Peter47
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Hallo
wir alle wissen ja, die CO2- Konzentration im AQ sollte so 20 mg/l bis 40 mg/l betragen. Die Landpflanzen hingegen müssen mit einem CO2-Anteil von 0,04 %, das entspricht etwa 1 mg/l (siehe Anlage „CO2-Bedarf von emersiv wachsenden Pflanzen.pdf“) auskommen. Und das tun sie auch! Aber warum besteht dieser große Unterschied?
Einer Pressemitteilung zufolge hat Prof. Ralf Kaldenhoff (TU Darmstadt) herausgefunden, dass bestimmte Eiweiße (Aquaporine) der Pflanze die Aufnahme von CO2 wesentlich erleichtern. Das ist eine allgemein gültige Aussage, die durch Versuche an Tabakpflanzen nachgewiesen wurde. Daraus kann man getrost schließen, dass die in unseren AQ submersiv gepflegten Pflanzen wenig Aquaporine haben. Wachsen sie aber aus dem Wasser heraus, dann werden sie wesentlich mehr Aquaporine produzieren, damit die Assimilation in ausreichendem Umfang erfolgen kann. Der Post von Heiko Muth Hormonelle Regulierung bei der Umstellung zwischen submers und emers erklärt auch, wie die Produktion des Eiweißes gesteuert wird, nämlich durch Hormone. Der Ablauf: Pflanze wächst aus dem Wasser (oder fällt trocken) → irgendwelche Rezeptoren erkennen dies und sorgen für die Ausschüttung von verschiedenen Hormonen → bestimmte Hormone sorgen nun dafür, dass Aquaporine produziert werden → die Pflanze kommt mit wesentlich weniger CO2 aus, als im submersiven Wachstum. Bei einer hormonellen Störung werden die Pflanzen kaum noch assimilieren können, sie sind nicht lebensfähig. Es muss also nicht immer ein Nährstoffmangel, Alleopathie oder sonst was auch immer sein, wenn eine Pflanze einmal nicht so will, wie wir uns es vorstellen!
Wir sollten uns aber davor hüten, teure Tests zu beschaffen um den Anteil von Aquaporinen in einer Pflanze zu bestimmen. Das Wissen um diese Tatsache soll lediglich verfestigen, dass in den Pflanzen äußerst komplexe Vorgänge stattfinden, die wir nicht so leicht in vollständiger Form nachvollziehen und auch ermöglichen können/müssen. Die Praxis zeigt doch, dass vergleichsweise wenige Parameter eingehalten werden müssen um Pflanzen gedeihen zu lassen. Den Rest macht die Natur (Ökologie).
Die Ökologie im Aquarium ist es also, was uns zum Erfolg verhilft! Sie sogt für die stabilen Verhältnisse. So kann man unsere Aquarien mit einer Art „Spezialkegelbahn“ vergleichen, deren Bahn nicht wie sonst üblich absolut eben ist, sondern die Form einer Rinne hat, welche die Kugel an die optimale Stelle des ersten Kegels führt und so für einen erfolgreichen Schub sorgt. Die Kegelschwester/der Kegelbruder muss sich „nur“ vorher richtig positionieren und die Kugel gefühlvoll in die richtige Richtung schieben. Dann wird der Schub zum „großen Wurf“. Das Problem: Einmal perfekt Schieben reicht halt nicht zum „Keglermeister“!
übrigens … die oben erwähnte Pressemitteilung ist an einer Stelle etwas ungeschickt formuliert. Aber mit etwas Logik kommt man schon darauf, was wirklich gemeint ist.
Grüße
Peter
wir alle wissen ja, die CO2- Konzentration im AQ sollte so 20 mg/l bis 40 mg/l betragen. Die Landpflanzen hingegen müssen mit einem CO2-Anteil von 0,04 %, das entspricht etwa 1 mg/l (siehe Anlage „CO2-Bedarf von emersiv wachsenden Pflanzen.pdf“) auskommen. Und das tun sie auch! Aber warum besteht dieser große Unterschied?
Einer Pressemitteilung zufolge hat Prof. Ralf Kaldenhoff (TU Darmstadt) herausgefunden, dass bestimmte Eiweiße (Aquaporine) der Pflanze die Aufnahme von CO2 wesentlich erleichtern. Das ist eine allgemein gültige Aussage, die durch Versuche an Tabakpflanzen nachgewiesen wurde. Daraus kann man getrost schließen, dass die in unseren AQ submersiv gepflegten Pflanzen wenig Aquaporine haben. Wachsen sie aber aus dem Wasser heraus, dann werden sie wesentlich mehr Aquaporine produzieren, damit die Assimilation in ausreichendem Umfang erfolgen kann. Der Post von Heiko Muth Hormonelle Regulierung bei der Umstellung zwischen submers und emers erklärt auch, wie die Produktion des Eiweißes gesteuert wird, nämlich durch Hormone. Der Ablauf: Pflanze wächst aus dem Wasser (oder fällt trocken) → irgendwelche Rezeptoren erkennen dies und sorgen für die Ausschüttung von verschiedenen Hormonen → bestimmte Hormone sorgen nun dafür, dass Aquaporine produziert werden → die Pflanze kommt mit wesentlich weniger CO2 aus, als im submersiven Wachstum. Bei einer hormonellen Störung werden die Pflanzen kaum noch assimilieren können, sie sind nicht lebensfähig. Es muss also nicht immer ein Nährstoffmangel, Alleopathie oder sonst was auch immer sein, wenn eine Pflanze einmal nicht so will, wie wir uns es vorstellen!
Wir sollten uns aber davor hüten, teure Tests zu beschaffen um den Anteil von Aquaporinen in einer Pflanze zu bestimmen. Das Wissen um diese Tatsache soll lediglich verfestigen, dass in den Pflanzen äußerst komplexe Vorgänge stattfinden, die wir nicht so leicht in vollständiger Form nachvollziehen und auch ermöglichen können/müssen. Die Praxis zeigt doch, dass vergleichsweise wenige Parameter eingehalten werden müssen um Pflanzen gedeihen zu lassen. Den Rest macht die Natur (Ökologie).
Die Ökologie im Aquarium ist es also, was uns zum Erfolg verhilft! Sie sogt für die stabilen Verhältnisse. So kann man unsere Aquarien mit einer Art „Spezialkegelbahn“ vergleichen, deren Bahn nicht wie sonst üblich absolut eben ist, sondern die Form einer Rinne hat, welche die Kugel an die optimale Stelle des ersten Kegels führt und so für einen erfolgreichen Schub sorgt. Die Kegelschwester/der Kegelbruder muss sich „nur“ vorher richtig positionieren und die Kugel gefühlvoll in die richtige Richtung schieben. Dann wird der Schub zum „großen Wurf“. Das Problem: Einmal perfekt Schieben reicht halt nicht zum „Keglermeister“!
übrigens … die oben erwähnte Pressemitteilung ist an einer Stelle etwas ungeschickt formuliert. Aber mit etwas Logik kommt man schon darauf, was wirklich gemeint ist.
Grüße
Peter