Soilfragen über Soilfragen

käptnmo

Member
Hei, das kommt drauf an, was Du bewirken willst und welche Tiere Du halten willst.
Bei meinen normalen Fischbecken habe ich auch hemmungen, aber wenn ich Hochzuchtgarnelen oder extreme Weichwasserfische halten will, führt kein Weg dran vorbei. Dann will man aber auch kein so hohe KH haben und freut sich darüber.
Ich habe definitiv Spaß an meinen Becken mit Soil und Akadma. Es gibt soviele Tiere, die das gut finden...man muß sich da einfach mal einlesen. Und den Pflanzen gefällt es sowieso. Vielleicht wäre ein Nanocube, mit nicht zuviel Licht mal ein Projekt zum Üben. Und paar schöne einfache Hochzuchtgarnelen rein, zum Anfixen.
Sowas ist auch schnell mal neu gemacht, wenn der Soil erneuert werden soll. Bei nem 240 Literbecken hat man da länger zu tun...Auch stellt sich beim Nanocube erstmal nicht so die Preisfrage...
VG Monika
und genau da liegt glaube ich das Problem. Ich hab super viele Schnecken. Und ich bin mir nicht sicher, wie gut die damit zurechtkommen, wenn ich garnicht an der Schraube drehen kann....

Große Becken habe ich sowieso keine mehr. Mein größtes wird in Zukunft 90L haben.....

Ich wollte den Soil eigentlich hauptsächlich wegen der Pflanzen - aber da ist die Frage, ob es das wert ist :)

liebe Grüße
 

peterk8

Member
Hei, Hochzuchtgarnelen ziehen Soil vor.
Sonst würden die ganzen Garnelenzüchter ihre Garnelen auf Sand züchten und sich den teuern Soil sparen.
Servus Monika,
ah, danke für die Info. Aber ich denke, das liegt nicht daran, daß die Garnelen das bevorzugen, sondern die Züchter mit Soil das Wasser beeinflussen können (weicher und saurer).

Ich denke für den normalen Betrieb eines Beckens ist Soil für die Tierwelt von keiner Bedeutung. Natürlich kann ich damit härteres Wasser weicher machen und den PH-Wert puffern, aber das löse ich lieber über Osmosewasser.

Beste Grüße
Peter
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, hattest Du schon Hochzuchtgarnelen? Und wenn ja wie lange und wie erfolgreich?
Ich hab das Gefühl, Du weißt nicht, wovon Du redest ;-)
VG Monika
 

K. Lopez

Active Member
Moin Monika,

wie wärs mit einer kleinen Einführung? Warum zum Beispiel Hochzuchtgarnelen Soil bevorzugen. Würde mich auch interessieren.
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hei, das ist doch alles bekannt...

Könnte jetzt noch das Garnelenhaus Wiki bemühen...aber das kannste auch selber...

Hochzuchtgarnelensetup ist eine dünne (!) Schicht Soil, Bienenwasser mit 100-150µS bis 300µS manche nehmen für Tiger gerne LW 400.
Der Rest ist dann Geschmackssache. Alles keimarm halten, nicht zu viel füttern...Filterung und Licht sind Weltanschauungen, der eine schwört auf das, der andere auf das...
Man kann viel Falsch machen und wenn man absolut keine Ahnung hat, erstmal einlesen...um die Anfängerbauchplatscher zu vermeiden
Da kann man Wochen damit verbringen..das kann ich jetzt nicht in 5 Min. alles aufschreiben.
VG Monika
 

Rotalaboi

Active Member
Hi Monika

Aber jetzt mal angenommen man hat eine Osmoseanlage (Ist ja eigentlich die Vorraussetzung) und stellt seine Wasserwerte passend ein, ist der Soil nicht eher hinderlich da er die „guten“ Werte beeinflusst oder siehst du das eher als Absicherung der niedrigen Werte?

Lg Flo
 

Plantamaniac

Well-Known Member
Hi Monika

Aber jetzt mal angenommen man hat eine Osmoseanlage (Ist ja eigentlich die Vorraussetzung) und stellt seine Wasserwerte passend ein, ist der Soil nicht eher hinderlich da er die „guten“ Werte beeinflusst oder siehst du das eher als Absicherung der niedrigen Werte?

