Welcher Blasenzähler hält dicht?

Trizonas

Active Member
Habe jetzt den Blasenzähler rausgeschmissen und mein Bazooka Zerstäuber direkt angeschlossen und siehe da, er "zerstäubt" wieder und wirft keine Bläschen aus (wie vorher), das war mir gar nicht mehr aufgefallen.
Der Blasenzähler ist sowas von undicht, das am Zerstäuber nicht genug Druck ankam! Ich schätze, das 2/3 CO2 sinnlos verpufft sind.
Nun werd ich mal sehen, ob Ihr recht hattet und ich es ohne Blasenzähler eingestellt bekomme...
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RavenTheJust

Active Member
@Trizonas

Viel Glück dabei!
Der undichte JBL Blasenzähler war auch bei mir in der Vergangenheit mal ein grosses Problem.
Wenn Du keine Tiere im Becken hast, ist es im Prinzip auch unkritisch, wenn Du 50 ppm CO2 im Becken hast. Ich persönlich finde aber die Einstellung, gerade wenn man was an der Einbringung ändert, nicht trivial. Den Diffusor gereinigt, den Druck erhöht, einen anderen Zerstäuber eingebaut. Das alles kann die Menge an CO2, welche im Becken gelöst wird, ziemlich deutlich verändern.

In diesen Fällen bietet ein pH Controller ein zusätzliches Mass an Sicherheit für die Bewohner des Aquariums.

Ich habe über die letzten 10 Jahre leider selbst (oder korrekter: meine Tiere) dreimal die leidvolle Erfahrung machen müssen, was zu viel CO2 in einem Becken anrichten kann. Einmal war's die übereifrige Ferienvertretung, ein anderes Mal ein defektes Rückschlagventil und zuletzt auch noch eigene Dummheit, welche den Bestand in meinem Becken jeweils nachhaltig dezimiert haben.
Jeder einzelne Fall hätte sich durch einen pH Controller verhindern lassen.
Entsprechend stehe ich zu meinem Rat, dass pH Controller eine sinnvolle Sache sind. Und dazu muss das auch keine 500.- kosten.
Gerade wer im Bezug auf die CO2 Einstellung unsicher ist, macht sich die Sache leichter, nicht komplizierter.
Der Hobby Eco pH Controller für <100.- hat übrigens sogar eine integrierte Nachtabschaltung. Der dosiert im Dunkeln gar nichts.

Und ja, ich verwende trotzdem einen Blasenzähler, einen Drop-Checker (eigentlich sogar 2, einen mit 30 ppm & 20 ppm) und ein qualitäts Feinnadelventil.

@nik
Ich glaube es ist uns allen klar, dass wir uns bei einem KH 0.5 Becken in einem aquaristischen Grenzbereich bewegen, welcher einerseits zurecht etwas für Spezialisten ist, andererseits aber auch mit dem aquaristischen Alltag in unseren Breiten (oder zumindest in meinen) wenig zu tun hat.
Doch wenn ich jetzt von @omega lese, dass in seinen Becken die KH bei 2 liegt, dann verstehe ich vielleicht ein Stück weit, weshalb Ihr bei Euren Gehversuchen mit den Controllern nicht so erfolgreich wart.
Regeltechnisch ist so ein Aquarium schon nicht ganz trivial, aber wenn es so schwach gepuffert ist, dann wird es natürlich nicht einfacher. Die Hysterese bei den meisten pH Controllern bei 0.1 pH (ist der Soll-pH bei 6.9, schalten sie dort die Dosierung ab und dann erst bei pH 7.0 wieder ein), womit der Gehalt an freiem CO2 im Wasser eigentlich immer nur etwa im Bereich von 5 mg/L schwanken sollte. Ein schwach gepuffertes System reagiert nun aber viel empfindlicher auf die Zugabe der Säure. Und da ein pH Regler nur AN/AUS kennt, ist natürlich auch da eine gute Einstellung der Zugabemenge für die Stabilität der Regelung entscheidend.

