Moin,
hier meine bescheidene Sicht der Dinge:
Eines muß m.E. klar sein:
Immer wenn wir irgendetwas ins Aquarium schmeissen, ist das mit einem gewissen (Rest-)Risiko verbunden.
Selbst das Einsetzen neuer Fische, oder ein simpler Wasserwechsel bergen ein gewisses Risiko in sich.
Holz aus dem Fachgeschäft wurde natürlich nicht synthetisch im Reinraum gezüchtet, sondern stammt ebenfalls aus der Natur.
Wir wissen dabei nichts über die örtlichen Gegebenheiten an den Fundorten, über die Behandlung und Lagerung beim Transport.
Dieses Holz ist m.E. lediglich hinsichtlich seiner "Verrottungsfestigkeit" für die Verwendung im Aquarium besonders geeignet.
Die Beeinträchtigung der Wasserqualität durch die "Verrottung" ist aber kein spontaner, sondern vielmehr ein "schleichender" Vorgang.
Wenn aus diesem Grunde ein Aquarium kippt, muß es m.E. schon vorher Anzeichen in diese Richtung gegeben haben.
Ein erfahrener Aquarianer wird sich dessen bewusst sein und mit Sicherheit diese Anzeichen eher erkennen und entsprechend reagieren.
Ich denke, das ist es was Dirk meint, wenn er schreibt "wenn man weiss was man tut".
Wenn man sich der "Gefahren" bewusst ist, die das Einsetzen von (selbst gesammeltem) Holz mit sich bringt und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen ergreift, läßt sich m.E. das Restrisiko auf ein vertretbares Maß verringern.
Die o.g. "Verrottungsfetsigkeit" ist ein Punkt. -> kein Weichholz verwenden.
Eine nennenswerte Beeinträchtigung des pH-Wertes und der Wasserhärte kann m.E. weitgehend ausgeschlossen werden, im Zweifelsfall kann man das aber mit einfachen Mitteln prüfen.
An Holz können außerdem Keime (Bakterien, Viren) und/oder Gifte anhaften bzw. enthalten sein, die sich negativ auswirken können. Hier kann man in einem gewissen Maße vorsorgen und vorbeugen.
Egal ob selbst gesammeltes oder im Fachmarkt käuflich erworbenes Holz; Ich gehe IMMER so vor:
Zunächst säubere ich das Holz und entferne alle morschen/weichen Holzteile (Hier helfen ein Hochdruckreiniger, Cuttermesser, Drahtbürste, Schraubenzieher, ...).
Anschließend koche ich das Holz über einen längeren Zeitraum in Wasser (Bei größeren Holzstücken ist hier Erfindungsreichtum gefragt, ggf. helfen Bekanntschaften zu einem Bauern, Mitarbeitern von Großküchen, ... ), um Bakterien und Viren zu töten und die "Wasseraufnahmefähigkeit" des Holzes zu erhöhen.
Nach dem Kochen wird das Holz ausgiebig gewässert: Mehrere Wochen, bei regelmäßigem Wasserwechsel.
Abgesehen davon, dass ich später beim Einsetzen des Holzes weniger Probleme habe (Holz will nicht untergehen), erhoffe ich mir davon ein Ausschwemmen evtl. enthaltener Giftstoffe.
Zum Schluß führe ich mit dem Holz einen "Wasserflohtest" durch, um mich eines vertretbaren Restrisikos zu vergewissern.
Hajo