Re: Verküppelung der Triebspitze nach Verzweigung
Hallo Stefan @all,
dieser Thread ist wirklich super spannend ... diese kleine Nadel im Heuhaufen ...
:thumbs:
Da ich mich auch mit dieser "Krüppelwuchs-Nadel" herumplage, und mir schon endlos Gedanken gemacht und probiert habe, hänge ich mich hier mit Verlaub nochmal mit rein.
Aquariophilo":1xnrv8xl schrieb:
Nik ":1xnrv8xl schrieb:
NO3 ca. 90mg/l (kein Besatz, Blasenschnecken sind völlig unauffällig)
PO4 ca. 0,7mg/l
K ca. 20mg/l
GH 10°dH
Ca ~40mg/l
Mg 19,2mg/l (rechnerisch
)
Dann hast Du ja fast gleiche Werte wie ich
Ich denke, das da der Hammer hängt, und es ggf. nicht ausreicht, dass eben diese paar Werte identisch sind.
Ich habe mal lange versucht, mein altes Leitunsgwasser, bei dem es super lief, via UO und Zudüngung nachzubauen. Da es nicht den erhofften Erfolg brachte, habe ich mich ganz auf den einen offensichtlichen Unterschied eingeschossen: Die Polyphosphate. Inzw. sieht es aber so aus, als wären da def. noch andere Faktoren im Spiel.
Ich könnte mir vorstellen, dass neben Unterschieden in Beleuchtung, Bodengrund, Filterung etc., vermutlich noch andere Stoffe eine Rolle spielen, die man gemeinhin unbeachtet lässt, wie z.B. Chlorid, Sulfat etc. etc.
- Bzgl. Chlorid hatte ich mal in einem anderen Forum von Anton Gabriel gelesen, dass es ab einer gewissen Menge das Pflanzenwachstum vollständig blockiert.
- Bei dem in marginalen Mengen benötigten Kupfers z.B. könnte es schon einen Unterschied machen, dass sich bei dem einen Aquarianer einiges aus den Wasserleitungen herauslöst und bei dem anderen nicht.
- Der Eine hat durch starken Besatz und Fütterung bei wenig Filtersubstrat z.B. immer etwas Ammonium im Wasser und kann problemlos nur NO3 zudüngen, unter anderen Bedingungen bekommen die Pflanzen ggf. (fast) gar kein Ammonium
- Auch mischen wir ja meist Pflanzen mit ganz unterschiedlichen Nährstoffbedarf (und oft wissen wir ja gar nichts von bestimmten Vorlieben) durcheinander.
- Last not least liegen die meisten Stoffe im Wasser ja in gebundener Form vor, und ich frage mich, ob es für die Pflanze wirklich egal ist, ob sie z.B. ihren Calziumbedarf aus einem Calziumsulfat, Calziumchlorid, Calziumcarbonat o.ä. bezieht??? Das Calzium aus Ca3(PO4)2 z.B. soll für die Pflanzen ja m.W. quasi "unerreichbar" sein.
- Darüberhinaus hatte ich irgendwo mal gelesen (finde es leider nicht mehr wieder :nosmile
, wie sich Ca und K auf den Zellaufbau auswirken, und dass sie dabei quasi Gegenspieler sind. So, wie ich das noch im Kopf habe, wäre dann gerade Krüppelwuchs vermutl. oft eine Folge von einem Missverhältnis Ca:K ?!
- Auch hatte Robert (Wuestenrose) mal das Thema "Luxuskonsum" bei Kalium angesprochen, dass die Pflanze also schon quasi "zuviel" aufnimmt, und bei Aquarichtig wurde mal (in anderem Zusammenhang) die These aufgestellt, dass die Pflanze zw. Kalium- und Ammoniumaufnahme nicht (schlecht) unterscheidet.
Viell. wäre also bei fehlendem NH4 und reichlich K im Wasser die Kalium-Aufnahme (insbes. im Verhältnis zu Ca) zu hoch??? :?
Das nur mal so ein paar Gedanken, die mir durch den Kopf gegangen sind, und ich hoffe mal, dass sie tw. nicht zu verworren und zu weit her geholt sind ...
feifen:
Zum Thema Ca : Mg : K und Krüppelwuchs teste ich selbst gerade mal folgene Werte, die sich bezgl. Kalium. näher an "Krause"
und hier orientieren (10 : 2,5 : 1):
Mein Wechselwasser stelle ich via 2/3 UOW+Gips+Bittersalz+Pottasche z.Zt. so ein:
Ca: 35-36
Mg: 8-9
K: 5-6 (<- aktuell wenig Licht)
(NO3: ca. 8 )
Ausserdem habe ich die KNO3-Tagesdüngung komplett eingestellt, und gebe seit gut 1 Woche tägl. (neben SE) nur noch Urea (danke an Andre für den Tip!!) zu.
Im Moment sieht es erstmal vielversprechend aus: Der Habitus der meisten Pflanzen hat sich sichtbar verbessert, und alles "blubbert" wieder so ekelig :thumbs: ... aber erstmal abwarten ...
Komischerweise zeigt Bacopa australis, die immer super problemlos war, jetzt Schadstellen, die mir aber mehr wie Frasspuren aussehen.
Kurze Zwischenfrage: Kann es sein, dass die eher dünnen Blätter von Otocinclus oder Garnelen angeknabbert werden?
Sonst würde sich das bei der aktuellen Vorgehensweise erwartete Problem schon extrem schnell zeigen: Kaliummangel :nosmile:
Da ich aufgrund o.g. Überlegungen den K-Level aber erstmal knapp fahren will, müsste ich dann wohl noch tägl. Kalium zugeben ...
Allerdings geht es allen übrigen Pflanzen (auch Bacopa carolina) diesbzgl. bis dato prima.
Hat B. australis ggf. einen erhöhen Kaliumbedarf und zeigt daher schon früh den Mangel an?
Oder doch die Garnelen???