Letztendlich muss es natürlich jeder selbst wissen ob man das braucht oder nicht, aber die Warnung vor hohen Kosten, komplexer Einstellung und stetiger, aufwändiger Wartung bei gleichzeitiger Verschlechterung der CO2 Zugabe sind in meinen Augen nicht berechtigt.

Hi,


bei sinkender KH muß der pH am Controller runter gedreht, bei steigender KH durch einen Wasserwechsel muß er hoch gedreht werden. Um wieviel? Dafür muß die KH gemessen werden. Ohne Controller muß man an gar nichts rumdrehen und nichts messen.

Grüße, Markus

Das ist schlicht nicht wahr.
Mal ganz abgesehen davon, dass die KH vermutlich bei den allermeisten Aquarien nicht zwischen 12 und 1 rumtanzt und das Wechselwasser jede Woche ungefähr die gleichen Werte aufweist, kannst Du mit einem pH Regler Deinen CO2 Gehalt selbst in kompletter Unkenntnis der KH über den Drop-Checker und den soll-pH Wert regeln.

Wie? Man schaut in einer Tabelle nach einem einigermassen sicheren Wert. Kann man ja mal bei pH 7.3 anfangen. Dann wartet man ein paar Stunden - ist der pH bei 7.3 und der Checker blau, dreht man die Soll-pH auf 7.2 und schaut wie er sich verändert. Das Spiel macht man, bis man den gewünschten Wert erreicht hat.
Dann weiss man automatisch auch ungefähr die KH.

Die KH wird sich zudem nicht sprunghaft ändern und Du siehst in der Tabelle, dass sich bei gleicher KH der CO2 Gehalt pro 0.1 pH-Schritt um ca. 5mg/L erhöht.

Die Abwesenheit eines Controllers setzt allerdings nicht die Gesetze der Chemie ausser Kraft. Wenn die KH sinkt und Du aber stets die gleiche Menge an CO2 zugibst, dann sinkt der pH und der CO2-Gehalt steigt an.
In der Tabelle bewegst Du Dich in diesem Fall nach oben und nach links. Ob das für die Bewohner problematisch wird, kann man nicht pauschal sagen, vermutlich in der Regel nicht.

Für mich ist die Fragestellung ohnehin rein akademisch. Meine KH scheint stabil zu sein. Der Controller ist seit Jahr und Tag auf den gleichen Sollwert eingestellt und die Dropchecker zeigen eine gleichbleibende Farbe, es sei denn die Flasche ist leer.

Ich setze gerade einen Cube auf und verwende dazu das erste Mal Soil (sonst immer Sand). Da frage ich mich allerdings nach dieser Diskussion schon ein wenig, ob die Entscheidung für Soil der Stabilität des Beckens wirklich zuträglich ist. Um allerdings rauszufinden wie das Zeug das Wasser beeinträchtigt, hilft wirklich nur Testen.

Viele Grüsse

Lukas
 

kurt

Well-Known Member
Hallo Lukas,

Danke das du dir die Mühe gemacht hast das mal näher zu erläutern.

Das nicht zu Ende gedachte Halbwissen im technischen Bereich verbreitet sich immer mehr.
Es wird viel geschrieben, bestehend aus Ungereimtheiten, nicht nachvollziehbar, falsch.
An Theorie/Akademisch wird festgehalten, Praxis erprobt bezweifelt.
Mittlerweile wird es im Forum auch immer unübersichtlicher bzw. schwerer Berichte mit Substanz zu finden wo man mal nachlesen kann, Schade.
 

steppy

Active Member
kannst Du mit einem pH Regler Deinen CO2 Gehalt selbst in kompletter Unkenntnis der KH über den Drop-Checker und den soll-pH Wert regeln.

Wie? Man schaut in einer Tabelle nach einem einigermassen sicheren Wert. Kann man ja mal bei pH 7.3 anfangen. Dann wartet man ein paar Stunden - ist der pH bei 7.3 und der Checker blau, dreht man die Soll-pH auf 7.2 und schaut wie er sich verändert. Das Spiel macht man, bis man den gewünschten Wert erreicht hat.
Hi,
das macht man ohne Controller doch genau so, nur dass man am Nadelventil regelt statt am Controller. Ich sehe den Mehrwert bei diesem Vorgehen nicht.

