Hi Stefan,
Aquariophilo":1qs6fmay schrieb:
weil ich ein sinnvolles Becken kaum mehr für erreichbar halte
Ich halte mich mal an Dein "kaum": Hast Du irgendeine Idee, was ich hier noch verbessern/verändern könnte?
Das "kaum" ist nur noch der Ausdruck irgendwelcher Unwägbarkeiten/Zufälligkeiten. Du hast bisher stringent gehandelt, das hätte ich genauso gemacht. Deine weiteren Absichten sind nachvollziehbar und gut, aber ich sehe den Zustand deines Beckens und der ist schlecht. Da geht es nicht um die Bakterienblüte, sondern um die Summe der richtigen Maßnahmen, die aber die Probleme nur ungenügend verbessern und eine Lösung ist, bei ausgehenden Mitteln, noch nicht mal absehbar.
Da stimme ich mit Dir überein. Allerdings wachsen die Pflanzen seit der Blüte deutlich besser, sieht man mal von Vergeilung aufgrund von Lichtmangel in den unteren Stängelregionen ab. Da habe ich also Hoffnung.
Schon, aber die Probleme mit den Algen löst es nicht. Und wenn das auf Nährstoffreduzierungsstrategien hinaus läuft, dann ist das Mist, will heißen, wieder nutze ich es, kaum so in den Griff zu bekommen. -Wüsste aber auch nicht, wie besser angehen.
Ich habe bereits einige Dinge per Trial and Error an meinem Becken gelernt, die mich dem Erfolg näher bringen:
- Ich brauche recht viel Kalium (> 10 mg/l, besser >15 mg/l), damit die Pflanzen, speziell die Moose (Pilo Moss) besser wachsen.
- Ich habe den PO4-Verbrauch unterschätzt, hatte da evtl. über Monate einen leichten Mangel.
- Organisch chelatierter Volldünger funktioniert bei mir besser.
- NO3 dünge ich momentan am besten über die Nitratform, alles andere füttert meine Problemchen.
Da bin ich meinem Becken für die Erfahrungen direkt dankbar
Bis auf den K-Bedarf der Moose sind das alles eindeutige Indizien, dass das eben nicht rund läuft. Bei einem gut funktionierenden Becken spielte das alles keine Rolle!
All diese Punkte sind wahrscheinlich zu vernachlässigen, sind die Probleme erstmal beseitigt und läuft die Mikroflora rund.
Genau das meinte ich mit diffusen Problemen, die Mängel im Wuchs gehören auch dazu. Die zu beheben, die richtigen Ansätze dazu, sind genauso diffus wie die Probleme selbst!
Der "Zwischenfall" mit dem PO4-Mangel zeigt mir auch deutlich, dass: Ich erstens manchmal zu lange brauche, um zu erkennen, was Sache ist (wodurch in diesem Fall oder auch schon früher evtl. ein Mangel an Makros entsteht und zu lange andauert) und zweitens die Algen mit meiner Düngung beeinflussen kann, speziell über Urea (und das daraus resultierende Ammonium) und über PO4.
Ammonium habe ich im Verdacht, dass es mir die grünen Beläge stark anfüttert. Und da ist Ammonium nur ein Symptom. Ursächlich ist eher dessen permanente Verfügbarkeit im Wasser, was einerseits auf evtl. nicht gut ausbalancierte Düngung und damit verminderte Aufnahmerate durch die Pflanzen zurückzuführen ist, andererseits aber auf mangelhafte Nirtrifikationsflora? Könnten die ammoniumfressenden grünen Beläge die Stelle der Nitrobacter im Biofilm eingenommen haben? Da würde mir das Nite Out II sicherlich helfen: Entzieht durch Nitrifikation den Belägen das Ammonium und stellt einen nützlichen Ersatz im Biofilm :glaskugel: Soweit die Theorie.
Wenn das funktionierte, dann wären diese ganzen Nährstoffschwankungen völlig folgenlos bezüglich Algen, sonstigen Erscheinungen. Nur die Pflanzen würden Mängel anzeigen.
Wieder, davon ist das Becken weit weg.
Alles in allem denke ich, dass meine Becken gar nicht so weit weg ist von "stabil", denn: Sieht man von einzelnen grünen Punktalgen und den Belägen ab, ist das Becken algenfrei. Und das trotz der über ein Jahr andauernenden Mangelerscheinungen bei den Pflanzen, die ich mittlerweile doch immer besser in den Griff bekomme.