Lg Flo
Hei, der Soil steckt voller Huminstoffe und enthält Tonmineralien. Die Huminstoffe puffern den Ph und tackern ihn fest, damit er nicht nach unten wegrauscht. Die Garnelen fressen den Soil auch und die Lehmbestandteile, sowie Huminstoffe sind gut für ihren Magen und Darm. Außerdem hält Soil das Wasser keimarm, was auch sehr wichtig ist. Gemeinsam mit Bienensalz ist das ein Dreamteam, weil im Bienensalz eigentlich schon alles drin ist, was Pflanzen brauchen und stellt zb. bei Leitwert 300 die perfekten Werte für Hochzuchtgarnelen ein. Nämlich KH 0-1, Gh 5-6, Ph 6,2-6,8..kann auch etwas niedriger sein, wenn der Soil frisch ist, aber das stört die Garnelen nicht, im Gegenteil. So aufgesetzt, braucht es erstmal kein Co2. Wenn man in die Co2 Tabelle schaut, wird da klar warum. Es ist einfach genug Co2 vorhanden. Es braucht kein Kh+, lasst Euch das ja nicht einreden...da will schonwieder einer Geld damit verdienen..die ersten Bienen hat es deswegen schon umgenietet...große Bestürzung beim Halter...so ein Quatsch aber auch.
Regelmäßige WW mit Osmose/Regen und Bienensalz, oder nachweißlich geeignetem Leitungswasser, was selten vorkommt und ab und zu mal ne Ecke Soil absaugen und neu nachfüllen, läßt die Standzeit verlängern. Laub und Erlenzapfen oder käufliche Huminprodukte sind von Vorteil, weil die das Säurebindungsvermögen erhöhen.
Was soll der Soil kaputt machen?
Womit ich auch immernoch Probleme habe ist...kann ich in frischem Soil bedenkenlos Fische halten? Ich sehe immer Becken mit Soil und Fischen drin..zb. Dario Dario, aber ich bin nicht mutig genug, wenn ich bei Serilously Fish lese, was sie an Wasserwerten wollen. Wobei mir immer nicht klar ist, wo bei einem Leitwert von zb. 30µS ein Ph von 8 herkommen soll...das is mir irgendwie suspekt...
VG Monika
 

peterk8

Member
Hei, hattest Du schon Hochzuchtgarnelen? Und wenn ja wie lange und wie erfolgreich?
Ich hab das Gefühl, Du weißt nicht, wovon Du redest ;-)
nein, die hatte ich noch nicht ... ich spreche auch nicht von Hochzuchtgarnelen, sondern von ganz normalen Becken, wie es eben die Ausgangsfrage war .. allein der Begriff "Hochzucht" besagt doch schon, daß es sich um etwas Besonderes handelt ..

und da bestätigen mich Deine Zeilen nur umso mehr, daß es eben keinen Soil braucht, um Tiere besser halten zu können ... Hochzucht ist etwas vollkommen anderes und am Thema vorbei ;-) ... ich weiß nicht, wo Du Bienengarnelen einstufst, aber die habe ich über 10 Jahre erfolgreich auch in Sandbecken gehalten ... bei ca. 180µS, erstellt u.a. mit Osmosewasser ... nach einer längeren Aquaristikpause hatte ich jahrelang nur Garnelenbecken, zumeist "Bienen" ...

es braucht definitiv kein Soil, um vernünftig ein normales Aquarium zu pflegen ... ich kann nirgendwo lesen, daß der TE etwas von Hochzuchtgarnelen erwähnt hat ... da mögen Deine Ausführungen stimmen, aber das hat doch nichts mit der eigentlichen Fragestellung zu tun, sondern betrifft einen speziellen Fall ... Soil ist und bleibt eine Variable, die, je nach Hersteller und Art, nach bestimmten Regeln zu handhaben ist ... Soil kann man nehmen, muß man aber nicht ... oft wird der Eindruck erweckt, daß man nur mit Soil pflanzengerechte Becken erstellen kann ... das stimmt aber so einfach nicht ...

Soil ist sicherlich in Verbindung mit dem geeigneten Wasser eine tolle Basis, für z.B. Bienengarnelen .. aber eben nur, wenn ich das entsprechende Wasser verwende ... ist es das nicht, führt (bestimmter) Soil zu immensen Problemen .. das sollte schon zusätzlich erwähnt werden ..

Zitat aus Deinen Verlinkungen: "Wer nämlich denkt, dass man in einem Garnelenaquarium ähnlich einfach wie in einem Aquascape mit hartem Leitungswasser und einem aktiven Soilbodengrund wie dem ADA Aquasoil Amazonia arbeiten kann, bekommt mit Garnelen schnell Probleme."

man kann es drehen und wenden, wie man will: benutzt man Soil, sollte man wissen, welchen Soil mit welchen Eigenschaften man verwendet und entsprechend agieren .. und genau hier setzt mein Kritikpunkt an Soil an: weiß man die Zusammenhänge nicht, wird unter Umständen genau das Gegenteil für das Tierwohl erreicht ... weiß man allerdings die Zusammenhänge, dann ist Soil eine wunderbare Variante, aber eben nur das ...

Beste Grüße, Peter
 
Zuletzt bearbeitet:

Thiemo

Active Member
Hi Flo,

Aber jetzt mal angenommen man hat eine Osmoseanlage (Ist ja eigentlich die Vorraussetzung) und stellt seine Wasserwerte passend ein, ist der Soil nicht eher hinderlich da er die „guten“ Werte beeinflusst oder siehst du das eher als Absicherung der niedrigen Werte?

Eigentlich sehe ich doch gerade hier den Vorteil vom Soil.
Er puffert mir den PH-Wert, sodass ich hier mit reiner Osmose und GH, bspw. dem DRAK GH+ arbeiten kann und somit auch auf KH verzichte. Dadurch erreiche ich einen niedrigen ph-Wert.

Zusätzlich kann ich mager Düngen, in der Hoffnung damit das Algen Wachstum zu minimieren. Die Pflanzen holen sich die Nährstoffe aus dem Soil.