Wenn die KH sinkt und Du aber stets die gleiche Menge an CO2 zugibst, dann sinkt der pH und der CO2-Gehalt steigt an.
Hm, kannst du das mal erklären? Wieso steigt der CO2 Gehalt? Die Zugabemenge bleibt doch konstant. Das ist doch das, was Markus sagen wollte, denke ich: Mit Ph-Controller schwankt der CO2-Wert durch KH-Änderung, ohne nicht. Oder fehlt mir hier an irgendeiner Stelle das Verständnis?

Gruß
Stefan
 

omega

Well-Known Member
Hi,

Das ist schlicht nicht wahr.
Soil senkt die KH des Leitungswassers im Aquarium. Wird mit diesem Leitungswasser ein Wasserwechsel durchgeführt, steigt die KH sprunghaft an. Man muß den pH-Controller daran anpassen, da ansonsten zu viel CO2 zugeführt wird. Bis zum nächsten Wasserwechsel sinkt die KH. Passt man den pH-Controller nicht daran an, wird kontinuierlich weniger CO2 zugegeben. Was genau ist daran unwahr?
Irgendwann ist das Soil erschöpft und senkt die KH nicht mehr. Aber darum geht es gerade nicht.

Die Hysterese bei den meisten pH Controllern bei 0.1 pH (ist der Soll-pH bei 6.9, schalten sie dort die Dosierung ab und dann erst bei pH 7.0 wieder ein)
Nö, die Abschaltung erfolgt dann bei pH 6,8. Das macht eine Schwankungsbreite von 0,2. Bei pH 6,8 = 30mg/l CO2 schwankt der CO2-Gehalt also zwischen 20 und 30mg/l, also um -33% und +50%.

Die KH wird sich zudem nicht sprunghaft ändern und Du siehst in der Tabelle, dass sich bei gleicher KH der CO2 Gehalt pro 0.1 pH-Schritt um ca. 5mg/L erhöht.
Nein. Der CO2-Gehalt ändert sich nicht linear zur pH-Änderung. Deine 5mg/l sieht man in der Tabelle nur um 20mg/l herum.

Ein schwach gepuffertes System reagiert nun aber viel empfindlicher auf die Zugabe der Säure.
Kannst Du das genauer ausführen? Ansonsten muß ich diese Aussage als suggestiv werten.
Doppelte CO2-Menge senkt den pH um 0.3, halbe CO2-Menge erhöht den pH um 0.3.
15mg/l CO2 bei KH 2 macht pH 6.6, 30mg/l macht 6.3.
15mg/l CO2 bei KH 16 macht pH 7.5, 30mg/l macht 7.2.

Wie? Man schaut in einer Tabelle nach einem einigermassen sicheren Wert. Kann man ja mal bei pH 7.3 anfangen. Dann wartet man ein paar Stunden - ist der pH bei 7.3 und der Checker blau, dreht man die Soll-pH auf 7.2 und schaut wie er sich verändert. Das Spiel macht man, bis man den gewünschten Wert erreicht hat.
Dann weiss man automatisch auch ungefähr die KH.
Das mag für ein eingelaufenes Aquarium bzw. eines mit ausgelaugtem Soil funktionieren. Aber solange das Soil nicht erschöpft ist, müßte das jemand ja jeden Tag tun.

Für mich ist die Fragestellung ohnehin rein akademisch. Meine KH scheint stabil zu sein.
Es gibt doch auch noch andere Leute als Dich selbst, die Deine Ausführungen lesen und bei denen die KH nicht stabil ist.

Ich setze gerade einen Cube auf und verwende dazu das erste Mal Soil (sonst immer Sand).
Aha. Aber mir unterstellen, ich würde die Unwahrheit schreiben.

Grüße, Markus
 

Rocco77

Member
Ein Hallo zum Sonntag in die Runde,

Das eigentliche Thema hieß doch...Welcher Blasenzähler hält dicht?
Leider triftet man hier mittlerweile zu gern vom Thema ab, kommt vom Hundertsten zum Tausendsten. Daran sieht man wieder einmal, Aquaristik kann eben sehr komplex (betrieben) werden.

