Wasserstoffperoxid für Oxydator

Hallo Paul, das kommt doch immer auf die Anwendung an.
Mir ist auch schon H2O2 über den Finger gelaufen und ich hab mich chemisch verbrannt. Das heilt doch auch wieder.
Für den Fall dass jetzt mal ein radikales Sauerstoffatom ein bisschen Fischschleimhaut angreift, wird der Fisch das vermutlich nichtmal bemerken.
Gerade Schleimhaut ist sehr regenerativ.
Verletzte Flossen heilen unter guten Bedingungen innerhalb von 2-3 Tagen wieder komplett ab. Wie so oft gilt hier, die Menge macht das Gift. Du guckst nicht zufällig gerne Joachim Mundt? Der vertritt nämlich diese und auch einige andere abenteuerliche Thesen. Gruß, Uwe
Hallo Uwe ,
ich schrieb das aus eigener Erfahrung. Ich setzte damals auch Wasserstoffperoxid stark verdünnt im Becken gegen Algen ein weil es ja zu keinerlei Resten kommt wie z.B. bei Algenmitteln. Als ich ein paar Tage später vorm Becken saß bemerkte ich ,das ein Skalar ein Probleme beim fressen hat. Er bekam es garnicht mehr richtig geschlossen und was er nicht sofort verschlang wurde wieder herausgespült. Unter der Lupe sah es aus wie weggeätzt. Wie ein Mensch dem man die Lippen abbrennt. Das heilte auch nicht wieder. Ich habe meine Lektion jedenfalls gelernt.
mfg. Paul
 
Das war ja das, was ich wochenlang machen musste. :D

Mir hat aber jemand gesagt, dass man das heutzutage nicht mehr macht.
Ja, das war ich wahrscheinlich oder @Wolke. H2O2 stört auch die gesunden Zellen und verzögert /verhindert so die Heilung.
 
Also ich stand letzte Woche noch am Op-Tisch zum Assistieren & da wurde das des Öfteren gemacht :D
Im OP/ Chirurgie ticken die Uhren noch anders :D
Aber in der Langzeit Wundbehandlung hat H2O2 wirklich nichts zu suchen.
Und jetzt zurück zum Thema....

Ich habe auch einen 5l Kanister stabilisiertes Wasserstoffperoxid rumstehen (6%).Nutze es für alles Mögliche - zum Beispiel kann man damit auch die kleinen Siebe von den Hobby Artemiaschalen wieder durchgängig machen, die sonst mit der Zeit verbacken.
Selbst, wenn ich irgendwann einen Teil des H2O2 verwerfen muss, wird es billiger, als wenn ich die kleineren Flaschen gekauft hätte.

Ich fand die Diskussionskultur hier übrigens gerade sehr gut. @Crossroads hat zwar erstmal recht provokativ seine Ansicht geäußert. Es wurde aber ruhig drauf eingegangen und er konnte letztendlich begründen, warum er der Meinung ist, H2O2 hat im Aquarium nichts zu suchen.
 
Hallo ,
ch fand die Diskussionskultur hier übrigens gerade sehr gut. @Crossroads hat zwar erstmal recht provokativ seine Ansicht geäußert. Es wurde aber ruhig drauf eingegangen und er konnte letztendlich begründen, warum er der Meinung ist, H2O2 hat im Aquarium nichts zu suchen.
entschuldigt , wenn ich provokativ rüberkam ,das war nicht meine Absicht. Ich würde nie etwas behaupten ,was ich mir nur angelesen, oder mal gehört, habe. Wenn ich etwas behaupte, dann beruht das auf eigenen Erfahrungen. Na klar kann man sagen die Dosis macht das Gift , aber da es sich hier um Lebewesen handelt ,die in unserer Obhut stehen ,fehlt der Spielraum für Experimente. Ich ziehe da strenge Grenzen bei meinen Pfleglingen.
mfg. Paul
 
Wie schon gesagt, die Dosis macht das Gift.
Minioxidatoren nutze ich schon viele Jahre im Hochsommer ab 54 Liter mit 6% und einem Steinchen.
Ich hatte deswegen nie ein Problem und meine kleinsten Fischlarven (Dario Dario) und auch die größeren kommen prima durch. Auch meine Cyclops, das Gewürm und sonstwas wird in keinster Weise beeinträchtigt. Der zu erwartende Sauerstoffmangel macht da bedeutend mehr Schaden.
Ich habe mich sogar schon gefragt, ob man mit Wasserstoffperoxyd vielleicht Ektoparasiten bekämpfen könnte?
Dazu fehlt mir aber die korrekte Dosis. Oder vielleicht in einem extra Behälter?
Twinstar macht ja auch nix anderes.

