im Phloem abspielt aber eben nichts Konkretes und schon gar nichts Praxisbezogenes (auf das es letztlich ja ankommt). Sind Dir irgendwelche Aquarienpflanzen-Gruppen bekannt, wo z.B. das K-Mg-Verhältnis eine Rolle spielt?
Grüße
Peter
 

Frank2

Well-Known Member
Hallo Peter.

Ja klar. Ich bin eigentlich erst durch das damalige Paper von Andreas auf den Trichter mit den Verhältnissen gekommen. Dies hat meine jahrelange Verzweiflung mit bestimmten Pflanzen unter besonderen Bedingungen behoben (im einen Becken gingen, sie, im anderen nicht), denn seither funktionieren diese einwandfrei.

Vorausgesetzt dass angemessene Beleuchtung und vollständige Nährstoffversorgung gegeben ist, reagieren sehr positiv auf die vorgenannten Verhältnisse folgende Pflanzen sichtbar. Ich meine damit nicht dass die Pflanzen irgendwie so wachsen, sondern weitestgehend bis zum Bodengrund belaubt und lochfrei sind bei kräftigem Wuchs und satte Blattfarben - Selbstläufer, denen man keine Beachtung schenken muss also. Ab und an mal ein Blattverlust unten mit vorangeganger Lochbildung natürlich völlig normal. Die kh spiel oftmals keine Rolle hierbei. Wenige Ausnahmen abgesehen.
Meine gemachten Erfahrungen:

- Hygr. Corymbosagruppe allesamt; die eine mehr, die andere weniger. Weite und enge Verhältniss möglich von 5-2/1/~0,5-1; invers Krüppelwuchs und Lochschäden problematischer fast schon der Abstand von Ca zum Rest - ich sehe Pseudocalciummangel insb. bei nominat; thailand die große Ausnahme hierbei
- Polysperma nominat zu Beginn problematisch, passt sich meist gut an im Laufe der Zeit; invers mag sie es m.E. jedoch nicht; wächst natürlich aber wie.... . Polysperma sunset hier schmerzfreier; wie Polysperma auch Difformis anpassungsfähig, der easy Selbstläufer aber bei mir immer nur wenn Ca/Mg/K weiter ist; hier zahlt sich aber auch Geduld uU aus da hohe Anpassungsfähigkeit
- Costata-Gruppe toleriert viele Verhältnisse, aber perfekt wächst die invers nicht mehr
- Ludwigiagruppe. Die meisten gängigen Ludwigien wachsen eigentlich fast überall. Richtig gut belaubt bis ans Substrat runter eher nicht so die Regel. Verkrüppelungen der Triebspitzen hier aber seltener. Alle Repens profitieren vom Verhältns im Habitus nach meiner Erfahrung sichtbar enorm bei sonst gleichen Bedingungen. Hier insb. Mg/K wichtig. Palustris alle ebenso sichtbare Profiteure, aber sie sind wesentlich schmerzfreier und ohne Verkrüppelungen auch wenn nicht im Verhältnis; im Verhältnis wachsend bleiben sie aber auch ganz unten wesentlich länger mit Blatt und dies völlig uanbhängig von der Lichtstärke in hohen Becken, wo der Weg weit ist.

Andere haben dies festgestellt für teils sehr anspruchsvolle Pflanzen, wie zB die Pantanal. Da ich solche Pflanzen nicht pflege, kann ich hierzu nichts praktisch aus der Erfahrung beitragen.

Ich habe gezielt K Werte bis hin zu 25 mit völlig verschobenen Verhältnissen getestet. Absolut unbeeindruckt hiervon gängige Rotalas, Microsorum, Anubien, Limnophila, Echinodurus, Crypotos, Heliantum, Bacopas, Pogostemons, Nymhae, Aponogetons, Het. Zosterifolia. Aber auch Hygro Pinnatifada bspw..

Was bei mir immer wieder nur mickrig wächst sind alle Tausendblätter bis auf tuberculatum. Alle anderen meckern mal dies und das an und darauf habe ich keinen Nerv mehr, da ich nicht hinter einer Pflanze hinterdüngen möchte.
Ich habe daher die Tausendblätter leider für mich gestrichen. Und es sind prächtige Pflanzen, die mich aber nicht mögen. Den Grund hierfür kann ich bis heute nicht erkennen.

Grüße
Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

Peter47

Active Member
Hallo Frank,

vielen Dank für Deinen Post, für mich war er ein Schuss ins "Schwarze"! Genau diese Erfahrung machte ich auch mit der Hygrpophila Corymbosa-Gruppe und der Ludwigiagruppe. Aber auch Alternanthera bereiteten mir Kopfzerbrechen.
Da ich in Richtung "anspruchsvoll" (noch) nicht sonderlich ehrgeizig bin, hat mir Deine Erfahrung
Ich habe gezielt K Werte bis hin zu 25 mit völlig verschobenen Verhältnissen getestet. Absolut unbeeindruckt hiervon gängige Rotalas, Microsorum, Anubien, Limnophila, Echinodurus, Crypotos, Heliantum, Bacopas, Pogostemons, Nymhae, Aponogetons, Het. Zosterifolia. Aber auch Hygro Pinnatifada bspw..
sehr geholfen. Zurzeit pflege ich die Limnophila Rugosa. Da habe ich schon den Eindruck, dass das Ca : Mg : K eine Rolle spielt. Beiliegende Bilder (das Datum ist rechts unten eingeblendet) zeigen eine mögliche(!) Auswirkung durch Verbesserung des Ca : Mg : K - Verhältnisses.
Die Rugosa wächst relativ lamgsam (verfällt aber schnell) - "mühsam ernährt sich das Eichhörnchen!"
Grüße
Peter
Limnophila rugosa 231222 7.JPG
Limnophila Rugosa 240105 4.jpg
 