Zu Tobias seinem JBL Count Safe Blasenzähler kann ich nur beifügen, das dieses Modell bei mir seit 23.10.2014 problemlos seinen Dienst verrichtet, allerdings nur mit 1,8 bar.
Im Gegensatz zu diesem, auch hier in dem Thread angesprochenen, Dennerle Blasenzähler. Dieser verklebe Kunststoffschrott wurde auch bei mir schnell undicht. Also Finger weg von diesem Konstrukt.

Zurück zum JBL Count Safe Blasenzähler. Wer ist denn schuld wenn die Anschlüsse undicht sind? Der Installateur oder der Blasenzähler? ;)
Ich nehme übrigens hin und wieder mal ein Glas Wasser, versenke den Blasenzähler bis er komplett im Wasser eingetaucht ist, und schaue ob es irgendwo bläselt. Das angeblich integrierte Rückschlagventil ist bei mir allerdings nicht 100% dicht.
Mein Magnetventil sowie die Armatur wird zuverlässig von einem Rückschlagventil aus Metall geschützt. Sieht man übrigens nur wenn man nach dem Magnetventil ein Stück klaren Schlauch verwendet.

Zum Wasser nachfüllen nehme ich einfach eine Spritze mit Wasser, und drücke es über den Schlauch, welchen ich vorher am Magnetventil gelöst habe, in den Blasenzähler.
So, das war von mir der Pro Tipp zum Sonntag. :cool: In diesem Sinne...

MfG Rocco
 

Trizonas

Active Member
Das eigentliche Thema hieß doch...Welcher Blasenzähler hält dicht?
Leider triftet man hier mittlerweile zu gern vom Thema ab, kommt vom Hundertsten zum Tausendsten. Daran sieht man wieder einmal, Aquaristik kann eben sehr komplex (betrieben) werden.
stimmt ;)
Zu Tobias seinem JBL Count Safe Blasenzähler kann ich nur beifügen, das dieses Modell bei mir seit 23.10.2014 problemlos seinen Dienst verrichtet, allerdings nur mit 1,8 bar.
Im Gegensatz zu diesem, auch hier in dem Thread angesprochenen, Dennerle Blasenzähler. Dieser verklebe Kunststoffschrott wurde auch bei mir schnell undicht. Also Finger weg von diesem Konstrukt.
Danke für den Hinweis
Zurück zum JBL Count Safe Blasenzähler. Wer ist denn schuld wenn die Anschlüsse undicht sind? Der Installateur oder der Blasenzähler? ;)
Du willst damit jetzt andeuten, ich wäre nicht in der Lage, den richtig anzuschließen? Bist du vom JBL Support?
Habe übrigens sogar den "originalen" CO2 Schlauch von JBL dafür installiert...
 

Rocco77

Member
Hallo Tobias,

nein, ich bin nicht vom JBL Support. Vielleicht war aber die Ironie nicht für "jeden" ersichtlich.? ;) Das Teil ist ja nun nicht die undurchschaubare Raketenwissenschaft. Und wenn nicht grad der Kunstoff an den Anschlüssen gerissen ist, muss man die 2 Schläuche doch auch dicht angeschlossen bekommen. Zur Not legt man halt noch eine Lage Teflonband um die Stutzen.
Ich hab bei mir damals PE Schlauch an den Anschlüssen "aufgepresst" und das Teil seitdem nie wieder demontiert. Es hängt im Schrank und funktioniert einfach nur.