Alles in allem...Wasserstoffperoxyd nicht einfach mit Messbecher oder Spritze rein, sondern erstmal in ein oder 2 Liter Wasser und dann über die Oberfläche verteilen. Weil wenn man sonst einen Fisch damit erwischt, kann man dem evt. schon schaden.

Um das Beispiel mit dem Finger zu bemühen...Das Wasserstoffperoxyd erst in einen Liter Wasser und dann über den Finger schütten. Da passiert garnix. Oder angemischte Mundspülung bei Zahnfleischentzündung ätzt auch kein Zahnfleisch weg.
In den Augen hat es aber tatsächlich nix verloren.

Das mit den Wunden (3%) mach ich auch nicht mehr..dank Stefanie ;-)
Wobei das bei Rissen von Rosendörnern und sowas bei Gartenarbeit, wo auch kräftig Dreck mit im Spiel ist, schon immer sehr geholfen hat.
Das Wasserstoffperoxyd blubbert den Dreck raus.
Ohne ne Fette Entzündung, die tagelang weh tat, oder ein Riss/Schnitt, der garnix macht...Weder eitern, noch schmerzen.
Könnte jetzt auch nicht sagen, das die Heilung damit länger als eine Woche gedauert hätte...eine Woche muß man da immer einplanen.

VG Monika
 
Na ja, beim Oxydator kommen die Fische ja nicht direkt in Kontakt mit reinem, unverdünntem H2O2. Wenn man dagegen Pflanzen damit einnebelt kann es je nach Vorgehen u.U. mal passieren, dass ein Fisch da mit in Kontakt kommt. Ich konnte meine Fische da aber immer ablenken und die zweite Hand war schon immer parat, für den Fall des Falles. War aber nie notwendig.

Gruß Bettina
 
Hallo ,
Wasserstoffperoxid zerfällt im Wasser zu H2O und atomaren Sauerstoff. Dieser radikale Sauerstoff greift alles organische Leben an was es gerade so in die Finger bekommt weil es , wie der Name schon sagt , verbrennt. Das können die Augen der Fische sein , die Kiemen oder sonstige Kleinstlebewesen. Tropft doch mal etwas davon auf einen Finger .... ihr werdet eine Verbrennung bekommen. Aus diesem Grund würde ich mir auch niemals einen Söchting Oxidator ins Becken stellen. H2O im besetzen Becken anzuwenden finde ich persönlich unverantwortlich.
mfg. Paul
Hallo.

Ich finde den Söchting Oxidator bei sehr warmen Temperaturen im Hochsommer top und gerade im Sinne der Fische hilfreich. Man sollte natürlich in der Lage sein ihn so zu platzieren, dass er nicht umfällt. Da bin ich dann auch bei Moni und dem Auto ... .

Anonsten sehe ich die Anwendung im Aquarium auch kritisch und sage überspitzt- "braucht kein Mensch" . Der Verweis auf offene Wunden, die man unter Einsatz von H2O2 überlebt hat finde ich nicht angebracht. Ich möchte das mal sehen, wenn man das ins Auge träufelt oder es in die Bronchen gelangt. Auch verdünnte Konzentrationen a la Mundwasser. Angegriffene Schleimhäute sind Eintrittspforten für Infektionen. Möglicherweise treten sekundär zeitlich nachgelagert bei einzelnen Fischen Schleimautläsionen auf. Das bringt man doch dann gar nicht in den Zusammenhang. Daher muss sich der Anwender wirklich gut informieren im Umgang damit im laufenen Becken bei vorhandenem Besatz. Hier im Forum gute Aufklärung darüber vorhanden allerdings. Auch hinsichtlich Konzentrationen.

Es mag natürlich einzelne Fälle geben, wo dies hilfreich ist (hilft das Zeug gegen PA´s, ich bin da nicht so firm). Ich habe jedenfalls in über 3 Jahrzehnten noch keinen (bewussten) Anwendungsfall für H2O2 Einsatz in einem Becken gehabt. Oxydator ausgenommen, aber da geht es ja um Sauerstoff. :-) Ausschließen möchte ich das nicht gänzlich im Einzelfall, aber es gibt oftmals auch andere Wege, Problemen nachhaltig zu begegnen. Ich wundere mich schon auch, wie oft damit hantiert wird in scheinbar vielen Becken, wirkt fast wie eine generalisierte Anwendungssystematik. Ist das beim Scaping so üblich vielleicht, weil Fischbesatz oftmals keine Rolle spielt? Dann ist es ja ok. In unerfahrener Hand bei Greti und Pleti im heimischen Gesellschaftsbecken sehe ich das jedoch nicht. Es wirkt zudem bakterizid bereits in geringen Konzentrationen, siehe Mundspülungen. Was ist mit den anderen "guten" Bakkis im Becken? Konzentrationen zu gering?
Bei mir ist die Etablierung eines guten Biofilms im Becken der zentrale Anker in der Aquaristik. Dann kann so ein Becken fast nichts mehr umschmeißen. Alles, was agressiv darauf einwirken kann, erscheint mit kontraproduktiv.