Stabil ist eine Sache, problemfrei aber die entscheidende! Es ist einfach meine Erfahrung, dass Becken, an denen länger herumgeschustert werden musste, nie einen wirklich guten Zustand erreichten!
Ausnahme war ein Becken, bei dem ich mir die Bakterienblüte so lange angesehen hatte, aber die ist diesbezüglich kein Problem, eher das Gegenteil und nach Beseitigung derselben war das Becken absolut einwandfrei.
Das habe ich natürlich schon längst mit großem Interesse gelesen. Mein Problem damit ist: Du hast einen funktionierenden Biofilm in Deinen Becken, an den Pflanzen, die Du pflegst. Den nimmst Du immer wieder mit. Ich habe den noch nicht. Ich habe jetzt im Becken die gleichen Symptome, die ich in meinem vorigen Becken hatte (aus dem ich die Pflanzen und Wasser mitgenommen hatte). Spricht für Deine These des "Importierens" von Mikroflora. Ich möchte jetzt einfach aus dem, was gerade da ist, einen funktionierenden Biofilm basteln. Dann kann ich damit für den Rest meines Lebens funktionierende Becken aufstellen :roll:
Ja, das ist der Punkt! Hat man ein funktionierendes Becken, sind weitere kein Problem.
Wegen deines ständigen Mitschleppens sich immer wiederholender Probleme empfehle ich dir einen Neubeginn. Der ist nicht so aufwändig.
Bei mir hatte das Animpfen des Mini M über ein paar einige Tage darin eingebrachte Pflanzen latente Probleme des Spenderbeckens aufgezeigt. Astrein war der über die Pflanzen eingebrachte Biofilm also auch nicht! Obwohl ich nichts mehr davon erkenne, kann ich nicht sicher sein ob die nun wirklich weg sind oder nur unterdrückt. Besser ist es, man sieht solche Probleme beim Einfahren schon gar nicht! Auch deswegen besser einen Neustart.
Ein sauberer Neustart zeigt nur einen Anflug von Kieselalgen, aber sonst keinerlei Algen.
Du wirst mich natürlich nach geeigneten Pflanzen fragen wollen, habe aber momentan nur 2 Nanos. Der Cube ist mit dieser latenten dunklen Bakterie zweifelhaft, das Mini M ist noch nicht so weit und das 90x45x45 ist trocken, wobei das auch nicht zweifelsfrei war.
Nur das 72l-Becken der Tochter meiner Ex ist wirklich gut. Das hatte sie von mir übernommen und läuft seit 4, 5 Jahre bei teils miserabler Pflege absolut stabil. Sie fängt ihr Chemiestudium nächstes Semester an und hat mir schon gesagt, dass sie das Becken nicht mit umzieht und ich es nehmen soll.
Natürlich nehme ich es, es ist das eine stabile, als Vorlage geeignete Aquarium. Mein Cube und dessen Einrichtung hat übrigens nichts damit zu tun und war unabhängig davon aufgesetzt. Das 90x45x45 war auch unabhängig davon aufgesetzt.
Allerdings weiß ich noch nicht wohin mit dem 72l-Becken. So ich es denn tatsächlich bekomme und du Zeit hast, könntest du Pflanzen daraus haben.
Das Bild ist von 11/2009 und das Becken ist zu dem Zeitpunkt ca. 4-6 Wochen alt. Das war mit Pflanzen aus dem funktionierenden Becken meines Sohnes und zeigte bis auf zeitweise Cladophora spec. nie Probleme. Die Clado war Jahre später. Trotz teils massiver Änderungen im Layout oder auch Vernachlässigungen war das immer gut. Ein gutes Beispiel wie schwer es ist ein wirklich gutes Becken aus der Bahn zu werfen! Davon ist deins weit weg.
Zwischendrin sah das Becken wie nachfolgend aus. Unglaublich, was man dem zumuten konnte! Das wurde wieder "ordentlich" gemacht und lief sofort problemlos weiter. Selbst in dem verheerenden Zustand gab es keine Algen.
Solange meine Freundin die grüne Suppe noch toleriert (was sie bis jetzt nie negativ angesprochen hat :thumbs: ), läuft das weiter!
Deine ist eine Gute und liebt dich!
So 'ne Nummer kann man im Wohnzimmerschaubecken nicht über einen langen Zeitraum abziehen. Tue dir und ihr den Gefallen. Nimm die Erfahrungen mit, aber ein funktionierendes Becken reagiert ganz anders.
Gruß, Nik