MfG Rocco
 

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Trizonas

Active Member
Hallo Tobias,

nein, ich bin nicht vom JBL Support. Vielleicht war aber die Ironie nicht für "jeden" ersichtlich.? ;)
doch, aber ich spring gern auf sowas an ;)
Das Teil ist ja nun nicht die undurchschaubare Raketenwissenschaft.
Danke, das du mir das also doch zutraust...
Und wenn nicht grad der Kunstoff an den Anschlüssen gerissen ist
nein, das war evtl. bei meinem alten JBL so, deshalb habe ich mir den ja gerade neu gekauft! Wär ich da nicht mir Lecksuchspray rangegangen, wärs
mir nichtmal aufgefallen!
...Zur Not legt man halt noch eine Lage Teflonband um die Stutzen.
Ja, es ist nur so - das Ding ist Nigelnagelneu und ich habe einfach kein Bock mehr auf solch ein Schrott. Ich versuchs jetzt mal ganz ohne und guck parallel nach irgedwas
vernünftigen aus Glas/Edelstahl
 

Rocco77

Member
...Bedenke bei deiner Suche nur, das die Glas/Edelstahlverbindung bei dieser Chinaware sicherlich auch verklebt ist. Genau das Misstrauen durch die Erfahrung mit dem Dennerle Teil brachte mich zum verschraubten JBL.


MfG Rocco
 

RavenTheJust

Active Member
Kann man das ganze nicht mit etwas Teflon Band abdichten?
Ich denke das kommt ganz einfach auf den Druck an. Betreibt man einen Inline-Diffusor mit 3 Bar Überdruck, wirken rund 3 kg/cm^2. Gut möglich, dass manche dieser Kunststoff-Blasenzähler diesen Druck nicht auf Dauer aushalten. Der Deckel wölbt sich, das Gewinde verformt sich. Das braucht nicht viel Spiel, damit es nicht mehr dicht ist - man merkt das beim Zusammenschauben nicht zwangsläufig. Teflonband kann da kurzfristig schon helfen - fragt sich nur wo man es anbringen muss und wie lange es hilft.
Was ein bisschen fies ist, ist die Tatsache, dass die Kunststoffdinger meistens am Anfang schon dicht sind. Bei meinem war das auch so.

Am Anfang war der dicht, auch mit dem UP Atomizer. Plötzlich sank aber der CO2 Eintrag und ich konnte mir nicht erklären warum, bis ich es per Zufall zischen gehört habe.

Entsprechend würde ich bei einem System mit höherem Druck einfach zu einem anderen Blasenzähler raten. Die vorhin verlinkten Modelle, welche im Prinzip Kuststoffrohre mit Metalldeckeln sind, verformen sich bauartbedingt weniger. Ein Modell ganz aus Glas ist sicherlich auch dicht.


Auch wenn @Rocco77 recht hat, möchte ich das Missverständnis mit Markus trotzdem noch aufklären:
Soil senkt die KH des Leitungswassers im Aquarium. Wird mit diesem Leitungswasser ein Wasserwechsel durchgeführt, steigt die KH sprunghaft an. Man muß den pH-Controller daran anpassen, da ansonsten zu viel CO2 zugeführt wird. Bis zum nächsten Wasserwechsel sinkt die KH. Passt man den pH-Controller nicht daran an, wird kontinuierlich weniger CO2 zugegeben. Was genau ist daran unwahr?
Da hast Du mich missverstanden. Diesen Punkt bezweifle ich nicht. Was ich als unwahr abtue ist die Tatsache, dass ich für die Einstellung die KH messen muss. Um den CO2 Wert zu korrigieren muss ich das nicht. Das ist bei der ersten Einrichtung hilfreich, aber ich habe gerade bei einem Freund ein Becken mit pH Controller eingerichtet ohne Kenntnis der KH und wir konnten das CO2 Problemlos im Verlauf eines Tages einstellen. Da er nun die Soll pH kennt, muss er allenfalls noch 0.1 pH nach oben oder unten korrigieren.

Nota-bene ist die Situation mit reiner Nadelventil-Regelung ja nicht unähnlich nur steigt dabei sinkender KH der CO2-Gehalt stetig und der pH sinkt. Ob das den Tieren wohltut?
Mir ist es in erster Linie wichtig, dass es meinen Tieren gut geht und an zweiter Stelle kommt die maximale CO2-Versorgung.
Die Prioritäten können für Leute mit reinen Pflanzenbecken natürlich anders sein.

Hi,
das macht man ohne Controller doch genau so, nur dass man am Nadelventil regelt statt am Controller. Ich sehe den Mehrwert bei diesem Vorgehen nicht.