Grüße Frank
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

wieder ein typischer Fall von unterschiedlichen Erfahrungen.
Wenn mir, wie bei Paul, ein Fisch so zu Schaden gekommen wäre, würde ich vermutlich auch anders denken.

Ist es aber nicht, bei tausenden anderen auch nicht (was explizit nicht heißt, dass seine Erfahrungen "falsch" sind). Für mich ist H2O2 sehr wertvoll, sei es im Oxydator, als Mittel gegen Algen und Cyanos oder aber um bei Sauerstoffmangel (aus welchen Gründen auch immer) mal schnell etwas extra Sauerstoff reinzubringen, während ich den Sprudelstein ausgrabe.

aber es gibt oftmals auch andere Wege, Problemen nachhaltig zu begegnen.

Es geht ja nicht drum, dass das Zeug nachhaltig wirken soll, sondern kurzfristig zur Lösung beitragen.
Als Vergleich vielleicht das Reserverad vom Auto. Das mache ich bei einem Platten drauf und fahre zur Werkstatt. Da würde ich auch nicht sagen "Mach bloß kein Reserverad drauf, weil das ist unsicherer als ein richtiger Reifen" :D


Auch verdünnte Konzentrationen a la Mundwasser.

Wenn ich's richtig im Kopf habe, verwendet man als Mundwasser Konzentrationen von 0,1%.
Wenn wir 20ml 3%ige in ein 100l Becken geben, reden wir von einer Konzentration von 0,0006%

Das ist ein gewaltiger Unterschied. Etwa der Unterschied von 1ml Easy Carbo auf 50l zu 167ml Easy Carbo auf 50l.
Oder aber der Unterschied von 50ml Laphroaig zum Genießen zu einem 8,35l Besäufnis, das ziemlich sicher zum Exitus führt. :D

Wurde ja schon gesagt: Die Dosis macht das Gift.

Was ist mit den anderen "guten" Bakkis im Becken?

Klar werden die auch geschädigt (Wobei ich interessanterweise nie einen Nitritpeak hatte nach Einsatz, obwohl die Cyanos weniger wurden).
Ausschließen kann man es nicht, daher ist eine geringere Fütterung ratsam. Oder eben Spotbehandlung mit niedrigen Dosierungen.

In unerfahrener Hand bei Greti und Pleti im heimischen Gesellschaftsbecken sehe ich das jedoch nicht.

Es hat auch nie jemand dazu geraten das Zeug zu nutzen, wenn man nicht weiß, was man tut. Das wäre fahrlässig.


Bei mir ist die Etablierung eines guten Biofilms im Becken der zentrale Anker in der Aquaristik. Dann kann so ein Becken fast nichts mehr umschmeißen. Alles, was agressiv darauf einwirken kann, erscheint mit kontraproduktiv.

Wenn so ein guter Biofilm mal steht, wird es auch keinen Grund mehr geben, H2O2 in entsprechenden Konzentrationen einzusetzen. :)
 
Hallo,
nicht nachmachen! Ich hab gerade ein paar Tropfen meiner 3% H2O2 Lösung auf die Finger bekommen. Neugierig ob etwas passiert habe ich etwas abgewartet, bis ich unter fliessend Wasser die Hände gespült habe Da verbrennt überhaupt nichts.
LG Jürgen
Hallo ,
Wasserstoffperoxid zerfällt im Wasser zu H2O und atomaren Sauerstoff. Dieser radikale Sauerstoff greift alles organische Leben an was es gerade so in die Finger bekommt weil es , wie der Name schon sagt , verbrennt. Das können die Augen der Fische sein , die Kiemen oder sonstige Kleinstlebewesen. Tropft doch mal etwas davon auf einen Finger .... ihr werdet eine Verbrennung bekommen. Aus diesem Grund würde ich mir auch niemals einen Söchting Oxidator ins Becken stellen. H2O im besetzen Becken anzuwenden finde ich persönlich unverantwortlich.
mfg. Paul
Hallo,
nicht nachmachen! Ich hab gerade ein paar Tropfen meiner 3% H2O2 Lösung auf die Finger bekommen. Neugierig ob etwas passiert habe ich etwas abgewartet, bis ich unter fliessend Wasser die Hände gespült habe Da verbrennt überhaupt nichts.
LG Jürgen
 
