Hallo,
Delta6400":zcq4lb3q schrieb:
Hab leider im Moment nicht so viel Zeit deswegen lad ich jetzt einfach mal den Schaltplan von meiner Schaltung hoch und erklär dir kurz ein paar Änderungen, da ich selbst erst Probleme hatte.
An der Schaltung gefällt mir nicht, daß die Steilheit ("Gain") in Signalrichtung gesehen vor dem Nullpunkt eingestellt wird. Das hat den unschönen Effekt, daß sich die beiden Einstellungen gegenseitig beeinflußen und die Kalibrierprozedur daher ein paar mal hintereinander durchgeführt werden muß.
Du hast doch eine LOGO!, die rechnen kann, warum überlässt Du die Steilheits- und Nullpunktkorrektur nicht ihr? Ich habe mir jetzt keine so große Gedanken über ein entsprechendes Schaltprogramm gemacht, aber eigentlich müsste es möglich sein.
Gegebenen falls musst du den Widerstand R6 gegen ein Poti noch tauschen. Ich musste dies machen da meine Elektrode nicht die werte brachte die sie normalerweise bringen sollte.
Die Ausgangsspannung einer pH-Elektrode gehorcht der
Nernst-Gleichung. Tut sie das in der Praxis nicht, gibt es zwei Möglichkeiten:
- Sie ist entweder kaputt,
- oder die Auswerteschaltung ist Schrott.
Den zweiten Fall halte ich hier für deutlich wahrscheinlicher, eben weil ein Amateur (und nicht nur die...) bei einer Eingangsstufe für eine pH-Elektrode mehr falsch als richtig machen kann. Ich hatte selber mal eine Elektrode, die an einem Billig-pH-Meter nur noch Mist anzeigte, an einem professionellen pH-Meter aber noch anstandslos funktionierte.
Eine pH-Elektrode ist eine Spannungsquelle mit einem sehr, sehr hohen Innenwiderstand (typisch > 500 MOhm). Daraus folgt, daß kleinste Leckströme, z. B. verursacht durch verlustbehaftetes Platinenmaterial (besonders übel: Pertinax), durch Flußmittelreste, durch verlustbehafteten Kondensator C1 in der obigen Schaltung, die Messung so stark verfälschen können, daß sie nix mehr taugt. Den Fall hast Du ja: Du musst sogar die Referenzschaltung aus dem
Datenblatt verbiegen, um noch zu plausiblen Werten zu kommen.
Ich würde den Eingangspin des OPVs gar nicht erst in die Platine einlöten, sondern hochbiegen und mit einem Schutzwiderstand direkt mit der Eingangsbuchse verlöten. Der Kondensator C1 wird daher ebenfalls nur einseitig (mit dem Masseanschluß) eingelötet. Zudem muß der Kondensator ein sehr hochwertiger, verlustarmer Typ sein, z. B. ein Polystyrol-Typ, oder, noch besser, ein
Glas-Kondensator. Und den bitte so einlöten, daß der Außenwickel (Kennzeichnung auf dem Gehäuse) auf der Masseseite liegt.
Wie ich bereits schrieb: Das elektrische und mechanische Design einer pH-Eingangsstufe, die diesen Namen auch verdient, ist alles andere als trivial.
Viele Grüße
Robert