Wie bereits mehrfach geschrieben: Sicherheit für die Tiere. Man muss nicht warten, bis mir der Dauertest nach 3 h anzeigt, ob die neue Einstellung am Nadelventil okay war, oder was jetzt der neue Diffusor an CO2 in's Becken bringt.

Nö, die Abschaltung erfolgt dann bei pH 6,8. Das macht eine Schwankungsbreite von 0,2. Bei pH 6,8 = 30mg/l CO2 schwankt der CO2-Gehalt also zwischen 20 und 30mg/l, also um -33% und +50%.
Also beim Hobby pH Control Eco ist das nicht der Fall. Dort ist das genau so wie beschrieben. Bei einer Soll-pH 7.0 öffnet er das Ventil bei pH 7.1 und schliesst wieder bei pH 7.0. Kann natürlich sein, dass es bei anderen Modellen nicht so ist. Dann fände ich die aber klar schlechter als das sub 100.- Hobby-Teil

Nein. Der CO2-Gehalt ändert sich nicht linear zur pH-Änderung. Deine 5mg/l sieht man in der Tabelle nur um 20mg/l herum.
Einverstanden. Aber das ist doch genau der Bereich bei welchem es Aquaristisch interessant ist. Wenn ich in einem sicheren Bereich anfange (e.g. pH 7.4) und mich dann langsam nach unten taste, dann ist das doch ein praktisches Verhalten. Der Dauertest bleibt erst lange blau und sobald er anfängt langsam grün zu werden weiss ich, dass ich in einen spannenden Bereich komme und kann ungefähr in 5 mg/L Schritten regeln. Das ist schon ein Vorteil in meinen Augen.

Wenn die KH sinkt und Du aber stets die gleiche Menge an CO2 zugibst, dann sinkt der pH und der CO2-Gehalt steigt an.
Hm, kannst du das mal erklären? Wieso steigt der CO2 Gehalt? Die Zugabemenge bleibt doch konstant. Das ist doch das, was Markus sagen wollte, denke ich: Mit Ph-Controller schwankt der CO2-Wert durch KH-Änderung, ohne nicht. Oder fehlt mir hier an irgendeiner Stelle das Verständnis?
Kannst Du das genauer ausführen? Ansonsten muß ich diese Aussage als suggestiv werten.
Doppelte CO2-Menge senkt den pH um 0.3, halbe CO2-Menge erhöht den pH um 0.3.
15mg/l CO2 bei KH 2 macht pH 6.6, 30mg/l macht 6.3.
15mg/l CO2 bei KH 16 macht pH 7.5, 30mg/l macht 7.2.
Carbonat System Aquarium.png

Ich habe das hier unten einmal dargestellt, welche Prozesse ablaufen.

Dies sind alles konzentrationsabhängige Gleichgewichtsprozesse. Es gibt zahlreiche Faktoren, welche das System beeinflussen, Temperatur, Oberflächenbewegung, Huminsäuren, etc. Ich lasse die mal bewusst aussen vor, weil sie in meinen Augen das Erkennen der Zusammenhänge erschweren.

Es ist meiner Meinung nach wichtig zu verstehen, dass die Pflanzen in erster Linie physikalisch gelöstes CO2 konsumieren. Man stelle sich das physikalisch gelöste CO2 vor wie winzigste Gasblasen im Aquarium. Die wollen wir für die Pflanzen und die messen wir auch mit dem Dauertest (Drop-Checker).

Dem gegenüber steht ein kleinerer Teil des CO2, welches chemisch mit Wasser zu Kohlensäure reagiert. Je mehr CO2, desto mehr H2CO3. Diese Kohlensäure dissoziiert zu Hydrogencarbonat(H2CO3) & H3O+ und allenfalls weiter zu Carbonat & einem weiteren H3O+.
Das Verhältnis von Kohlensäure (H2CO3), Hydrogencarbonat (HCO3-) und Carbonat (CO32-) bestimmt massgeblich den pH in einem Aquarium.
Wenn wir jetzt also über den Diffusor CO2 in's Becken leiten, dann drücken wir das Gleichgewicht nach links. Es hat mehr CO2 & mehr Kohlensäure im Wasser.
Sind im Wasser Carbonate gelöst, fangen diese nun einen Teil der durch die dissoziation der Kohlensäure entstehenden H3O+ Ionen ab und stabilisieren den pH.
In Becken mit einer tiefen KH ist diese Pufferkapazität gering. Es ist nur wenig (Hydrogen)Carbonat vorhanden, welches die H3O+ Ionen auffängt.
Eine Einleitung von CO2 bewirkt in diesen Becken ein schnelleres Sinken des pH.