Wie bereits gesagt, werde ich hier demnächst testen und berichten.

Klar ist natürlich auch, dass es hier immer auf das gesamte Setup ankommt. Wenn ich Fische halten möchte, welche KH und eine höheren ph-Wert benötigen ist Soil ungeeignet. Gleiches gilt für hartes Wasser mit KH, da dies dem Soil sehr schnell auslaugt.

Ein weiterer Vorteil von Soil ist, dass man damit, im Gegensatz zu Kies/ Sand, höhere Aufbauten erstellen kann.

Natürlich lässt sich auch Marketing technisch Soil besser vermarkten als Kies, mit wahrscheinlich auch höheren Margen.

Unter dem Strich ist es wahrscheinlich egal welches Material man verwendet. Mit beidem lassen sich tolle Ergebnisse erzielen. Doch gerade das ist doch das schöne an unserem Hobby.
 

Kejoro

Moderator
Teammitglied
Jo Käptn!

da steht auch der Grund: Soil ist mindestens mal ein Kationentauscher. Der hat hauptsächlich Protonen drin und die werden durch andere Kationen konzentrationsabhängig verdrängt. Man lädt den Soil also um.
Als Nebeneffekt der Protonenabgabe reagieren diese mit allem, was Protonen aufnehmen mag. Carbonate bieten sich hierzu an, woraus CO2 entsteht.
Ein anderes, mal mehr oder wenig vertretenes Kation ist das Kaliumion K+.

Das modelliert den Soil schon ganz gut, was der aquaristisch treiben kann. Die Fähigkeit der Sorption hat der im Übrigen auch. Ich selber habe ich mal einen erwischt, der Phosphat weggenuckelt hat, dass man sich die Frage ob des Sinns stellen muss... Um einen Eindruck zu bekommen: Eine minimale Schicht groben Soil in einem 12l Becken hat 350mg Phosphat absorbiert, ehe es nachweisbar war.

Unterm Strich muss man von Anfang an wissen, was man macht, da Soil ein recht großer chemischer Puffer ist und man recht viel Dung braucht, bis der so geladen ist, dass man gewisse Parameter einstellen kann. Oder man hat ein System, dem man einfach vertraut und von dem man weiß, dass es erfolgreich ist. Dann interessiert es einen schlichtweg nicht, wie das alles funktioniert.
Sowas wie "mehr Phosphat im Wasser, dass die Punktalgen weggehen", ist dann gar nicht mehr so einfach umzusetzen.
Oder das Ca/Mg Verhältnis anzupassen...^^ Es gab hier mal eine, die das auf die harte Tour hat erleben müssen.

Schöne Grüße
Kevin
 
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Plantamaniac

Well-Known Member
Hochzucht ist etwas vollkommen anderes und am Thema vorbei ;-)
Hatte das Gefühl, es wurde gefragt, warum Soil Vorteile hat. Deswegen haben ich darüber berichtet, wie sich Soil positiv auf bestimmte, schöne Garnelen auswirkt. Und wie man damit umzugehen hat, damit es glingt. Bienengarnelen lieben auch Soil...früher die waren noch nicht so verhätschelt. Es gibt noch alte robuste Stämme CR oder Bienengarnelen/Ringelsocken. Die kann man manchmal sogar in "Leitungswasser" halten. Sowie es losgeht mit den höheren Graden, Taiwanern und Tibees, ist das aber vorbei und die wollen es genau nach ihren Bedürfnissen haben, sonst ist allerspätestens nach einem Jahr schluss...und es kommt zu unerklärlichem Garnelensterben..jeden Tag eine, solange, bis sie alle weg sind.
Ich hätte gerne auch über ein großes Becken mit Soil und Fischen berichtet, aber das hatte ich noch nicht. Das müssen andere machen.
Aber es kann jeder machen was er will..es muß keiner Soil nehmen, wenn er nicht will. Und Soil ist auch nicht gleich Soil...deswegen einlesen, einlesen, einlesen
VG Monika
 

peterk8

Member
Servus Monika,
vielleicht haben wir einfach aneinander "vorbeiargumentiert". Wenn Du von Hochzuchtgarnelen und deren Haltung sprichst, dann möchte ich Dir da überhaupt nicht widersprechen. Mit den "Bienen" hatte ich nie Probleme, arbeite allerdings seit vielen Jahren ausschließlich mit Osmosewasser.
Bei allen anderen Becken allerdings, ist für mich Soil einfach eine Variable, die man, wie Du selbst schreibst, nur mit "einlesen, einlesen, einlesen" in den Griff bekommt. Das ist mein eigentlicher Grund, warum ich Soil, zumindest bei Anfängern, sehr kritisch sehe. Aber auch bei langjährigen und erfahrenen Aquarianern braucht es, wenn es um Pflanzenbecken geht, keinen Soil. Ich hänge mal ein Photo von meinem alten Projekt bei: nur mit Sand und CO2, geringste Düngung und kein sehr starkes Licht (alte Twinstar 600 E - gedimmt).
Beste Grüße
Peter
 

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