Es hat auch nie jemand dazu geraten das Zeug zu nutzen, wenn man nicht weiß, was man tut. Das wäre fahrlässig.
Indem aber bei jedem kleinen Algenproblem darauf hingewiesen wird, entsteht u.U. für einen flüchtigen Leser der Eindruck, dass dies mittlerweile zum Normalfall geworden ist und man damit Algenprobleme halt löst.
Ich fahre auch schon lange Auto (seit 1989) und finde dass der Vergleich nicht passt. Ich würde eine bspw. Darmsanierung bei patogenem Befall in aller Regel nicht mit AB behandeln lassen, sondern über eine nachhaltige Symbioselenkung, dauert dann halt schonmal 6-9 Monate. Bedrohliche Infektionen ausgeschlossen. Das ist einfach eine grundständig andere Herangehensweise. Und wenn ich dann hier die Algenthreads zT lese wo alles schon mehrfach durchgenudelt wurde (EC Kuren, H2O2 Kuren, Algexit, Slime Remover und weiß der Geier was noch, zT wiederholt) muss man doch einfach auch einmal festhalten. dass hier nie verstanden wurde, wie man, wenn man auf lange Sicht und über viele Jahre ein Becken betreiben möchte, mit solchen Problemen nachhaltig umgeht. Das ist doch ganz offensichtlich. Und mit der Normalisierung des Einsatzes von x bei y wird genau dieses Denken als Problemlösung etabliert. Finde ich nicht gut. Ok ist vielleicht altbacken. Kurzfristig angedachte Scapes sehe ich da tatsächlich anders.
Wenn so ein guter Biofilm mal steht, wird es auch keinen Grund mehr geben, H2O2 in entsprechenden Konzentrationen einzusetzen. :)
Brauchst Du auch davor nicht bzw. nur in wenigen Ausnahmefällen. Ich habe es zumindest noch nie benötigt und finde das auch nicht sonderlich ungewöhnlich. Möchte es für den Einzelfall aber natürlich nicht kategorisch ausschließen, das wäre dumm. Es gibt Fälle, wo man nicht gegen ankommt und schnell eingegrätscht richtig ist.

Um wieder auf den Oxidator zurückzukommen. Wer schon damit ein Problem hat, so einen sicher aufzustellen, sollte es dann einfach auch lassen. Ich finde die Teile sehr sinnvoll.

Gruß
Frank
 
Hey,

Wie du schon andeutest, kommt das auf die "Schwere" an. Da bin ich ja ganz bei dir.
Um mal dein für dich passenderes Beispiel aufzugreifen (ich finde meins nach wie vor passend. Ich fahre zwar erst etwas über 20 Jahre Auto, aber in der Aquaristik ist unsere Erfahrungsspanne gar nicht so unterschiedlich ;)):

Darmsanierung bei patogenem Befall in aller Regel nicht mit AB behandeln lassen, sondern über eine nachhaltige Symbioselenkung, dauert dann halt schonmal 6-9 Monate.

Wenn der Darm oder sogar der Körper allerdings droht, kurzfristig Schaden zu nehmen bin ich mir ziemlich sicher, dass auch du zu den Antibiotika greifen würdest.
Oder nimm Diabetes. Kann man auch oft mit Ernährungsumstellung lösen. Wenn du allerdings kurz vorm Zuckerkoma stehst sagst du auch nicht "Neee bloß nix spritzen, das muss natürlich gehen!"

Die Grundfrage ist ja sowieso "Wie gefährlich ist das überhaupt?"

Der Vergleich mit Antibiotika ist ... meh.

Klar tötet beides Bakterien.
Das tun die Konservierungsmittel in jedem Dünger auch.
Oder Knoblauch.
Oder eine Glock 17. :D

(Und nein, damit will ich nicht sagen, dass man Cyanos abschießen sollte.^^)

und finde das auch nicht sonderlich ungewöhnlich.

Ich auch nicht. Falls du das damit sagen wolltest. ;)
 
Hallo,

Ich kann das aus mangelnder Kenntnis nicht selbst ausrechnen, aber wenn man annimmt, dass der Sauerstoffgehalt an der unteren Grenze dessen ist, was die Fische noch vertragen so müsste man vermutlich eine Menge H2O2 in das Aquarium kippen bis man die Sauerstoffsättigung erreicht. Gut, es braucht sicher einige Zeit um sich zu verteilen.
Generell denke ich aber, es kommt ganz auf das jeweilige Sauerstoffniveau im Wasser an, wieviel H2O2 problematisch werden könnte.
Einfache Regeln in Bezug auf Dosierung sind daher immer mit Vorsicht zu genießen.

Grüße
Martin
 
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