Dabei ist es schwierig bis unmöglich vorauszusagen, welche Blasenzahl zu welchem Ergebnis führt. Das kann über Erfahrung für ein einzelnes Becken über einen gewissen Zeitraum ermittelt werden, aber pauschal kann man das nicht beantworten.

Haltet Ihr nun die Zugabemenge (in Blasen/min) konstant, während die KH sinkt, verschwindet die puffernde Komponente aus dem System. Dabei kann Euch aber die Tabelle nicht sagen was jetzt passiert, weil die Tabelle unmöglich die Beziehung zwischen Anzahl Blasen, physikalisch gelöstem CO2 und pH für Euer Becken wissen kann.

Ihr haltet die Zugabemenge konstant und ich den pH. Beides ist möglich, beides funktioniert und beides hat spezifische Vor- und Nachteile. Da ich die Sicherheit meiner Fische hoch gewichte, verwende ich einen pH Controller, der springt auch ein wenn mal was nicht so läuft wie geplant.

Aha. Aber mir unterstellen, ich würde die Unwahrheit schreiben.
So pauschal wollte ich das keinesfalls behaupten. Unwahr nur im Punkt welche Schritte nötig sind um in einem pH geregelten System im Bezug auf eine sinkende KH zu reagieren.
Dazu muss ich die Erfahrung selbst nicht gemacht haben, sondern ich kann mir die Folgen ableiten. Und die Erfahrung, dass ich die CO2 Menge über den pH steuern kann, auch wenn ich die genaue KH nicht kenne, die habe ich durchaus.

Dazu muss ich abschliessend noch sagen, dass ich davon ausgehe, dass ebenso die Erfahrungen mit Soil nicht zu pauschalisieren sind. Verwende ich sehr weiches Ausgangswasser in einem Becken mit sehr viel Soil, wird der Effekt stark ausfallen (wiederum viel Säure, wenig Pufferkapazität). Habe ich ein Mini-Landschaft(aufhärtend) Iwagumi mit verhältnismässig wenig Soil in einem Gebiet mit durchschnittlich hartem Wasser, dann ist es gut möglich, dass man wenig bis nichts vom enthärtenden Effektes Soil merkt.


Liebe Grüsse an alle - ich hoffe die Ausführungen über das Carbonat-System im Aquarium war auch für diejenigen aufschlussreich, welche sich nicht für das Thema pH Controller interessieren.

Lukas
 

Damian

Well-Known Member
Hi Lukas

Das war nun sehr ausführlich. Ich wage nicht zu widersprechen, greife aber einen Punkt auf:

Haltet Ihr nun die Zugabemenge (in Blasen/min) konstant, während die KH sinkt, verschwindet die puffernde Komponente aus dem System. Dabei kann Euch aber die Tabelle nicht sagen was jetzt passiert, weil die Tabelle unmöglich die Beziehung zwischen Anzahl Blasen, physikalisch gelöstem CO2 und pH für Euer Becken wissen kann.

Ihr haltet die Zugabemenge konstant und ich den pH. Beides ist möglich, beides funktioniert und beides hat spezifische Vor- und Nachteile. Da ich die Sicherheit meiner Fische hoch gewichte, verwende ich einen pH Controller, der springt auch ein wenn mal was nicht so läuft wie geplant.
Also ich glaube nicht, dass hier irgendwer stur nach Blasen pro Minuten arbeitet, sondern die Frequenz wird als visuelle Hilfe genommen, um abzuschätzen, ob da z.B. grad nur 10 Blasen pro Minute oder 100 Blasen oder unzählbare Mengen pro Minute ins System rasseln. Erstmal stellt man dann eher ein wenig konservativer ein, als man erfahrungsgemäss benötigen würde und wartet dann, bis die Indikatorflüssigkeit im Dropchecker entsprechend reagiert. Eigentlich ziemlich, wie du das machst.
Wie ich dein Vorgehen interpretiere: im Becken hat es dann stets einen Dropchecker, mit dem der CO2-Gehalt mit einem Blick kontrolliert wird, was weil es so einfach ist in der Regel bei jedem Zweiten Blick ins Aquarium geschieht. Ist mir die Indikatorlösung zu hellgrün/gelb, drehe ich jetzt an meinem Nadelventil und du stellst den pH um einen zehntel höher.