Peter47

Active Member
Hallo,
beim zweiten Bild fehlt das Datum. Es ist der 5.1.24.
Grüße
Peter
 

Frank2

Well-Known Member
Peter Rugosa hatte ich noch nicht. Schaut aber wirklich verdächtig aus. Aquatica und Sessifl. und Hypurriodes sind da unproblematisch gewesen bei mir.

Ich kann nur zu den Verhältnissen raten sofern vorgenannte Pflanzen im Spiel sind. Es gibt sicher noch viel mehr davon aber ich kann ja nur von dem berichten was ich auch selber erlebt habe. Für mich war das damals die Kehrtwende tatsächlich. Corymbosa im weiten Verhältnis besser wie im engen. Hier gibt es sicher auch noch jeweils spezifische Besonderheiten.

Wenn mir jemand sagen kann was Tausendblätter für Geheimnisse haben. Bitte her damit

Kalium darf man nicht verteufeln. So vor 15 Jahren etwa waren K Werte von 15-25 häufig und es gab hervorragende Becken. Aber schaut man genauer hin war die Bepflanzung hier sehr oft eben dominiert mit Pflanzen , die hiervon gar nicht betroffen zu sein scheinen.

Gruß Frank
 
Zuletzt bearbeitet:

Peter47

Active Member
Hallo Frank,
Alte Literatur: Gerhard Brünner, Aquarienpflanzen, Kosmosverlag Auflage 1966.
Hilft vielleicht, nützt aber wahrscheinlich sehr wenig!
Grüße
Peter
 

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kurt

Well-Known Member
Hallo zusammen, Update 01.02.2024

Alte Literatur: Gerhard Brünner, Aquarienpflanzen, Kosmosverlag Auflage 1966.
@Peter, habe von Gerhard Brünner noch Neue Wasserpflanzen-Praxis Auflage 1980, es ist jedenfalls noch ein prima Einsteigerbuch :cool:

Aquarium 01.02.2024, es läuft und bezüglich Algen funktioniert es ohne Algizide einzusetzen rein biologisch.
Aquarium 01.02.2024.jpg

Trigonostigma heteromorpha 28.01.2024 beim ablaichen.
Trigonostigma heteromorpha 28.01.2024.jpg

Begleitfauna Aufnahme 15.01.2024, was ist das?
3-Mikroorganismen 15.01.2024.jpg
habe es zum ersten Mal auf dem Mikroskop-Objektträger, finde nichts dazu.
 

Peter47

Active Member
Hallo Kurt,
@Peter, habe von Gerhard Brünner noch Neue Wasserpflanzen-Praxis Auflage 1980, es ist jedenfalls noch ein prima Einsteigerbuch :cool:
habe ich auch, aber 1995. Zu Myriophyllum (Tausendblatt) steht aber da auch nicht sonderlich mehr drin. Signifikant erscheint mir, dass sie niedrige Temperaturen und viel Licht lieben.
Aquarium 01.02.2024, es läuft und bezüglich Algen funktioniert es ohne Algizide einzusetzen rein biologisch.
Ich glaube, maßvoller Einsatz von Dünger und Licht schafft eine gute Basis. Dennoch habe ich bei meinen Anubias barteri var. nana Probleme mit alten (wahrscheinlich abgestorbenen) grünen Punktalgen. Meine Algenfresser (Militärhelmschnecken, Antennenwelse und Netzpinselalgenfresser) lassen sie in Frieden ruhen! ... Und ich hoffe, dass die Anubias weiterwächst und ich irgendwann die alten Triebe entfernen kann.
Grüße
Peter
 

JFE

Member
Hallo in die Runde. Danke an Kurt, Peter und Nik für eure Beiträge und Kommentare, nicht nur in diesem Thread. Wenn auch eure Ausführungen zur Wasserchemie oftmals für mich deutlich zu kompliziert sind, ich habe aus euren "Unterhaltungen" viel für mich mitgenommen. :) Wasserchemie Biofilm, Filterbestückung, Geringfilterung.... So habe ich meinen Filter aus/aufgeräumt und lasse jetzt bei Arbeiten im Becken, Scheiben reinigen und Wasserwechseln o.ä. einen leicht modifizierten Fluval-Mulmabsauger mitlaufen, den ich im Becken in ein Glasschälchen stelle. Auf den Filterauslauf kommt während der Arbeiten auch ein Filter-Säckchen (gibt es günstig bei Amazon). Das holt Trübungen aus dem Wasser und beim Einschalten des Filters werden keine Ablagerungen aus dem Schlauch ins Becken gepustet.
VG J.
 

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