Stefan_L":af5ikvvt schrieb:
......
Ich hab's nicht bereut auf Druckgas gewechselt z uhaben und bin damit deutlich zufriedener als Vorher und kann ohne Bauchschmerzen auch 4 Wochen in den Urlaub fahren. ....
Hallo Stefan,
wie ich schon geschrieben habe finde ich eine CO2-Flschenanlage auch die beste und zuverlässigste Lösung.
Sollte es mir aber gelingen mittels dieser Anlage 4-8 Wochen ein 120l Becken mit CO2 zu versorgen, dann wäre das doch auch was.
Gruß Georg
Das Teil gärt und gärt, aber es kommt noch immer vorwiegend Luft aus der Tankflasche. Wie vermutet wird es wohl 1-2 Tage dauernd, bis die Luft aufgestiegen ist und das CO2 ankommt.
Zur Funktion:
Das System hat 3 Flaschen:
1) "Treibstoff"
Es ist eine Druckfreie 1l Flasche mit einer Zuckerlösung bei Hefegärung, bzw. Zitronensäure bei Natron-Reaktor.
Der Treibstoff wird automatisch und geregelt (wie später erklärt) nach gepumpt, wenn neuer Treibstoff benötigt wird.
Damit der Treibstoff nicht zurückfließen kann, befindet sich ein Einwegeventil direkt am Pumpenausgang.
2) Der Reaktor
Es ist eine 2l Colaflasche mit einer Hefelösung bzw. Natronlösung. In ihr findet die Reaktion und somit die CO2-Erzeugung statt. Mittels des elektronischen Drucksensors (0-7bar) kann der Innendruck ermittelt und über einen Arduino-Nano Prozessor ausgewertet werden. Damit die Lösung bei Hefe nicht schäumt, habe ich einen Esslöffel Rapsöl hinzu gefügt.
3) Der Speicher
Ist auch eine 2 L Colaflasche mit 500ml Wasser drin. Dies dient zur evtl. Reinigung des ankommenden CO2.
Zwischen dem Reaktor und dem Speicher befindet sich auch ein Einwegeventil. Sind im Speicher z.B. 4 bar und im Reaktor findet keine Reaktion mehr statt, so kann man die Realktorflasche austauchen, ohne dass der Druck im Speicher verloren gehen. Somit kann der Speicher locker 2 Tage überbrücken, bis der Reaktor wieder liefert.
Elektronische/elektrische Komponenten:
Der Drucksensor: Er liefert ein analoges Signal von 0,5V bei 0 bar und 4,5V bei 7 bar. Kosten ca. 5€.
Die Pumpe: Es geht jede Zahnrad- oder Membranpumpe die >3 bar liefern kann, die Pumpleistung ist egal. Nur korrosionsbeständig sollte sie sein. Kosten: ab ca. 10€.
Die Steuerung: Eine Arduino Nano, eine OLED-Display, ein Relais- oder MOSFET-Board, 3 Potis.Ca. 20€
Sonstige Komponenten
Ein einstellbares Überdruckventil, Schläuche, Verbinder, Luftregler, Holz, Kleinteile.
Das Programm:
Mittels der 3 Potis können folgende Parameter eingestellt werden:
1) Der Solldruck, also der gewünschte Mindestdruck in der Flasche.
2) Der Intervall, also nach welcher Pausezeit der Druck erneut geprüft wird und Treibstoff nachgefüllt wird, falls erforderlich.
3) Die Dosierdauer, also wie viele Sekunden (0.1-10) nachgepumpt wird, wenn nachgepumpt werden soll. Bei mir entspricht 1 Sekunde bei 3 bar ca. 10ml Treibstoff.
Die empfohlenen Einstellungen:
Zitronensäure/Natron:
Da die Druckbildung hier sehr spontan erfolgt, kann der Prüfzyklus kurzzeitig erfolgen (alle Stunde). Wichtig ist nur dass die Dosierdauer mindestens 1 Sekunde beträgt.
Warum?
Am Ende des Treibstoffschlauchs befindet sich eine Düse mit nur 0,3mm Öffnung. Sie erzeugt einen derart scharfen Strahl, dass die Natronhydrogenkarbonat/Natriumzitratmischung derart aufgewühlt wird, dass es garantiert keine lähmende Säureschichtung mehr hat. Das Problem Säureschichtung ist also somit elegant gelöst.
Hefe/Zucker:
Da die Druckbildung von Hefe unter Umständen extrem langsam stattfindet, sollte man nach einer Dosierung mindestens 4 Stunden warten, bevor man erneut misst. Ich habe mal 12 Stunden und 50ml eingestellt.
Die optimalen Werte hängen natürlich von vielen Faktoren, wie Temperatur, verwendete Hefe, etc. ab.
Wenn ich die optimalen Werte praktisch ermittelt habe, schreibe ich diese Werte mal hier rein.
Wo sehe ich die Vorteile:
Natron: Hauptvorteil ist der, dass man der Säureschichtbildung optimal entgegen wirken kann.
Hefe: Hauptvorteil ist der, dass man durch eine dosierte, gezielte Zugabe des Treibstoffs Zucker die Heftigkeit der Gärung dosieren kann. Auch vermeidet man, dass die Hefe wegen zu hohen Alkoholgehaltes zu früh abstirbt.
Gerade am Anfang einer "normalen" Hefegärung entsteht viel zu viel CO2, später dann zu wenig. Durch die kontrollierte "Fütterung" der Hefe sollte so eine wesentlich gleichmäßigere und somit auch längere CO2-Produktion möglich sein.
Praxis: Gestern gegen 18 Uhr habe ich das System erstmals in Echtbetrieb genommen und den Ausgang zugedreht.
Heute morgen hatte ich 0,9 bar. Allerdings kommt am Ausgang immer noch fast nur Luft an, bis die 3,5 Liter Luft in Reaktor/Speicher erst mal verdrängt sind. Seit ca. 1 Stunde erkennt man ein leichtes Absinken des ph von 7,6 auf aktuell 7,4. Das erste CO2 kommt also an. Ich denke im Lauf der Nacht kommt das CO2 dann voll an.
Wenn ihr Fragen habt, dann fragt auch bitte, ich gebe gerne Antwort und will wie schon geschrieben hier keine Monologe führen.
Gruß Georg