So grundverschieden ist das alles in meinen Augen nicht, nur nutzt du zusätzlich eine weitere technische Hilfe. Ich persönlich bevorzuge die Lösung ohne Sonde und Steuerung, die Steuerung, welche ich vor Jahren occasion erwarb, brachte ich nie stabil zum Laufen (schon nur wenn ich mich dem Becken näherte, änderte sich der gemessene pH...), weswegen ich das Ding recht bald weitergab.

Eine Frage an dich habe ich noch:
Nota-bene ist die Situation mit reiner Nadelventil-Regelung ja nicht unähnlich nur steigt dabei sinkender KH der CO2-Gehalt stetig und der pH sinkt. Ob das den Tieren wohltut?
Warum steigt der CO2-Gehalt, angenommen die KH in meinem Aquarium sinkt?
(jetzt überhaupt mal vorausgesetzt, die KH sinkt in relevanter Menge, was ich bei Becken ohne Soil und mit regelmässigen, grossen Wasserwechseln nicht kenne.)

Grüsse
Damian
 

omega

Well-Known Member
Hi,

Da hast Du mich missverstanden. Diesen Punkt bezweifle ich nicht. Was ich als unwahr abtue ist die Tatsache, dass ich für die Einstellung die KH messen muss.
dann zitiere bitte nächstes mal unmissverständlich.
Deine Ausführungen halte ich für recht plausibel. Habe dem nichts hinzuzufügen. Danke Dir.

Warum steigt der CO2-Gehalt, angenommen die KH in meinem Aquarium sinkt?
Das passiert deshalb: Die Zerstörung von 1°dKH erzeugt 16mg/l CO2 (laut https://www.drta-archiv.de/karbonathaerte/#wie_der_kh-wert_gesenkt_werden_kann, hab' ich aber nicht nachgeprüft)

Manchmal wird auch folgender Grund genannt: Eine niedrigere KH bedeutet niedrigeren pH bedeutet mehr freies CO2, weniger Hydrogencarbonat, noch weniger Carbonat, siehe Diagramm auf http://www.trinkwasserspezi.de/kksggw.htm
Beim Münchener Leitungswasser (durchschn. 14,7°dKH, pH 7,62) wird eine 30er Indikatorlösung schon von alleine dunkelgrün. Rechnerisch ergibt das 10mg/l CO2. Die sind plausibel, da Bromthymolblau bei pH 7 dunkelgrün ist und 30er Indikatorlösung KH 4 aufweist, siehe https://www.flowgrow.de/threads/co2-und-ph-bestimmung-mittels-dropchecker.53202/.
Diese 10mg/l CO2 sind ungebunden/frei, da es über die Gaskammer in die Indikatorflüssigkeit eindiffundieren kann. Bei niedrigerer KH liegt ja der pH niedriger, also ist laut oben verlinktem Diagramm mehr ungebundenes CO2 vorhanden. Allerdings liegt der absolute Betrag dieses ungebundenen CO2s bei niedrigerer KH ebenso niedriger. Und es muß CO2 zugegeben werden, damit dieser Betrag gehalten werden kann, da ansonsten Kalk ausfallen wird, da CO2 ja über die Wasseroberfläche ausgast und von Pflanzen verbraucht wird. Das Mehr an ungebundenem CO2 wegen des niedrigeren pH-Wertes steht den Pflanzen also gar nicht zur Verfügung, solange kein Kalk ausfallen soll.

Grüße, Markus
 

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